Welcher Schelllack für helles Mahagoni

wie und womit erreiche ich das gewünschten Finish?
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bauneuling
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Welcher Schelllack für helles Mahagoni

#1

Beitrag von bauneuling » 17.03.2016, 20:32

Hallo Leute

Ich baue ja gerade an meiner 2. Gitarre und jetzt stellt sich mir schon die Frage, welcher Schellack (tönung) dazu am besten passt.
In der engeren Auswahl wäre da bernstein oder rubin. Ich kann mir das aber überhaupt nicht vorstellen, wie das dann ungefähr aussehen wird. Das Mahagoni ist ziemlich hell.

Dann hätte ich noch ne Frage zum auftragen. Habt Ihr da ein bestimmtes Verhältnis im Ballen. Ich habe meine erste mit 1:3 gemischt.
3 Teile Alk und ein teil angesetzter schellack. Hab auch ein bissche weniger Alkohol probiert, aber der Lack ist am nächsten Tag wieder stumpf. Nicht matt sondern stump. Ich habe das Gefühl, dass das Holz den Schellack aufsaugt. Auch spätere schichten.
Stimmt das Verhältnis nicht?

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Re: Welcher Schelllack für helles Mahagoni

#2

Beitrag von frizzle » 17.03.2016, 21:30

Auf Mahagoni habe ich Schellack "Goldgelb" genommen. Den hellsten, den ich kriegen konnte. Das Ergebnis siehst du hier:

https://www.gitarrebassbau.de/viewtopic ... zle#p94036

Als Mischungsverhältnis nehme ich ca. 1:4. Aber sicher auch mal 1:3. Kommt m.E. nicht so genau. Das es stumpf wird, kann am Untergrund liegen. Habe ich ansonsten noch nicht erlebt.
VG
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Re: Welcher Schelllack für helles Mahagoni

#3

Beitrag von bauneuling » 18.03.2016, 06:46

Gold habe ich, wollte ich dieses mal aber nicht nehmen.
Untergrund hatte ich mit 240er geschliffen, wie hier empfohlen wurde. Nur das poren füllen hat irgendwie nicht so funktioniert.
Der Fehler lag sicher bei mir. Wie lange dauert denn bei Euch z. B eine Session auf der Rückseite und wieviele braucht man.
Wie lange kann man Bimsmehl auftragen, dass es die Poren füllt.
Bei mir hatten sich kleine Klümpchen gebildet, ob wohl ich schon super sparsam war.

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Re: Welcher Schelllack für helles Mahagoni

#4

Beitrag von capricky » 18.03.2016, 08:27

Wenn Du den Schellack, egal welcher Farbe, nur mit dem Ballen aufträgst, wirst Du auch nach der dritten Schicht auf dunklem Holz noch keinen Unterschied sehen. Beim Auftrag mit dem Pinsel (Schelllackstreichlack) vielleicht schon.

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Re: Welcher Schelllack für helles Mahagoni

#5

Beitrag von frizzle » 18.03.2016, 08:56

bauneuling hat geschrieben: Bei mir hatten sich kleine Klümpchen gebildet, ob wohl ich schon super sparsam war.
Klümpchen gibt es bei zu wenig Alkohol (im Blut :lol: ).
VG
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Re: Welcher Schelllack für helles Mahagoni

#6

Beitrag von bauneuling » 18.03.2016, 10:46

Wie soll denn das Verhältns beim Poren füllen sein. In einen Video war die Sprache von einem homeopathischen Verhältnis.
Heißt ganz wenig schellack. Aber wieviel ist hier "wenig"

Es ist helles Mahagoni. Kein dunkles Holz also

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Re: Welcher Schelllack für helles Mahagoni

#7

Beitrag von frizzle » 18.03.2016, 13:08

Am besten 1-2 Layer Schelllack, dann mit Ballen und viel Allohol drin das Bimsmehl einmassieren. Ein paar Tropfen Schelllack mit in den Ballen schadet nicht. Man braucht Gefühl dafür. Einfach ausprobieren. Kaputt geht nichts; es kostet ggfls nur Zeit.
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Re: Welcher Schelllack für helles Mahagoni

#8

Beitrag von bauneuling » 18.03.2016, 15:11

Am besten 1-2 Layer Schelllack
:oops: :oops: :oops: 1-2 schichten nur schellack ohne alkohol :oops: :oops: :oops: :oops: ?

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Re: Welcher Schelllack für helles Mahagoni

#9

Beitrag von frizzle » 18.03.2016, 16:09

Schelllack = Glas mit ca. 1/4 Flocken und ca. 3/4 Alkohol ansetzen. Das nehme ich dann als Grundlage. Das kann man dann auch direkt auf das Holz bringen als 1. und 2. Lage. Bimsmehl dann mit Ballen mit ganz wenig Schellack und viel Alkohol einmassieren. Bei der Ballenpolitur dann den Schellack in den Ballen bringen und nochmal mit 3-4 Teile Alkohol verdünnen. Das hat bei mir bisher gut geklappt.
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Re: Welcher Schelllack für helles Mahagoni

#10

Beitrag von bauneuling » 19.03.2016, 12:24

Ahh jetzt habe ich es verstanden Danke. Bringst Du das mit nen Pinsel oder mit nen Ballen auf. Beim Ballen könnte ich mir vorstellen, das der ziemlich schnell verklebt.

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Re: Welcher Schelllack für helles Mahagoni

#11

Beitrag von frizzle » 19.03.2016, 13:24

Alles mit Ballen. Wenn die Poren dicht sind, nimmt man etwas(!!) Polieroel zur Politur dazu. Da klebt dann nichts.
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Re: Welcher Schelllack für helles Mahagoni

#12

Beitrag von kehrdesign » 19.03.2016, 14:12

Ich schildere mal meine Verfahrensweise ab dem Feinschliff des Holzes (P320 ... 400):

1. Einlassen
Als ersten Arbeitsgang kommt bei mir das satte Einlassen mit Pinsel; der ursprüngliche Shellack-Ansatz ist dabei mit 5 bis 6 Teilen Alkohol verdünnt (1:6). Bei stark porigem Holz lasse ich auch ein zweites Mal ein mit etwas fetterem Shellack (1:3 bis 1:4).

2. Füllen
Mit diesem Verdünnungsgrad (1:3) geht's dann mit dem Ballen weiter.
Zum Füllen gebe ich dazu Bimsmehl in den Ballen, bei groberen Poren streue ich das Bimsmehl auf die zu füllende Fläche und massiere es, wie's frizzle beschrieben hat, ein.
Nach zwei -drei Ballen lege ich eine etwas längere Wartezeit ein (1 ... 2 Tage) und mache den ersten Zwischenschliff (P400 ... 800).
Je nach Notwendigkeit werden die Füll-und Schliff-Schritte wiederholt, bis eine eindeutig geschlossene Oberfläche erreicht ist (Die Zahl der notwendigen Füll-Schritte kann je nach Holzart extrem unterschiedlich ausfallen.)

3. Ballenpolitur
Dann spätestens braucht man unbedingt einen neuen, sauberen Ballen für die nächsten Schichten. Wenn geschlossene Schicht und ein leichter Glanzgrad erreicht ist, neigt der Ballen zum "Ruckeln". Damit das nicht passiert und ein höherer Glanzgrad erreicht wird, wird dazu dann eine kleine Menge Polieröl zugefügt (je nach Fläche ein- bis mehrmals mit der Fingerkuppe auf die Lackfläche auftupfen). Ich lege nach jeweils 3 bis max. 4 Ballen immer eine mindestens eintägige Pause ein.

4. Auspolieren
Wenn der gewünschte Glanzgrad erreicht ist (dazu können durchaus viele Ballenaufträge nötig sein), die Ölbestandteile gründlich auspolieren. - Fertig!

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Re: Welcher Schelllack für helles Mahagoni

#13

Beitrag von bauneuling » 20.03.2016, 09:26

Da habe ich ja so einiges falsch gemacht. Ich bin davon ausgegangen, das wenn erst mal schelllack drauf ist, man die Poren nicht mehr füllen kann. Habe ja schon so einige Holzreste da. Da werde ich das ganze von Euch mal ausprobieren.

Achsoo, Pinsel muss ein Ziegenhaarpinsel sein?
Und nehmt ihr für den Ballen jetzt Baumwolle oder Leinen. Wo kauft ihr die Stoffe dafür?
Danke

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Re: Welcher Schelllack für helles Mahagoni

#14

Beitrag von frizzle » 20.03.2016, 10:29

Ich nehme Leinen (ungefärbt). Gekauft bei Ebay. Dann ein paar mal mit in die Wäsche und in den Trockner, damit nicht so viele Fusseln dran bleiben.
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Re: Welcher Schelllack für helles Mahagoni

#15

Beitrag von kehrdesign » 20.03.2016, 13:02

Ich nehme Verbandspads aus den überlagerten Auto-Sanitätspacks. Außerdem habe ich noch von Oma 'n uraltes, unbenutztes Leinenbetttuch aus der wohlbehüteten Aussteuer ergattern können. 8)

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Re: Welcher Schelllack für helles Mahagoni

#16

Beitrag von bauneuling » 20.03.2016, 13:19

Puhhh, meines Omas Austeuer.war so um 1910-1920. Da ist nxi mehr geblieben befürchte ich. Jedenfalls nicht bei mir. ;-) haha

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Re: Welcher Schelllack für helles Mahagoni

#17

Beitrag von capricky » 20.03.2016, 14:53

Öhmmm, ich nehme mit großem ErfolgTrikotstoff, von ausgedienten Unterhemden.... :oops:

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Re: Welcher Schelllack für helles Mahagoni

#18

Beitrag von bauneuling » 20.03.2016, 18:55

capricky hat geschrieben:Öhmmm, ich nehme mit großem ErfolgTrikotstoff, von ausgedienten Unterhemden.... :oops:

capricky
Da ist aber ein großer Teil Polyester drin. Geht das denn?

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Re: Welcher Schelllack für helles Mahagoni

#19

Beitrag von capricky » 20.03.2016, 19:38

bauneuling hat geschrieben:
capricky hat geschrieben:Öhmmm, ich nehme mit großem ErfolgTrikotstoff, von ausgedienten Unterhemden.... :oops:

capricky
Da ist aber ein großer Teil Polyester drin.
Nicht in meinen - reine Baumwolle! 8)

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Re: Welcher Schelllack für helles Mahagoni

#20

Beitrag von bauneuling » 21.03.2016, 06:50

Gibts den eigentlich Unterschiede ob A oder E Gitarre beim Schellackieren? Sollte ja eigentlich nicht...oder?

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