Halsreparatur - welcher Leim ?

Alles um einen alten Schatz aufzufrischen ... auch am Finish
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Sabre
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Halsreparatur - welcher Leim ?

#1

Beitrag von Sabre » 04.03.2013, 13:36

Hallo liebe Instrumentenbaugemeinde
Ich habe ein Problem mit meinem ca. 30 Jahre alten Basshals . Er ist aus sechs Hölzern laminiert
hergestellt , und jetzt ist die Verleimung in der Halsmitte vom ersten bis ca. vierten Bund aufgegangen.
Der Lack ist schon vor 10 Jahren abgezogen worden - jetzt ist er gewachst .
Ich bin dabei mir zwei Spezialchraubzwingen zu bauen , um den seitlichen Druck herzustellen .
Aber ich bin mir nicht sicher , welchen Leim ich nehmen soll . Da die Verbindung wohl nicht mehr
gelöst werden soll dachte ich an Ponal Express oder eventuell Uhu - Plus . Jeweils mit einer Spritze
eingefüllt .
Bitte gebt mir Rat , ob das so geht - die Füge war ja schon mal verleimt und ist so schmal , daß
man da nichts säubern/schleifen kann .
Tausend Dank für eure Tips .
Wolfgang

Anbei ein Bild im Anhang
Basshals Foto Riss.jpg

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Re: Halsreparatur - welcher Leim ?

#2

Beitrag von Magfire » 04.03.2013, 14:05

Moin Wolfgang,

ich würde erstmal etwas Ursachenforschung betreiben, bevor ich mich der Reparatur widme.
Bei einem 30 Jahre alten Basshals bin ich mir nicht ganz sicher, ob der Spalt durch ein Verziehen der Hölzer zu begründen ist.

Wie herum sitzt denn der Spannstab drin? Wenn er Fußseitig eingebaut ist, würde ich dort das Problem vermuten. Weil das andere Ende ja dann ungefähr in dem Bereich sein dürfte.
In so einem Fall würde ich dann zu Epoxydharz greifen, das (so habe ich neulich mal recherchiert) den ca. dreifachen Festigkeitswert von Titebond hat. Ponal würde ich persönlich nicht verwenden.
Ich habe ja auch gerade eine Halsreparatur hinter mir, die klappte mit Epoxydharz hervorragend! :
http://gitarrebassbau.de/viewtopic.php?f=22&t=3411

Besonders interessant fand ich den Tipp von Aljosha, der mir zu Spachteln aus dem Künstlerbedarf riet. Findest du auch in dem verlinkten Thread. Ansonsten klappt eine dünne Kanüle aber auch gut.

Viele Grüße,
Philip

PS: Herzlich Willkommen :)!

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Re: Halsreparatur - welcher Leim ?

#3

Beitrag von capricky » 04.03.2013, 14:20

Macht es nicht so kompliziert! Sekundenkleber dünnflüssig und den Spalt volllaufen lassen.

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Re: Halsreparatur - welcher Leim ?

#4

Beitrag von Magfire » 04.03.2013, 14:42

Ok, die Erfahrung hat gesprochen :D .
Wenn sich einer mit Reparaturen auskennt, dann ist das mein geschätzter Vorredner.

Aber besteht bei Sekundenkleber nicht das Risiko, dass selbiger den Spannstab "still legt"?

Viele Grüße,
Philip

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Re: Halsreparatur - welcher Leim ?

#5

Beitrag von capricky » 04.03.2013, 15:17

Wenn ich mir die Baustelle so anschaue, möchte ich eh meinen, dass mit der Reparatur schon etwas lange gewartet wurde. Ist das Dunkle der Spalt oder der Siff, der da bereits eingearbeitet wurde? Ich würde das mal vorher sondieren, mit einem Cuttermesser bspw. wieviel Holz (oder Luft) noch bis zum Spannstab ist.
Damit der Sekundenkleber nicht bis in die entfernteste Ecke kriecht und da aushärtet, sollte es zwischendurch ein kleines Spraystößchen aus dem Accelleratorfläschchen geben.

http://www.holz-im-design.de/onlineshop ... kleber.htm

(gibt es auch preiswerter, habe auf die Schnelle nichts anderes gefunden)

capricky

Sabre
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Re: Halsreparatur - welcher Leim ?

#6

Beitrag von Sabre » 04.03.2013, 16:29

Hallo
Erstmal Danke für die schnellen Antworten .
Also das Dunkle ist der Spalt und es ist kein Siff drin . Der Hals war schon vor 30 Jahren lediert -
der Bass war wohl bei dem Vorbesitzer wohl mal umgefallen und das Griffbrett hatte sich vom ersten bis dritten Bund gelöst und die Verleimung der Laminatsteifen war an zwei Stellen angeknackst . Das sah man an den Rissen
in der noch damals vorhandenen Lackierung .
Ich habe das dann bei einem Gittarrenbauer in Hannover vor 10 Jahren reparieren lassen . ( Lack runter
auf der Halsrückseite und Sekundenkleber in die Risse )
Jetzt ist der Riss wohl wieder aufgegangen .( Der Bass lag aber die letzten Jahre fast nur im Koffer )
Eigendlich tendiere ich jetzt zu Epoxydharzkleber - mit UHU-Plus habe ich immer gute Erfahrungen
gemacht . Nur es kriecht nicht so gut wie Sekundenkleber in die schmalen Ecken .
Der Halsanker ist am Kopf - dort wo der Riss anfängt . Bei Epoxydharzkleber könnte man den
Halsstab noch alle halbe Stunde bewegen , da der Kleber gut 12 Stunden braucht um fest zu
werden .
Grüsse
Wolfgang

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Re: Halsreparatur - welcher Leim ?

#7

Beitrag von Sabre » 04.03.2013, 16:45

Hier auch ein Foto von dem ´´Schätzchen´´von vorn. Ein neuer Hals ist sünhaft teuer
und es wäre schade , wenn der Bass nicht wieder spielbar wäre . :cry:
Grüsse
Wolfgang
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wal.jpg

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Re: Halsreparatur - welcher Leim ?

#8

Beitrag von Arsen » 04.03.2013, 17:02

Epoxyd-Kleber kann man mit einem Fön oder der Heißluftpistole sehr gut in dünne Spalten einfönen, der kricht dann auch ganz gut.
Zu viel Hitze ist für die umliegenden Klebefugen aber auch nicht zu gut, deshalb evtl. mit Alufolie o.ä. abdecken...
Gruß, Arsen

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Re: Halsreparatur - welcher Leim ?

#9

Beitrag von white jack » 04.03.2013, 18:13

Sabre hat geschrieben:Bei Epoxydharzkleber könnte man den
Halsstab noch alle halbe Stunde bewegen ...
Hallo Sabre,Welcome.
Du bewegt ja nur die Mutter und drehst nicht den Trussod. Wenn sich was "bewegt" ist das ja nur der Hals drumrum. ;)

Verändert sich die Fugenbreite wenn du die Mutter VORSICHTIG drehst ? (think)
Das Könntest du nutzen um vor dem verkleben den Spalt zu weiten.


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