Rotes Tonholz...Gibts sowas?

Diskussionen über Hölzer für den Bau von Instrumenten
Herkunft, Trocknung, Lagerung und Eigenschaften

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bauneuling
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Rotes Tonholz...Gibts sowas?

#1

Beitrag von bauneuling » 23.02.2016, 21:15

Hallo Leute
Ich habe mit meiner 2. Gitarre begonnen und such dafür ein Tonholz was so rot oder rötlich wie möglich ist.
Habt Ihe nen Tipp, was ich nehmen kann?
Vielen Dank

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Simon
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Re: Rotes Tonholz...Gibts sowas?

#2

Beitrag von Simon » 23.02.2016, 21:17

Padouk

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Re: Rotes Tonholz...Gibts sowas?

#3

Beitrag von bauneuling » 23.02.2016, 21:25

Daran habe ich auch gedacht. Habe es bisher aber nur online auf Bildern gesehen und sehr rot sah es nicht aus. Kann man das auch für Zargen und Boden benutzen.
Da werde ich nicht drum herum kommen und werde mal zu espen fahren. Liegt zwar am anderen Ende von Frakfurt aber da kann ich auch mal ordentlich stöbern. Vielleicht haben die ja auch ne Schnäppchen Ecke.

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Re: Rotes Tonholz...Gibts sowas?

#4

Beitrag von Simon » 23.02.2016, 21:36

Ja kann man; habe ich auch ein paar Sätze daheim..... Und frisch gehobelt ist es schon sehr rot, leider verblasst die Farbe mit der Zeit. Ein Lack mit UV Blocker wäre hierfür sinnvoll :)

Und fahr doch mal zu Espen, das ist inmer einen Besuch wert!! :)

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Re: Rotes Tonholz...Gibts sowas?

#5

Beitrag von aljosha » 23.02.2016, 21:37

"bloodwood"
hat espen glaub auch

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Re: Rotes Tonholz...Gibts sowas?

#6

Beitrag von Meik » 24.02.2016, 00:10

Bloodwood oder auchSatiné genannt sieht auf den bildern sehr rot aus

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Re: Rotes Tonholz...Gibts sowas?

#7

Beitrag von Isegrim » 24.02.2016, 07:11

Ja, gibt es, aber nicht dauerhaft.

Padouk finde ich auch sehr schön. Lässt sich sehr gut bearbeiten. An meiner ersten Akustik habe ich für Details Padouk verwendet. Anfangs ist es sehr kräftig hellrot bis orange. Ich habe das ganze Instrument mit Streichlack lackiert, ohne UV Schutz, und inzwischen ist die Farbe des Padouk eher dunkelrot braun.
Man kann damit bestimmt auch gute Bodies machen: http://www.theacousticmusicco.co.uk/med ... _b_c_7.jpg

Hier gibt es einen sehr interessanten Artikel über die Farbechtheit tropischer Hölzer: http://www.wood-database.com/wood-artic ... tic-woods/

Als Alternative schmeisse ich mal Cocobolo in den Ring. Das kann auch sehr schön rot sein und verliert die Farbe hauptsächlich durch Oxidation und weniger durch UV Strahlung. D.h. einmal lackiert bleibt die Farbe besser erhalten.

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Re: Rotes Tonholz...Gibts sowas?

#8

Beitrag von Gerhard » 24.02.2016, 07:44

Isegrim hat geschrieben:
Padouk ... Lässt sich sehr gut bearbeiten
:D da habe ich andere Erfahrungen gemacht. Wechseldrehwüchsig, nicht ausrissfrei hobelbar, hart, brennt in der Nase. Aber schön rot.

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Re: Rotes Tonholz...Gibts sowas?

#9

Beitrag von Isegrim » 24.02.2016, 07:53

Ok, mit dem Wechseldrehwuchs hast du Recht. Dennoch empfand ich das Holz als einfach zu bearbeiten, es hat meines Erachtens eher kurze Fasern, die keine großen Ausrisse provozieren. Es hat bei mir sehr schöne glatte Flächen bereits beim Hobeln gegeben. Ich habe aber auch nur Leisten und kleinere Stücke gesägt, gehobelt und mit dem Stechbeitel bearbeitet. Vielleicht ist meine Erinnerung auch etwas verzerrt, weil ich gleichzeitig viel mit Riegelahorn gearbeitet und dabei einige Ausrisse verursacht habe. (whistle)

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Re: Rotes Tonholz...Gibts sowas?

#10

Beitrag von Bastelmann » 24.02.2016, 08:35

Wie wär´s denn einfach mit Mahagoni + roter Beize bzw. transparent-roter Farblackierung? Das wäre dann auch auf Dauer weitgehend farbstabil.
Die Bundesdoofenbeauftragte warnt: "Keine Macht den Doofen!"

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Re: Rotes Tonholz...Gibts sowas?

#11

Beitrag von bauneuling » 24.02.2016, 10:01

Oh mein Gott

Bloodwwod......Da einmal rein zu sägen, ist ja wie ein Tier schlachten. Sowas habe ich ja noch nie gesehen :shock: :shock: :shock:
Mit Beize...ich weiß nicht...ist das denn üblich im Gitarrenbau?

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Re: Rotes Tonholz...Gibts sowas?

#12

Beitrag von capricky » 24.02.2016, 10:11

bauneuling hat geschrieben: Mit Beize...ich weiß nicht...ist das denn üblich im Gitarrenbau?
Klassisches Beispiel für ein gebeiztes Rot (auf Ahorn) Gretsch Tennessee Rose

Bild

oder Gibson SG natürlich, auf Mahagoni

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Re: Rotes Tonholz...Gibts sowas?

#13

Beitrag von bauneuling » 24.02.2016, 10:57

Oh ja, die sieht gut und rot aus :D :D
Was ist das für eine Beize. Spezielle oder geht auch die aus dem Baumarkt. Verschmiert das nicht beim lackieren?

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Re: Rotes Tonholz...Gibts sowas?

#14

Beitrag von capricky » 24.02.2016, 11:20

Man kann nicht ausschließen, daß es Leute gibt, die auch Beize beim Lackieren verschmieren können. Wie immer ist eine gute Voraussetzung für das Gelingen aller Arbeiten im Gitarrenbau Talent, Geschick, Übung und Erfahrung.

capricky

Edit: Geduld hatte ich vergessen! 8)

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Re: Rotes Tonholz...Gibts sowas?

#15

Beitrag von Poldi » 24.02.2016, 11:28


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Re: Rotes Tonholz...Gibts sowas?

#16

Beitrag von gitarrenmacher » 24.02.2016, 21:59

Ich werfe mal Amaranth oder Purpleheart (lat. Peltogyne paniculata) in der Ring. Ich habe ein paar Sets. Geht schon in Richtung dunkles Pink. Das Holz hält die Farbe unter Lack sehr gut.
http://www.espen.de/index.php/de/hoelze ... rple-heart
Munterbleiben
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Re: Rotes Tonholz...Gibts sowas?

#17

Beitrag von Holzkarle » 28.02.2016, 15:02

Beim einheimischen Holz käme Zwetschge oder Pflaume in Frage. Auch Kirsche ist rot.

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Re: Rotes Tonholz...Gibts sowas?

#18

Beitrag von Delayar » 02.03.2016, 11:02

Ich hab mal eine Gitarre mit Bloodwood/Satiné-Binding gebaut.
bloodwood.jpg
bloodwood_2.jpg
Das Holz ist jetzt nach 3 jahren immer noch so rot.

lg
Markus

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Re: Rotes Tonholz...Gibts sowas?

#19

Beitrag von bauneuling » 02.03.2016, 20:57

Ich war zwischenzeitlich bei espen. Das Padouck war schon eher rot. Satine aber irgendwie nicht so. Die rote Gitarre verschiebe ich erstmal. Ich baue nochmal eine aus Mahagoni, dann eine aus Ovankol und danach, mal sehen.
Danke Eich für die tollen Bilder und Ratschläge.

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