Festsitzernder Halsstab

Alles um einen alten Schatz aufzufrischen ... auch am Finish
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Outromatik
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Festsitzernder Halsstab

#1

Beitrag von Outromatik » 04.10.2010, 19:47

Hi,

habe eine "neue" 88er stratocaster gekauft und etwas probleme mit dem halsstab.

der sitzt äußerst fest und lässt sich so gut wie garnicht bewegen - eher versaut man den innensechskant.

kann man den etwas anlösen?

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capricky
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Re: Festsitzernder Halsstab

#2

Beitrag von capricky » 04.10.2010, 20:06

Den Inbus könntest Du "versauen" , wenn Du einen metrischen Schlüssel nimmst. Du brauchst sehr wahrscheinlich einen zölligen - 5/32" und dann ein wenig Selbstüberwindung 8)

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Re: Festsitzernder Halsstab

#3

Beitrag von Outromatik » 04.10.2010, 20:16

Hab zöllige....ist sogar ein dünner 1/8, der auch nicht sehr tirf rein geht. Und die schraube ist wirklich recht fest sie ruckt manchmal mit einem leichten knacks etwas nach, aber immer nur wenig und mit sehr viel kraft

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Re: Festsitzernder Halsstab

#4

Beitrag von Outromatik » 04.10.2010, 20:36

Okay.... Schlüssel scharfkantig abgeschliffen, mit rohr verlängert und gas gegeben :)

stab ist gelöst und läuft wieder sauber.

das problem ist aber, dass er festgezogen leider nicht mehr reicht um den hals gerade zu ziehen. Da ist wohl schon das holz gestaucht (scheint schon so gewesen zu sein, denn deshalb wollte ich ja an den halsstab) - da kann man nicht viel machen ohne den stab zu wechseln oder?

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Re: Festsitzernder Halsstab

#5

Beitrag von 12stringbassman » 05.10.2010, 09:02

Outromatik hat geschrieben:.... - da kann man nicht viel machen ohne den stab zu wechseln oder?
Oder gleich den ganzen Hals. Deshalb sind die ja bei diesem Typ Gitarre abschraubbar ausgeführt ;)
"Denken ist wie googeln, nur krasser!"

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Re: Festsitzernder Halsstab

#6

Beitrag von jhg » 05.10.2010, 09:48

Tut sich denn überhaupt etwas mit der Halskrümmung? Ansonsten ist der Hals ja so krumm, das er ausgetauscht werden sollte. Eine Möglichkeit wäre noch die Bundstäbchen raus zu nehmen, Griffbrett gerade schleifen und neu bundieren. Das ist billiger als ein neuer Hals.

Jörg

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Re: Festsitzernder Halsstab

#7

Beitrag von Outromatik » 05.10.2010, 09:54

Na so schlimm isses noch nicht. Das geht schon noch so....aber ärgerlich, dass es an so einer kleinigkeit hapert wie nem zu kurzen gewinde

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Re: Festsitzernder Halsstab

#8

Beitrag von Lumpi » 05.10.2010, 10:20

Moin Outromatik

Manchmal reicht's, wenn man eine zusätzliche Unterlagsscheibe ergänzt, falls eine reingeht. Vorher unbedingt die rausgeschraubte Mutter schön einfetten. Vielleicht läuft die Einstellung danach ein bisschen weniger widerspenstig.

Gruss
Lumpi

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Re: Festsitzernder Halsstab

#9

Beitrag von theraphosa71 » 05.10.2010, 10:22

Moin Moin

Wenn es nur ein einfacher Trussrod ist bekommt man den doch eh nicht im guten aus dem Hals oder?

LG Thomas
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Re: Festsitzernder Halsstab

#10

Beitrag von capricky » 05.10.2010, 10:42

Hmm, ich verdiene ja mit "solchen " Problemfällen" mein karges Zubrot. Unter hunderten oder tausenden Fender Strats war glaub ich nicht eine, deren Halsstab keine Wirkung zeigte. Es ist also "statistisch" unwahrscheinlich, dass der Halstab eine Macke hat. Ich habe aber auch das entsprechende Gefühl dafür, "was geht", wenn man am Inbus dreht und den Halsstab belastet. Jedenfalls habe ich noch keinen Halsstab abgerissen oder einen Inbus "rund" gemacht. Mir scheint hier liegt das Problem und am verwendeten Schlüssel. Letzterer muss wirklich fast spielfrei passen. Ich schaue nicht wirklich auf die Schlüsselgröße, ich mache das halt "empirisch", ich habe ja auch alle Größen da, metrisch und zöllig. Der hier erwähnte1/8" Schlüssel erscheint mir etwas "schlank" (3, 175mm), aber Fender verwendet(e) je nach Baujahr und Herkunftsland verschiedene "Inbusse", da werden auch schon 3/16", 9/64", 5/32" aufgerufen. Also einfach nochmal mit einem "korrekten" Schlüssel richtig hinlangen. Wenn er abreisst und sich vorher nichts am Hals bog, muss er eh gewechselt werden.

capricky

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Re: Festsitzernder Halsstab

#11

Beitrag von Outromatik » 05.10.2010, 12:15

Na ich habe jetzt einen 1/8" Schlüssel abgeschliffen und nicht entgratet - das passt jetzt wirklich sauber. Der Stab lässt sich ja auch lösen, aber irgendwann passiert halt nichts mehr beim Anziehen - der Stab federt dann schon etwas, wenn ich weiter Druck gebe und das sagt mir, dass eher nichts mehr geht.
Unterlegscheibe fällt leider aus - ist scheinbar nen Double-Action-Stab und kann nicht entfernt werden um mal ne Unterlegschraube einzulegen. Griffbrett ab bringt eher auch nichts, da der Stab von hinten eingebaut ist.

Ich gehe mal davon aus, dass da wirklich nur noch Hohe Gewalt mit Bruchrisiko hilft bzw. Replacement.

Aber wie gesagt, die Biegung ist jetzt eigendlich in Ordnung - aber härtere Saiten gingen nicht als die 10-46, die jetzt drauf sind. Schade...

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Re: Festsitzernder Halsstab

#12

Beitrag von Outromatik » 09.10.2010, 14:55

Um die Dokumentationsfähigkeit des Forums zu sichern schreib ich jetzt mal mein Feedback zur Problemlösung:

Der Halsstab ist tatsächlich an seine Grenze gekommen und wurde vom Vorbesitzer einfach nochmal massiv ans Limit geführt. Dadurch war er so festsitzend. Er flutscht jetzt wieder - Fakt ist aber, dass der Halsstab einfach das Ende seines Aktionsbereichs erreicht hat.

Halswechsel kommt für mich nicht in Frage - die Gitarre ist 22 Jahre alt und soll ihren Charme behalten. Außerdem will ich ja mal ein großer Gitarrenrestaurateur werden und sowas macht man halt einfach nicht als Restaurateur (naughty).

Für nen Halsstabwechsel fehlt mir das Equipment und die Erfahrung....sowas kann ich halt einfach nicht. (naughty)

Ich werde also neu bundieren und die Bünde zum Sattel hin flacher gestalten. Dadurch gibts ne gefakete Negativkrümmung und ich kann den Halsstab wieder etwas lösen.

So gibts dann auch wieder etwas Spielraum für den Halsstab und die alte Dame ist wieder sexy.....

aljosha
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Re: Festsitzernder Halsstab

#13

Beitrag von aljosha » 09.10.2010, 16:23

hy,
im fret-work buch von dan erlewine beschreibt er, wie er nen Hals mittels einbringen von furnier in die Bundschlitze (bei offenem trussrod) nach außen biegt
falls es dich interessiert, du das Buch aber nicht hast, per mail kann ich dirs einscannen und schicken
wobei das Buch auch sonst empfehlenswert ist :)
lg

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Re: Festsitzernder Halsstab

#14

Beitrag von Outromatik » 09.10.2010, 23:42

Ich hab nur das normale Guitar-Repair-Guide von Dan Erlewine.

Ne Einscannen ist scheiße....zum einen hab ich keinen Bock nen Buch vorm Rechner zu lesen und zum anderen soll der gute Mann auch das Geld verdienen, wenn seine Arbeit das Wert ist.

Aber du kannst mir mal den genauen Titel oder ne ISBN posten, damit ich das finden kann.

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Re: Festsitzernder Halsstab

#15

Beitrag von aljosha » 10.10.2010, 00:18

http://www.stewmac.com/shop/Books,_plan ... ition.html

isbn: 0-9644752-1-9
gibt aber mittlerweile ne neue Editon
mfg

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Re: Festsitzernder Halsstab

#16

Beitrag von clonewood » 10.10.2010, 16:10

warum nicht die zuvor gepostete Methode mit der zusätzlichen Unterlegscheibe? ....das erscheint mir jedenfalls am schmerzfreiesten für das Instrument zu sen...

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Re: Festsitzernder Halsstab

#17

Beitrag von pimper » 10.10.2010, 18:10

Wenn es eine 88er American XXX Strat ist, und das scheint es wegen des 1/8" Sechskant zu sein, muss zuerst gebohrt werden. Fender verwendet eine Bi-Truss, der sich bei "Hals auf back bow" an dem in den Ahornhals eingetzten Stück Rosewood abstützt. Ausbohren des Rosewood, rausschrauben der Nut ( in diesem Fall wohl besser gleich ersetzen), 1-2 Unterlegscheiben einfügen, einstellen und fertig. Einen back bow Fender Am. Std. Hals ist mir noch nicht unter gekommen. Dazu müssten wohl Bünde mit fettem Tang eingeprügelt werden.

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