schwarze Lackpolitur

Alles um einen alten Schatz aufzufrischen ... auch am Finish
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schwarze Lackpolitur

#1

Beitrag von the bird » 18.09.2017, 11:10

Vor kurzem habe ich auf dem Flohmarkt eine schwarze No-Name Gitarre erstanden, die am Rücken schon deutlich verkratzt ist. Leider gehen manche Kratzer auch schon durch den Lack. Eine neue Lackierung lohnt sich nicht, aber ich wollte zumindestens mal die Kratzer minimieren.
Damit sich nicht weiße Polierrückstände in den Kratzern festsetzen und auch die durch den Lack gehenden Kratzer etwas verschwinden habe ich eine Wachspolitur fürs Auto genommen und mit schwarzer Tütenbeize eingefärbt.
Ist zwar nicht die Lösung für das hochpreisige Instrument, aber um die Lagerfeuergitarre aufzufrischen funktioniert das gut.
schwarz_01.jpg
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Re: schwarze Lackpolitur

#2

Beitrag von Drifter » 18.09.2017, 11:12

Gute Idee.

Ist abgespeichert....

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Re: schwarze Lackpolitur

#3

Beitrag von AsturHero » 18.09.2017, 11:22

blöde Frage, aber werden dann die Klamotten nicht schwarz wenn du schwitzt?? weil in Verbindung mit Wasser/Schweiss/Flüssigkeiten färbt Tütenbeize ab wenn nicht versiegelt...
lg Antonio

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Re: schwarze Lackpolitur

#4

Beitrag von capricky » 18.09.2017, 12:40

Also ich poliere auch schwarze Lacke und Klavierlacke (schwarzer Lack unter Polyesterschicht) problemlos mit weißer Politur, egal ob mit oder ohne Wachs.

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Re: schwarze Lackpolitur

#5

Beitrag von the bird » 18.09.2017, 12:54

Da hast Du nicht ganz unrecht.
Ich hab sie nach dem Auftragen der gefärbten Politur noch feucht abgewischt und bin abschließend mehrmals mit ungefärbter Politur drüber. Die gefärbte Politur sitzt also eigentlich nur in den Kratzern.

@ capricky
Das hat bei mir oftmals weiße Rückstände in den Kratzern gegeben. Vielleicht wars aber auch die falsche Politur.

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Re: schwarze Lackpolitur

#6

Beitrag von hatta » 18.09.2017, 13:35

Eventuell arbeitest du mit zuviel politur?

Es sollen eigentlich keine rückstände der politur zurückbleiben... die sollte beim poliervorgang vollständig eingearbeitet werden. Lediglich ein leichter "film" bleibt, den man dann ja mit einem sauberen tuch abnimmt.

Wenn dir die politur zu schnell trocknet beim polieren probier vl mal ein zwei tropfen wasser dazu zu geben... dann sollte es besser klappen.
Auch in den kratzern sollten keine weissen rückstände bleiben (think)
Gruß
Harald

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Re: schwarze Lackpolitur

#7

Beitrag von kehrdesign » 18.09.2017, 16:21

Solche schichtbildenden, versiegelnden (mitunter nicht ganz korrekterweise als Politur bezeichneten) Pflegemittel für Autos, Möbel, etc. möchte ich auf meinen Gitarren nicht haben. Das gibt nach einiger Zeit eine speckig, mehr oder weniger klebrige Schicht. Unter Polieren verstehe ich einen reinen Abtrag mittels feinster Schleifpartikel, die üblicherweise in Wachs (fest) oder Emulsion gebunden sind.
Daher hätte ich tiefere Spuren partiell mit geeignetem Lack aufgefüllt und anschließend beipoliert, also fein- bzw. feinstgeschliffen und vollflächig mechanisch poliert. Dabei werden dann auch oberflächliche Spuren mit beseitigt. Eventuelle Wachs- bzw. Emulsionsreste werden, wie Harald bereits sagte, komplett entfernt.

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Re: schwarze Lackpolitur

#8

Beitrag von gitarrenmacher » 18.09.2017, 20:35

Die Idee mit der Tütenbeize ist doch nicht schlecht. (dance a)
Es gibt Reparaturpolituren (die heißen nun mal so, kann ick ooch nüscht für) die schon eingefärbt sind. Diese sind "kratzeregalisierend" wenn korrekt aufgetragen.
Mein Kumpel KfZ-Aufbereiter hat sowas in Profiqualität. Auftragen, ablüften lassen, vorpolieren, aushärten lassen, maschinell abpolieren. Da klebt oder backt gar nix, und die ganze Sache ist sogar eine Zeitlang waschstrassenfest.

Meine olle Ibanez 684 hat er zum Strahlen gebracht.
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Re: schwarze Lackpolitur

#9

Beitrag von kehrdesign » 18.09.2017, 22:50

gitarrenmacher hat geschrieben:
18.09.2017, 20:35
Es gibt Reparaturpolituren (die heißen nun mal so, kann ick ooch nüscht für) die schon eingefärbt sind. Diese sind "kratzeregalisierend" wenn korrekt aufgetragen. ...
Danke für den Hinweis; die sollen dem Hörensagen nach wirklich ein ordentliches Ergebnis hinterlassen, haben aber mit den oben genannten Wachs-Pflegepolituren substanzmäßig nicht viel gemeinsam. Ich habe diese füllenden KFZ-Reparaturpolituren aber selbst noch nicht ausprobiert.

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Re: schwarze Lackpolitur

#10

Beitrag von hatta » 18.09.2017, 23:20

Hab ich auch noch nie probiert die dinger... ich poliere ordentlich...wenns braucht mit vorherigem nassschliff an autos. Wenn das nix bringt, wird lackiert (whistle)
Gruß
Harald

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Re: schwarze Lackpolitur

#11

Beitrag von capricky » 19.09.2017, 10:51

Diese Farbpolituren sind mir suspekt. Gute, brillante Auto- und Gitarrenlackierungen haben als oberste Schicht eigentlich immer Klarlack, warum soll ich da farbige Politur in verbliebene Kratzer massieren? Für Ottonormalautohandpolierer macht das vielleicht noch Sinn, aber wenn ich handwerklich Lack (auch verwitterten) aufpoliere, dann doch lieber richtig nach allen Regeln der Kunst und nicht mit Zaubertricks. Natürlich enthält farbige Politur auch Schleifmittel und wenn man lange genug von Hand oder maschinell poliert, verschwinden die Kratzer auch, ohne dass Farbwachs verbleibt. Das kann ich dann aber auch mit jeder andern Politur machen.

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Re: schwarze Lackpolitur

#12

Beitrag von the bird » 19.09.2017, 11:38

Update:
Ich gebs zu, schwarze Tütenbeize ist suboptimal. Wenn man nochmal mit ungefärbter Politur drüber geht färbt es nicht sehr ab, aber ein bischen schon.
Es ging mir primär darum, Kratzer, die durch die schwarze Lackschicht hindurch gehen irgendwie zu füllen, da man sie ja nicht rausschleifen kann weil sie zu tief sind. Ohne Lack aufzutragen, den ich dann wieder abschleifen muss.
Was ich noch probiert habe ist wasserlösliche Acrylfarbe (die trocknet wasserfest auf). Die füllt ganz gut die tieferen Kratzer und färbt sie schwarz. Von der glatten Lackoberfläche kann man sie wieder abreiben, der Kratzer bleibt dann aber schwarz.

Wie gesagt, es handelt sich nur darum um eine Billiggitarre aufzuhübschen, Klarlack ist da keiner drauf.

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Re: schwarze Lackpolitur

#13

Beitrag von gitarrenmacher » 19.09.2017, 12:31

capricky hat geschrieben:
19.09.2017, 10:51
Diese Farbpolituren sind mir suspekt. Gute, brillante Auto- und Gitarrenlackierungen haben als oberste Schicht eigentlich immer Klarlack, warum soll ich da farbige Politur in verbliebene Kratzer massieren...................................................
capricky
Nicht dass hier der Eindruck entsteht, ich würde diese Reparaturpolituren hier als professionelles Mittel zur nachhaltigen Überarbeitung von beschädigten Lackoberflächen propagieren.
Eingangs ging es um eine sehr vermackte, schwarze Billiggitarre, bei der der Aufwand nicht lohnt, sich mit Schleifmitteln, Lack und Polierwerkzeug zu bewaffnen um das Ding wieder ein wenig aufzuhübschen.
An eine schwarze Hummingbird gibsonesischer Provinienz würde ich sicher so eine Rep.politur NICHT heranlassen.
Ich habe keinen Nebenjob bei QVC :badgrin: :badgrin:
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