Restauration einer Westsbury

Alles um einen alten Schatz aufzufrischen ... auch am Finish
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Gitjunkie
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Restauration einer Westsbury

#1

Beitrag von Gitjunkie » 05.06.2010, 09:20

Hallo,

ich bin auf der suche nach Ratschlägen und Möglichkeiten, wie ich am besten eine 79´er Westbury Deluxe restauriere.
Ich konnte das Baby zu einem recht fairen Preis in der Bucht ergattern, der Grund hierfür war allerdings, das Griffbrett wurde für mein Empfinden nicht gerade perfekt scalloped.

Wie auch immer mir gefällt es nicht und somit bleibt mir im Grunde keine Wahl als das gesamte Griffbrett zu ersetzen.
Zudem die Bunddrähte ebenfalls nicht mehr die besten sind und laut Gitarrenbauer kein weiteres Abrichten mehr möglich ist.

Ich habe nun ein wenig rerecherchiert und habe ein Paar Gitarrenbauer kontaktiert, mit dem Ergebnis das Ich aussagen bekommen habe von: bei soner Billigklampfe lohnt es nicht (700€;) bis kann ich machen 300 bis 500€.

Also vielleicht Plan B, ich bin handwerklich nicht ganz unbegabt also vielleicht selber machen.

Im Internet gibt es ein paar Tut´s wo das Ganze mit dem Bügeleisen bzw. ner Herdplatte bewerkstelligt wird, sowie die Methode mit den heißen Spachteln.

Auf der anderen Seite ließt man öfter´s hobeln, wegfräsen, also mechanisch entfernen, was bei diesem Griffbrett eh keinerlei Problem darstellen würd.

Da das Griffbrett wirklich tief ausgehöhlt wurde weiß ich nun nicht ob ich es mit dem Buegeleisen auf richtig erwärmt bekomme, bzw ob es nicht beim Versuch es zu lösen gar zerbröselt.

Was ist mit dem Halsstaab muss ich den vorher komplett entspannen?

Da der Hals eingeleimt ist, stellt sich für mich auf der anderen Seite die Frage ist die Mechanische Abtragung realisierbar?
Ich wollte nur des Griffbrett abkriegen nicht den ganzen Hals.
Muss der Hals zur Mechanischen Behandlung nicht Kerzengerade sein ?
Wegen dem Ausrichten auf der Fräse, bzw. dem parallelen abtragen ?

Da der Rest der Gitarre in einem wirklich guten Zustand ist, suche ich nun also eine Gute Lösung.

Dann wäre da noch das Problem mit dem aufbringen eines neuen Griffbrettes, was gibt es da alles zu beachten ?

Mein Gedanke bisher war bei schellex ein fertiges zu Kaufen.

So hoffe ihr koennt mich auf den Weg bringen. Danke schonmal im voraus.

Mfg
Gitjunkie
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Jonnny
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Re: Restauration einer Westsbury

#2

Beitrag von Jonnny » 05.06.2010, 09:26

Hi Gitjunkie,

schön bei bei solchen anfragen sind immer ein paar Bilder :) . Ginge das?

Jon.

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Re: Restauration einer Westsbury

#3

Beitrag von clonewood » 05.06.2010, 10:41

bevor das alte Griffbrett entsorgt wird sollte die Mensur festgestellt werden....aber das wird dir wohl klar sein....

ich würde wahrscheinlich zunächst die Bünde ziehen.....dann das Griffbrett planhobeln......und den restlichen Hauch mit dem Bügeleisen erwärmen um zu sehen, ob es sich leicht löst....wenn nicht dann weiter abhobeln...schleifen.......aber nicht fräsen (wo soll da eine Führung herkommen?)

den Hals solltest du dir gerade genug einstellen können.....

......wenn es nicht stört könntest du auch einen Hauch des alten Griffbretts stehen lassen und darauf das neue (entsprechend dünner) leimen (dann hättest du eine Furnierlage zwischen altem Hals und neuem Griffbrett....Vorteil: du würdest bei der Einebnung am Griffbrettende nicht mit dem Finish der Gitarre in Konflikt kommen)

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Re: Restauration einer Westsbury

#4

Beitrag von Gitjunkie » 05.06.2010, 18:04

Hallo,

Danke schonmal für die rasche Hilfe, die idee mit dem planhobel der "Berge" und dem anschliessenden erwärmen hört sich schon wirklich vernünftig an. Ich denke ich werde es so probieren.

Wie man auf den Fotos sieht ist auch ein Binding am Griffbrett, wie bekommt man das am schonensten runter ohne den Hals zu beschaedigen ?

Ich habe mal versucht die Mensur zu ermitteln und komme da auf 627mm wirklich schräg oder ?

Ich bin immer davon ausgegangen, das unsere Japanischen freunde sich an die "Standarts" gehalten haben , bzw ich dachte immer das es sich bei der Git um eine 630mm Mensur handelt.

Gemessen habe ich von der Sattelvorderkante bis zur Mitte 12 Bund(draht). Denke das sollte die halbe Mensur sein.
Wenn ich diesen Wert dann in den Fretcalc eingebe und die einzelnen Bundabstandsmasse mittels Meßschieber am Griffbrett nachprüfe kommt das auch relativ genau hin. Oder mache ich da irgendwas falsch ?

Hmm, dann schau ich wohlö erstmal ob ich so ein Griffbrett auftreiben kann, sonst werd ich es wohl selber machen müssen.

Gruss
Gitjunkie

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Re: Restauration einer Westsbury

#5

Beitrag von clonewood » 05.06.2010, 18:24

ich denke mit einer 628er Mensur sollte es dann auch hinkommen.....wenn der Steg den Millimeter nach hinten noch erlaubt

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Re: Restauration einer Westsbury

#6

Beitrag von capricky » 05.06.2010, 20:54

Den Bildern nach zu urteilen find ich den Zustand gar nicht so schlimm, als das Radikalmaßnahmen notwendig wären. Die Bünde sind auf jeden Fall abrichtfähig, das scalloping ist nachschleifbar, das gerissene Binding ist zu kitten und die angefressenen und verlorenen Perlmuttdots sind zu ersetzen. Da brauche ich keinen Tag für.

capricky

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