Setup Westerngitarre

Einstellung des Instrumentes: Optimaler Saitenabstand, Bundreinheit usw.
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Titan-Jan
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Setup Westerngitarre

#1

Beitrag von Titan-Jan » 14.06.2016, 12:39

Was für Tipps habt ihr eigentlich, wenn es um die richtige Steghöhe einer Westerngitarre geht? (vorausgesetzt die Bünde sind eben)

Bei E-Gitarren kann man ja theoretisch die Saitenreiter einfach so weit runterschrauben bis es schnarrt und dann wieder ein bisschen hoch. Habe gerade die Gitarre einer Freundin da und ich denke, man kann die Saiten noch deutlich runter nehmen. Wie messe ich das am besten? Will ja nicht zu viel vom Steg wegschleifen...

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capricky
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Re: Setup Westerngitarre

#2

Beitrag von capricky » 14.06.2016, 12:52

Die (meine) Methode bei der Stegeinlagen-/ Saitenlagenoptimierung ist eigentlich ganz einfach... Versuch und Irrtum! Ich kenne keine bessere. Ich nähere mich 1/2 millimeterweise an. Testen tue ich das zwischendurch an den E-Saiten, dann passt es erfahrungsgemäß auch an den anderen Saiten.

capricky

edit: Du könntest ja versuchen mit Reststücken von Stegeinlagen oder anderem geeignetem Material erstmal nur für die E-Saiten die optimale Höher herauszufinden, das erspart dir die Stegeinlage immer wieder komplett aus dem Stegschlitz zu polken. Hast Du die geeignete Höhe für beide Seiten ermittelt, überträgst Du das auf die verbleibende Stegeinlage unter Berücksichtigung der Saitenkrümmung. Einfacher ist aber nur die Unterseite der Stegeinlage abzufeilen, weil die gerade ist, macht weniger Arbeit, als immer den Bogen zu feilen.

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Re: Setup Westerngitarre

#3

Beitrag von Titan-Jan » 14.06.2016, 13:20

Und du schleifst schon unten die Stegeinlage ab oder feilst du nur die Sattelkerben bis zur optimalen Höhe und schleifst dann oben wieder alles bündig? Der Vorteil an zweiter Variante wäre, dass man nicht ständig den Steg ein- und ausbauen muss...

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Re: Setup Westerngitarre

#4

Beitrag von capricky » 14.06.2016, 13:35

Ah... ich hatte zwischendurch mein obiges post editiert, lies mal, ob es Deine Frage schon beantwortet..

capricky

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Re: Setup Westerngitarre

#5

Beitrag von Titan-Jan » 14.06.2016, 13:43

Okay, wir verstehen uns... Dankeschön!

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Re: Setup Westerngitarre

#6

Beitrag von Gelöschter Benutzer » 16.06.2016, 05:59

Tiefe E Saite am 12ten Bund, 2.5mm über dem Bund (an der Saitenunterkante gemessen.)
Hohe e Saite am 12ten Bund, 2.0mm.
Die Steghöhe (ohne Stegeinlage) sollte der Halsprojektion entsprechen. Wenn Du ein langes Lineal auf das bundierte Griffbrett auflegst, solltest du an der Stegposition die Oberkante des Holzsteges tangieren. Die Stegeinlage selbst, sollte im Optimalfall etwa 4mm aus dem Steg herausragen.

Gruß

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Re: Setup Westerngitarre

#7

Beitrag von Titan-Jan » 16.06.2016, 08:27

Danke, das hilft mir sehr!

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Re: Setup Westerngitarre

#8

Beitrag von capricky » 16.06.2016, 08:53

Für den den Bau einer Gitarre sind diese Millimeterangaben ein sehr guter Richtwert, für die individuelle Optimierung der Saitenlage einer Gitarre allerdings nicht, denn jede Gitarre ist anders und der Spieler dazu mit seiner Saitenwahl in Marke und Stärke auch.

capricky

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Re: Setup Westerngitarre

#9

Beitrag von Gelöschter Benutzer » 16.06.2016, 12:41

Diese Werte können prinzipiell unabhängig von der Saitenstärke eingestellt werden.
Es ist meiner Meinung nach hilfreich zu wissen, was in etwa die Norm ist,...um dann beim Setup entscheiden zu können, in wie weit Kompromisse vertretbar sind, falls sich diese Werte nicht erreichen lassen.

Gruß

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Re: Setup Westerngitarre

#10

Beitrag von gitarrenmacher » 16.06.2016, 19:34

Lumael hat geschrieben:Tiefe E Saite am 12ten Bund, 2.5mm über dem Bund (an der Saitenunterkante gemessen.)
Hohe e Saite am 12ten Bund, 2.0mm.
Die Steghöhe (ohne Stegeinlage) sollte der Halsprojektion entsprechen. Wenn Du ein langes Lineal auf das bundierte Griffbrett auflegst, solltest du an der Stegposition die Oberkante des Holzsteges tangieren. Die Stegeinlage selbst, sollte im Optimalfall etwa 4mm aus dem Steg herausragen.

Gruß
Das sind genau die Richtwerte, die bei der Planung einer Steelstring zielführend sind. (clap3)
Je nach Kundenwunsch erreicht man so ohne Probleme Saitenlagen, die 2,5mm + oder- 0,3mm betragen.
Also von hart Bluegrass bis sanft Fingerstyle.
Ich habe auch Spieler, die 2mm tiefe E spielen, aber die nehmen auch leichtes Anschlagen der Saiten am Bund in Kauf bzw. dämpfen mit dem Handballen.
Munterbleiben
Chrischan
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Re: Setup Westerngitarre

#11

Beitrag von Grim_Reaper » 21.01.2017, 20:05

Hi Leute,

ich habe hier noch ne Frage.
Was mache ich, wenn die Stegeinlage schon quasi fast im Stegschlitz verschwindet und die Saitenlage immernoch zu hoch ist.
Würdet ihr dann den Steg (von unten) abschleifen, oder den Steg von oben abnehmen, oder....?

Vielen Dank für eure Hilfe!

Grüße

Mathias

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Re: Setup Westerngitarre

#12

Beitrag von bea » 21.01.2017, 21:03

Dann würde ich erstmal den Hals näher anschauen. Vielleicht ist ja die Krümmung etwas zu stark. Wenn nicht, schauen, ob die Ecke etwas eingefallen ist. Was bei einer älteren Gitarre schon mal passieren kann.
LG

Beate

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Re: Setup Westerngitarre

#13

Beitrag von Grim_Reaper » 22.01.2017, 12:52

Hi,

also aktuell ist es so, dass der Hals sehr gerade eingestellt ist.
Hinter der Brücke wölbt sich die Decke nicht übermäßig und vor der Brücke fällt nix ein.
Allerdings muss ich die Brücke eh neu aufleimen, da diese sich etwas auf der Seite der tiefen E-Saite gelöst hat.
Die tiefe E-Saite hat eine Saitenlage von 3,8 mm und die hohe E-Saite 2,5 mm (jeweils am 12. Bund)

Hier mal ein Bild von Steg
Lakewood_Steg.jpg
Der Steg hebt sich um ca. 1,5 mm von der Decke.
Wie man auch sehen kann ist die Stegeinlage schon sehr tief in der Stegnut verschwunden.
--> hier kann ich nicht mehr viel schleifen.
Die Frage ist, ob ich den Steg von unten her abschleifen soll oder was sonst noch an Optionen da wäre.

Danke für eure Hilfe

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Re: Setup Westerngitarre

#14

Beitrag von capricky » 22.01.2017, 13:10

Mach den von oben flacher, ist auch einfacher. Was für Steckerl werden da verwendet, konische oder zylindrische? Bei ersteren müssen dann die Löcher nachgesenkt werden, bei etwas Geschick geht das auch mit einem alten, am besten hölzernem Steckerl und Sandpapier.

capricky

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