Restauration einer Westerngitarre

Alles um einen alten Schatz aufzufrischen ... auch am Finish
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Magfire
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Restauration einer Westerngitarre

#1

Beitrag von Magfire » 16.05.2014, 00:34

Moin,
ich habe grade einen Patienten auf dem Tisch, der doch etwas mehr Zuwendung benötigt. Aber die Gitarre soll mein Arbeitspferd werden, daher nehme ich das gerne in Kauf (zumal mir die Optik nicht ganz so wichtig ist!

Bestandsaufnahme:
- je zwei Risse in Boden und unterer Zarge
- einige Dellen und Lackabplatzer auf der Decke
- Kopfplattenbruch (da hat jemand echt zwei Schrauben und ein Stück Blech zur Reparatur benutzt...)
- kein Tonabnehmer
+ schönes Halsprofil
+ Hals schnurgerade
+ auch sonst (bis auf die Optik) ein recht guter Zustand

Die Risse habe ich einfach mit Sekundenkleber gefüllt, der durch die Kapillarwirkung schön eingezogen ist.
Der wird noch etwas beigeschliffen und überpoliert.

Der Kopfplattenbruch ist etwas komplizierter, da ich den Schriftzug gerne erhalten möchte. Daher hab ich das Kopfplattenfurnier eingesägt, da kommt später ein Fake-Trussrod-Deckel drauf. Die Löcher werden mit Mahagonidübeln geflickt.
Aber zu meinem Glück wurde der Bruch nur ganz leicht (mit Pattex ?!) geklebt, der ging relativ leicht wieder auf.

Da kommt jetzt aber mein Problem: Wie kriege ich den elastisch ausgehärteten Kleber wieder aus den Poren?
Meine Idee wäre jetzt eine weiche Messingbürste, aber ich bin für Vorschläge sehr dankbar :)!

Die Dellen in der Decke werden mit dem Lötkolben und einem nassen Tuch traktiert und dann leicht ausgebessert.

Soweit erstmal!
Hier noch ein paar Fotos:
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K800_P1110381.JPG


Viele Grüße,
Philip
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K800_P1110385.JPG

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Re: Restauration einer Westerngitarre

#2

Beitrag von Poldi » 16.05.2014, 05:21

Kleb doch mit Epoxi, dann mußt Du nicht alle Klebereste entfernen.

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Re: Restauration einer Westerngitarre

#3

Beitrag von wasduwolle » 16.05.2014, 06:10

Wenns Pattex wäre, würde Aceton das lösen. Und Messingbürste geht damit gut.
Grüsse
Wasduwolle
Viele Grüße
Wolle

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Re: Restauration einer Westerngitarre

#4

Beitrag von Titan-Jan » 16.05.2014, 08:11

Zeig doch mal eine Gesamtansicht!
Warum machst du denn so einen Patienten zu deinem Arbeitspferd?

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Re: Restauration einer Westerngitarre

#5

Beitrag von capricky » 16.05.2014, 08:39

Ja, Kraftkleber mit bürsten, kratzen, polken entfernen, Aceton ist nicht so zielführend, denn da verdünnt man nur das Zeug und es ist dann in allen Poren. Kleben mit spaltfüllendem Epoxidharz. Ich liebe solche "Vorreparaturen"... besonders an Stegen von Akustiks... :evil:

capricky

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Re: Restauration einer Westerngitarre

#6

Beitrag von Magfire » 19.05.2014, 00:25

Moin,
Danke für die Antworten!
Poldi, mit Epoxy wird sowieso geklebt, aber ich möchte das Spaltmaß so gering wie möglich halten.

Jan, Ganzkörperaufnahmen hab ich grade nicht zur Hand.
Warum der Aufriss? Markenmythos, Aura, Vintage, Charme oder Klang: Such dir was aus ;)
Ich glaube, die Mischung machts.
Der Zustand ist aber besser, als es meine Beschreibung vielleicht vermuten lässt!

Capricky, wer klebt denn Stege mit Kraftkleber? Naja, wer klebt Kopfplatten mit Kraftkleber...;)

Viele Grüße,
Philip

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