Halsbruch - Reparatur einer "Nash" Gitarre
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Halsbruch - Reparatur einer "Nash" Gitarre
Moin,
hab mal wieder ein „neues“ Projekt in Arbeit – die Reparatur eines Halsbruches an der Kopfplatte einer „Nash“ Westerngitarre. Die habe ich vor ein paar Jahren schon einmal an der gleichen Stelle mit demselben Krankheitsbild repariert. Alles war gut – sie spielte wieder… bis sie bei meinem Sohn ein 2. Mal umfiel – und dafür sind Gitarren nun mal nicht gemacht.
Also habe ich überlegt, wie ich sie noch einmal „retten“ kann, denn für meine Ohren besitzt sie einen sehr guten Klang.
Dieses Mal war sie nicht nur einfach an der dünnsten Stelle glatt durchgebrochen, sondern hatte auch noch Längsrisse und war gesplittert.
Ich beschloss den Hals zu kürzen und ein Zwischenstück anzufertigen und einzusetzen.
Dazu habe ich erst einmal das Griffbrett entfernt . Dabei kam ein Trussrod zum Vorschein, den ich so noch nicht gesehen hatte – ein Alu U-Profil in dem die Stange in drei Auflagepunkten exzentrisch gelagert war. Funktionieren tut der einwandfrei – aber durch das U- Profil (13,6mm breit) wird der Hals dann an der dünnsten Stelle extrem schwach. Da werde ich wohl die Nut verstärken und einen schlankeren einbauen.
Danach hab ich die Kopfplatte wieder vervollständigt, eine Schäftung angebracht und das neue Zwischenstück gebaut und angeleimt.
Dann hab ich das neue Teil grob vorgefeilt und am unteren Ende ebenfalls eine schräge Leimfläche angebracht. Das Selbe tat ich dann mit dem Rest des Halses, sodass beide Teile genau zusammen passten. Dabei musste natürlich die Länge des Griffbrettes beachtet werden.
Um mir das Ausrichten beim Leimen zu vereinfachen, hab ich mir einen kleinen „Führungsklotz“ gemacht, welcher mit einer „Nase“ gleitend in die Nut des Halsstabes ragt und an der anderen Seite mit dem neuen Teil verleimt ist.
So brauchte ich später die beiden Teile beim Verleimen nur zusammenstecken und seitlich und auf Länge ausrichten. Das Klötzchen kommt dann später wieder ab.
Das ist der momentane Stand – nächste Woche geht`s weiter.
Eine Frage an die Gitarristen hier – „Nash“ – wo kommen diese Gitarren her? Im Netz hab ich über diese Gitarren nichts Brauchbares gefunden…
Gruß aus dem sch…kalten Norden
Martin
hab mal wieder ein „neues“ Projekt in Arbeit – die Reparatur eines Halsbruches an der Kopfplatte einer „Nash“ Westerngitarre. Die habe ich vor ein paar Jahren schon einmal an der gleichen Stelle mit demselben Krankheitsbild repariert. Alles war gut – sie spielte wieder… bis sie bei meinem Sohn ein 2. Mal umfiel – und dafür sind Gitarren nun mal nicht gemacht.
Also habe ich überlegt, wie ich sie noch einmal „retten“ kann, denn für meine Ohren besitzt sie einen sehr guten Klang.
Dieses Mal war sie nicht nur einfach an der dünnsten Stelle glatt durchgebrochen, sondern hatte auch noch Längsrisse und war gesplittert.
Ich beschloss den Hals zu kürzen und ein Zwischenstück anzufertigen und einzusetzen.
Dazu habe ich erst einmal das Griffbrett entfernt . Dabei kam ein Trussrod zum Vorschein, den ich so noch nicht gesehen hatte – ein Alu U-Profil in dem die Stange in drei Auflagepunkten exzentrisch gelagert war. Funktionieren tut der einwandfrei – aber durch das U- Profil (13,6mm breit) wird der Hals dann an der dünnsten Stelle extrem schwach. Da werde ich wohl die Nut verstärken und einen schlankeren einbauen.
Danach hab ich die Kopfplatte wieder vervollständigt, eine Schäftung angebracht und das neue Zwischenstück gebaut und angeleimt.
Dann hab ich das neue Teil grob vorgefeilt und am unteren Ende ebenfalls eine schräge Leimfläche angebracht. Das Selbe tat ich dann mit dem Rest des Halses, sodass beide Teile genau zusammen passten. Dabei musste natürlich die Länge des Griffbrettes beachtet werden.
Um mir das Ausrichten beim Leimen zu vereinfachen, hab ich mir einen kleinen „Führungsklotz“ gemacht, welcher mit einer „Nase“ gleitend in die Nut des Halsstabes ragt und an der anderen Seite mit dem neuen Teil verleimt ist.
So brauchte ich später die beiden Teile beim Verleimen nur zusammenstecken und seitlich und auf Länge ausrichten. Das Klötzchen kommt dann später wieder ab.
Das ist der momentane Stand – nächste Woche geht`s weiter.
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Martin
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Re: Halsbruch - Reparatur einer "Nash" Gitarre
♠ george ♠
... the unstoppable psychedelic fuzz machine have returned ...
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Re: Halsbruch - Reparatur einer "Nash" Gitarre
Moin,
danke für die Kommentare und den Link! Den Beitrag im Europäischen Forum kannte ich schon - aber wenn ich bei Eingabe des Gitarrenmodells N16CEQ die Jungs von Goggel losschicke, kommt da immer noch so gut wie nichts...
Wobei ich mir die Bezeichnung schon erklären kann - N=Nash, 16=Zoll, C= Cutaway und EQ= Equalizer.
Aber wo und wann wurde sie gebaut - Amiland, Musima oder danach in Asien???
Sie hat sogar `ne Seriennummer: K0403350
Bin aber trotzdem wieder etwas weiter gekommen mit der Reparatur.
Zuerst habe ich mein bewährtes, einfaches Gestell zum Fräsen der Halsoberfläche aufgebaut und ausgerichtet. Dann habe ich in mehreren Durchgängen bis zur Originaloberfläche runtergefräßt. Als Nächstes wird der Trussrodkanal wieder verlängert. Dazu kommen die Leisten mit doppels. Klebeband auf den Hals, um als Führung für den Anlaufring der Fräse zu dienen. Da geht es dann die Tage weiter...
Gruß aus dem ungemütlichen Norden
Martin
danke für die Kommentare und den Link! Den Beitrag im Europäischen Forum kannte ich schon - aber wenn ich bei Eingabe des Gitarrenmodells N16CEQ die Jungs von Goggel losschicke, kommt da immer noch so gut wie nichts...
Wobei ich mir die Bezeichnung schon erklären kann - N=Nash, 16=Zoll, C= Cutaway und EQ= Equalizer.
Aber wo und wann wurde sie gebaut - Amiland, Musima oder danach in Asien???
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Bin aber trotzdem wieder etwas weiter gekommen mit der Reparatur.
Zuerst habe ich mein bewährtes, einfaches Gestell zum Fräsen der Halsoberfläche aufgebaut und ausgerichtet. Dann habe ich in mehreren Durchgängen bis zur Originaloberfläche runtergefräßt. Als Nächstes wird der Trussrodkanal wieder verlängert. Dazu kommen die Leisten mit doppels. Klebeband auf den Hals, um als Führung für den Anlaufring der Fräse zu dienen. Da geht es dann die Tage weiter...
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Martin
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Re: Halsbruch - Reparatur einer "Nash" Gitarre
Sieht super aus.
Das Jig finde ich auch toll.
Was ist denn das für eine interessante runde Scheibe?
Grüße aus dem schönen Westen
wo fast den ganzen Winter über echt tolles Wetter ist.
Das Jig finde ich auch toll.
Was ist denn das für eine interessante runde Scheibe?
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- Poldi
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Re: Halsbruch - Reparatur einer "Nash" Gitarre
Diese geheimnisvolle Scheibe sieht aus, wie eine UniversalGrundplatte für Handoberfräsen aus Acryl...........
Gruss
DoubleC
Gruss
DoubleC
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Re: Halsbruch - Reparatur einer "Nash" Gitarre
Moin,
genau das ist sie. Danke für den Link, ich wußte nicht mehr genau, wo ich sie gekauft hatte. Der Vorteil bei der Platte ist, man kann mehrere verschiedene Fräsungen(Tiefe,Breite) machen und braucht immer nur die selbe Führung oder den gleichen Anschlag. Entweder man wechselt den Fräser und behält die gleiche Hülse, oder man wechselt die Hülse und behält den gleichen Fräser - man muß nur vorher immer ein wenig rechnen.
Die Platte paßt auf fast jede Oberfräse, man muß sie nur mit den beiligenden Dornen zentrieren und anschrauben.
Das Teil hat bestimmt noch andere Vorteile - die ich aber noch nicht ausprobiert habe.
Gruß Martin
genau das ist sie. Danke für den Link, ich wußte nicht mehr genau, wo ich sie gekauft hatte. Der Vorteil bei der Platte ist, man kann mehrere verschiedene Fräsungen(Tiefe,Breite) machen und braucht immer nur die selbe Führung oder den gleichen Anschlag. Entweder man wechselt den Fräser und behält die gleiche Hülse, oder man wechselt die Hülse und behält den gleichen Fräser - man muß nur vorher immer ein wenig rechnen.
Die Platte paßt auf fast jede Oberfräse, man muß sie nur mit den beiligenden Dornen zentrieren und anschrauben.
Das Teil hat bestimmt noch andere Vorteile - die ich aber noch nicht ausprobiert habe.
Gruß Martin
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