Sägefurnier Messerfurnier Schälfurnier und deren Reste

Diskussionen über Hölzer für den Bau von Instrumenten
Herkunft, Trocknung, Lagerung und Eigenschaften

Moderator: jhg

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clonewood
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Sägefurnier Messerfurnier Schälfurnier und deren Reste

#1

Beitrag von clonewood » 28.04.2010, 17:41

Hier ein thread zur Erkennung oder Verwendbarkeit von Furnierarten und deren Resten

das Sägefurnier:
saegefurnier.jpg
Der Holzstamm wird mit einer Säge in dünne Furnierlagen geteilt. Sägefurniere sind i.d.R nicht dünner als 1 mm, Sägeblattspuren ähnlich der einer Bandsäge im 90° Winkel zu den Längskanten.....durch Verschnitt die teuerste Art von Furnieren.
Da das Holz vorher nicht gedämpft wird, erscheinen Sägefurniere in ihrer Farbe und Maserung wie Vollholz.

Diese Furnierart ist im Instrumentenbau neben Inlayarbeiten/Rändern auch konstruktiv brauchbar: Böden, Zargen, Kopfplatten


das Messerfurnier:
messerfurnier.jpg
Von einem halbierten Holzstamm werden Furnierschichten mit einem Messer schichtweise abgehobelt. Die Furnierstärken liegen i.d.R. um 0,5 mm...aber auch dicker bis 3mm (dann Substanzdefekte möglich!)....feine Messerspuren etwa im 60° Winkel zu den Längskanten....übrig bleiben Messerreste in Form von dünnen Brettern/Bohlen, die auf einer Seite diese Messerspuren haben und auf der andern Seite bohlenrau sind mit eventuellen Nadelstichen vom Vorschub.....an den Seiten befinden sich Spuren vom Klammern.


Diese Furnierart findet im Instrumentenbau vor allem für optische Aufwertung Verwendung

ein Link der die Produktion beschreibt: http://www.holzwurm-page.de/technik/fur ... server.htm

das Schälfurnier:
schaelfurnier.jpg
einem sich drehenden Stamm wird das Furnier schichtweise "endlos" in einer dünnen Bahn abgeschält, man findet es oft auf Plattenmaterialien (Deckschicht der Tischlerplatte, Multiplex/Sperrholz....).....breite Flader sind zu erkennen......Vogelaugenahornfurnier ist i.d.R. gemessert ...übrig bleiben Rollen, die an den Enden von den Spannwerkzeugen zerknautscht sind

ein Link der die Produktion beschreibt: http://www.holzwurm-page.de/technik/furnier/rundsch.htm

Ein Beispiel aus dem Instrumentenbau sind Sperrholzgitarren wie ES335 etc....

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Re: Sägefurnier Messerfurnier Schälfurnier und deren Reste

#2

Beitrag von clonewood » 29.04.2010, 09:15

Hersteller von Sägefurnieren:

http://www.saegefurniere.de/
http://edelfurniere.de/frameset.htm
http://www.saegewerk-vater.de/html/sagefurnier.html
http://www.osenstaetter-holz.de/

weitere Anbieter von Sägefurnieren:

http://www.wischer-gmbh.de/furnier_show5.htm (Schlangenholz)

Tipps zum Selbstsägen mit der Bandsäge

http://www.timothycoleman.com/publicati ... rticle.pdf

Anbieter von Messerresten etc...

http://www.designholz.com/

Verkauf von Messer- und Sägefurnieren aus Altbeständen

http://shop.ebay.de/knochenolli/m.html? ... ksid=p4340

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Re: Sägefurnier Messerfurnier Schälfurnier und deren Reste

#3

Beitrag von clonewood » 29.04.2010, 10:10

hier eine Impression.....Vogelaugenahornrollen bei Holzfaszination ("Reste" aus der Schälfurnierproduktion)

Bild

und ein Abschnitt so einer Rolle aus der Nähe.....
rolle.jpg

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Re: Sägefurnier Messerfurnier Schälfurnier und deren Reste

#4

Beitrag von Otz » 29.04.2010, 11:01

Hier noch ein Beispiel für einen Messerrest, ich habe das Bild leider nur vom schon zurecht geschnittenen Stück Holz:
1. Teil - Messerrest aus Santos-Palisander.
1. Teil - Messerrest aus Santos-Palisander.
2. Teil - Gleiche Bohle wie 1 Teil, getrennt in der Mitte
2. Teil - Gleiche Bohle wie 1 Teil, getrennt in der Mitte
Die stärken der Messerreste sind bis 25 mm, die Großzahl dürfte sich um die 18 mm herum bewegen. Genug für einen Hals mit aufgeleimten Griffbrett bleibt oft übrig. Griffbretter lassen sich daraus allemal fertigen. Durch den Herstellungsprozess - der dem Dämpfen recht nahe kommt - denke ich dass das Holz nach Trocknung verzugsfrei bleiben sollte. Außer Buche vielleicht ;)

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Re: Sägefurnier Messerfurnier Schälfurnier und deren Reste

#5

Beitrag von clonewood » 29.04.2010, 11:18

durch neue Techniken (z.B Vakuumansaugung statt Klammern um die Ausbeute zu erhöhen) werden die Messerreste immer dünner......bei 25 mm dürfte während der Produktion was schief gelaufen sein (Fehler im Holz/Messerkollaps/unsauberer Schnitt) ...Glück für die Restesammler

14 - 18 mm kenne ich auch so als Durchschnittsdicken......durch Verwurf oder grobe Unterseite entsteht aber nochmal etwas Abzug....

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Re: Sägefurnier Messerfurnier Schälfurnier und deren Reste

#6

Beitrag von OpaHorst » 29.04.2010, 12:39

Wer viel Furniere braucht kann auch hier sein Glück versuchen...
http://www.maschinensucher.de/ma2/A653015.html
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Re: Sägefurnier Messerfurnier Schälfurnier und deren Reste

#7

Beitrag von 12stringbassman » 29.04.2010, 13:13

clonewood hat geschrieben:durch neue Techniken (z.B Vakuumansaugung statt Klammern um die Ausbeute zu erhöhen) werden die Messerreste immer dünner......
Das Top meines Schrumpfkopf-Basses war ein Messer-Furnier-Rest und von Frank Hoffmeyer. Bei Anlieferung ca. 8mm dick und auf der Rückseite (im Bild zu sehen) waren noch die Abdrücke der Krallen drin:
Widmung1024.jpg
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