UV-Blocker und Shellack

wie und womit erreiche ich das gewünschten Finish?
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geko
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UV-Blocker und Shellack

#1

Beitrag von geko » 07.02.2015, 17:37

Hallo,

ich bin gerade an der Planung meiner 2. Gitarre und habe mich für Boden/Zargen für "chakte kok" entschieden. Einfach weil mir die rote Farbe und Maserung so gefällt. Gerade die Farbe scheint sich unter Lichteinfluss bei dem Holz stark ins gelblich-braune zu verändern. Auch schön, ich würde das aber gerne vermeiden. Finish soll wieder eine Schellackpolitur werden. Hat jemand Erfahrung, welcher UV Blocker sich mit Schellack verträgt? Idealerweise in Kombination als Öl zum Anfeuern der Maserung.

Dr. Google wirft ein farbloses "OSMO UV-Schutz Öl" aus. Ist aber für "außen", was immer das auch bedeuten mag.

Güße
Gerald

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Re: UV-Blocker und Shellack

#2

Beitrag von kehrdesign » 08.02.2015, 12:42

Ich glaube nicht, dass es sinnvoll ist, einen nahezu hundertprozentigen UV-Schutz erreichen zu wollen. Rein gefühlsmäßig würde ich eher leicht mit "Kastanie" oder ähnlichem dunkelroten Farbton überbeizen (unbedingt vorher testen), um damit den roten Farbanteil etwas zu verstärken.
Der UV-Schutz von normalen, transparenten Beschichtungen, wie NC- oder Schellack ist ohnehin relativ hoch. Der Nachteile von höherem Aufwand beim UV-Schutz (wie bspw. durch Schichtdicke) stehen bei akustischen Instrumenten mE. nicht im gesunden Verhältnis zum Nutzen.

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Re: UV-Blocker und Shellack

#3

Beitrag von geko » 08.02.2015, 15:16

Beizen wollte ich eigentlich nicht. Ich habe damit keine Erfahrung, und Bedenken, dass das ganze am Ende fleckig wird. Die Schichtdicke sollte nach meinem Verständnis bei Boden und Zargen nicht so kritisch sein. Die Decke soll nicht damit behandelt werden. Ich habe beim Aussuchen des Holzes festgestellt, dass das Ausbleichen schon sehr stark ist. Da waren einige Stücke dabei, die ich nicht mehr als Chakte Kok erkannt hätte. Ob das nur Licht, oder auch sonstige Einflüsse waren, kann ich natürlich nicht sagen.

hier habe ich einen ganz aufschlussreichen Test gefunden:
http://www.fletchers-corner.de/viewtopi ... 15&t=19952

den besten Schutz hat hier eine Mischung aus Tung, Leinöl und Orangenöl ergeben. Das oben erwähnte UV Schutzöl war im Test nicht so toll, Schellack auch nicht. Schellack auf die Öl-Mischung scheint wohl zu funktionieren.

Aber so eine Gitarre liegt auch nicht tagelang in der Sonne. Daher stimmt dein Einwand bzgl Aufwand/Nutzen natürlich.

Bis zum Finish ist ja noch viiiiel Zeit, vielleicht ergibt sich noch eine gute Idee.

Gerald

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Re: UV-Blocker und Shellack

#4

Beitrag von DoppelM » 13.07.2015, 23:10

Möchtest du den UV-Blocker vorher auftragen, oder mit dem Schellack mischen? Bei meinen Erfahrungen mit Schellack hält der schlechter, sobald auf dem Untergrund mal irgendetwas öliges war. Bei meinem Kontrabass sieht dadurch der Halfuß sehr vintage aus, da dort die Grenze zwischen Schellack und Leinöl verläuft.
Man kann Schellack allerdings kleine Mengen Öl (zb. Leinöl) beimischen, um ihn einfacher Streichen zu können. Das würde aber wiederum der Politur widersprechen, die dürfte dadurch eher schwieriger werden.
All you need for a good song is three chords and the truth.

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Re: UV-Blocker und Shellack

#5

Beitrag von pinacoco » 14.07.2015, 13:39

Die Menge an Öl die man Schellack zur Politur "beimischt" ist homöopathisch - 1-2 Tropfen.
Ich halte das nicht für zielführend.
Schellack wird selbst in blond dein Holz mehr ins Bräunliche drücken, deshalb könnte das alles eh nur pure Theorie sein...

Schellack auf eine Leinölfirnis oÄ geht.
Auch auf eine lackierte Grundierung inkl UV-Filter müsste gehen.
Was die Anfeuerung betrifft ist dann natürlich nix mehr.

Probeversuche sind allerdings Pflicht.

Ich glaube eh, dass der UV Schutz überbewertet wird.
Die Hauptzeit spielt man die Instrumente doch eher in geschlossenen Räumen und verstaut sie danach abseits von hellem Sonnenlicht.
... Und Holz ist nunmal ein natürlicher Werkstoff.
Aber klar, muss jeder selbst wissen.
Gruß
Uli

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