Stimmt, die Laubsägearbeit war definitiv feiner
. Ich habe gesehen, dass manche Gitarrenbauer Inlay-Fräsungen hinbekommen, die sie nur noch mit etwas Holzstaub auffüllen. Die verwenden dann aber anscheinend sehr feine Fräsköpfe. Ich habe mich darauf verlassen, dass die Kopfplatte ja eh schwarz lackiert wird und ich die Lücken mit dem schwarz gefärbtem Epoxid-Harz ausfülle.
Das habe ich inzwischen auch gemacht:
Außerdem habe ich mir nach einigen Anregungen hier im Forum aus meinem alten Fühlerlehrensatz einfache Sattelfeilen gebaut:
Der Tusq-Sattel, den ich mir bestellt hatte, sieht so hässlich aus und das Material klingt beim Klopfen doch ganz anders als Knochen, sehr spitz und hell. Deshalb habe ich mich dazu entschieden, doch lieber einen Knochensattel-Rohling zu bearbeiten. Hier der Vergleich Knochen / Tusq und darunter der Knochensattel mit den Kerben:
Inzwischen habe ich auch die Kopfplatte fertig, den schwarzen Glanzlack habe ich mit dem Pinsel aufgetragen. Auf dem Foto sieht es gut aus, aber aus der Nähe betrachtet finde ich es zu uneben, hauptsächlich beim Inlay. Der Lack ist einfach zu dick. Ich denke, dass ich die Kopfplatte nochmal abschleifen und ganz dünn mit schwarzem Nitrolack und dann Klarlack lackieren werde. Das Inlay würde ich dann vor der schwarzen Lackierung mit einer Maskierflüssigkeit abdecken. Ich bin so stolz auf die schöne Gitarre und das Inlay, dass auch alles passen sollte.
Inzwischen war die dünne Korpus-Lackierung so gut durchgetrocknet, dass ich sie polieren konnte. Sie ist jetzt schon recht glänzend und ich habe die Gitarre montiert und mit den Feinjustagen begonnen. Ich hatte ja befürchtet, dass sich der Hals vielleicht schlecht spielen lässt oder etwas in dieser Richtung. Das ist aber nicht so, die Gitarre lässt sich gut bespielen und erlaubt sogar eine flachere Saitenlage, als mir lieb ist. Die Sattelkerben musste ich noch etwas vertiefen und den Sattel werde ich noch dementsprechend flacher feilen.
Die Gitarre gefällt mir sehr und ich werde sie jetzt erstmal für eine Woche mit in Urlaub nehmen und schauen, ob es auch klanglich passt. Die Tonerider Alnico 2 sind die Output-schwächsten Humbucker, die ich habe – daran muss ich mich erstmal gewöhnen. Das wollte ich aber so, da ich inzwischen immer mehr die Volume-Regler einsetze und nicht immer Vollgas fahre. Das Sustain ist auf jeden Fall deutlich besser als bei meiner Ibanez Les Paul-Kopie mit Schraubhals und sie ist viel leichter. Das waren zwei Gründe für den Bau dieser Gitarre.
Ich habe mal durchgerechnet und komme inklusive Lack, zugekauften Teilen (Tonerider-Humbucker, Mechaniken, Potis, Schalter, Sattel, Trussrod-Cover, Pickup-Rahmen, Pickguard, Buchse, Gurtpins) und Versandkosten auf 520 Euro.
Als ich letzten Monat den Bausatz ausgepackt habe, hätte ich nicht gedacht, dass daraus ein so schönes Instrument werden würde. Und ich habe in kurzer Zeit sehr viele neue Erfahrungen sammeln können.
Vielen Dank für die vielen Anregungen und Tipps hier im Forum!