Rickenbacker - Halswinkel

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jakeelee
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Rickenbacker - Halswinkel

#1

Beitrag von jakeelee » 15.04.2012, 14:43

Hallo,

ich hab vor längerer Zeit von irgendjemand (weiß nicht mehr genau von wem) zwei Bass-Hals-Rohlinge günstig ergattert:

Bild

ich spiele jetzt mit der Idee einen Bass im Rickenbacker-Style zu bauen. Der untere der beiden Rohlinge hätte schon die richtige Mensur, allerdings hat er einen Hals-Bodywinkel von etwa 1,5°. Ich bin jetzt am überlegen:
- entweder den oberen Rohling verwenden und die Mensur verlängern und den Halsstab wechseln
- oder den gewinkelten Rohling verwenden

letztlich spielt dann natürlich auch noch ne Rolle, welche Hals vom Holz her besser zum geplanten Nussbaum Korpüs passt - der Bass soll natur bleiben, aber zunächst geht es mir mal darum, ob es möglich ist, auch mit einem gewinkelten Hals das Ziel zu erreichen. Bekomme ich dafür ne passende Bridge? Wie ändert sich die Bespielbarkeit etc.?

Schon mal 1000 Dank für eure Meinungen.

jakeelee

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Re: Rickenbacker - Halswinkel

#2

Beitrag von www.rall-online.net » 15.04.2012, 17:03

Hallo Jakeelee,
die Rohlinge haben den Halsstab von Kollitz drin - auf alle Fälle Made in Germany :-)

Der 4001'er hat eine Mensur von 33,25" und wenn dein Winkel von 1,5° stimmt, dann ergibt das eine Erhöhung von ca. 6,5mm an der Stelle der Brücke. Rickenbacker baut parallel zum Body, ohne Halswinkel.

Wenn du eine Kopie davon bauen möchtest, dann würde ich mir die Hardware besorgen, abmessen und dann mir überlegen, wie ich das löse. Habe gesehen, dass sie für 50- 60EUR als Kopie in Chrom zu haben sind.

Die Bridge könnte man ja um 4-5mm mit einem Keil höher bauen und den Rest kannst du mit den Schrauben erledigen.
Dachte gerade, dass man auch das Griffbrett schräg arbeiten kann - wenn das deine Halsdicke vom Rohling noch erlaubt (20mm 1. Bund, 24mm am 24. Bund), könnte man dadurch auch den Winkel kleiner bekommen.
Keep on building!
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Re: Rickenbacker - Halswinkel

#3

Beitrag von Bermann » 15.04.2012, 18:38

Ein 400x er hat auch keinen Kopfwinkel, sondern eine zurück gesetzte Kopfplatte (wie Fender).
Der Korpus ist auch sehr dünn, deshalb kannst Du den Halswinkel wahrscheinlich korrigieren.

Gruß Hermann

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Re: Rickenbacker - Halswinkel

#4

Beitrag von bigherb » 15.04.2012, 18:48

Bist du dir da ganz sicher Hermann ? Ich meine der 4001er hätte einen ganz schwach gewinkelten Kopf (ca.3Grad)

jakeelee
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Re: Rickenbacker - Halswinkel

#5

Beitrag von jakeelee » 15.04.2012, 19:02

www.rall-online.net hat geschrieben:Hallo Jakeelee,
die Rohlinge haben den Halsstab von Kollitz drin
cool, das erkennst du allein vom Bild?
Wenn du eine Kopie davon bauen möchtest, dann würde ich mir die Hardware besorgen, abmessen und dann mir überlegen, wie ich das löse
du würdest also eher das Winkelproblem angehen als die Mensur des anderen Rohlings verlängern?

jakeelee
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Re: Rickenbacker - Halswinkel

#6

Beitrag von jakeelee » 15.04.2012, 19:05

Bermann hat geschrieben:Ein 400x er hat auch keinen Kopfwinkel, sondern eine zurück gesetzte Kopfplatte (wie Fender)
aber das macht ja zum Glück keienerlei Probleme :)
Der Korpus ist auch sehr dünn, deshalb kannst Du den Halswinkel wahrscheinlich korrigieren.
Wie meinst du das?
Warum ist ein dünner Body hier von Vorteil?
Und wie würdest du den Halswinkel korrigieren?

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Re: Rickenbacker - Halswinkel

#7

Beitrag von www.rall-online.net » 15.04.2012, 19:42

Hi Jakeelee,
Der Halsstab ist einzigartig und geschützt und so tippe ich auch von der Bauart des Rohlings her (kenne ähnliche aus der Werkstatt von Kollitz), dass es sich um einen von daher handelt. Ist bestimmt gut.

Maße von der 4001
Der Halswinkel beträgt ca. 7,5°
Bodydicke ca. 32,2mm

Welchen Rohling dazu hernehmen würde? An der Arbeit dafür würde ich es nicht messen. Und wenn ich einen Klang haben möchte wie Rickenbacker dann ist die Mensur schon auch ausschlaggebend. Insofern wären für mich die Maße ausschlaggebend und ich würde versuchen den Halswinkel am Body zu korrigieren. Und da der Body wirklich dünn wird und wenn der Rohling an Halsstärke am Ende genug wäre, könnte man das dadurch einebnen, dass man auf der Trussrodseite abhobelt, schleift. Dann muss man den Trussrod aber wieder tiefer fräsen.

Wenn du lieber mit 34" spielst weil du das Feeling brauchst, baue dir die Mensur - aber dann ist es nur ein "lookalike".
Keep on building!
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Re: Rickenbacker - Halswinkel

#8

Beitrag von capricky » 15.04.2012, 19:50

Bermann hat geschrieben:Ein 400x er hat auch keinen Kopfwinkel, sondern eine zurück gesetzte Kopfplatte (wie Fender).
Der Korpus ist auch sehr dünn, deshalb kannst Du den Halswinkel wahrscheinlich korrigieren.

Gruß Hermann
Nöh, der Kopfplattenwinkel ist etwa 7° und diese "Schräge" beginnt auf der Rückseite des Halses bereits unter dem ersten Bund (damit ist kein Nullbund gemeint). Die Kopfplattendicke beträgt 17 - 18mm, die Korpusdicke 32,3mm usw usf ... ;)

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Re: Rickenbacker - Halswinkel

#9

Beitrag von Bermann » 15.04.2012, 20:10

Jetzt muß ich aber widerrufen...
Ich hab den Kopfwinkel mit einem Lineal gecheckt, 3-5° kommen hin, sind aber optisch nicht zu erkennen, genauen Wert kann ich mangels Winkelmesser zuhause nicht messen. Interessanterweise scheinen die Mechaniken der A- und D-Saite kürzere Achsen zu haben als E- und G (staggered).
Der Korpus ist 33mm dick, weil Ahorn (Standard-Material für 400x Bässe) relativ schwer ist und so der Bass ein annehmbares Gewicht bekommt. Der Hals-Rohling scheint ja 45 bis 50mm im Korpusbereich zu haben und bietet so eine gute Basis um einen passenden Halswinkel zu realisieren.
Tipp: Zum Anchecken des zu realisierenden Halswinkel, lege mal eine dünne Latte auf die Seite wo ein "Flügel" angeleimt wird, halte die Latte im Bereich des Übergangs Hals / Korpus fest und verschiebe das andere Ende der Latte ein wenig Richtung Instrumenten-Rücken. Das müsste alles erklären.
Gruß Hermann

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Re: Rickenbacker - Halswinkel

#10

Beitrag von jakeelee » 16.04.2012, 12:37

also ich hab mir jetzt zwei Varianten überlegt:
1. ich phräse den abgeschrägten Bodyteil parallel plan zum Hals, so dass am Übergang Hals-Body eine etwa 6mm hohe Stufe ensteht.
2. Dann nehme ich ein etwa ein 7mm starkes Stück von der Unterseite des Rohlings ab (der Rohling ist stark genug) und setze in oben ein.
oder
1. wie oben.
2. Dann setze ich links und rechts die Flügel aus Ahorn an, so dass sie mit dem Rohling plan sind. Darauf kommt ein 6mm starkes Nusbaum-Top und fass es mit einem Binding ein. Nussbaum Top bleibt natur und die Zarge sowie der Boden und der Hals werden dunkel gebeizt.

Was meint ihr?

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Re: Rickenbacker - Halswinkel

#11

Beitrag von 12stringbassman » 16.04.2012, 14:08

Die 2. Variante ist im Prinzip das, was ich bei meinen Neck-Through-Bässen üblicherweise mache. Auf diese Wesie sieht man den durchgehenden Hals nur von hinten. Das nennt man glaube ich "understatement" ;) 8)

Aber was ist an dem Halswinkel so schlimm? Ich empfinde einen Winkel von 1,5° als außerordentlich komfortabel. Die Saiten sind am Steg dann zwar schon 20mm über der Decke. Aber das ist natürlich Geschmackssache.

Grüße

Matthias
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Re: Rickenbacker - Halswinkel

#12

Beitrag von jakeelee » 16.04.2012, 14:59

Hallo Matthias,
Aber was ist an dem Halswinkel so schlimm? Ich empfinde einen Winkel von 1,5° als außerordentlich komfortabel. Die Saiten sind am Steg dann zwar schon 20mm über der Decke....
für mich ist das gar nicht so schlimm, die Frage ist nur, wie kriege ich die Brücke auf diese Höhe? Und wie die PU's?

Gruß Hans-Werner

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Re: Rickenbacker - Halswinkel

#13

Beitrag von 12stringbassman » 16.04.2012, 15:41

Servus Hans-Werner,

die Pickups sollten kein Problem sein, die sind ja meistens mehr als 20mm hoch. Du brauchst die Fräsungen halt nicht so tief machen und gut ist. Vielleicht kommst Du ganz ohne Fräsung aus, was auch nicht blöd wäre, ganz im Gegenteil.

Bei der Brüccke kommt's auf die Bauart an.
Brücken in der Bauart nach 7-ender sind für flache Saitenlage gemacht, da müsstest Du was unterlegen oder ein Stück in der Größe der Brücken-Grundplatte auf den Korpus aufleimen.
Zweiteilige Steg-Saitenhalter wie z.B. Warwick kann man höher schrauben.
Bei meinen letzten beiden Instrumenten habe ich einfach einen Steg selbst gefeilt. Geht auch.

Grüße

Matthias
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