GitarreBassBau.de

Hallo zusammen,

Ich spiele hobbymäßig Gitarre. Ich versuche es mir autodidaktisch beizubringen.
Meine Frage bezieht sich auf die Lagerung der Gitarre.
Ich habe mir für den Einstieg eine Fender CD-60 BK zugelegt. Bin damit auch vorerst soweit zufrieden. Die Gitarre steht ganz normal in meinem Zimmer. Ich weiß dass Feuchtigkeit einen Einfluss haben kann auf die Gitarre, wenn ich sie spiele bzw. längerfristig lagere. In meinem Zimmer ist es glaube ich grundsätzlich etwas feuchter.

Lohnt es sich bei einer Gitarre wie dieser überhaupt über einen Luftbefeuchter bzw. Entfeuchter nachzudenken (je nach Jahreszeit?) Oder hat das keinen großen Einfluss in dem Preissegment.
Hat jemand da Erfahrung zu?

LG

Pilpui hat geschrieben: ↑

23.03.2018, 13:46

[...]
Lohnt es sich bei einer Gitarre wie dieser überhaupt über einen Luftbefeuchter bzw. Entfeuchter nachzudenken (je nach Jahreszeit?) Oder hat das keinen großen Einfluss in dem Preissegment.
Hat jemand da Erfahrung zu?

Hallo Pilpui und erst mal: Willkommen im Forum!
Trockenheit kann jede Massivholz-Gitarre ruinieren, unabhängig vom Preissegment. Ich würde vorschlagen, du besorgst dir erstmal ein Hygrometer (sollte es im Baumarkt geben), um festzustellen, welche Feuchtigkeit bei dir herrscht.

Die Gefahr, die von Trockenheit ausgeht, kommt durch das Schrumpfen des Holzes, was zu Rissen führen kann.
Bei zu hoher Feuchtigkeit quillt das Holz auf. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das zu Schäden an der Gitarre führen kann. Das kann vielleicht ein anderer besser beantworten.

Sven

Das Erste was du brauchst, wenn wir konkret über dein Instrument im Zusammenhang mit Luftfeuchteeinfluß diskutieren wollen, ist ein Hygrometer - ein Luftfeuchtemesser. Auf gehts....!

capricky

Danke für die schnellen Antworten

Ich hab jetzt mal nach Hygrometern gesucht zum kaufen, also nachdem ich geguckt hab was das ist
Da habe ich noch ne Frage, bzw. habt ihr mit sowas schon Erfahrung gemacht?
Preisspanne ist ja von 2€ bis X€. Wieviel muss man irgendwo investieren um verlässliche Werte zu kriegen? Je nachdem was ich so gelesen habe, ist da eine hohe Toleranz.

Mein Favorit bisher wäre ein Hygrometer von Trotec https://de.trotec.com/produkte/messgera ... ssgeraete/


Oder reicht für die Gitarre ein China Exemplar für paar Euros?

allgemein ist es ja so, dass sich eine Gitarre dort wohlfühlt wo sich auch der Mensch wohlfühlt

in unseren Breiten hat man die Schwankungen zwischen Winter (Heizphase = Trockenheit) und Sommer = feucht

das macht sich dann logischerweise bei einem akustischen Instrument mit massiver Decke setuptechnisch bemerkbar (wer es möchte besitzt dann eine Sommerstegeinlage und eine Winterstegeinlage)

ich möchte jedenfalls kein Instrument besitzen welches mir eine Feuchtigkeitsregulierung abverlangt, damit es überlebt

clonewood hat geschrieben: ↑

23.03.2018, 15:44

das macht sich dann logischerweise bei einem akustischen Instrument mit massiver Decke setuptechnisch bemerkbar (wer es möchte besitzt dann eine Sommerstegeinlage und eine Winterstegeinlage)

Ich habe bisher nichts von solchen Einlagen gehört (auch google spuckt nix aus). Kannst du kurz erklären was das ist?

das sind individuell anzufertigende Einlagen

Winter....trocken.....Decke fällt etwas ein .....höhere Einlage

Sommer.... feuchter ........Decke hebt sich leicht ......niedrigere Einlage

Achso ok, sorry.

Und woher kriege ich sowas überhaupt und was kostet der Spaß?

nur bei Bedarf individuell einem bestimmten Instrument angepasst.....also nicht käuflich....entweder DIY oder Dienstleistung

Also Sch***teuer bzw. 3 Wochen Arbeit bis ich weiß wie ich das anstelle.

Dann lieber doch ein Hygrometer
Gerne eure Meinungen zum Trotec Hygrometer, oder einem anderen.

Aber danke Clonewood, wieder was gelernt

Pilpui hat geschrieben: ↑

23.03.2018, 13:46

[...]
Ich habe mir für den Einstieg eine Fender CD-60 BK zugelegt.
[...]

Ich habe gerade mal nach Fender CD-60 BK im Internet gesucht.
Sehe ich das richtig, dass bei dieser Gitarre für Boden, Zargen und Decke kein Massivholz sondern "laminiertes" Holz (sprich: Sperrholz) verwendet wurde?
Meines Wissens nach reagiert Sperrholz nicht so empfindlich auf Feuchtigkeitsschwankungen. Also brauchst du dir wohl auch keine großem Gedanken um das Raumklima zu machen.

Sven

Ich habe 3 Hygrometer in der Werkstatt verteilt, zwei billige für Stückpreis etwa 2€ vom Chinamann und ein "teures" für 12€. Alle zeigen die gleichen Werte.

capricky

@@Sven2
Ja du hast recht, es ist kein Massivholz.

Also kann ich mehr oder weniger beruhigt nachts schlafen?

Clonewood hat es auf den Punkt gebracht. Meinen Kunden rate ich immer, den Koffer mit der Gitarre, besonders im Winter, unters Bett zu legen. Vorausgesetzt du hast keine Fußbodenheizung, ist das der Ort wo es selten zu trocken wird.

JürgenLut hat geschrieben: ↑

23.03.2018, 17:44

Clonewood hat es auf den Punkt gebracht. Meinen Kunden rate ich immer, den Koffer mit der Gitarre, besonders im Winter, unters Bett zu legen. Vorausgesetzt du hast keine Fußbodenheizung, ist das der Ort wo es selten zu trocken wird.

Warum muss ich jetzt an "Feuchtgebiet" denken?

capricky

Du hast wohl den falschen Film gesehen.

Meinen Kunden rate ich immer, den Koffer mit der Gitarre, besonders im Winter, unters Bett zu legen. Vorausgesetzt du hast keine Fußbodenheizung,

beheizter Schlafraum ..... schon bei dem Gedanken fange ich an auszutrocknen

clonewood hat geschrieben: ↑

23.03.2018, 20:32

Meinen Kunden rate ich immer, den Koffer mit der Gitarre, besonders im Winter, unters Bett zu legen. Vorausgesetzt du hast keine Fußbodenheizung,

beheizter Schlafraum ..... schon bei dem Gedanken fange ich an auszutrocknen

Geht mir genauso! Im Winter hats in meinem Schlafzimmer max. 18 Grad. Dazu läuft die ganze Zeit ein Luftentfeuchter seit Anfang dieses Winters und ich bin das erste Jahr seit langem von Halsschmerzen verschont geblieben.
Ich weis wie sich eine Gitarre da fühlen muss, wenn geheizt wird

Luftentfeuchter = Luftbefeuchter?

capricky

capricky hat geschrieben: ↑

24.03.2018, 08:12

Luftentfeuchter = Luftbefeuchter?

capricky

Zu später Stunde kann man das schonmal verwechseln
Ja... LUFTBEFEUCHTER

blöde Frage vielleicht, aber wie sieht es eigentlich bei E-Gitarren aus? Ich nehme an, da wäre doch die Feuchtigkeit in erster Linie egal oder? Habe keine, aber das ist so ein Montagsgedanke gerade

Pilpui hat geschrieben: ↑

26.03.2018, 12:35

blöde Frage vielleicht, aber wie sieht es eigentlich bei E-Gitarren aus? Ich nehme an, da wäre doch die Feuchtigkeit in erster Linie egal oder? Habe keine, aber das ist so ein Montagsgedanke gerade

Die Reaktion einer E-Gitarre auf Änderungen der rel. Luftfeuchtigkeit ist für mich sogar ein Qualitätskriterium.
Besonders unangenehm fallen mir da Gibsons aller Typen auf, herausragend sind nach meiner Beobachtung Duesenbergs, die sind absolut stoisch. Dazwischen "tummeln" sich Fenderinstrumente. Deren wanpissmappelnäcks sind die "bewegungsärmeren" Hälse.

(ich bin kein "Gibson Hasser" und kein Duesenberg Fanboy)

capricky

Und was bewirkt die Luftfeuchte bei einer E-Gitarre? Bei einer Akkustik wird dann der Korpus unter Umständen verzogen. Aber was passiert dann bei einer E-Gitarre?

Da gibt es einige Möglichkeiten, v.a. der Hals kann sich verziehen oder vertwisten.

LG Norbert

Meistens sind es die Hälse bei E Gitarren die auf Feuchtigkeit reagieren, wie oben schon Capricky beschrieb...der dicke Body ist meist unempfindlich..jedoch kann es bei älteren E Gitarren (+30 Jahre) vorkommen, wenn sie aus mehreren RIegeln Holz gezimmert sind, das sich die Fugen etwas bewegen/öffnen können...sieht man dann bei lackierten Gitarren an exakten geraden Rissen im LAck da wo die Leimfuge ist und bei unlackierten das sich Spalten bilden