Stirnenden versiegeln

Diskussionen über Hölzer für den Bau von Instrumenten
Herkunft, Trocknung, Lagerung und Eigenschaften

Moderator: jhg

Antworten
Benutzeravatar
maxinferno
Ober-Fräser
Beiträge: 609
Registriert: 26.04.2010, 09:10
Wohnort: LK Miesbach
Hat sich bedankt: 2 Mal
Danksagung erhalten: 5 Mal

Stirnenden versiegeln

#1

Beitrag von maxinferno » 09.07.2011, 16:56

Servus,
ich hab étwas Holz zu Boden-und Zargenmaterial aufgeschnitten. 8) Nun stell ich mir die Frage was ich zum versiegeln des Hirnholzes verwenden soll bzw. was verwenden da die Profis? Ich hätte hier noch einige Teelichter rumliegen oder sind die eher ungeeignet?
Danke

Gruss Max

Benutzeravatar
Simon
Moderator
Beiträge: 6621
Registriert: 23.04.2010, 14:11
Wohnort: Tirol
Hat sich bedankt: 535 Mal
Danksagung erhalten: 943 Mal

Re: Stirnenden versiegeln

#2

Beitrag von Simon » 09.07.2011, 16:58

Ich hab damals Kerzenwachs eingeschmolzen und die Stirnenden damit versiegelt! Aber ich bin kein Profi...

Benutzeravatar
maxinferno
Ober-Fräser
Beiträge: 609
Registriert: 26.04.2010, 09:10
Wohnort: LK Miesbach
Hat sich bedankt: 2 Mal
Danksagung erhalten: 5 Mal

Re: Stirnenden versiegeln

#3

Beitrag von maxinferno » 09.07.2011, 17:13

filzkopf hat geschrieben:Ich hab damals Kerzenwachs eingeschmolzen und die Stirnenden damit versiegelt! Aber ich bin kein Profi...
Servus,
das ging aber flott! So hab ichs auch schon gemacht. Machts eigentlich einen Unterschied welches Wachs man da verwendet, oder ist des total Wurscht.
Max
P.S.: Wenn ma grad bei Wurscht sind - an Guaden beim Forums-Grillfestl! :D

Benutzeravatar
Simon
Moderator
Beiträge: 6621
Registriert: 23.04.2010, 14:11
Wohnort: Tirol
Hat sich bedankt: 535 Mal
Danksagung erhalten: 943 Mal

Re: Stirnenden versiegeln

#4

Beitrag von Simon » 09.07.2011, 17:34

Ich denk mal das es egal ist, hab auch schon gesehen das Leute ihr Holz mit Leim oder Lack versiegelt haben. Ich denke: Hauptsache versiegelt :D

Auch ich wünsch den Herrn beim Grillen guten Apetitt!!!

Benutzeravatar
clonewood
Moderator
Beiträge: 5922
Registriert: 23.04.2010, 19:11
Wohnort: aufm Dorf
Hat sich bedankt: 13 Mal
Danksagung erhalten: 115 Mal

Re: Stirnenden versiegeln

#5

Beitrag von clonewood » 09.07.2011, 17:45

ich nehme alles was gerade so rumliegt ....Wachs...Leim ... oder Lack

mit Wachs habe ich allerdings eine bestimmte Erfahrung gemacht.....es war ein heisser Tag und ich stand mit ein paar Sachen auf dem MP-Flohmarkt......die Temperaturen haben zur Schmelze der Wachsversiegelungen beigetragen.....was für eine Sauerei.......

Leim ist meine Lieblingsversiegelung

ich habe es auch schon gesehen, dass Leute Paketband um die Hirnenden wickeln.....

theraphosa71
Planer
Beiträge: 77
Registriert: 25.09.2010, 19:27
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 1 Mal

Re: Stirnenden versiegeln

#6

Beitrag von theraphosa71 » 28.07.2011, 15:34

Moin Moin

Hat jemand eine Methode das Wachs dann wieder restlos zu entfernen,oder hilft nur wegschneiden?

LG Thomas
LG Thomas

Benutzeravatar
maxinferno
Ober-Fräser
Beiträge: 609
Registriert: 26.04.2010, 09:10
Wohnort: LK Miesbach
Hat sich bedankt: 2 Mal
Danksagung erhalten: 5 Mal

Re: Stirnenden versiegeln

#7

Beitrag von maxinferno » 28.07.2011, 16:01

theraphosa71 hat geschrieben:Moin Moin

Hat jemand eine Methode das Wachs dann wieder restlos zu entfernen,oder hilft nur wegschneiden?

LG Thomas
Mit der Ziehklinge abschaben.Aber aus den Poren wirst du es vermutlich nicht mehr raus bekommen...

max

Gelöschter Benutzer
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Re: Stirnenden versiegeln

#8

Beitrag von Gelöschter Benutzer » 28.07.2011, 17:18

Ich habe es selber noch nicht gemacht, aber immer wenn ich Holz bestelle sind die Enden auch eingewachst.

Ich kann mir allerdings gut vorstellen, dass es Sinnvoll ist Wachs zu nehmen, der nicht zu dünnflüssig ist, damit sich die Poren nicht so vollsaugen, sondern eher etwas dickflüssiger, damit er zwar gut haftet, aber auch nur ehr oberflächlich ist, damit man nicht zuviel Verschnitt hat.
Ich könnte mir vorstellen, dass Kerzenwachs eine solche Konsistenz hat, aber schick doch einfach mal eine Mail zu einem der größeren Holzlieferanten und frag da nach. Timber-Cropp aus Hamburg sind sehr nett, frag da doch mal nach.

Gruß
Claas

Benutzeravatar
clonewood
Moderator
Beiträge: 5922
Registriert: 23.04.2010, 19:11
Wohnort: aufm Dorf
Hat sich bedankt: 13 Mal
Danksagung erhalten: 115 Mal

Re: Stirnenden versiegeln

#9

Beitrag von clonewood » 28.07.2011, 22:04

Ich denke Wachs wird vor allem aus Kostengründen.. und praktischen Gründen (ist schnell wieder fest) verwendet ...

man kann auch Epoxidharz, Sekundenkleber, Kartuschenakryl, Sikaflex, Gelantine, Abtönfarbe, ABS- oder Zelluloidbrei usw. nehmen....

Benutzeravatar
maxinferno
Ober-Fräser
Beiträge: 609
Registriert: 26.04.2010, 09:10
Wohnort: LK Miesbach
Hat sich bedankt: 2 Mal
Danksagung erhalten: 5 Mal

Re: Stirnenden versiegeln

#10

Beitrag von maxinferno » 28.07.2011, 22:10

clonewood hat geschrieben:man kann auch Epoxidharz, Sekundenkleber, Kartuschenakryl, Sikaflex, Gelantine, Abtönfarbe, ABS- oder Zelluloidbrei usw. nehmen....
...oder Leim. Der Vollständigkeit halber :D

Benutzeravatar
Herr Dalbergia
Zargenbieger
Beiträge: 1665
Registriert: 23.04.2010, 23:10
Hat sich bedankt: 32 Mal
Danksagung erhalten: 156 Mal

Re: Stirnenden versiegeln

#11

Beitrag von Herr Dalbergia » 29.07.2011, 00:53

Ich nehme Wachs eher nur an wirklich rohen Bohlen, aufgesägten Stämmen usw, wenn es näher an das Endmaß hingeht nehme ich Leim, den Ponal Express Topf fürn 5,-. Bei gewachsten Flächen würde ich unbedingt mindesten 0,5 mm wegnehmen wollen, damit da wirklich kein Wachs mehr ist. Kommt aber auch aus Holz an. Feinpriges Holz wie z.B African Blackwood-da zieht das Wachs wohl sehr wenig ein und liegt eher nur auf der Oberfläche. Grobporiges Holz wie Koa oder Rio, da wollte ich kein Wachs in den Poren haben.

mfg alex

Holzkarle
Halsbauer
Beiträge: 400
Registriert: 01.05.2010, 11:05
Wohnort: 74747 Ravenstein-Ballenberg
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 52 Mal

Re: Stirnenden versiegeln

#12

Beitrag von Holzkarle » 30.07.2011, 20:04

Ich verwende hauptsächlich wasserlöslichen Tiefgrung zum versiegeln der Schnittstellen. Er hat den Vorteil dass er problemlos überlackiert werden kann ohne viel Vorarbeit. Bei Wachs, Leim usw. gibts gern Probleme wenn diese nicht sauber entfernt worden sind.

Benutzeravatar
Magfire
Zargenbieger
Beiträge: 1438
Registriert: 27.09.2011, 22:26
Wohnort: Raum Hannover
Hat sich bedankt: 15 Mal
Danksagung erhalten: 47 Mal

Re: Stirnenden versiegeln

#13

Beitrag von Magfire » 14.06.2013, 22:47

Auch wenn dieses Thema schon etwas älter ist, bin ich in meinem Holzlager heute etwas ins Grübeln gekommen.
Ich hatte mir vom Karlheinz ein Reststück Zwetschge mit Splint für Inlays und so mitgenommen.
Bei der Rückkehr war es schnurgerade, jetzt Modell Korkenzieher ;)!

Ist aber bei dem Stück nicht schlimm, da es für den angedachten Zweck noch voll tauglich ist.
Außerdem habe ich ja gehört, das Zwetschge in dieser Hinsicht sehr reaktionsfreudig ist.

Meine konkrete Frage nun:
Kann man durch das Versiegeln des Hirnholzes bei trockenen Hölzern die "Verzugsfreudigkeit" senken?

Da ich nächste Woche noch ein Zwetschgentop erwarte, würde mich das brennend interessieren (reading) !

Ich danke euch schonmal :)!

Viele Grüße,
Philip

Benutzeravatar
Gerhard
Moderator
Beiträge: 5273
Registriert: 03.05.2010, 14:19
Wohnort: Zell am See
Hat sich bedankt: 653 Mal
Danksagung erhalten: 576 Mal
Kontaktdaten:

Re: Stirnenden versiegeln

#14

Beitrag von Gerhard » 15.06.2013, 01:14

Schaden kanns jeden Falls nicht.

Benutzeravatar
maxinferno
Ober-Fräser
Beiträge: 609
Registriert: 26.04.2010, 09:10
Wohnort: LK Miesbach
Hat sich bedankt: 2 Mal
Danksagung erhalten: 5 Mal

Re: Stirnenden versiegeln

#15

Beitrag von maxinferno » 15.06.2013, 08:25

Ich denke die Stirnenden verhindern wohl lediglich den größeren Feuchtigkeitsaustausch an den Enden, da Holz an der Hirnseite schneller Wasser aufnehmen kann und dadurch die Gefahr von Rissen steigt. Bei kurzen Hölzern könnte es m.E. aber schon einen Einfluss auf Verzug haben. Oder lieg ich falsch?
Wichtig ist auch, dass du Abstandshölzchen verwendest damit alle Flächen gleichmäßig von Luft umgeben sind.

Grüße,
Max

Benutzeravatar
Arsen
Zargenbieger
Beiträge: 1632
Registriert: 22.05.2011, 20:43
Hat sich bedankt: 104 Mal
Danksagung erhalten: 76 Mal

Re: Stirnenden versiegeln

#16

Beitrag von Arsen » 15.06.2013, 08:26

Ich glaube es eigentlich nicht, aber ansonsten siehe liz.
So wie ich das kenne, wird die Versiegelung der Stirnseiten dazu benutzt, frisches - also noch komplett nasses - Holz vor zu schnellem Trocknen und damit Rissbildung, über die angeschnittenen Fasern an den Stirnseiten (diese werden durch Wachs/Leim/...verschlossen und somit die Verdunstungsrate gesenkt) zu schützen.
Machen kannst dus aber wie gesagt trotzdem, kostet ja nicht viel Zeit.
Verwenden kannst du dafür alles...Wachs, Lack, Leim, etc.
Gruß, Arsen

Benutzeravatar
capricky
Moderator
Beiträge: 11556
Registriert: 23.04.2010, 13:43
Wohnort: In Karl seinem Adlernest
Hat sich bedankt: 771 Mal
Danksagung erhalten: 1286 Mal

Re: Stirnenden versiegeln

#17

Beitrag von capricky » 15.06.2013, 09:26

Arsen hat geschrieben: So wie ich das kenne, wird die Versiegelung der Stirnseiten dazu benutzt, frisches - also noch komplett nasses - Holz vor zu schnellem Trocknen und damit Rissbildung, über die angeschnittenen Fasern an den Stirnseiten (diese werden durch Wachs/Leim/...verschlossen und somit die Verdunstungsrate gesenkt).

Also vielleicht nicht bei komplett nassem Holz (das kann über 100% Holzfeuchte haben) , aber knapp unter Fasersättigungspunkt (um 30%) macht es dann Sinn, die Stirnenden zu versiegeln, es verhindert schlicht die Rissbildung. Werfen kommt eher durch einseitiges, schnelles Trocken auf der Fläche, durch Zugluft bspw.

capricky

Benutzeravatar
Arsen
Zargenbieger
Beiträge: 1632
Registriert: 22.05.2011, 20:43
Hat sich bedankt: 104 Mal
Danksagung erhalten: 76 Mal

Re: Stirnenden versiegeln

#18

Beitrag von Arsen » 15.06.2013, 18:09

Doch macht meiner Erfahrung nach auch bei frisch geschnittenem Holz Sinn.
Einige Holzarten reisen schon in den ersten 24h nach Einschnitt ein.
Um ehrlich zu sein, muss ich aber auch anmerken, dass sich diese Erfahrungen bei mir auf den Bogenbau beschränken, wo die Stammdurchmesser und damit die Stirnenden viel kleiner sind, da die verwendeten Bäume oft recht dünn sind oder gleich gespalten werden.
Aber rissfreudiges Holz bleibt rissfreudiges Holz...besser ein bischen Zeit zum versiegeln aufwenden, als hinterher unverwendbares, gerissenens Holz zu haben.
Gruß, Arsen

aljosha
Ober-Fräser
Beiträge: 923
Registriert: 25.04.2010, 19:21
Wohnort: Dornbirn
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Re: Stirnenden versiegeln

#19

Beitrag von aljosha » 16.06.2013, 01:39

das kommt darauf an wann das Holz geschnitten/geschlagen wurde
der Baum hat nicht immer gleich viel Wasser gespeichert

geschnittenes Holz trocknet auf einen Wert der der Umgebungsfeuchte angepasst ist aus
steigt/sinkt die Luftfeuchtigkeit geht die Holzfeuchtigkeit entsprechend mit

das Wasser ist in den Zellen und den Zellwaenden gespeichert, also ueberall
das Wasser in den Zellen wird zuletzt abgegeben
durch die abgabe dieses wird die Zelle kleiner, das Holz(brett) schwindet ab
beim Quellen nehmen die Zellen wieder Wasser auf
Schwinden und Quellen treten allerdings erst ab einer Holzfeuchte von 30 Prozent auf
Stichwort Holzfasersaettigungspunkt

da kommt dann noch dazu welche Schwundrichtung am wriken ist
radial, tangetial oder laengs


anyway,
Phillip, stell das Teil mal ein paar Tage so auf dass Feuchtigkeit beideitig dazu kann
und wie feucht ists bei dir?
meine Griffbretter von Heinz sind bie dato schnurgerade, bei 40-50% RLF
was er im Lager hat weiss ich nicht

best

Benutzeravatar
Herr Dalbergia
Zargenbieger
Beiträge: 1665
Registriert: 23.04.2010, 23:10
Hat sich bedankt: 32 Mal
Danksagung erhalten: 156 Mal

Re: Stirnenden versiegeln

#20

Beitrag von Herr Dalbergia » 17.06.2013, 16:13

Zwetscheg ist aber auch so mit das schlimmste was es in der hinsicht auf unserem Kontinet gibt....Zappelphillip

Benutzeravatar
Magfire
Zargenbieger
Beiträge: 1438
Registriert: 27.09.2011, 22:26
Wohnort: Raum Hannover
Hat sich bedankt: 15 Mal
Danksagung erhalten: 47 Mal

Re: Stirnenden versiegeln

#21

Beitrag von Magfire » 18.06.2013, 23:08

Herr Dalbergia hat geschrieben:Zappelphillip
:lol:

Heute ist das Top von Karlheinz eingetroffen, ich habe jetzt die Stirnenden mit Ponal versiegelt, mit Stapelhölzern gestapelt und von oben beschwert.
comp_IMG_4958.jpg
Die Zeit wird zeigen, was passiert. Ich werde meine Langzeiterfahrungen berichten.

Viele Grüße,
Philip

Benutzeravatar
capricky
Moderator
Beiträge: 11556
Registriert: 23.04.2010, 13:43
Wohnort: In Karl seinem Adlernest
Hat sich bedankt: 771 Mal
Danksagung erhalten: 1286 Mal

Re: Stirnenden versiegeln

#22

Beitrag von capricky » 19.06.2013, 09:29

Magfire hat geschrieben: Die Zeit wird zeigen, was passiert. Ich werde meine Langzeiterfahrungen berichten.

Viele Grüße,
Philip
Lagere es frei von starker Zugluft (etwas Luftbewegung sollte schon sein), nicht einseitig abdecken und einseitiger Sonnenstrahlung aussetzen.

capricky

Benutzeravatar
Trisman
Ober-Fräser
Beiträge: 579
Registriert: 18.01.2013, 16:08
Hat sich bedankt: 83 Mal
Danksagung erhalten: 59 Mal

Re: Stirnenden versiegeln

#23

Beitrag von Trisman » 19.06.2013, 12:11

Ach du hast das schöne Stück gekauft. Blackhawk und ich habe längere Zeit davor gestanden und uns gefragt, was man da wohl alles schönes draus machen könnte. Aber nachdem ich schon zwei Projekte recht durchgeplant habe und Balckhawk zwei andere wunderschöne Decken gekauft hat, haben wird es für den nächsten Glücklichen liegen lassen. ;-)

Antworten

Zurück zu „Holz“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 29 Gäste