IBANEZ 70s Bass auf Wasserbasis

Alles um einen alten Schatz aufzufrischen ... auch am Finish
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Stef
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IBANEZ 70s Bass auf Wasserbasis

#1

Beitrag von Stef » 17.11.2010, 21:07

Moinmoin liebe Schönheitschirurgen,

Durch einen glücklichen Zufall - nein, einen SEHR glücklichen Zufall - sind wir in den Besitz dieses Basses gekommen. Leider stand er die letzte Zeit etwas feucht ;-). Stinkt btw. richtig abgestanden, das Ding.
Bass_komplett_vorher.jpg
Bass_vonOben_vorher.jpg
Bass_ObenVorne_vorher.jpg
Bass_Vorne_vorher.jpg
Bass_Seite_vorher.jpg
Bass_Hinten_vorher.jpg
Was wären eure Empfehlungen für den Korpus, um den Bass wieder fit zu kriegen?
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Re: IBANEZ 70s Bass auf Wasserbasis

#2

Beitrag von wasduwolle » 17.11.2010, 21:18

Hi Stef
Eine Frage erstmal:
sind denn beide Teile, ober und unterteil verzogen?
Rein Optisch sieht es aus als wäre das Unterteil stark verzogen, oben auch?
Geiles Binding, übrigens
Grüsse
Wasduwolle
Viele Grüße
Wolle

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Re: IBANEZ 70s Bass auf Wasserbasis

#3

Beitrag von madbiker » 17.11.2010, 21:31

Wenn man genau hinschaut sieht man, daß die Decke auch verzogen ist. Wenn Du den selbst wieder hinkriegen willst, sehe ich schwarz. Aber ich habe einen Tipp parat. Gehe zum Schreiner Deines Vertrauens und lasse ihn in der Presse verleimen.

Gruß Joe
Lasst die Späne fliegen !

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Re: IBANEZ 70s Bass auf Wasserbasis

#4

Beitrag von Stef » 17.11.2010, 21:45

Die Oberseite auch, zwar etwas weniger, aber über die komplette Breite doch auch 4-5mm.
Das Binding find ich auch recht geil und das ist auch mit ein Grund der mich momentan noch von radikaleren Aktionen abhält ;-). Meint ihr das is nur aufgedruckt oder is das ein echtes Checkerbinding?
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Re: IBANEZ 70s Bass auf Wasserbasis

#5

Beitrag von pimper » 18.11.2010, 09:04

Das ist ja doch anders als ich es im anderen Thread angenommen habe. Ich bin von der Version mit durchgehendem Hals ausgegangen, bei dem sich die Verleimung der angesetzten Korpusteile löst.

Wann wurde das Teil aus den Wassermassen gerettet? Wie feucht ist das Holz noch? Ist das Holz noch durch Feuchtigkeit aufgequollen, wäre eine Trocknung ratsam, bevor du oder der Schreiner verleim(s)t.

Checkered ( kariert, wechselhaft) bindings gibt es verschiedene. Manchmal nur so gepunktet, wie bei dir mittig, bei Rickenbacker sind die Punkte am Korpusrand und eben noch durchgehende. z.B.

http://1.bp.blogspot.com/_0K70sLCgQbE/S ... oahu04.jpg

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Re: IBANEZ 70s Bass auf Wasserbasis

#6

Beitrag von Stef » 18.11.2010, 22:33

Keine Ahnung wie lang das Ding schon aus der Pfütze raus ist, aber es ist schon trocken.
Bei der Brachialmethode a la "einfach" wieder zusammendrücken und zusammenleimen hab ich noch leise Bedenken. Der Korpusteil, der sich hochgebogen hat, ist längs aus drei Teilen zusammengeleimt. Der Riss (grün) endet ungefähr dort, wo eine dieser Längsleimungen (rot) ist. Wenn ich jetzt ren mit Gewalt die aufgebogenen Teile wieder zusammenpresse, kommt dann nicht so viel Spannung ins Material, dass diese Leimnaht aufzubrechen droht? Sollte man nicht versuchen, mit Zwingen und befeuchten das Holz schrittweise wieder in etwa in die alte Form zu bringen, dann Leim in die Restfuge rein und vollends verpressen?
Riss_Leimungen.jpg
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Re: IBANEZ 70s Bass auf Wasserbasis

#7

Beitrag von Fret-chen » 19.11.2010, 17:58

Meiner bescheidenen Meinung nach wäre die einzig sinnvolle Lösung, den Korpus wieder zu "tränken" (befeuchten) und dann einspannen und mit den Zwingen trocknen lassen, danach erst leimen.
Das würde allerdings seeeehr lange dauern, und da wäre ein Neubau des Korpus sinnvoller.
Trocken zusammengebogen und verleimt, würde die Spannung im Holz erhalten bleiben.
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Re: IBANEZ 70s Bass auf Wasserbasis

#8

Beitrag von multistring systems » 19.11.2010, 19:37

Meiner bescheidenen Meinung nach wäre die einzig sinnvolle Lösung, den Korpus wieder zu "tränken" (befeuchten) und dann einspannen und mit den Zwingen trocknen lassen, danach erst leimen.
evtl. reicht das schon, das Holz nur von außen zu befeuchten (lack nat. vorher abziehen).
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Re: IBANEZ 70s Bass auf Wasserbasis

#9

Beitrag von 12stringbassman » 20.11.2010, 00:24

Kann das sein, dass das Buche ist? Dann viel Spaß..... ;)
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Re: IBANEZ 70s Bass auf Wasserbasis

#10

Beitrag von Stef » 20.11.2010, 00:49

Ich hätt jetzt auf Ahorn getippt...naja, morgen is der Tag der Wahrheit ;-)
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Re: IBANEZ 70s Bass auf Wasserbasis

#11

Beitrag von Stef » 20.11.2010, 19:14

Sodele,

Getreu dem Motto, wer nichts wagt der gewinnt keinen Blumentopf oder so ähnlich war heute der Tag der Entscheidung. Da der Bass so wie er ist schon kaputt ist, habe ich versucht, den Riss mit Pressen wieder zu schliessen. Um zu kucken ob das überhaupt funktionieren kann, fand erst ein "trockener" Druchgang ohne Leim statt.
Tja, leider war die Kraft, die das Wasser auf Dauer an dem Bass verrichtet hat stärker als das Korpusholz. Als der Riss zu ca. 3/4 geschlossen war, brach eine Große Ecke des Korpus aus. Wie ihr auf den Bildern sehen könnt ist der Bruch nicht an der Stelle mit der höchsten Belastung, sondern weiter vorne. Grund dafür ist die Holzqualität bzw. die Orientierung. Die Jahresringe lagen bei diesem Stück im Winkel von ca. 45° und genau entlang der Ringe ist das Stück dann auch abgeschert.
Gebrochen_Oben.jpg
Gebrochen_Seite.jpg
Schön zu erkennen übrigens auch die vielen Lackrisse die durch den Pressvorgang entstanden sind (laufen quer zur Hauptspannungsrichtung, da lacht das Ingenieursherz).

Aber ok, angesichts der massiven Vorschädigung war damit zu rechnen, dass das passiert, darum bin ich jetzt auch nicht zu traurig drüber. Als weiteres Vorgehen hatte ich mir schon vorher überlegt, das stark verformte Stück rauszutrennen und ein neues Stück einzuleimen. Das Abtrennen haben wir dann sofort erledigt.
Aufgesaegt.jpg
Als nächstes wird die Kante gesäubert und gerichtet und das einzuleimende Stück vorbereitet. Dieses möchte ich aus Ahorn machen. Zwar ist das Korpusholz von ner anderen Sorte (tendiere mittlerweile zu Esche), aber oben und unten mit Ahorn furniert und dazu sollte das einzuleimende Stück passen.

Hat von euch zufällig jemand ein Stück Ahorn in der Größe über?
Irgendwelche weiteren Kommentare/Vorschläge/Beschimpfungen :)?
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Re: IBANEZ 70s Bass auf Wasserbasis

#12

Beitrag von Stef » 02.12.2010, 22:01

...und weiter gehts. Da der Korpus der Ankuft seines Reparaturbretts harrt (thx, gromit), hab ich mich mal über die Hardware hergemacht. Die Schrauben und weitere Kleinteile sind nach ner zweiwöchigen Essigkur wieder ganz gut. Aber der Humbuckerrahmen macht mir Sorgen. Der Flugrost hat ganze Arbeit geleistet und sich großflächig durchs Chrom gefressen. Anders al mit Stahlwolle war dem Ansatz gar nicht beizukommen. Jetzt ist mal der oberflächliche Rost weg und man kann das volle Ausmaß sehen.
Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob ich das Ding wieder in Neuzustand versetzen will, oder lediglich den Istzustand konservieren. Was meint ihr? Wie würdet ihr dem Ding zuleibe rücken?
PU-RahmenRostig1.jpg
PU-RahmenRostig2.jpg
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Re: IBANEZ 70s Bass auf Wasserbasis

#13

Beitrag von 12stringbassman » 03.12.2010, 08:56

Ich würde
Stef hat geschrieben:... den Istzustand konservieren.
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Re: IBANEZ 70s Bass auf Wasserbasis

#14

Beitrag von Stef » 03.12.2010, 20:04

Alte liebe rostet doch nicht ;-)
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Re: IBANEZ 70s Bass auf Wasserbasis

#15

Beitrag von Stef » 04.12.2010, 20:59

Mit viel LEI-M, noch mehr Zwingen und nem Eimer voll guter Hoffnung wurde heute ein neues Stück Ahorn in den geschädigten Korpus geleimt und gleichzeitig die verbliebene Krümmung aus der Decke verbannt. Hoffen dass die Fugen halten!
UnderPressure1.jpg
Bis der Leim trocken ist hab ich mal ein wenig Internetrecherche betrieben. Laut Seriennummer wurde der Bass im Juni 1978 von IBANEZ gebaut, damit ist er zwei Jahre älter als ich ;-). Es handelt sich wahrscheinlich um das Modell 2388B. Laut einer Meinl Preisliste von 1978 wurde das Schätzchen damals für 868,- DM verkauft.

http://www.break-even.org/ibzspecial/im ... i/78-6.jpg
http://www.break-even.org/ibzscans/1975FB/75-5.jpg
(rechts unten, das ist er)

Jetzt heisst es abwarten :)
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Re: IBANEZ 70s Bass auf Wasserbasis

#16

Beitrag von Stef » 15.01.2011, 13:19

Sodele, hier gehts nach der Weihnachtspause auch mal weiter. Hab angefangen das eingeleimte Stück auf die gleiche Dicke wie den Restkorpus planzuhobeln.
Hobeln1.jpg
Nachdem sich die ersten Ermüdungserscheinungen eingestellt haben, bin ich dann auch mal drauf gekommen, die Kontur schonmal grob auszusägen. Man muss ja nicht den Abfall auch noch runterhobeln...naja, was man nicht im Kopf hat.
Jetzt tun mir sämtliche Hände weh und darum is erstmal Wochenende. An der Naht und am Horn bin ich schon auf die gewünschte Stärke runter.
Hobeln.jpg
Werd wohl nochmal so ne Session brauchen, bis das alles seine Nenndicke hat.
Positiver Nebeneffekt: Ich lerne mit meinem Hobel umzugehen!
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Re: IBANEZ 70s Bass auf Wasserbasis

#17

Beitrag von Stef » 15.01.2011, 13:28

Besonders freut mich, wie der PU Rahmen nach ca. 6 Wochen in nem Essig-Öl Bad aussieht:
PU-RahmenClean.jpg
Der Rost is weg! Dass das so gut geht hätt ich net gedacht. Jetzt möchte ich ne dünne Schicht Klarlack drübersprühen, damit das Rosten nicht gleich wieder anfängt. Oder was meint ihr?
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Re: IBANEZ 70s Bass auf Wasserbasis

#18

Beitrag von 12stringbassman » 15.01.2011, 14:04

Stef hat geschrieben:Nachdem sich die ersten Ermüdungserscheinungen eingestellt haben, (....)
Jetzt tun mir sämtliche Hände weh und darum is erstmal Wochenende. (...)
Positiver Nebeneffekt: Ich lerne mit meinem Hobel umzugehen!
Das wird schon, nur Mut!
Aaaber: Mit Deinem Hobel scheint wirklich was nicht zu stimmen.
Die Späne sehen irgendwie recht grob aus. Mit einem gut eingestelltem und wirklich scharfen (!) Eisen und sauber angepasstem Spanbrecher sollte die Aktion selbst bei hartem Ahorn eigentlich keine große Affäre sein. Ich vermute schwer, dass sich der Hobelkörper durch das ausgebrochene Stück an der Seitenwange leicht verwindet und daher kein schöneres Hobelbild mit geringem Kraftaufwand möglich ist. Ich würde ja Dir gerne mal meine Hobel zur Verfügung stellen. In welcher Gegend wohnst Du denn?
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Re: IBANEZ 70s Bass auf Wasserbasis

#19

Beitrag von Stef » 15.01.2011, 14:32

In Hamburg. Ja, so langsam wird das Ding in der Tat stumpf. Also Haare rasieren auf dem Arm geht nicht mehr so wie vorher. An manchen Stellen müssen halt bis zum 5mm Ahorn runter und das dauert halt...oder?
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Re: IBANEZ 70s Bass auf Wasserbasis

#20

Beitrag von 12stringbassman » 15.01.2011, 16:28

Stef hat geschrieben:In Hamburg.
OK, das ist für mal eben schnell vorbeibringen zu weit. Aber sollte ich mal meinen Bruder in Pinneberch besuchen, melde ich mich vorher bei Dir.

5mm Ahorn sind für einen scharfen Hobel eigentlich keine große Sache. Schärfe das Eisen unbedingt regelmäßig nach. Das ist zwar auch so eine Kunst für sich, die etwas Wissen und Übung erfordert. Aber die Zeit, die durch das Schärfen verlierst, holst Du mit dem scharfen Eisen im Vergleich zum stumpfen schnell wieder rein. Von der Qualität der Oberfläche mal ganz abgesehen.
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Re: IBANEZ 70s Bass auf Wasserbasis

#21

Beitrag von Simon » 16.01.2011, 01:03

Hias nimm deinen Hobel bitte zum Treffen mit! Ich wollte dich eh darum bitten, vielleicht kannst ja auch eine kleine Schärfkunde geben? Das hab ich nämlich leider überhaupt nicht drauf, irgendwie wird das Eisen nie richtig scharf...

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Re: IBANEZ 70s Bass auf Wasserbasis

#22

Beitrag von 12stringbassman » 16.01.2011, 12:04

Mach ich gerne! Wollte ich sowieso ;) (Gut, dass das neue Auto nicht nur eine 230V-Steckdose hat im Fond, um während der Fahrt die Elektronik zu verlöten, sondern auch eine Anhängerkupplung für das ganze Geraffel)
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Re: IBANEZ 70s Bass auf Wasserbasis

#23

Beitrag von Stef » 22.01.2011, 13:11

Wochenende, weiter gehts!
Zunächst hab ich mich im Hobelschärfen versucht. In Hamburg an den Landungsbrücken gibt es nen 1a Werkzeugladen. Dort hab ich nen Kombiwasserstein gekauft und der Verkäufer (gelernter Tischler) hat mir auch gleich noch gezeugt, wie man damit Schneiden schärft. Keine Ahnung, ob ich es komplett richtig gemacht habe, aber der Hobel war danach auf jeden Fall wieder schärfer und ich kann jetzt auch viel dünnere Späne hobeln.
Spaene.jpg
Irgendwie gehts auch flüssiger als vorher, wenn ihr wisst was ich meine. So in einem Zug durch halt ;-)
Also frisch geschärft ran an den Speck und losgeschrubbelt :) Jetzt sieht der Korpus so aus:
HobelnFertig.jpg
...also im groben plan mit dem originalen, lackierten Teil der Rückseite. Hobelmäßig möchte ich es dabei bewenden lassen, denn komplett sauber eben krieg ich das mit dem kleinen Hobel und meinen beschränkten Anfängerkünsten nicht.

Als nächstes kommt jetzt mit der Ziehklinge der alte Lack ab und dann wird mit ner großen Schleiflatte die Rückseite plan geschliffen.

Noch ne Frage zur Hobellagerung: Soll ich die Schneide jetzt nochmal abziehen, bevor ich den Hobel ins Regal stelle, oder erst wenn ich ihn wieder brauche, da die Schneide beim lagern eher stumpf wird?
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Re: IBANEZ 70s Bass auf Wasserbasis

#24

Beitrag von Stef » 22.01.2011, 14:38

Und weiter gehts: Lack abgeschubbelt auf der Rückseite. Riecht bähh...Nitrolack halt. Jetzt is erstmal Mittag und danach müssen die Ziehklingen geschärft werden. Mal sehen ob ich danach noch Lust hab den restlichen Lack abzumachen ;-). Mahlzeit!
LackAb_Rueckseite.jpg
Die dunklen Stellen sind noch etwas Restfeuchte. Ich hatte den Korpus feucht gemacht um zu sehen, ob noch irgendwo Lack ist.
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Re: IBANEZ 70s Bass auf Wasserbasis

#25

Beitrag von Stef » 19.02.2011, 17:22

Aus Werkstattmangel war erstmal Zwangspause, aber dieses Wochenende war ich mal wieder bei meinen Eltern in meiner alten Werkstatt und konnte dem eingeleimten Stück mit dem Bündigfräser zu Leibe rücken. Nachdem die Kontur in mehreren Schritten bündig mit dem alten Korpus gefräst war, hab ich mit Ziehklingen, Stecheisen und Schleifpapier den alten Lack an den Zargen entfernt und dabei gleichzeitig den eingeleimten Ahorn weiter mit runtergeschliffen (vorher war er ja nur bündig mit der Lackoberfläche). War ne ganz schöne Plackerei, die mich erstmal einen primitiven Ziehklingenhalter hat basteln lassen (zwei gegeneinander verschraubte Holzleistchen, zwischen die die Klinge geklemmt wird). Klappte erstmal sehr gut! Dann hab ich rausgefunden, dass sich der Lack noch besser abkratzen lässt, indem man das Stecheisen quer nimmt und mit dem Kantengrat des Eisens ähnlich wie mit einer Ziehklinge arbeitet. Der Zweck heiligt die Mittel ;-).
Nachdem der Lack an den Zargen ab war, wurde dann noch die Rückseite großflächig geschliffen, wobei ich den Korpus nicht einwandfrei plan gemacht habe. Der ganze Korpus ist einfach immer noch leicht verzogen, darum, hätte ich die Rückseite plan geschliffen, dann wäre der Zargen am lanegn Horn gerne 4mm dicker geworden als auf der gegenüberliegenden Seite. Also ein Kompromis zwischen halbwegs flachem Rücken und halbwegs konstant dickem Korpus.
Danach wurde noch der großzügige Kantenradius im Bereich des Bassistenbierbauchs rangeschliffen, um halbwegs nahe am Original zu bleiben. Tja, und jetzt is erstmal fertig!
Bild297.jpg
Bild298.jpg
Als nächstes kommt noch ein "Verputz"Durchgang, um die Rückseite und die Zargen endgültig in finishfähigen Zustand zu bringen. Als Finish hatte ich mir überlegt, auf der Korpusoberseite den originalen Lack mit seinen Dings&Dongs zu lassen und lediglich mit nem Nasschleifdurchgang etwas aufzufrischen. Zargen und Rückseite sollen gelb gebeizt werden, um der Deckenfarbe möglichst nahe zu kommen und dann geölt werden.
Was das original Korpusholz angeht bin ich immer noch am rätseln. Es sind weder Ahorn noch Esche, was ich ursprünglich dachte. Mittlerweile tendiere ich zu Eiche, zumindest bei manchen von den zig Leimholzteilen. Jedoch, beim Schleifen hats an manchen Stellen nach ner Mischung aus gammligem, feuchtem Holz und...Menthol oder Eukalyptus gerochen. Keine Ahnung...ich werd mal noch ne Nahaufnahme machen. Habt ihr ne Ahnung, welche Abfälle IBANEZ in den 70ern da so zusammengeleimt haben könnte?
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