Katalox für Konzertgitarre

[Delayar]

Hallo liebe Kollegen!

Ich möchte mich demnächst an einen bau einer Konzertgitarre machen, und habe auch die Anfrage von einer Freundin erhalten, ob ich auch für sie eine Bauen kann.
Beim durchschauen der Hölzer für Boden und Zargen sind wir beim Espen-Shop über katalox gestolpert, das der Freundin gut gefällt:
http://shop.espen.de/Tonholz-Akustik-Gi ... -FSC-.html

Jetzt habe ich versucht, mich ein bißchen schlau zu machen, habe aber nicht viel gefunden.
Daher habe ich ein paar Fragen an euch:

1.) wie sind die Farbvariationen denn so? Es gefällt meiner Freundin, weil es ein dunkles Braun ist. Ist die Färbung wie auf dem Bild häufig, oder ist es oft auch heller?

2.) Hat jemand Erfahrungen, wie sich das auf den Klang auswirkt (gemeinsam mit einer Zederndecke)?

3.) Wie schaut es mit der Verarbeitung aus? lässt es sich mit dem Biegeeisen gut biegen, oder hat man da eher Probleme?

Generell ist für mich die Frage, ob sich das auszahlt, oder ob ich doch einfach indischen Palisander nehmen soll.

lg
Markus

[Bastelmann]

Ich habe ein Dutzend Kataloxgriffbrettrohlinge im Holzlager, die ich mal als Angebot von Espen bezogen habe. Die sehen alle so aus wie das Holz auf dem Bild ... ziemlich dunkel, ziemlich homogen. Zu Klang und Verarbeitung kann ich Dir leider nichts sagen.

[Delayar]

Danke.

Vor allem die Bearbeitung würde mich interessieren. Ich mag dann nicht fluchen, schimpfen und schönes Holz zu Brennholz verarbeiten, nur weil es sich nicht gut Biegen lässt.

lg
Markus

[bea]

Aus Katalox habe ich bisher nur Griffbretter und Stege für meine Archtops und den V-Bass gebaut.
Schleifen, sägen und sogar Schnitzen geht erstaunlich gut, auch wenn man sehr deutlich merkt, wie dicht und hart das Holz ist. Man benötigt dringend einen Schutz für Mund und Nase, und auch etwaige Splitter sind richtig fies.

Katalox ist meistens recht einheitlich dunkelbraun, mal eher rötlich, mal mit einem Schuß ins Violette. Die Zeichnung ist wohl generell schwach. Bei Espen habe ich aber schon Stücke mit einem hellen kontrastierenden Splintholzanteil gesehen (ähnlich wie bei Grenadil, das für mich nicht unterscheidbar von Katalox ist).

Zur Biegefähigkeit kann ich nichts sagen. Weil eine Konzertgitarre ja wohl auch möglichst leicht werden soll, hätte ich allerdings ein wenig Bedenken wegen der hohen Dichte.

[Delayar]

Danke für die Ausführungen.
Das mit der Dichte und damit dem Gewicht ist natürlich ein Punkt.

Genau darum frage ich ja auch. Ich werde das nochmal durchdenken. Indischer Palisander ist ja auch schön.

Lg
Markus

[Arsen]

Naja....auf die Schnelle gefundene Werte:
- Katalox: 0,95-1.1 t/m³
- Ostind. P.: 0,8-1,1 t/m³

Von daher ist das Gewicht in dieser Konstellation evtl. doch kein richtiger Punkt, weil beide Alternativen in etwa gleich schwer sind.
Klar, wenn man jetzt ein Set aus schwerem Katalox mit einem leichten Palisanderset vergleicht...

Aber nein - ich würde sagen beide Hölzer sind schwer.

[Herr Dalbergia]

Hallo,

daß eine Konzertgitarre leicht sein soll, stimmt so sicherlich nicht ganz..... Boden und Zargen dürfen gerne aus dichtem Holz gebaut werden. Grenadill, dunkler Rio, dunkler Ostindisch Palisander, Ebenholz, Ziricote usw. sind alle ähnlich dicht und produzieren die besten Konzertgiatrren weltweit.

Die Verarbeitung von Katalox ist wie bei all diesen Hölzern mehr oder weniger tückisch, aber machbar. Bei Biegen muß das Eisen richtig heiß sein, ansonsten ist Katalox ein tolles Holz für Böden und Zargen.

Gerade die hohe Dichte und damit oft verbundene Steifigkeit und niedgige inner Dämpfung sind ja das was man sucht. Natürlich gibt es auch tolle Konzertgitarren aus Ahorn oder anderen, weniger dichten Hölzern, aber das ist ein anderes Kapitel..

Cheers, Alex

[Delayar]

Danke.

Also werd ich es wohl damit versuchen.

lg
Markus

[Gerhard]

Zusätzlich solltest du ein Biegeblech benutzen, falls du es nicht eh schon tust. Damit lässt sich fast alles biegen!
lg