Kapitaler Kopfbruch

Alles um einen alten Schatz aufzufrischen ... auch am Finish
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dreizehnbass
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Kapitaler Kopfbruch

#1

Beitrag von dreizehnbass » 02.04.2015, 15:55

bereitet einem Kopfzerbrechen zumal er sehr ungünstig brach.

Das Halsholz ist vom Material her auch recht weich und wirkt "bröselig".
Einfach so den Bruch wieder zusammenpappen spielt sich leider hier nicht. Würde wohl nicht lange halten.
Möglichkeit 1: Eine neue Kopfplatte
Möglichkeit 2: Doppelter Anschäfter
Sonst fällt mir hier nix weiteres ein.?

Also die Halsleimfläche beim Spannstab gerade gemacht. Der Spannstab lässt sich bequemerweiser herausziehen.
Dann ein Stück Mahagoni eingefügt und aufgeleimt.
Die alte Kopfplatte ebenfalls schräg abgesägt und eine schöne Fläche gehobelt.
Alles ausrichten damit die Kopfplatte nicht windschief im Raum steht. Das war etwas kniffelig.
Alles rund machen und diesmal mit Nase am Halsrücken damits mehr hält.
Kleine Lackretusche...
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Re: Kapitaler Kopfbruch

#2

Beitrag von Titan-Jan » 02.04.2015, 16:07

Sehr gut gelöst! Sieht sehr vertrauenswürdig aus.
Schwein gehabt, dass die Leimfläche am Halsseitig gerade noch nicht unter das Griffbrett ging oder? Das wäre dann so richtig tricky geworden...!

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Re: Kapitaler Kopfbruch

#3

Beitrag von capricky » 02.04.2015, 16:09

(clap3)

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Re: Kapitaler Kopfbruch

#4

Beitrag von bigherb » 02.04.2015, 16:11

Goil !!!!!!!!!!!!!!

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Re: Kapitaler Kopfbruch

#5

Beitrag von Alex » 02.04.2015, 16:12

Dass das handwerklich natuerlich erste Sahne ist, brauche ich ja nicht erwaehnen...
Aber weil Du nach Moeglichkeiten gefragt hast: was haette dagegen gesprochen das ganze doch erstmal so wieder zu kleben (epoxy?) und dann mit Splinten den Bruch abzusichern?
so wie hier
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Re: Kapitaler Kopfbruch

#6

Beitrag von clonewood » 02.04.2015, 16:15

Ganorin hat geschrieben:was haette dagegen gesprochen das ganze doch erstmal so wieder zu kleben (epoxy?) und dann mit Splinten den Bruch abzusichern?
so wie hier
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So oder ähmnlich hätte ich das auch gelöst.....zuerst die Bruchstellen soweit reinigen bis sich die zwei Teile wieder sauber zusammenschieben lassen, dann kleben ........nach der Aushärtung nehme ich eine Lamellofräse, welche ich dann ein paar mal längs um das Profil abtauche.......ich fertige mir dann die Bisquits / Splinte aus einem dem Halsholz ähnlichen Holz......diese werden dann in die Nuten eingeklebt....nach Durchhärtung beigeschliffen...retuschiert ...lackiert.....poliert...

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Re: Kapitaler Kopfbruch

#7

Beitrag von dreizehnbass » 02.04.2015, 16:16

Ganorin hat geschrieben:Dass das handwerklich natuerlich erste Sahne ist, brauche ich ja nicht erwaehnen...
Aber weil Du nach Moeglichkeiten gefragt hast: was haette dagegen gesprochen das ganze doch erstmal so wieder zu kleben (epoxy?) und dann mit Splinten den Bruch abzusichern?
so wie hier
http://www.mylespaul.com/forums/luthier ... ldier.html
Ja das Wundermittel Epoxy. Wäre bestimmt eine Lösung, aber dieses Holz war mir einfach zu weich. Das sieht man auch schon
an den eingedrückten Mechaniken an der Kopfplatte. Also wirklich schlechtes Material.
Bei gutem Mahagoni bestimmt auch möglich.
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Re: Kapitaler Kopfbruch

#8

Beitrag von Poldi » 02.04.2015, 16:37

(dance a) (clap3) super gemacht.

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Re: Kapitaler Kopfbruch

#9

Beitrag von headstock » 02.04.2015, 16:48

Moin,
sehr schön geworden (clap3) ! Kommt mir sehr bekannt vor - guckst Du hier
http://www.gitarrebassbau.de/viewtopic.php?f=22&t=4240

Gruß Martin

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Re: Kapitaler Kopfbruch

#10

Beitrag von dreizehnbass » 02.04.2015, 16:52

headstock hat geschrieben:Moin,
sehr schön geworden (clap3) ! Kommt mir sehr bekannt vor - guckst Du hier
http://www.gitarrebassbau.de/viewtopic.php?f=22&t=4240

Gruß Martin
Ah sehr schön ;) (clap3)
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Re: Kapitaler Kopfbruch

#11

Beitrag von sunrisebrasil » 02.04.2015, 23:51

Wow !
Gut !
(clap3) (clap3)

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Re: Kapitaler Kopfbruch

#12

Beitrag von hatta » 03.04.2015, 10:22

Hammer!

Wenn ich wenn ich sowas mal reparieren sollte, dann genau so (clap3) (clap3)
Gruß
Harald

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Re: Kapitaler Kopfbruch

#13

Beitrag von clonewood » 03.04.2015, 11:43

natürlich ist die Arbeit erstklassig ausgeführt (clap3)

aber ....wenn Kritik erlaubt ist......einer übertriebengesagt eher stumpfen Verleimung würde ich nicht trauen......die Schäftung zum Griffbrett hin ist auchnnicht als Keil zwischen Griffbrett und Resthals gearbeitet (wäre auch etwas zu aufwändig gewesen)

aus einem stumpfen Bruch, der mit einer einfachen Epoxiverklebung plus beschriebener Versplintung reparierbar gewesen wäre, sind nun 2 "Sollbruchstellen" geworden

Wozu eigentlich der Volute? Das dazwischengeklebte Stück wird wohl kaum brechen können.....

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Re: Kapitaler Kopfbruch

#14

Beitrag von dreizehnbass » 03.04.2015, 13:12

clonewood hat geschrieben:natürlich ist die Arbeit erstklassig ausgeführt (clap3)

aber ....wenn Kritik erlaubt ist......einer übertriebengesagt eher stumpfen Verleimung würde ich nicht trauen......die Schäftung zum Griffbrett hin ist auchnnicht als Keil zwischen Griffbrett und Resthals gearbeitet (wäre auch etwas zu aufwändig gewesen)

aus einem stumpfen Bruch, der mit einer einfachen Epoxiverklebung plus beschriebener Versplintung reparierbar gewesen wäre, sind nun 2 "Sollbruchstellen" geworden

Wozu eigentlich der Volute? Das dazwischengeklebte Stück wird wohl kaum brechen können.....
Dort wo die Volute ist ist die Schwachstelle bei diesen Gitarren. Die Spannstabrfäsung ist tief und wenn dann hinten auch noch Material fehlt dann passieren diese Kopfprüche. Auch ein typisches Gibsonleiden. Dieses etwas mehr an Material verstärkt das.

Die Leimfugen halten nur so gut wie sie gemacht wurden. Das bedeutet je genauer die Fugen sind desto besser halten sie. Im vorher beschriebenen Link wo mit Epoxy rumgegatscht wurde sind die Fugen nicht besonders gut. Ok, das Epoxy füllt das wohl aus und da muss man auch nicht genau arbeiten.
Leimfugen müssen genau sein. Die hält dann so gut, dass sie mehr aushält als das Holz in der Umgebung. Also gebe ich für die Schäftung volle Garantie.
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Re: Kapitaler Kopfbruch

#15

Beitrag von clonewood » 03.04.2015, 13:48

Leimfugen müssen genau sein. Die hält dann so gut, dass sie mehr aushält als das Holz in der Umgebung.
das ist richtig.......diese Aussage hat 100% Gültigkeit für Längsverleimungen ......Leimfugen benötigen aber auch Fläche (tausendfache Verdübelung) ...... dieses Mehr an Fläche wird durch eine Versplintung optimal erreicht

natürlich weiss ich, dass eine sauber ausgeführte Schäftung halten kann ....ich würde aber darauf wetten, dass bei einem Unfall der nächste Bruch hier hinter der Leimfuge stattfinden würde....... was bringt also der Volute?
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Re: Kapitaler Kopfbruch

#16

Beitrag von dreizehnbass » 03.04.2015, 16:50

clonewood hat geschrieben:
Leimfugen müssen genau sein. Die hält dann so gut, dass sie mehr aushält als das Holz in der Umgebung.
das ist richtig.......diese Aussage hat 100% Gültigkeit für Längsverleimungen ......Leimfugen benötigen aber auch Fläche (tausendfache Verdübelung) ...... dieses Mehr an Fläche wird durch eine Versplintung optimal erreicht

natürlich weiss ich, dass eine sauber ausgeführte Schäftung halten kann ....ich würde aber darauf wetten, dass bei einem Unfall der nächste Bruch hier hinter der Leimfuge stattfinden würde....... was bringt also der Volute?
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Versteh ich nicht.
Diese Leimefläche ist einige Quadratzenitmeter groß und geht über die ganze Breite der Kopfplatte. Was soll hier nicht halten?
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Re: Kapitaler Kopfbruch

#17

Beitrag von dreizehnbass » 03.04.2015, 17:05

Hier mal ein ähnliches Problem bei einer Konzertgitarre.

Jemand versuchte sich mit einer Reparatur mit Hilfe von Schrauben. ;)
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Re: Kapitaler Kopfbruch

#18

Beitrag von clonewood » 03.04.2015, 19:02

dreizehnbass hat geschrieben:

Versteh ich nicht.
Diese Leimefläche ist einige Quadratzenitmeter groß und geht über die ganze Breite der Kopfplatte. Was soll hier nicht halten?
habe ich doch erklärt...Schäftungswinkel ungünstig angeordnet usw...

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