Sekundenkleber und Backpulver

Alles um einen alten Schatz aufzufrischen ... auch am Finish
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Lex Luthier †
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Sekundenkleber und Backpulver

#1

Beitrag von Lex Luthier † » 05.01.2011, 18:33

Hallo

bei der LP meines Kumpels rasselt die offene D-Saite. Ein Griff schon im ersten Bund beendet dies, was mich zu der Diagnose führte, die Sattelkerbe ist zu tief - richtig :?:

Irgendwo habe ich mal in einem der "Elewine Trade Secrets" gelesen, das man die Kerbe mit Backpulver und Sekundenkleber füllen könne und danach wieder nachfeilen um nicht gleich den ganzen Sattel neu machen zu müssen

Hat da jemand Erfahrung, wie geht man vor, wie gut hält das? Rührt man einen Zement (binnen Sekunden?) oder beträufelt man das Puder das man zuvor in die Kerbe gestreut hat ?

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jhg
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Re: Sekundenkleber und Backpulver

#2

Beitrag von jhg » 05.01.2011, 19:05

Ich nehme zwar kein Backpulver sondern Knochenstaub - aber das Verfahren ist das Gleich: Staub in den Schlitz stopfen und dann Sekundenkleber drauf. Aufgrund der vergrößerten Oberfläche reagiert der Sekunkenkleber meist sofort. Danach kannst du den Schlitz wieder so weit feilen, wie du es brauchst.

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Re: Sekundenkleber und Backpulver

#3

Beitrag von Loopy » 05.01.2011, 19:11

Hallo!

Funktioniert Super!
Etwas Backpulver in die Sattelnut geben, und mit einem Tröpfchen Superkleber befeuchten.
Wir Bretthart und kann nach dem Aushärten gefeilt und geschliffen werden.

Mr. Erlewine und seine Trade Secrets sind echt der Hammer!

Gruß
Loopy

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Lex Luthier †
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Re: Sekundenkleber und Backpulver

#4

Beitrag von Lex Luthier † » 05.01.2011, 19:17

ok - diese Reihenfolge - danke

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Re: Sekundenkleber und Backpulver

#5

Beitrag von Gelöschter Benutzer » 05.01.2011, 19:42

Hab ich zufällig Gestern erst bei einer BC Rich Custom Shop von einem Freund gemacht (es gibt keinen Custom Shop der so grottige Gitarren macht wie BC Rich, aber das nur nebenbei) Wie meine Vorgänger bereits beschrieben haben. Ich würde außerdem noch hinzufügen, dass du mit einem kleinen Schlitzschraubenzieher dann noch etwas backpulver nachträufeln solltest und du dann sofort mit dem Schraubenzieher das Pulver ein bisschen Festdrücken solltest... ist bombenfest.

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Re: Sekundenkleber und Backpulver

#6

Beitrag von capricky » 06.01.2011, 11:20

Es funktioniert zweifellos mit Backpulver. Aber auch mit Gips, Talkum, (Knochen-)Mehl, Kreide, Graphit. Kohlenstaub usw usf. Die Frage ist aber wozu macht man das da rein? Ich habe da keine schlüssige Antwort darauf, nur weiß ich, daß man es nicht reinmachen muß. Es geht auch problemlos ohne. Die erforderlichen Schichtdicken zum Aufbau der Sattelnut liegen doch in den Reparaturfällen im Zehntelmillimeterbereich, also maximal 0,4mm vielleicht, da braucht man keine Füllstoffe, auch aus optischen Gründen nicht. Meine Sekundenkleberdosierhilfen sind Zahnstocher, das ist deutlich komfortabler als aus der Tube oder Flasche einen Klecks zu setzen. Was ich immer benutze ist einen Beschleuniger (Accelerator) für Sekundenkleber, der setzt die rethorische "Sekunde" im Namen des Klebers in das Zeitmaß um.

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Re: Sekundenkleber und Backpulver

#7

Beitrag von Lex Luthier † » 06.01.2011, 13:55

capricky hat geschrieben: Was ich immer benutze ist einen Beschleuniger (Accelerator) für Sekundenkleber, der setzt die rethorische "Sekunde" im Namen des Klebers in das Zeitmaß um.
das hatte ich gestern über google beim "Fremdlesen" in einem anderen thread (vor der ersten Antwort) bereits mehrfach gelesen

Nur, wo bekommt man den und heißt der im deutschsprachigen Bereich auch so ? (jaja- ik jeh ja schon wieder joogeln) :)

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Re: Sekundenkleber und Backpulver

#8

Beitrag von Loopy » 06.01.2011, 14:05

Aktivator heißt das auf Deutsch.
Bekommt man u,a. im Modellbauladen.

Schönen Gruß
Loopy

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Re: Sekundenkleber und Backpulver

#9

Beitrag von irgendwer » 06.01.2011, 18:54

capricky hat geschrieben:Es funktioniert zweifellos mit Backpulver. Aber auch mit Gips, Talkum, (Knochen-)Mehl, Kreide, Graphit. Kohlenstaub usw usf.
Also gefühlsmässig gefällt mir einiges in der Aufzählung besser als Backpulver. Schliesslich ist Backpulver ja ein Stoff, der unter Wärme und Feuchtigkeit zerfallen soll!

Ausserdem sind die "schönen" Eigenschaften der verschiedenen Sattelmaterialien wie z.B. Selbstschmierung bei ungebleichten Knochen und Graphit ja sofort dahin, wenn die Saite in einer Sekundenkleber-mit-irgendwas gefüllten Nut läuft...
Inwieweit diese Eigenschaften dann wirklich relevant sind, kann man dann natürlich gut spekulieren.

Gruss, Max
Irgendwer wird irgendwann irgendwo die Weltherrschaft an sich reissen. Irgendwie klappt das schon. Irgendwelche Leute gibt's irgendwie überall. Irgendeine Idee hat irgendwer schon.

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Re: Sekundenkleber und Backpulver

#10

Beitrag von aljosha » 06.01.2011, 19:00

also so wie ich den Erlewinschen Bericht in Erinnerung habe, nimmt er das Backpulver um nochmals neu positionieren kann
also die Saite ist verrückt, und er füllt den Slot auf und macht nen neuen

meiner Meinung nach diehnt das Pulver nur, damit man mehr Volumen bringt und damit schneller am Ziel ist

fraglich ist halt, ob der Sekundenkleber dann anders klingt wie das Nut-Material daneben...

mfg

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Re: Sekundenkleber und Backpulver

#11

Beitrag von Loopy » 06.01.2011, 19:19

Dan Erlewine sagt auch, dass der Sekundenkleber und das Backpulver(Natron) eine Chemische Reaktion auslösen, und deshalb so fest werden.

Gruß
Loopy

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Re: Sekundenkleber und Backpulver

#12

Beitrag von irgendwer » 06.01.2011, 20:51

Meines Wissens gibt's da auch noch unterschiedliche Zusammensetzungen für Backpulver in USA und Deutschland.
Baking Soda und Baking powder ist beispielsweise NICHT! dasselbe.

Baking Soda ist wohl Natriumhydrogencarbonat, Natron ist Natriumcarbonat.
Natron im Deutschen ist nicht das gleiche wie im Englischen, das gleiche mit Soda.

Warum nicht was unkomplizierteres nehmen? i
Irgendwelche stabilen Füllstoffe?

Natriumhydrogencarbonat setzt übrigens beim Zersetzen Wasser frei, das führt wohl zum schlagartigen Aushärten des Sekundenklebers.
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Re: Sekundenkleber und Backpulver

#13

Beitrag von capricky » 06.01.2011, 21:15

irgendwer hat geschrieben:
Warum nicht was unkomplizierteres nehmen? i
Irgendwelche stabilen Füllstoffe?
Die Kernaussage meines obigen posts war - es ist ziemlich sinnlos bei 0,1- 0,3mm verbleibender Schicht Sekundenkleber in der Nut nach dem korrekten Feilen (mehr ist das ja praktisch nicht), irgendeinen Füllstoff zu verwenden. Ein Füllstoff hat keine Vorteile, natürlich auch keine Nachteile, die Prozedur ist nur komplizierter.
Anders sieht es aus, wenn man z.B. bei einem wertvollen alten Instrument ein kleines abgebrochenes (und verlorenes) Sattelstück wieder ersetzen will, also den Sattel nicht austauschen kann/darf. Aber auch da gibt es besseres als Backpulver gleich welcher Herkunft und Deutung. Ich nehme da Titandioxid (Weißpigment), angemischt mit entsprechenden Erdpigmenten

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Re: Sekundenkleber und Backpulver

#14

Beitrag von bigherb » 06.01.2011, 22:58

...aber es wäre sonst niemals ein so schöner Backpulver Palaver Fred draus geworden.......Bisher habe ich auch immer nur reinen Loctite verwendet ohne Zusatz. Wenn man dann liest was alles so gemacht werden kann....da wird man ganz klein und ehrfürchtig....
Übrigens, in den Teig des weihnachlichen Spritzgebäcks ....auf keinen Fall Backpulver rein......da legte sogar schon meine selige Frau Mutter besonderen Wert drauf....

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Re: Sekundenkleber und Backpulver

#15

Beitrag von capricky » 07.01.2011, 00:09

"Lustisch" ist Epoxidharz mit Backpulver zu mischen und im Backofen auszuhärten!
Das "Experiment" habe ich mal auf der Suche nach Materialien für Lautsprechermembranen durchgeführt...

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Re: Sekundenkleber und Backpulver

#16

Beitrag von Otz » 07.01.2011, 01:50

capricky hat geschrieben:"Lustisch" ist Epoxidharz mit Backpulver zu mischen und im Backofen auszuhärten!
Das "Experiment" habe ich mal auf der Suche nach Materialien für Lautsprechermembranen durchgeführt...

capricky
Verrätst Du dazu auch deine Beobachtungen? Was passiert dann?

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Re: Sekundenkleber und Backpulver

#17

Beitrag von mehr_holz » 07.01.2011, 08:55

Wird das so etwas wie Ytong? :)

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Re: Sekundenkleber und Backpulver

#18

Beitrag von capricky » 07.01.2011, 09:46

OTZ hat geschrieben:
capricky hat geschrieben:"Lustisch" ist Epoxidharz mit Backpulver zu mischen und im Backofen auszuhärten!
Das "Experiment" habe ich mal auf der Suche nach Materialien für Lautsprechermembranen durchgeführt...

capricky
Verrätst Du dazu auch deine Beobachtungen? Was passiert dann?
Was passiert? - Eine ziemliche Sauerei!
Es funktionierte zwar, es bildet sich Epoxschaum, es bildete sich aber auch die Erkenntnis, dass ein alter Gasbackofen als Autoklav ziemlich ungeignet ist, besonders wenn man die Temparatureinstellung nur grob schätzen kann.


capricky - (Das denkwürdige Geschehen liegt so etwa 35 Jahre zurück!)

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Re: Sekundenkleber und Backpulver

#19

Beitrag von bigherb » 07.01.2011, 10:53

Vorsicht ! Wir bewegen uns mit dem Inhalt dieses Freds in diesen bewegten Zeiten hart am Rande desssen was der "Große Bruder" gerne "watchen" tut.... (naughty)

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Re: Sekundenkleber und Backpulver

#20

Beitrag von capricky » 07.01.2011, 11:38

bigherb hat geschrieben:Vorsicht ! Wir bewegen uns mit dem Inhalt dieses Freds in diesen bewegten Zeiten hart am Rande desssen was der "Große Bruder" gerne "watchen" tut.... (naughty)
Was verstehst Du hier gerade miß? (think)

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