Halshölzer

Diskussionen über Hölzer für den Bau von Instrumenten
Herkunft, Trocknung, Lagerung und Eigenschaften

Moderator: jhg

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Izou
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Re: Halshölzer

#51

Beitrag von Izou » 17.01.2017, 11:12

Ich verwende neben Ahorn auch Birne und auch Kirsche.
Gruss Marcel

"You Can'T Fix Stupid, not Even with Duct Tape!"

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Re: Halshölzer

#52

Beitrag von Simon » 17.01.2017, 12:04

Magfire hat geschrieben:Moin, spannendes Thema!

Hat jemand schon mal einen Hals aus Esche gebaut?
Esche ist ja an sich relativ flexibel, weshalb es ja auch gerne für Stiele von Gartengeräte genutzt wird.

Kann man das durch ein entsprechendes Griffbrett ausgleichen?

Danke und viele Grüße,
Philip
Ich nicht, aber schau mal hier:

https://www.instagram.com/p/BPFBCsogoCY ... ents&hl=en

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bea
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Re: Halshölzer

#53

Beitrag von bea » 17.01.2017, 14:35

Die "Elastizität" von Esche ist i.W. mit dem Bruchverhalten begründet. Andere Hölzer brechen halt schneller. Ansonsten hat (europäische) Esche ein der hohen Dichte entsprechendes E-Modul, wird sich also unter der Saitenspannung eher weniger verformen als z.B. Ahorn.

Die Nachteile sehe ich eher darin, dass der Hals schwer werden wird und dass man die ausgeprägte Struktur immer fühlen wird. Was das im Einzelfall ausmacht, muss jeder für sich entscheiden.
LG

Beate

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Re: Halshölzer

#54

Beitrag von Gelöschter Benutzer » 01.02.2017, 18:03

Hallo,

zuletzt hatte ich eine Tele zusammengestellt mit deutscher Esche (Body) und Apfel von Holzkarle für den Hals. Leimverbindung.
Das Instrument ist mit 3,55 Kg im gesunden Bereich und der Hals unauffällig, stabil. Alle anderen Werte hatten dem Besitzer Freude bereitet (Sustain, Attack)

Apfel ist ein Handschmeichler und gut zu verarbeiten. Schöne Maserung und Flämmchen gibts auch, also ist die Optik gut bedient.

Ich bin sicher, Tropenhölzer braucht man für ausgewogene Instrumente so nötig wie Kopfschmerzen ;-)

Vielleicht darf ich an der Stelle Herr Kraushaar zitieren: Bestes Tonholz?

Siehe hier: http://www.kraushaar-gitarren.de/cms/tonholz.html

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Re: Halshölzer

#55

Beitrag von bea » 01.02.2017, 18:28

Hi Tim,

erstmal schön, Dich wieder mal zu lesesn.

hattest Du der Tele eigentlich ein Trussrod spendiert oder war das ein reiner Holzhals?
Ich hab ja immer noch die fixe Idee, dass das auch ohne Metall oder Karbon gehen müsste, wenn mann nur die Hölzer geschickt auswählt und "mit dem Werkstoff" konstruiert. Mit Tropenhölzern geht das ja gar nicht soo schlecht, aber mir geht es eben auchmal um die Möglichkeiten einheimischer Hölzer (wobei einheimisch schon sehr relativ ist, wenn die Fichtendecke in Schweden und die Birke in Finnland gewachsen ist...).
LG

Beate

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Re: Halshölzer

#56

Beitrag von Gelöschter Benutzer » 01.02.2017, 18:40

Hallo Beate,

;-)

Die Tele hat einen doppelt wirkenden TR bekommen um die Option der vollen Einstellbarkeit zu gewähren.

Nach dem ersten Aufsaiten mußte ich aber nicht sehr viel korrigieren, lass es eine achtel Umdrehung gewesen sein, nach Spannung. Nach weiteren zwei Wochen mußte ich noch zurückjustieren. Aber der Besitzer wollte auch einen sehr schlanken Hals, merklich schlanker als teletypisch. Da konnte das Griffbrett auch nicht mehr so viel rausholen.

Ich denke, einen TR für acht Euro da rein zu setzen ist nicht verkehrt. Selbst wenn, wie in meinem Fall, die Nut per Hand gestochen wird, ist das kein Drama. Oder worauf bezieht sich Dein Argument der TR-freien Hälse?

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Re: Halshölzer

#57

Beitrag von bea » 01.02.2017, 19:17

Aufs Gewicht käme es mir an. Auf das Fehlen der Schwachstelle am Trussrod-Zugang auch.
Und auf die Herausforderung ;-)

Die Nut kann man ja konstruktiv vorgeben - eine Mittellage aus Holz in passender Stärke - da lässt sich sogar der Kanal für einen gebogenen Trussrod aussägen.

Ich könnte mir übrigens auch vorstellen, einen hohlen Alu-Vierkant ins Holz einzulassen, so wie es Rick Toone bei seinem Orchid-Bass macht.
LG

Beate

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Re: Halshölzer

#58

Beitrag von MiLe » 01.02.2017, 23:29

Balsaholz :badgrin:

ein komplett durchgehender Block < 200 Gramm und dafür eigentlich noch erstaunlich biegesteif.
'n paar Lagen CFK drüber und gut - obwohl, innere Dämpfung dürfte das Konstrukt dann reichlich haben.

Deshalb verwende ich's nur für den Formenbau, weil so schön leicht zu bearbeiten ;)
Hals Positiv1.JPG
Liebe Grüße,
Michael

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Re: Halshölzer

#59

Beitrag von Gelöschter Benutzer » 02.02.2017, 20:06

bea hat geschrieben:
01.02.2017, 19:17
Auf das Fehlen der Schwachstelle am Trussrod-Zugang auch.
Aber das kann man sehr individuell gestalten. Platz für Dinge die aus dem Kopf müssen. (Siehe Bilder)

Was aber Dein Argument auf Bezug des wegfallenden Metalles betrifft, bei einem TR-freien Hals, würde mit einem Alu-Vierkant ausgehebelt sein.

Die Bilder habe ich heute gemacht. Die Gitte ist nach mehreren Monaten des Spielens wieder zurück um schlicht eine Wartung durchzuführen. Schellack nacharbeiten, Sattel nacharbeiten und einen kleinen Checkup. Nächste Woche geht sie wieder on Tour und muß fit sein.
Trussrod.jpg
Schellack.jpg
Komination.jpg
Esche.jpg

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