Reparatur Dell Arte Selmer Copy

[frizzle]

Hallo,

ich habe eine Dell Arte Selmer Copy zur Reparatur und zur Bundierung bekommen. Erst sah es so aus, als wäre nur ein kleiner Riss in der Decke, aber nach genauem Hinsehen mit Spiegel stellte sich heraus, dass 2 Bracings lose waren und eines sogar der Länge nach gebrochen war.
Da die Gitarre aber ein so kleines Schalloch hat, kann man nicht mit der Hand reingreifen. Zwingen kann man setzen, das habe ich schon trocken versucht. Aber wie bekomme ich den Leim zwischen Bracing und Decke? Hat da jemand vielleicht eine Idee?

Bin dankbar für jeden Tip.

Gruß
Fritz

[Herr Dalbergia]

Jaja...die O-Loch Selmers....also ich komme mit der Hand da durch...such dir ein Kind oder jemanden mit kleinen Händen...oder halt mit einer biegbaren Welle arbeiten etc...

[jhg]

Oder du suchst den Chirurgen im örtlichen Krankenhaus auf - dann kann er dir mit ein paar laparoskopischen Instrumenten aushelfen. Das wird ja ein Spaß die Gitarre unter sterilen Bedingungen wieder in die Reihe zu bringen

Vielleicht muss ja doch die Freundin/Frau aushelfen - manchmal braucht es halt kleine Hände

[Butch]

Oder du suchst den Chirurgen im örtlichen Krankenhaus auf - dann kann er dir mit ein paar laparoskopischen Instrumenten aushelfen. Das wird ja ein Spaß die Gitarre unter sterilen Bedingungen wieder in die Reihe zu bringen

Vielleicht muss ja doch die Freundin/Frau aushelfen - manchmal braucht es halt kleine Hände

Endoskop ist garnicht so dumm,
hab am Wochenende noch eins mit USB-Anschluss bei einem Bekannten gesehen (15 Euro bei Aldi, Lidl oder so), liefert angeblich ordentliche Bilder auf`s Notebook. Da einen kleinen Spatel aus Furnier/fester Folie o.ä. anbringen und rein in die gute Stube mit dem Leim.
Bin gespannt auf den Erfahrungsbericht

[Butch]

So etwa in dieser Art...

[frizzle]

Guter Tip! Danke!

[frizzle]

Oder du suchst den Chirurgen im örtlichen Krankenhaus auf - dann kann er dir mit ein paar laparoskopischen Instrumenten aushelfen. Das wird ja ein Spaß die Gitarre unter sterilen Bedingungen wieder in die Reihe zu bringen )

Das Stichwort "Chirurg" war dann doch der entscheidende Hinweis. Habe mir Spritzen, Kanülen und sonstiges med. Gerät besorgt und etwas experimentiert. Ein Stück Schweißdraht und den dann etwas gebogen, bis es passte. Die Flügel von der Nadel mit Sekundenkleber an dem Draht befestigt, einen Spiegel in die Gitarre gehalten und dann geklebt.

Die Leisten, die nur einen ganz kleinen Spalt hatten, habe ich mit Sekundenkleber - der zieht sich ja schön in die engen Spalte rein - in der Spritze geklebt. Die Nadel habe ich dann für die Stellen, an denen ich Leim nehmen konnte abgemacht und den Leim dann nur durch den Schlauch gepresst. Anschließend Zwingen drauf.

Danke für die Tips!

[Titan-Jan]

Cool!

[capricky]

Verdünnter Weißleim geht aber auch... und man hat mehr Zeit

capricky

[frizzle]

Angeregt durch "Das Nilpferd" habe ich mich bei der Dell Arte an Bünden mit diesen semi-hemispärischen Bundenden versucht. Anfangs etwas holperig, bis ich dann einen Dremel Schleifstein genommen habe, diesen (angeschaltet) an einen normalen Schleifstein (auch eingeschaltet) gehalten habe und dann eine schöne gleichmäßige Furche bekommen habe. Mit dieser konnte ich dann sehr schnell und gleichmäßig die Bundenden mit dem Dremel bearbeiten.

[Gerhard]

Entschuldige bitte, das ist jetzt nicht persönlich gemeint, aber das sieht einfach nicht gut aus. Viel zu unregelmäßig, die Bünde sind alle unterschiedlich lang, die Fase am Griffbrett viel zu groß. Am besten macht man diese sphärischen Bundenden vor dem Bundieren!

[frizzle]

Ich bin froh, dass es mir doch recht gut für das erste mal gelungen ist, auch wenn es besser geht. Mir ging es in erster Linie um die Idee mit dem Dremel. Mit dem bekommt man übrigens die Bünde nicht spährisch, wenn sie eingebaut sind, dann versaut man das Griffbrett . Die Bünde habe ich schon vorher im Schraubstock präpariert. Der Abstand von der Kante sollte etwas größer sein, falls das Griffbrett bei trockener Heizungluft im Winter schrumpft. ... und ja, sie sind nicht alle 100% mit dem gleichen Abstand vom Rand eingesetzt. In Echt sieht das aber besser aus als auf dem Bild und ist deutlich besser als das, was vorher auf der Gitarre war.

... sorry, dass ich was gepostet habe, dass nicht nur erntet. Es sind nicht alle (Semi)-Profis.

Gruß
Fritz

[Gerhard]

... sorry, dass ich was gepostet habe, dass nicht nur erntet. Es sind nicht alle (Semi)-Profis.

Genau so war es eben nicht gemeint. Hier darf natürlich alles gepostet werden, was zum Thema passt - aber genauso finde ich es wichtig, nicht zu allem zu applaudieren sondern es auch zu sagen, wenn etwas besser gemacht werden könnte.
Schleif die Bünde mal schön, vielleicht ist ja nur das Foto schlecht oder ich brauch stärkere Brillen
Lg

[frizzle]

Kein Problem. Sehe ich im Grunde auch so. Meistens sagt man ja nichts, wenn einem etwas nicht ganz so gut gefällt.
Hast Du Erfahrung darin, wie man das besser macht? Bin für jeden Tip dankbar .

VG

[Gerhard]

Ich habe das selbst noch nicht gemacht, aber ich glaub jhg hatte mal perfekte Ergebnisse gepostet - ich suche.
lg

Edit: http://www.gitarrebassbau.de/viewtopic. ... nden#p9426
Letzter Post auf der ersten Seite bzw. folgende Posts

[wasduwolle]

Ich habs auch schon mal so gemacht und es sah wie bei dir aus.
Auf der anderen Seite spielt sichs aber klasse. Ich bereue nichts....
Grüsse
Wasduwolle

[frizzle]

Ich habe das selbst noch nicht gemacht, aber ich glaub jhg hatte mal perfekte Ergebnisse gepostet - ich suche.

... das hatte ich gesehen und gedacht, ich versuche es auch mal (wenn ich die Klampfe schon für umme flicke, dann will ich wenigstens experimentieren dürfen ). ... ja, seine Bundenden sind schon ne Klasse besser. Ich versuche es beim nächsten mal wieder. Wird bestimmt besser. Nur Übung macht den Meister

LG

[jhg]

Jaaaaa, ....

wenn ich hier schon so lobend zitiert werden. Also das mit den sphärischen Bundenden ist wirklich Tricky! Das Problem ist nämlich die richtige Länge des Bundstäbchens hinzubekommen und ihn dann genau so einzuschlagen, dass er an beiden Enden gleich weit vom Rand entfernt ist. Das ist mit beim "Nilpferd" und der auch nicht 100% gelungen. Also um ein Griffbrett wirklich perfekt hinzubekommen muss man viel Lehrgeld bezahlen. Ein perfekter "Fretjob" ist wirklich die ganz hohe Kunst.

[frizzle]

Wie bekommst Du die richtige Länge hin? Biegst Du den Bunddraht auf exakt Griffbrett-Radius? Mit einer Biegemaschine? Ansonsten - wenn der Draht stärker gebogen ist, kommen die Enden doch näher an die Kante als man eigentlich will.

[jhg]

- Erste Seite verrunden
- Bundstäbchen auf das Griffbrett legen und die zweite Seite passend ablängen (Ich habe eine abgeschliffene Zange ohne Fase)
- Die Kunst ist es, das Bundstäbchen drei, vier Zehntel kürzer zu machen
- Zweite Seite verrunden
Ich drücke das Bundstäbchen dann so weit herunter, dass es auf den Radius des GB passt.
Ist halt keine exakte Wissenschaft sondern ein bisschen "Gefühl" dabei

[frizzle]

Vielen Dank! Versuche ich bei der nächsten Gitarre.

[capricky]

Ich würde die Endkugelfrets auf einem "Dummygriffbrett" feilen, schleifen und dressieren, also eines mit Schlitzen worin der Draht eher liegt als klemmt und mit Stahlkanten, dass man hört und fühlt, wann es gut ist

capricky

[frizzle]

... meinst Du so etwas in der Richtung?

http://www.acousticguitarforum.com/foru ... 96&page=10

Gruß
Fritz

[capricky]

... meinst Du so etwas in der Richtung?

http://www.acousticguitarforum.com/foru ... 96&page=10

Gruß
Fritz

Ja Donnerschock, dass tatsächlich noch andere wissen wie es geht!

capricky

[frizzle]

... und hier noch ein nützliches Tool zu dem Thema (so allmählich wird es hier off-topic... ). Mir scheint die Kombination aus dem Thread im acousticguitarforum und diesem Tool vielversprechend zu sein.