Verbogene Danelektro-Stege

Alles um einen alten Schatz aufzufrischen ... auch am Finish
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DoubleC
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Verbogene Danelektro-Stege

#1

Beitrag von DoubleC » 22.11.2010, 17:46

Ich habe mir vor längerer Zeit mal so eine Danelectro 56-U2 Reissue zugelegt und finde, dass diese Teile "most bang for the buck" bieten...........
Allerdings haben die ein paar bauliche Eigenarten, die auch schon den "Testern" des Zentralmagazins für fortgeschrittenen Pipperismus aufgefallen sind. Das Metall des Steges ist zu weich, so dass sich der Steg inklusive Holzeinlage unter dem Saitendruck (ich habe .11er aufgespannt) anfängt durchzubiegen. Als dann irgendwann die d- und die g-Saite auf die Bünde aufsetzten, war es an der Zeit Maßnahmen zu ergreifen.......
Biegung.JPG
Biegung_2.JPG
Allparts bietet auch über die UK-Filiale Ersatzteile an........aber die Preise :shock: ......
Die Holzeinlage kömmt mit Fracht auf flotte € 14,--
Ein neuer (Blech)-Steg mit Holzeinlage kostet incl. Fracht dann mal schlanke € 35,-- und ein Steg mit einstellbaren Einzelreitern liegt dann schon bei knapp € 48,--.....-Man kann mit an Wahrscheinlichkeit grenzender Sicherheit davon ausgehen , dass sich die Teile wieder biegen.........und der Komplettumbau à la Jimmy Page ist nicht so mein Ziel gewesen........ (naughty)

Griffbrettradius gemessen.......16".........die unfreiwillige Biegung des Blechstegträgers war auch ungefähr 16" und los gings mit einem Ebenholzbrettchen (stehende Jahresringe & ca 8mm dick). Um die Intonierbarkeit/Oktavreinheit noch zu verbessern, habe ich die Kompensationslinie einer Rockinger-Wraparound(junior)-Bridge kopiert (ca. 3mm Versatz). Dann habe ich vorne und hinten einen 16"-Radius in mein Brettchen geschliffen, das ganze zurechtgesägt, auf der Oberfläche noch per oszillierendem Spindelschleifer ein Gefälle hinter der Saitenauflage zurechtgeschliffen, das ganze einem Feinschliff (320iger) unterzogen und: Fertich!
Bridges.JPG
Bridge_new.JPG
Es sitzt fast perfekt, Die Gitarre klingt durch das harte Ebenholzteil erheblich lauter & wuchtiger und ist mal prima Oktavrein.......UND: Die Saiten liegen nicht mehr vollflächig auf der Stegeinlage auf.........

Man muss sich also keinen neuen Steg aus V2A Stahl fräsen lassen man kann die Biegung einfach mit etwas mehr (hart) Holz auffüllen. Bin mal gespannt, wie lange das hält......aber ich habe doch erheblich mehr Holz vor die Hütte....äh auf das Metall gelegt, als vorher da war.


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Re: Verbogene Danelektro-Stege

#2

Beitrag von Simon » 22.11.2010, 18:42

(clap3) sieht super aus!!

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Re: Verbogene Danelektro-Stege

#3

Beitrag von Poldi » 22.11.2010, 19:45

Schöne Idee und sieht auch noch gut aus, hoffentlich hält es.

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Re: Verbogene Danelektro-Stege

#4

Beitrag von DoubleC » 25.11.2010, 09:29

Poldi hat geschrieben:Schöne Idee und sieht auch noch gut aus, hoffentlich hält es.
Muches Gracias.........

ich denke, dass es auf jeden Fall etwas besser halten wird (bis die Blechkonstruktion auf der Decke aufliegt), als das Original, das in der Mitte nur knappe 4.2 mm stark ist, da ich mit der Doppelwölbung auf 6.4mm Stärke (mittig) komme und am Rand auf irgendwas um 4mm. Ausserdem habe ich Ebenholz und nicht irgendein zwutschiges Palisander eingesetzt.......schaunmermal!

Was allerdings das Biegen auch verursacht, werden die physikalischen Eigenheiten der Konstruktion sein. Vorne (also in Richtung Hals) liegt das Blechteil auf zwei Stützschrauben auf und hinten wird es von einer Holzschraube von oben fixiert. Im Hinteren Bereich ziehen also die Saiten (mit ca. 80kg) rechts und links der Schraube das "Blech" hoch und im vorderen Bereich drücken sie (auch mit 80kg....) das "Blech" zwischen den Stützschrauben nach unten...........das kann eigentlich nicht gut gehen..... (think) .....Wenn es sich weiter verbiegt, werde ich wohl doch einen Badass-Wraparound Steg o.ä. installieren (J. Page Prinzip).

Für alle, die es interessiert (Wer hat hier im Forum eigentlich eine gekaufte Pappgitarre?) eine (handgefertigte (whistle) ) Zeichnung


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Dano_Steg_scetch.jpg

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Re: Verbogene Danelektro-Stege

#5

Beitrag von DoubleC » 12.01.2012, 15:15

[quote="DoubleC]
Was allerdings das Biegen auch verursacht, werden die physikalischen Eigenheiten der Konstruktion sein. Vorne (also in Richtung Hals) liegt das Blechteil auf zwei Stützschrauben auf und hinten wird es von einer Holzschraube von oben fixiert. Im Hinteren Bereich ziehen also die Saiten (mit ca. 80kg) rechts und links der Schraube das "Blech" hoch und im vorderen Bereich drücken sie (auch mit 80kg....) das "Blech" zwischen den Stützschrauben nach unten...........das kann eigentlich nicht gut gehen..... (think) .....Wenn es sich weiter verbiegt, werde ich wohl doch einen Badass-Wraparound Steg o.ä. installieren (J. Page Prinzip).[/quote]

NACHTRAG:

Es biegt sich trotz dickerer Stegeinlage weiter. Werde also entweder eine dickere Stegunterlage aus V2A-Stahl sägen & Bohren müssen, oder eine BadAss Bridge einbauen...........

Das ganze hält mich dann doch seit gut einem Jahr davon ab, für weniger als Øronen 300,-- einen Longhornbaritonguitare zu erwerben....... :(

DoubleZeh

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Re: Verbogene Danelektro-Stege

#6

Beitrag von bea » 12.01.2012, 15:31

DoubleC hat geschrieben: Es biegt sich trotz dickerer Stegeinlage weiter. Werde also entweder eine dickere Stegunterlage aus V2A-Stahl sägen & Bohren müssen, oder eine BadAss Bridge einbauen...........
Oder auch die Unterlage aus Holz fertigen... (ich hänge den Zug von zur Zeit 15er Flatwounds an einen selbstgabuten Saitenhalter aus Palisander, musste anfänglich verstärkt werden, hält aber seit 27 Jahren...)
LG

Beate

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Re: Verbogene Danelektro-Stege

#7

Beitrag von clonewood » 12.01.2012, 15:48

irgendwo ab Spielzeit 10:00 ist die Lösung.......

http://v.youku.com/v_show/id_XMTE3MzEyNTU2.html

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Re: Verbogene Danelektro-Stege

#8

Beitrag von potomac » 12.01.2012, 15:57

Kann man das Blechteil nicht wieder richten und dann unterfüttern (Metall oder Hartholz), so dass er vollflächig aufliegt? Ich kenne die Konstruktion an dieser Stelle nicht, denke aber, dass wenigstens dort etwas massiv sein sollte.
Gruß
Wolfgang

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Re: Verbogene Danelektro-Stege

#9

Beitrag von DoubleC » 12.01.2012, 17:01

In die Gegenrichtung biegen wird das Metall bestimmt nicht stabiler machen...... :(

@bea: Ein massives Holzklötzchen raubt der recht filigranen Pappkonstruktion irgendwie den 50ies Billiggaragensoundrockandrollcharme, um den Robert Rodriguez einen ganzen Film gebastelt hat.......
http://www.youtube.com/watch?v=j52nb5HywpE

@Potomac: Naja, könnte man machen. Das ist dann so, als wenn man unter eine Tunomatic-Bridge einen Holzklotz klemmt........irgendwie uncool. Ein etwas festeres Metallstückchen oder eben eine BadAss-Einteillerwraparoundbridge ist dann die Jimmy Pagemässige (und ebenso praktische wie guenstige) Alternative.

@Clonewood: Dan lädt und lädt und lädt..........morgen werde ich es sehen können............

DoubleC

EDITH: Dan's the Man.....................Allet Klar! Dann werde ich mal "a series of radius blocks nehmen und klämpen was das Zeugs hält..........Und mir auch 'n dickeres Scheibchen (3mm) Aluminium kaufen.

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Re: Verbogene Danelektro-Stege

#10

Beitrag von clonewood » 12.01.2012, 18:31

DoubleC hat geschrieben:
EDITH: Dan's the Man.....................Allet Klar! Dann werde ich mal "a series of radius blocks nehmen und klämpen was das Zeugs hält..........Und mir auch 'n dickeres Scheibchen (3mm) Aluminium kaufen.
ja...ich finde auch, dass das eine saubere Lösung ist...sympathisch ist mir dabei, dass man sich so einen "authentischen" Steg selbst bauen kann......

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Re: Verbogene Danelektro-Stege

#11

Beitrag von DoubleC » 13.01.2012, 09:29

Meine "compensated ebony bridges" werde ich aber trotz alledem (Hannes Wader...... :D ) und alledem verwenden. Ich habe im Gegensatz zu Lieutenant DAN kein Original, sondern nur eine billige (eben dass macht sie ja so wertvoll & liebenswert) Korea-Replik.

Bis demnächst an dieser STelle


DoubleC

P.S. Ob DAN the MAN Erlewine die DANelectros wegen seines Namens so schätzt............dann muesste ich ja scharf auf DOUBLE-Necks sein (think)

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Re: Verbogene Danelektro-Stege

#12

Beitrag von DoubleC » 18.05.2012, 09:34

So,

einen neuen Steg habe ich nicht aus Alu gebaut. Interessanterweise hat der Steg in den letzten 4 Monaten unter Saitenspannung so nachgegeben, dass er fast auf der Decke auflag. Habe also geklämpt (allerdings nur im Schraubstock mit Furniereinlage zum biegen und nicht mit Radiusblöcken........faule Sau ich....), die Stegbasis mit kleiner Delle weitestgehend gerade bekommen, neue Stegeinlage geschliffen (BAH, kleine Ebenholzteilchen schleifen......... (igitt) ) Mittig vorne Unten eine Stützschraube eingebaut
DAN_1.jpg
(die der Befestigungsschraube der Stegeinlage in Wege ist.....aber wunderbarerweise eine phantastische Oktavreinheit gewährleistet) - und mal sehen wie sich das Teil jetzt biegt. Der Ton wirkt strammer und lauter..........
DAN_2.jpg
Die nächste Version baue ich dann selber aus Aluminium nach den Vorgaben von Lt. DAN..............


Gruss



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