Lackierung wird großer Mist

wie und womit erreiche ich das gewünschten Finish?
MarcelloMartello
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Lackierung wird großer Mist

#1

Beitrag von MarcelloMartello » 21.10.2015, 07:26

Hallo zusammen,

ich hab große Probleme, eine gescheite Lack-Oberfläche hinzubekommen.

Ich weiß, es ist ein Lehrberuf und nicht umsonst muss man das einige Jahre üben. Ich weiß, das ist mein erstes Mal. Trotzdem bin ich entsetzt über das doch in meinen Augen sehr schlechte Ergebnis.

Der Bass ist grundiert mit belton Transparent-Lack und wurde vor Auftrag des schwarzen Lacks zwischengeschliffen. (320/400).
Die Farbe, die ihr seht ist auch von belton, aber nicht schwarz, sondern transparent schwarz.

Leider ist der Lack sehr ungleichmäßig, hat wahnsinnig Fahnen gebildet (Nasen ist hier untertrieben). Außerdem kamen beim Sprühen immer wieder mal schwarze Tropfen mit raus, die dann eben ein starker Kontrast zu der sonst hellen Oberfläche sind.
Transparent schwarz wird da wohl nix mehr. Ich muss mit dem Lack jetzt eben so lange auftragen, bis es einigermaßen gleichmäßig ist.


Jetzt zu meinen Fragen:

- Wie gehe ich am besten weiter vor?
- Alles wieder runterschleifen und von vorn?
- nur die Nasen wegschleifen und dann so lange mit schwarz drüber, bis es eine gleichmäßige, schwarze Oberfläche ist?
- Gibt es jemanden in der Nähe von 97877, der mir zeigen kann, wie man mit einer Lacksprühdose umgeht?
- Kennt jemand eine Möglichkeit, Lackbodies (und ggf. Kopfplatten) lackieren zu lassen, um ggf. diese Arbeit "outzusorcen"


Ich bilde mir ein, nach einigen Jahren Übung schon gute Öl/Wachs-Oberflächen auf Holz hinzubekommen. Aber ich möchte dennoch auch mal deckend farbige Instrumente haben.
Wenn ich jetzt mit Wasserbeizen (Clou o.ä.) arbeite und dann öle, hab ich ja wieder das Problem, dass das Instrument abfärbt, oder?
D.h. wenn ich mit Wasserbeize arbeite, muss ich auch lackieren. NUR wenn ich das Holz Natur lassen will, dann kann ich ölen.

Kennt jemand eine dritte (oder vierte) Art, saubere, farbige Oberflächen hinzubekommen ohne
- Spraydosen
- Profiausrüstung mit Pistole



Pinseln?



Dank euch!

Gruß,
Marcello

P.s.: Leider kann ich aufgrund früh einsetzender Dunkelheit keine Fotos bei Tageslicht machen. Ich hoffe, man erkennt dennoch, was ich meine. (sollte ja nicht zu übersehen sein....) =/
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Re: Lackierung wird großer Mist

#2

Beitrag von hatta » 21.10.2015, 07:53

Oh das sieht iwie wie ein effekt aus ;)

Also: mit was spritzt du denn? Pistole oder dose?
Gruß
Harald

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Re: Lackierung wird großer Mist

#3

Beitrag von Haddock » 21.10.2015, 08:17

Guten Morgen,
MarcelloMartello hat geschrieben: Wenn ich jetzt mit Wasserbeizen (Clou o.ä.) arbeite und dann öle, hab ich ja wieder das Problem, dass das Instrument abfärbt, oder?
D.h. wenn ich mit Wasserbeize arbeite, muss ich auch lackieren. NUR wenn ich das Holz Natur lassen will, dann kann ich ölen.
Nein, das Instrument färbt nicht ab. Beizen und Ölen funktioniert gut.

Bei der Betrachtung der Bilder sehe ich, dass du zuviel Lack aufträgst. Besser ist, mehrere dünne Schichten anstelle einer dicken. Ich würde nun wir folgt vorgehen: Das schwarz wieder runter schleifen, es soll ja schwarz transparent werden, oder?
Lack Auftrag: Zuerst die Zarge, möglicht in einem Fluss, also ohne gross abzusetzen. Danach die Flächen. Da drückst du ca 10 vor der Korpuskante ab und führst die Dose zügig und gleichmässig über die Decke. Erst wieder loslassen wenn Du schon ca.10cm über die Korpuskante gefahren bist. Das wiederholst Du bis die Oberfläche einen gleichmässigen Lackauftrag hat. Der Abstand zur Oberfläche soll ca 20-25cm betragen.

Gruss
Urs

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Re: Lackierung wird großer Mist

#4

Beitrag von MarcelloMartello » 21.10.2015, 08:22

Hallo,

danke euch beiden.

Transparent sollte es ursprünglich werden. Jetzt wäre es mir egal, Hauptsache die Oberfläche wäre gleichmäßig.

Dann schleif ich mal runter, wenn es trocken ist und versuch es in weniger stark.
Auf der Dose steht, ich kann (glaub ich) nach 24 h wieder ran. Sonst wird meist geraten eine Woche o.ä. zu warten.
Was ist richtig?


Gruß,
Marcello

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Re: Lackierung wird großer Mist

#5

Beitrag von Haddock » 21.10.2015, 08:50

Hallo,

den Lack runterschleifen kannst Du sobald er Grifffest ist. Erst wenn der Body fertig lackiert ist solltest Du dann 2 Wochen warten bis er durgehärtet ist.

Gruss
Urs

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Re: Lackierung wird großer Mist

#6

Beitrag von the bird » 21.10.2015, 09:02

Transparent Schwarz aus der Sprühdose kann schon fast nicht gut gehen.
Du hast immer einen unterschiedlich dicken Farbauftrag z.B. an den Kanten usw. Lässt sich gar nicht verhindern. Das fällt bei Klarlack oder deckendem Lack aber nicht auf, bei transparent schwarz schon, das wird immer scheckig werden.
Ich würde ihn, wenn das geht, abschleifen und schwarz beizen, Spiritusbeize färbt nicht so ab wie Wasserbeize und lässt das Holz auch nicht so quellen, und dann klar lackieren. Immer in dünnen Schichten und dann zwischenschleifen. Der Glanz kommt am Schluß durchs polieren.

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Re: Lackierung wird großer Mist

#7

Beitrag von MarcelloMartello » 21.10.2015, 09:17

Hi,

beizen schließe ich mal aus.

Das Problem ist: Unter dem schwarzen Lack sind 4 Schichten 2K-Lack und 3 Schichten Klarlack.
Ich hätte gebeizt, der Body war schon vorgrundiert, daher hab ich mir das gespart.

Ich versuche es jetzt mit abschleifen, bis das schwarz weg und/oder gleichmäßig ist. Wenn der Auftrag nicht gleichmäßig transparent schwarz wird, versuche ich ihn wenigstens einigermaßen gleichmäßig schwarz zu lackieren, dann klar drüber und dann polieren.

Der nächste wird auf jeden Fall gebeizt.

@the bird: Hast du eine Empfehlung für Spiritusbeizen?
Wie gesagt, bisher hatte ich nur die Wasserbeizen von Clou in der Werkstatt.

Morgen Abend hab ich wieder Zeit, dann wird das Schleifen angegangen...

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Re: Lackierung wird großer Mist

#8

Beitrag von Poldi » 21.10.2015, 09:22

Ich lackiere meistens mit der Rolle und bekomme auch sehr akzeptable Ergebnisse.
Ansonsten sehe ich das wie Urs und The Bird.

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Re: Lackierung wird großer Mist

#9

Beitrag von capricky » 21.10.2015, 09:32

Vergiß das Abschleifen und Beizen, das wird jetzt nichts mehr! Schleif den Body an und lackiere ihn deckend schwarz, am besten mit diesen "teureren" Acryllackspraydosen, die mehr Ergiebigkeit und mehr Deckung versprechen, die halten das auch. Gibt es von Dupli, aber auch bei Eigenmarken der Baumärkte. Ich habe damit eine Kommode lackiert, ging perfekt und völlig unfleckig (weinrot, beige, gold - barockoko ;) )
Das ganze kann dann noch klar überlackiert werden. Diese Methode ist fehlertoleranter. Transparentlack aus Dosen zu sprühen ist schon anspruchsvoll, das mache ich nur bei Schraubhälsen (vintage yellow - Eiche hell) mit Erfolg

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Re: Lackierung wird großer Mist

#10

Beitrag von MarcelloMartello » 21.10.2015, 09:34

Danke euch.

Dann schau ich mal im Baumarkt vorbei, was die da rumstehen haben....
Mit dem Transparent-Schwarz werde ich wohl durch Erhöhung der Sprühmenge (natürlich aufgeteilt in diverse Lackiervorgänge) kein deckendes Ergebnis erhalten?

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Re: Lackierung wird großer Mist

#11

Beitrag von headstock » 21.10.2015, 10:12

Moin,

bin kein Lackierspezi - aber wenn du in den Baumarkt gehst, nimm nicht diese Hausmarke von toom -"b1"- der Lack wurde bei mir nie hart!
Gruß Martin

Ach so, wenn du Nitro nimmst (Felgenlack von Kwasny), mußt du wissen, was da vorher auf den Body gespritzt wurde.

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Re: Lackierung wird großer Mist

#12

Beitrag von the bird » 21.10.2015, 10:15

Bei einigen cm Lackdicke schon :D

Auf meiner Spiritusbeize steht Borma drauf

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Re: Lackierung wird großer Mist

#13

Beitrag von capricky » 21.10.2015, 10:47

headstock hat geschrieben:Moin,

bin kein Lackierspezi - aber wenn du in den Baumarkt gehst, nimm nicht diese Hausmarke von toom -"b1"- der Lack wurde bei mir nie hart!
Gruß Martin

Ach so, wenn du Nitro nimmst (Felgenlack von Kwasny), mußt du wissen, was da vorher auf den Body gespritzt wurde.
Also die Dosen die ich meine kosten so um die 10.-€ für 250ml, keine Ahnung wie die heißen, aber die trocknen schneller als Nitro und man sollte die Gebrauchsanweisungen zwecks Zeiten von Überlackierbarkeit und der Notwendigkeit von Zwischenschliffen (zwecks Haftung) beachten!

Ich bin nachher eh im Baumarkt, vielleicht denke ich daran, nach den Dosen zu schauen

capricky

Edit: Platinum heißen die , von Dupli und die kosten etwa 9-,€ für 400ml, seidenmatt, staubtrocken unter 1 Minute!

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Re: Lackierung wird großer Mist

#14

Beitrag von capricky » 21.10.2015, 11:33

http://www.motipdupli.com/de/produkte/d ... -1537.html

Damit dann klar überlackieren. Da steht zwar "Acryllack", das ist falsch, es ist ein Epoxidharzlack. Der kann genauso als Grundierung genommen werden, das hat bspw. gegenüber Schnellschleifgrund den Vorteil, daß er durch Löungsmittel nicht wieder angelöst werden kann, kein Nachsacken des Lackes, kürze Trockenzeiten, das Holz ist versiegelt.

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Re: Lackierung wird großer Mist

#15

Beitrag von gitabou » 22.10.2015, 21:17

Ich persönlich kann auch immer mal wieder empfehlen, die Gitarren vertikal zu befestigen und im "liegen" zu lackieren, statt diese zu hängen. Das verzeiht einiges :0)
http://www.gitabou.de | Zeichnungen und Schablonen für den E-Gitarrenbau

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Re: Lackierung wird großer Mist

#16

Beitrag von DoubleC » 24.10.2015, 10:50

Vielleicht ist es auch ganz sinnvoll, bei der Verwendung von Lacken aus Spraydosen über verschiedene Düsen nachzudenken. Ich nehme mal an, dass Anbieter von Spraydosen nicht umsonst unterschiedliche "Caps" für ihre "Cans" anbieten
im Zweifelsfall wird das Transparentschwarz halt nicht soo transparent............


Grusz



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Re: Lackierung wird großer Mist

#17

Beitrag von MarcelloMartello » 24.10.2015, 13:04

Danke noch für die weiteren Hinweise.

Liegend befestigen, da hab ich ehrlich gesagt noch nicht drüber nachgedacht und auch npoch keine Idee. Ich muss das mal googeln.

Hab den Lack jetzt gestern wieder runtergeschliffen (also die Nasen) und dann mit einem anderen Lack deckend schwarz überlackiert. Der war von Renovo auf Nitro-Basis. Leider ist unser hagebaumarkt hier unterirdisch ausgestattet und es gab nur diesen und die billige Hausmarke.

Nun hab ich dreineue Probleme:

- ich habe nur mit 320 vorgeschliffen, das sieht man durch den neuen Lack. Sollte ich hier vor dem nächsten Lackiervorgang nochmal nachschleifen? Wenn ja, bis zu welcher Körnung?
- Ich habe momentan Indasa Schleifpapier, das setzt sich aber (320/400) sehr, sehr schnell zu. Hab ich dafür das falsche?
- Wenn ich den Lack am Ende polieren will, hab ich mir von Rockinger das Micro-Mesh Schleifset geholt ("Das optimale Schleifmittel zur Endbearbeitung von Bünden oder für den Naßschliff von Lackoberflächen (Die Pads können einfach ausgewaschen und wieder getrocknet werden). Der Set enthält insgesamt 4 beidseitig beschichtete Soft Pads (5cm x 5cm) mit Schaumstoffkern und folgenden Körnungen: 1500, 2400, 3600, 6000")
Muss ich da den Lack vorher nochmal vorschleifen, oder fang ich direkt mit dem 1500er an?
Sind diese Pads von der Oberfläche an sich nicht sehr klein?



Danke euch.


Edit: Zu dem letzten Link: Molotow bietet ja verschiedene Dosen (Fine Art, Artist Line, Action Line...). Welche wäre hier für das nächste Mal am geeignetsten? Kenn mich mit den englischen Fachbegriffen nicht aus und für Holz scheinen die ursprünglich ja alle nicht konzipiert zu sein.

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Re: Lackierung wird großer Mist

#18

Beitrag von the bird » 24.10.2015, 14:51

Liegend befestigen, da hab ich ehrlich gesagt noch nicht drüber nachgedacht und auch npoch keine Idee. Ich muss das mal googeln.
Im Prinzip wie ein Grillspieß.

Vorne eine Leiste in die Halstasche und an deren Ende eine Schraube, hinten eine lange Schraube statt Gurtpin. Das Ganze in ein U aus Dachlatten einhängen.

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Re: Lackierung wird großer Mist

#19

Beitrag von penfield » 24.10.2015, 16:00

Lackiervorrichtung ist zB hier beschrieben von Kehrdesign.
http://www.gitarrebassbau.de/viewtopic. ... &start=325

Ich habe Dein Post so verstanden, dass Du, wie Capricky anregt - und ich kann aus Erfahrung nur sagen, es ist besser man hört darauf -, deckend schwarz lackieren möchtest bzw. schon hast.
Ich würde folgendermaßen weitermachen:
1) grundieren, zB mit Platinum Universalgrundierung (Nitrobasis).
Die ist kompatibel zu den Dupli Platinum Acryllacken bzw. zu anderen Nitrolacken.
Der Vorteil: Du bekommst eine Oberfläche, die man nach wiederum ordentlicher Trocknungszeit, mit 600er+ Schleifpapier nass glatt schleifen kann. Außerdem kannst Du immer mit Grundierung nachbessern, falls etwas schiefgeht. ;)
Wichtig: Nicht zu viele und zu dicke Schichten auf einmal sprühen!

Wenn Du, wie ich verstanden habe, gerade Nitrolack aufgestprüht hast, lass den einfach ordentlich trocknen, dann kannst Du mit der Grundierung wahrscheinlich drübergehen, ohne viel Schleifen zu müssen.

2) Der schwarze Decklack (zB Platinum Acryl) sollte dann kein Problem sein.

Und nicht vergessen: durchhalten!
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Re: Lackierung wird großer Mist

#20

Beitrag von MarcelloMartello » 24.10.2015, 17:57

Hi,

also, nochmal zur Übersicht:

Folgendes hab ich grade da

- belton Transparentlack (den ich aber nicht mehr nehmen will)
- Clou 2K-Lack transparent, matt
- belton Transparentlack, hochglanz
- Renovo Lack, schwarz

Ich habe gestern auf die bisherige Katastrophe eine Schicht "Renovo" gesprüht.
Nun sehe ich noch Kratzer in der darunter liegenden Schicht.

Sollte ich den Lack nun schleifen oder weitersprühen?
Wenn schleifen, mit 600er nass, wie du sagst oder mit 320 anfangen?

Achja, Dupli, Platinum o.ä. hab ich nicht da und krieg ich vor Ort nicht. Das müsste ich bestellen. Würde ich auch tun, wenn das, was ich habe Mist ist. Ansonsten würd ich mit dem weitermachen.

Plan: Irgendwann einen glatte Oberfläche haben, mit schwarzem Lack weitermachen, bis alles gleichmäßig ist. Dann mit belton klarlackieren. Dann Polieren. Wie?

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Re: Lackierung wird großer Mist

#21

Beitrag von penfield » 24.10.2015, 18:48

Wie gesagt, ich würde einen Schritt zurück gehen und Universal Grundierung drüber sprühen und dann Zwischenschleifen, bis alles ganz glatt ist und dann erst das Schwarz gleichmäßig drübersprühen. Mit der Grundierung geht das Ausgleichen der Oberflächenunebenheiten schneller und Du kannst darauf eine gleichmässige Schicht Schwarz aufbringen.

Aber Du kannst natürlich auch den Decklack schleifen, bis die Riefen weg sind und dann den REnovo weiter sprühen.
Wenn der Renovo ein Nitro Lack ist, kann das Prinzip Sprühen-zwischenSchleifen-Sprühen etc. früher oder später zu einer glatten Oberfläche führen.
Nass schleifen sollte gut funktionieren - 600er wirst Du dabei schon brauchen.
Die Tücken davon (zB Aufquellen), nehme ich an, kennst Du.

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Re: Lackierung wird großer Mist

#22

Beitrag von MarcelloMartello » 24.10.2015, 19:38

Danke nochmal für die Erläuterung.

Sollte ich, damit sich das Schleifpapier nicht so schnell zusetzt erst grob schleifen oder gleich mit 600 anfangen?

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Re: Lackierung wird großer Mist

#23

Beitrag von penfield » 25.10.2015, 10:09

Das must Du ausprobieren. Beim Nassschleifen setzt sich nichts zu.
Ich fange meist mit etwas Feinerem an und wenn dann nichts weitergeht, nehme ich eine Stufe gröber usw.
Bei manchen Lacken gibt es auch Empfehlungen dazu. ZB bei der Universalgrundierung wird 600er nass Schleifen empfohlen. Da habe ich vorsichtshalber mit 1000er angefangen und bin dann auf 600er (bzw. in dem Fall dann sogar bis 400er) um die gröberen Fehlerstellen zu beseitigen.
Gutes Gelingen.
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Re: Lackierung wird großer Mist

#24

Beitrag von capricky » 25.10.2015, 13:52

MarcelloMartello hat geschrieben:
Folgendes hab ich grade da

- belton Transparentlack (den ich aber nicht mehr nehmen will)
- Clou 2K-Lack transparent, matt
- belton Transparentlack, hochglanz
- Renovo Lack, schwarz

Der Clou 2K Lack wäre der Richtige für die Grundierung gewesen - der ist füllkräftig, der trocknet nicht, sondern härtet chemisch aus damit ist das Holz dann lösemitteldicht auch gegen Wasser versiegelt. Kein Ärger mit ewig weichen und nachsackenden Nitrolacken mehr. Diese Schicht kann dann auch stressfrei naß geschliffen werden mit 400er - 600er Papier, dazu sollte aber (immer) ein ebener, leicht elastischer Schleifklotz benutzt werden. Der kann aus Kork, Hartgummi zur Not auch aus Holz bestehen. Sollten nach dem Schliff noch irgendwelche Unebenheiten (Riefen, Rillen) zu sehen sein, noch mal eine Schicht 2K drüber und schleifen. Darauf dann die Farbschichten transparent deckend oder geburstet, Nitro oder Acryl egal, das muss auch nicht geschliffen werden, wenn die schicht nicht wie eine Apfelsinenschale aussieht. Darauf dann die Klarlackschicht(en) Nitro, Acryl oder am Besten wieder 2K Clou (glänzend), dann schleifen und polieren.

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Re: Lackierung wird großer Mist

#25

Beitrag von MarcelloMartello » 25.10.2015, 17:29

Danke für deine Antwort.

Mit dem 2K Clou hatte ich ja 3 oder 4 Schichten grundiert. Aber ich hab da einfach keine Fortschritte gesehen und bin dann auf den belton Transparent als Grundierung umgestiegen.
Also wasserdicht sollte der Korpus an sich sein.

Werde mich dann mal an einem Nassschliff mit Kork probieren morgen Abend. Dann werde ich noch so lange mit schwarz weitersprühen, bis alles gleichmäßig deckend ist. Danach wohl den belton als Abschluss.

Ich würde auch den 2k von Clou nehmen, der ist aber matt. Ich weiß nicht, ob mir das als Finish des ersten Basses gefällt, oder ob ich bei glänzend bleibe. Leider waren die letzten Schichten meist "apfelsinenschaltenartig", sodass ich versuche, einen leichten Zwischenschliff durchzuführen. Ich möchte mich einfach nicht drauf verlassen, dass durch die nächste Nitro-Schicht die erste wieder angelöst wird und es schöner wird.


Ich sehs schon kommen, ich habe zum Schluss mehr Lack auf dem Bass als Holz. Vor allem hat der aufgesprühte Lack mehr gekostet, als der gesamte Bausatz....



Danke nochmal für die Tipps!

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