Frage zu Martin DXM Reparatur

Alles um einen alten Schatz aufzufrischen ... auch am Finish
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wöcki
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Frage zu Martin DXM Reparatur

#1

Beitrag von wöcki » 27.08.2011, 16:39

Moin,

da hier ja auch einige öfter mal Reparaturen machen frage ich mal ob schon jemand eine Martin Dreadnought der DXM Reihe auf der Werkbank hatte. Ich habe hier gerade eine liegen bei der sich auf ca. 15 cm die Decke samt Reifchen von der Zarge gelöst hat.

Nun habe ich mit Erschrecken festgestellt, dass die komplett aus "was auch immer" (Spruce/Mahogany Pattern HPL Textured Finish) besteht und Mahagoni und Fichte eine Fotofolie sind. Hat jemand eine Ahnung mit was die bei den billigen Instrumenten zusammenleimen? So wie ich das sehe, komme ich nicht drum herum die guten Kriecheigenschaften vom Gießharz zu nutzen um das wieder zusammen zu bekommen. Mir fällt gerade nix anderes ein, dass auf den Kleberesten die ich ja nicht wegbekomme halten würde. Aber irgendwie widerstrebt das dem Instrumentenbauer in mir.. ;)

Hatte evtl. schonmal jemand einen vergleichbaren Fall und eine schönere Idee als Epoxy?

Gruß

Markus

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Re: Frage zu Martin DXM Reparatur

#2

Beitrag von Gelöschter Benutzer » 27.08.2011, 18:17

Hm, ich bin mir grad nicht sicher, worauf sich deine Frage nach dem richtigen Kleber bezieht? Generell mit was man HPL kleben kann, oder ist da irgendwas Strukturelles mit der Gitarre (zum Beispiel, dass es sehr eng und deshalb etwas dünnflüssiges benötigt wird)?

Generell kann man HPl mit ganz normalem Holzleim leimen (zb Ponal).

Gruß
Claas

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Re: Frage zu Martin DXM Reparatur

#3

Beitrag von capricky » 27.08.2011, 20:45

wöcki hat geschrieben:Aber irgendwie widerstrebt das dem Instrumentenbauer in mir.. ;)

Hatte evtl. schonmal jemand einen vergleichbaren Fall und eine schönere Idee als Epoxy?

Gruß

Markus
Na 2K Acrylatkleber! :D
Nee, Epoxid ist doch schon das geeignete Mittel in diesem Fall. Ich bin ja eher aus der Reparaturbranche und da ist das nichts ehrenrühriges. Besondere Fälle brauchen halt besondere Problemlösungen, nur Mut! (...und Gummihandschuhe)

capricky

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Re: Frage zu Martin DXM Reparatur

#4

Beitrag von Herr Dalbergia » 27.08.2011, 23:32

Hoi,

epoxy würde sicherlich gut funktionieren, klebt ja alles das zeugs, aber du bekommst es nicht von der oberflache, wahrscheinlich zumindest. man kann es solange es noch viskos ist zwar mit reinem alkohol abwischen, aber könnte sein das die oberfläche angegriifen wird.

ich glaube aber, das zeugs läßt sich auch einwandfrei mit ollem titebond verleimen, und der läßt sich sehr schön wegwischen...
mach doch mal ein foto von dem schaden, dann kann man besser beraten.

mfg alex

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Re: Frage zu Martin DXM Reparatur

#5

Beitrag von Gerhard » 27.08.2011, 23:38

Martin klebt Folien in Holzoptik auf seine Gitarren? :shock: Ich bin sprachlos, will auch ein Foto sehen!

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Re: Frage zu Martin DXM Reparatur

#6

Beitrag von wöcki » 27.08.2011, 23:44

Das Foto wollte ich eh noch nachliefern. Man sieht leider nicht viel, aber innen kann man gut fühlen, wie sich das gesamte Reifchen mitbewegt. Die Oberfläche ist ja Melaminharz auf Fotofolie. Da ist etwas Epoxy auch nicht mehr schlimm... :D

Dass Martin sich traut Gitarren aus Papier-Harz-Gemisch für über 600$ zu verkaufen hätte ich auch nicht gedacht..
Dateianhänge
IMG_0111.jpg

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Re: Frage zu Martin DXM Reparatur

#7

Beitrag von Gelöschter Benutzer » 28.08.2011, 00:59

Also nach dem Foto ist der Spalt aber groß genug, sodass du ohne Probleme Leim verwenden kannst, und dann hast du auch nicht das Viskositätsproblem von Epoxid. Vielleicht benutzt du einen Zanstocher zum auftragen, einen dünnen Pinsel, oder wenn du hast (ist aber ich nicht teuer in der Apotheke) eine Spritze mit Kanüle.

Gruß
Claas

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Re: Frage zu Martin DXM Reparatur

#8

Beitrag von wöcki » 28.08.2011, 01:18

Was ich zu den Größenverhältnissen vergessen habe: Die DX-Reihe hat keine "normale" Randeinlage, sondern eine mit Kunststoff aufgefüllte, kleine Fase rund um den Korpus. Der Spalt auf den Foto ist geschätzte zwei bis drei Zehntel groß. Mit unverdünntem Leim komme ich da nicht weit. Irgendwie muss ich ja Leim oder ähnliches auf die gesamte Leimfläche zwischen Zarge und Reifchen bekommen. Kanüle und Spritze habe ich aber noch da und werde mal gucken ob das passt. Danke für die Erinnerung..
Will den Spalt nur auch nicht mit zu viel Gewalt aufdrücken. Nicht, dass ich nachher noch die Decke in der Hand hab. Wobei sich das dann wahrscheinlich sogar einfacher wieder zusammenleimen ließe als die kleine Stelle jetzt.. :D

Bei Leim habe ich etwas Bauchschmerzen weil eine ähnliche Reparatur die zwar besser zugänglich war, aber bei der es auch nicht möglich war die alten Klebereste zu entfernen mit Titbond nicht gehalten hat. Deshalb mag ich ja Knochen-/Hautleim so gerne, der hält wenigstens auch auf sich selbst..

So, nu aber ins Bett..

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Re: Frage zu Martin DXM Reparatur

#9

Beitrag von aljosha » 28.08.2011, 08:53

hy,

wie schauen die Gitarren denn von innen aus??
ist da auch ne Folie drauf?

sorry für OT
lg

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Re: Frage zu Martin DXM Reparatur

#10

Beitrag von capricky » 28.08.2011, 09:19

In diesem Fall würde ich auch Ponal Express oder Titebond nehmen. Ich hatte damit in solchen Situationen (mit alten Kleberresten) noch keine Probleme, bzw Reklamationen.

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Re: Frage zu Martin DXM Reparatur

#11

Beitrag von clonewood » 28.08.2011, 09:51

es gibt ja auch noch Lackleim, der die Haftung auf lackierten Flächen verspricht.....sieht aus wie normaler Weissleim...ich könnte mir vorstellen dass der halten würde......ich spreche jetzt aber nicht aus Erfahrung...

edit: Lackleim geht doch nicht....der braucht ja eine saugende Seite....

ich glaube, ich würde einen dünnflüssigen, langsam härtenden Sekundenkleber verwenden.....

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Re: Frage zu Martin DXM Reparatur

#12

Beitrag von wöcki » 28.08.2011, 17:42

Hmm. Irgendwie hatte ich wohl nach den letzten acht Stunden MOP-Puzzle einen Knoten im Kopf und viel zu kompliziert gedacht. Hab mich nach ner Nacht drüber schlafen heute mal drangemacht. Mit leichtem Druck von innen hat die Kanüle gerade so in den Spalt gepasst und ich hab gut leicht verdünnten Titebond reinbekommen. Und ich hatte gleich eine Gelegenheit die "Rubber Binding Bands" mal zu testen. Macht echt einen guten Eindruck und gefällt mir zumindest für solche Reparaturen bisher besser als Tape oder Wickelschnur.

Danke nochmal für die vielen Tips, ich werde berichten ob die Leimung beim spannen der Saiten hält.. ;)

@aljosha: Innen ist fast schwarz gefärbtes Holz. Die Decke ist nur minimal Beleistet mit dem "X" des X-Bracing und einem Riesen Futter in dem Bereich wo normalerweise Bridgeplate und die beiden langen "Finger-Leisten" sind.

edit: clonewood's edit übersehen. Wo gibt es denn dünnflüssigen, langsamen Sekundenkleber? Ich kenne bisher nur den dickflüssigen in lagsam..

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Re: Frage zu Martin DXM Reparatur

#13

Beitrag von clonewood » 28.08.2011, 18:38

gute Frage......ich hatte mal eine 10g Flasche langsamen dünnflüssigen......leider ist die Suppe dann irgendwann nach dem Öffnen dickflüssig und danach unbrauchbar geworden.....das Fläschchen habe ich damals aus einem südostasiatischen Baumarkt mitgenommen......es war japanischer Herkunft......ich kann also leider nicht wirklich weiterhelfen........eine Adresse für kleine 2g Tübchen würde mich auch sehr interessieren....

edit:

eventuell dieser...

http://www.modellbau-company.com/produc ... --20g.html
http://www.modellbau-koenig.de/Werkzeug ... 0904_0.htm

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