Ich glaube nicht, dass jemand von uns in die Möglichkeit hat, Polyester spritzen zu können. Das setzt erst einmal ganz andere Bedingungen voraus, als es eine Nitrospritzerei braucht. Die einfache Lackpistole (auch eine Sata) reicht da nicht...na gut, einmal geht es vielleicht schon!
Die beiden Lackkomponenten werden der Pistole getrennt zugeführt und erst in ihr gemischt. Lösungsmittel ist da Styrol, wer das je gerochen hat, möchte das freiwillig nicht mehr spritzen. Davon abgesehen, wenn ich die technischen und räumlichen Voraussetzungen hätte, würde ich Polyesterlack dem Nitrolack jederzeit vorziehen, die nötigen Schichtdicken erreicht man quasi mit einem Auftrag, die Eigenschaften sind um ein vielfaches besser als bei Nitrolack, es ist haltbarer und leichter zu polieren. Im Amateurbereich und sicher auch im kleineren Handwerksbereich bleibt Polyesterspritzen eine Illusion, es mit Pinsel oder Rolle aufzutragen geht schon (topcoat). Dann fiel mir beim Sichten der 2K Lack Thematik auf, dass ständig UP-Lack (Polyesterlack) mit PU-Lack (Polyurethanlack) verwechselt wird. Da machen auch seriöse Lackhändler und Verarbeiter keine Ausnahme. 2K PU(r)-, 2K Acryl- und deren Kombilacke sind aber anwendungstechnisch beim Spritzen eher harmlos zu nennen.
Wenn jemand Filtermatten in seiner selbstgebauten Lackierkabine verwendet, sollte er die eh regelmäßig tauschen und generell mit keinen unterschiedlichen Lackarten beaufschlagen.
Eine große Brandgefahr lauert eher bei den "Ölern", die Hartöle, Leinöle, Firnisse und dergleichen mit dem Lappen auftragen, diese Lappen neigen zur Selbstentzündung. Sie sollten deshalb in geschlossenen Blechdosen (Keksdosen) zwischengelagert werden. Putzlappen, Späne und Abfälle der Werkstatt gehören nicht in den Papierkorb oder Plasteeimer, sondern in einen Blecheimer mit Deckel! Das ist eine preiswerte Brandversicherung. In Tischlereien/Schreinereien geraten auch gerne mal die Späneabsauganlagen in Brand, also auch mal an die Staubsauger und selbstgebauten Zyklone denken.
capricky
Capricky
