Mahagoni als Griffbrett?

Diskussionen über Hölzer für den Bau von Instrumenten
Herkunft, Trocknung, Lagerung und Eigenschaften

Moderator: jhg

Antworten
Benutzeravatar
Titan-Jan
Luthier
Beiträge: 2989
Registriert: 24.06.2011, 14:01
Wohnort: Bodensee, Kreis Konstanz
Hat sich bedankt: 811 Mal
Danksagung erhalten: 363 Mal
Kontaktdaten:

Mahagoni als Griffbrett?

#1

Beitrag von Titan-Jan » 12.05.2014, 08:25

Warum macht das eigentlich keine größere Firma?
Was spricht dagegen?

Hab neulich drüber nachgedacht und mir ist aufgefallen, dass ich das noch nie bewusst gesehen habe. Wäre doch eine Alternative zu Rosewood oder nicht?

Benutzeravatar
dreizehnbass
Ober-Fräser
Beiträge: 862
Registriert: 09.01.2011, 17:56
Wohnort: Wolfsberg,Graz
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 2 Mal
Kontaktdaten:

Re: Mahagoni als Griffbrett?

#2

Beitrag von dreizehnbass » 12.05.2014, 09:29

Müsste gehen, hab letztens eins aus Walnuss gemacht. Das ging auch.
Also warum nicht Mahagoni.

lg
d
http://www.13instruments.com/ Saiteninstrumente in Handarbeit

Benutzeravatar
capricky
Moderator
Beiträge: 11556
Registriert: 23.04.2010, 13:43
Wohnort: In Karl seinem Adlernest
Hat sich bedankt: 771 Mal
Danksagung erhalten: 1286 Mal

Re: Mahagoni als Griffbrett?

#3

Beitrag von capricky » 12.05.2014, 09:53

Titan-Jan hat geschrieben:Warum macht das eigentlich keine größere Firma?
Was spricht dagegen?

Hab neulich drüber nachgedacht und mir ist aufgefallen, dass ich das noch nie bewusst gesehen habe. Wäre doch eine Alternative zu Rosewood oder nicht?
Die Frage ist ja eigentlich nicht "ob es geht", sondern sollte besser lauten "wie lange es geht". Klar geht das, die Dauerhaftigkeit hängt wie immer von der Härte des Holzes ab und da gibt es unter den rotbraunen, also mahgonifarbenen Hölzern auch sehr harte. Die kann man ja auch noch lackieren, was auche einer zusätzlichen "Härtung" gleichkommt.
Also ich habe schon vor 30 Jahren welche aus Sapeli oder Macoré gemacht, die sind heute noch in Ordnung, hängt natürlich auch immer vom Bespieler ab.

capricky

Benutzeravatar
Titan-Jan
Luthier
Beiträge: 2989
Registriert: 24.06.2011, 14:01
Wohnort: Bodensee, Kreis Konstanz
Hat sich bedankt: 811 Mal
Danksagung erhalten: 363 Mal
Kontaktdaten:

Re: Mahagoni als Griffbrett?

#4

Beitrag von Titan-Jan » 12.05.2014, 10:01

Wie misst man diese Holzhärte?

Und wieso macht Gib*on dann diesen Spagat mit dem baked maple (zum Entsetzen der großen Fangemeinde) und ersetzt das Rosewood nicht einfach durch hartes Mahagoni (an das sie ja scheinbar immer noch in rauhen Mengen günstig rankommen)?

Benutzeravatar
capricky
Moderator
Beiträge: 11556
Registriert: 23.04.2010, 13:43
Wohnort: In Karl seinem Adlernest
Hat sich bedankt: 771 Mal
Danksagung erhalten: 1286 Mal

Re: Mahagoni als Griffbrett?

#5

Beitrag von capricky » 12.05.2014, 10:10

Titan-Jan hat geschrieben:Wie misst man diese Holzhärte?

Und wieso macht Gib*on dann diesen Spagat mit dem baked maple (zum Entsetzen der großen Fangemeinde) und ersetzt das Rosewood nicht einfach durch hartes Mahagoni (an das sie ja scheinbar immer noch in rauhen Mengen günstig rankommen)?
Na vielleicht kommt der gebackene Ahorn farbmäßig dichter an Palisander ran, also orangebraun bis schokoladenbraun und nicht rotbraun, wie Mahagoni. Ich bevorzuge auch erstere Farben und Ahorn in gilb.

capricky

Benutzeravatar
Magfire
Zargenbieger
Beiträge: 1438
Registriert: 27.09.2011, 22:26
Wohnort: Raum Hannover
Hat sich bedankt: 15 Mal
Danksagung erhalten: 47 Mal

Re: Mahagoni als Griffbrett?

#6

Beitrag von Magfire » 12.05.2014, 11:16

Titan-Jan hat geschrieben:Wie misst man diese Holzhärte?

Und wieso macht Gib*on dann diesen Spagat mit dem baked maple (zum Entsetzen der großen Fangemeinde) und ersetzt das Rosewood nicht einfach durch hartes Mahagoni (an das sie ja scheinbar immer noch in rauhen Mengen günstig rankommen)?
Hallo Jan,
Mit messen kann ich zwar nicht dienen, aber ich mache immer die Fingernagelprobe.
Einfach mit ungefähr gleicher Kraft in das Mahagoni und ein herkömmliches Griffbrettholz zum Vergleich drücken, dann kann man das schon ganz gut abschätzen.

Viele Grüße,
Philip

Benutzeravatar
vrooom
Zargenbieger
Beiträge: 1169
Registriert: 26.04.2010, 13:52
Wohnort: Hamburg
Hat sich bedankt: 83 Mal
Danksagung erhalten: 93 Mal

Re: Mahagoni als Griffbrett?

#7

Beitrag von vrooom » 13.05.2014, 08:49

@ capricky - Mahagoni durch Lackieren härten... Kann man es nicht regelrecht "tränken"? Und wäre Epoxy eventuell besser (weil härter) als Lack?

Benutzeravatar
Titan-Jan
Luthier
Beiträge: 2989
Registriert: 24.06.2011, 14:01
Wohnort: Bodensee, Kreis Konstanz
Hat sich bedankt: 811 Mal
Danksagung erhalten: 363 Mal
Kontaktdaten:

Re: Mahagoni als Griffbrett?

#8

Beitrag von Titan-Jan » 13.05.2014, 08:58

Was mir jetzt grad selber einfällt...:

Mahagoni hat ja recht viele und große Poren (im Vergleich zu den anderen Griffbretthölzern) oder? Vlt sammelt sich dann da einfach sehr viel Dreck (wenn man es nicht lackiert oder mit Epoxy tränkt) und dadurch disqualifiziert es sich dann als professionelles Griffbrettholz...

Benutzeravatar
Herr Dalbergia
Zargenbieger
Beiträge: 1665
Registriert: 23.04.2010, 23:10
Hat sich bedankt: 32 Mal
Danksagung erhalten: 156 Mal

Re: Mahagoni als Griffbrett?

#9

Beitrag von Herr Dalbergia » 13.05.2014, 09:05


Benutzeravatar
Arsen
Zargenbieger
Beiträge: 1632
Registriert: 22.05.2011, 20:43
Hat sich bedankt: 104 Mal
Danksagung erhalten: 76 Mal

Re: Mahagoni als Griffbrett?

#10

Beitrag von Arsen » 13.05.2014, 09:25

Patrick Hufschmid (Hufschmid Guitars ) hat neulich eine Gitarre komplett aus Sapeli gebaut, auch das Griffbrett.
Schau dich am besten mal auf seiner Facebook Seite um, ist allerdings schon ein paar Wochen her...
Gruß, Arsen

Benutzeravatar
capricky
Moderator
Beiträge: 11556
Registriert: 23.04.2010, 13:43
Wohnort: In Karl seinem Adlernest
Hat sich bedankt: 771 Mal
Danksagung erhalten: 1286 Mal

Re: Mahagoni als Griffbrett?

#11

Beitrag von capricky » 13.05.2014, 09:27

vrooom hat geschrieben:@ capricky - Mahagoni durch Lackieren härten... Kann man es nicht regelrecht "tränken"? Und wäre Epoxy eventuell besser (weil härter) als Lack?
Man kann nehmen, was man will, von Schellack bis Polyesterlack, alles bloß "Lack", ja auch Epoxidharzlack (Yachtlack). Oder Superkleber, der ist wirklich dünflüssig und zieht tief ein, ohne zusätzlichen Aufwand wie Vakuum, Autoklav u.ä. Oder man nimmt gleich Schichtpressstoffe wie Micarta (Martin), Pertinax, Novotex.

capricky

Antworten

Zurück zu „Holz“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 26 Gäste