Schellack auf Beize reparieren

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DoppelM
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Schellack auf Beize reparieren

#1

Beitrag von DoppelM » 09.11.2015, 21:48

So, ich möcht mal eine kurze Reparaturbeschreibung teilen, bei der ich selber nicht geglaubt hätte dass es funktioniert:
Ich habe einen Tele-Ahorn-Hals erst in Bernstein gebeizt, dann geschellackt. Da die Bünde schon drinn waren, war das Griffbrett besonders schwierig. Dabei habe ich gekleckert und die fast fertige Rückseite hatte plötzlich eine Nase. (wall)

Beim Versuch die raus zu schleifen war ich trotz 1500er Micromesch extrem schnell auf dem bloßen Holz und auch durch die Beize. Das Problem war, dass es Wasserbeize ist - eigentlich gut da sie vom Schellack nicht angeggriffen wird. Allerdings verträgt sich Schellack ja eigentlich nicht mit Wasser und bildet eigentlich gleichzeitig eine perfekte Barriere gegen die Beize.

Ich meine Gedanke war dass man nur vollkommen Schellackfreie stellen Beizen kann und alles andere Flecken erzeugt - und das ist schwer zu schaffen ohne den Hals komplett abzuschleifen.
Ich daher angefangen den Schellack auf der Rückseite mit Alkohol abzurubbeln - was nach 6-7 Schichten allerdings nur langsam geht. Außerdem verteilt man dann verdünnten Schellack auch auf den freigeschliffenen Stellen verteilt - siehe oben.

Aaaaaaaber: So hauchdünner Schellack hat anscheinend keine Probleme mit Wasserbeize. Unegeduldig wie ich bin, habe ich nach einer Viertelstunde Alkoholbehandlung alles trocknen lassen und mit der Beize ran. Alternative wäre ja eh alles von vorne gewesen. Voila, perfekt repariert, keine Ränder, nichts. Auch der Schellack hat keine Probleme. Wichtig ist nur, dass auch der Lack um die freien Stellen ordentlich ausgedünnt ist, also alle Übergänge um die Reparaturstelle fließend sind.
All you need for a good song is three chords and the truth.

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