Mahagoni, Holzpaste und Beize

wie und womit erreiche ich das gewünschten Finish?
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Bastelmann
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Mahagoni, Holzpaste und Beize

#1

Beitrag von Bastelmann » 27.03.2014, 13:50

Ich habe mich entschlossen, eine meiner Vogelaugen-Les-Pauls entgegen meiner ursprünglichen Absicht doch nicht zu bursten, sondern einfach nur zu beizen und klarzulackieren. Vielleicht kann ich das gute Stück dann im Juli zum Treffen mitbringen.

So, in dem Zusammenhang stellen sich mir jetzt ein paar Fragen:

Die Mahagoniporen will ich diesmal mit Clou Holzpaste verspachteln. Die Poren sollen dunkler werden als das Holz, sodaß die Optik natürlich bleibt, da ja auch die offenen Poren durch den Schattenwurf dunkler erscheinen als die Holzoberfläche. Ich nehme an, daß ich da farblich mit einer Mischung aus Holzpaste Mahagoni + Nussbaum dunkel richtig liege. Oder besser Nussbaum dunkel pur?

Empfiehlt es sich, die Paste mit Wasser zu verdünnen oder verwende ich sie am besten so, wie sie aus der Dose kommt? Wenn verdünnen, wie stark?

Wie bringt man die Paste am besten auf? Mit einem Tuch aufreiben? Japanspachteln in Faserrichtung? Oder vielleicht noch ganz anders?

Die Wässerungs- und Feinschliffdurchgänge erfolgen nach dem Porenfüllen und dem Wegschleifen der überschüssigen Paste auf der Holzoberfläche, richtig?

Das Beizen des Holzes passiert nach dem Porenfüllen und nach dem Wässern und Feinschleifen, richtig? Gibt es dabei in Bezug auf die Holzpaste in den Poren irgendetwas besonderes zu beachten?
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Re: Mahagoni, Holzpaste und Beize

#2

Beitrag von Titan-Jan » 27.03.2014, 15:35

oh... auf die Antworten bin ich auch gespannt, danke für's Fragen :-)

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Re: Mahagoni, Holzpaste und Beize

#3

Beitrag von Simon » 27.03.2014, 15:46

Hey!
Ich hab einmal auf Mahagonie Holzpaste verwendet, aber nicht von Clou, sondern eine andere Marke, die kann ich heute abend nachreichen! Ich hab damals mit Mahagonie gefillert; und das sieht recht gut aus! Aber ist eben heller als das Holz; ich würd da Tests durchführen um das optimale Mischungsverhältnis festzustellen!
Hier mal ein Bild von meiner:
DSC00783.JPG
Aber pass gut auf, die Paste trocknet sehr sehr schnell!!
Meine Paste war auch nicht auf Wasser sondern auf Aceton- Basis. Deshalb hab ich sie mit Aceton verdünnt; die Konsistenz war viel dicker als Leim, aber auch flüssiger als vorher. Aufbegracht hab ich die Paste mit einer alten Kreditkarte (Mastercard Gold natürlich, für den guten Klang)! :)

Dann bündig geschliffen, und das ganze nochmal von vorne. Nach 2 Durchgängen waren bei mir alle Poren zu.

Aber mir wären Angaben zu dem Thema nie genug, ich würde immer Tests durchführen; Arbeit ists ja nicht viel, und du bist auf der ganz sicheren Seite!! :)

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Re: Mahagoni, Holzpaste und Beize

#4

Beitrag von hansg » 27.03.2014, 16:19

Hmm,
1, Ich würde Nussbaum dunkel nehmen. Es sieht schon besser aus wenn die Poren deutlich dunkler sind.
Die Clou Holzpaste kann auch mit Clou Tütenbeize abgetönt werden. Aber nicht zuviel reinmischen sonst färbt es ab wenn es nass wird.
2, Die Paste kann problemlos mit Wasser verdünnt werden. Ist i.d.R zwar nicht unbedingt notwerndig, schadet aber auch nicht.
Wenn der Body angefeuchtet ist und die Paste etwas verdünnt ist geht das einarbeiten ein wenig leichter.
3. Geht beides, Ich würde Sie einreiben.
4, Richtig
5, Richtig, Ich wüsste jetzt nichts was da noch besonderes beachtet werden sollte.

Das Herunterschleifen der Paste ist jedoch eine ziemliche Drecksarbeit, und zwei Durchgänge sind mindestens notwendig.
Ich habe immer mindestens drei benötigt. Bei großen Poren kann es auch vorkommen dass die Paste noch (minimal) einsinkt.

Gruss
Hans

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Re: Mahagoni, Holzpaste und Beize

#5

Beitrag von Poldi » 27.03.2014, 18:21

Schließe mich Hans an.
Allerdings wässer ich vor dem Füllen einmal und schleife das erste mal.
Dann feuchte ich das Holz an und verdünne die Paste mit Wasser (sehr cremig, so wie Sirup) und reibe die Paste mit einem Tuch ein.
Sieh aber zu, das nicht zu viel Paste auf der Oberfläche bleibt. Am besten so viel wie möglich mit dem Tuch entfernen, sonst schleifst Du dir einen Wolf.
Nach dem Trocknen abschleifen und event. ein zweiter Durchgang.
Nach der Schleiforgie nochmal wässern und feinschleifen.
Ich habe meine mit dunkler Mahagonipaste gefüllt.
Danach kannst Du ganz normal beizen.

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Re: Mahagoni, Holzpaste und Beize

#6

Beitrag von wasduwolle » 27.03.2014, 19:23

Ich finde die Taschenlampenkontrolltechnik hiier noch erwähnenswert, also mit hilfe einer aufgelegten Taschenlampe prüfen, ob die Poren voll sind oder noch ein Schatten entsteht.
Schande über mich, aber ich weiß grad nicht mehr wer es hier vorgestellt hat
Grüsse
Wasduwolle
Viele Grüße
Wolle

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Re: Mahagoni, Holzpaste und Beize

#7

Beitrag von hansg » 27.03.2014, 20:21

Der Taschenlampentrick stammt von Zisoft.

Gruss
Hans

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Re: Mahagoni, Holzpaste und Beize

#8

Beitrag von Magfire » 27.03.2014, 22:46

Moin,
Mahagoni hell und dunkel sind beide recht rötlich und keinesfalls dunkler als die Mahagonisorten, die ich im Lager habe!
Bei mir ist es in der Tat Nussbaum dunkel geworden, wobei ich damit auch noch nicht sooo zufrieden war (sieht aus der Nähe unnatürlich aus)...
Hier kann man das ganz gut sehen:
http://gitarrebassbau.de/download/file. ... 213240.jpg

Da man die Pasten ganz gut mischen kann, würde ich heute zum Nussbaum dunkel noch etwas schwarz hinzumischen, dann wäre es mein Idealfarbton.
Poldi hat geschrieben:Sieh aber zu, das nicht zu viel Paste auf der Oberfläche bleibt. Am besten so viel wie möglich mit dem Tuch entfernen, sonst schleifst Du dir einen Wolf.
Das möchte ich unbedingt unterstreichen! Ähnlich ekelig wie Epoxy ;)!

Viele Grüße,
Philip

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Re: Mahagoni, Holzpaste und Beize

#9

Beitrag von Bastelmann » 28.03.2014, 04:25

Vielen Dank für all die hilfreichen Hinweise! Ich werd´s die Tage mal in Angriff nehmen.
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