Stimmstabilitätsprobleme mit Kahler

Einstellung des Instrumentes: Optimaler Saitenabstand, Bundreinheit usw.
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TripleFan
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Stimmstabilitätsprobleme mit Kahler

#1

Beitrag von TripleFan » 16.03.2013, 00:03

Hallo, ich hab mir kürzlich einen groben Testbock zusammengeschraubt um die Saitenreiterhöhe eines Kahler-Trems zu ermitteln.
Es handelt sich dabei um ein 7327, also ein Siebensaiter-Trem mit kugelgelagerter Saitenaufnahme. Theoretisch sollte sich die Saite am Intonationspunkt 1/2" über der Korpusoberfläche befinden. Der Testbock hat das auch ganz gut bestätigt.

Aber... die Stimmstabilität ist grottig! Schon bei moderater Verwendung des Tremolohebels verstimmen sich die Saiten zunehmend; besonders schlimm die hohe e-Saite. Auf der Wammi-Saite (offizieller Kahler-Reseller) steht dazu man solle prüfen, ob sich die Saitenaufnahme frei bewegen kann (kann sie) und das die Rollenböcke nicht zu hoch eingestellt sein sollen, da sonst durch zu hohen Anpressdruck zuviel Reibung im System entsteht; kann ich, denke ich, ebenfalls ausschliessen, s. Bilder.

Ich bin einigermassen ratlos. Ich hab zwar gelesen, das ein Kahler in Sachen Stimmstabilität angeblich nicht mit einem Floyd mithalten kann, aber so ist es als Tremolo annähernd unbrauchbar!
Ansonsten fänd ichs ja nicht mal so schlecht: recht angenehm unter der Hand, klingt nicht so "tot" wie die meisten Floyds die ich kenne, das Hybrid kann zur Fixed-Bridge verriegelt werden, sehr effektive Feinstimmer und sehr unaufwändig einzubauen.

Falls sich jemand hier mit diesem Trem-Typ auskennt und mir ein paar Tipps geben kann, wie ich die Stabilität verbessern kann wär ich dankbar. So würde ich das Teil nicht unbedingt auf einer Gitarre verwenden wollen...

Gruß
Ingo
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Rollenböcke verhältnismässig flach eingestellt.
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Wilde Mischung: Sechssaiter-Hals und Siebensaiter-Tremolo und -Tonabnehmer, Fichtenbody und Multiplexdistanzplatte
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Nicht lachen, ist halt nur ein grober Testbock...
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Re: Stimmstabilitätsprobleme mit Kahler

#2

Beitrag von capricky » 16.03.2013, 12:00

Das grundsätzliche Problem ist doch bei diesem Teil, das die Saiten in einem Knick über die Welle mit dem Vibratohebel laufen. Die dort vorhandene Reibung scheint (muß) das Problem hervorrufen. Ich glaube wir haben ein, zwei Gitarren mit Kahler Trem im Laden, ich schau mir das nächste Woche mal genauer an.

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Re: Stimmstabilitätsprobleme mit Kahler

#3

Beitrag von TripleFan » 18.03.2013, 09:55

capricky hat geschrieben:Ich glaube wir haben ein, zwei Gitarren mit Kahler Trem im Laden, ich schau mir das nächste Woche mal genauer an.
Das wär echt klasse!
capricky hat geschrieben:Das grundsätzliche Problem ist doch bei diesem Teil, das die Saiten in einem Knick über die Welle mit dem Vibratohebel laufen. Die dort vorhandene Reibung scheint (muß) das Problem hervorrufen.
Mittlerweile hab ich die hohe e-Saite "im Verdacht". Sie verstimmt sich extrem und scheint daurch alle anderen Saiten mitzureissen.
Erstens läuft sie mit den Wicklungen des Ballends genau über eine Gewindebohrung, wo sie beim Tremolieren also hängen bleiben könnte. Das ist aber konstruktionsbedingt, da kann ich nicht viel gegen tun...
Zweitens sind die Saitenreiter recht flach eingestellt. Beim Tremolieren scheint die Saite durch die höhere Spannung dann am Ende des Saitenbocks "aufzureiten". Ich werd versuchsweise mal den Hals etwas unterlegen und schauen, ob sich dadurch was ändert.

Davon abgesehen ist die Idee des werkzeuglosen Saitenwechsels bei den Kahler-Trems ja ganz nett, aber so wie ich es verstanden habe ist genau dieses "lockere" Einhängen der Ballends in den Saitenklauen ein Teil des Problems. Mal rein hypothtisch: könnte eine Saitenklemmung ähnlich einem Floyd-Rose eine substanzielle Verbesserung bringen?
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Re: Stimmstabilitätsprobleme mit Kahler

#4

Beitrag von capricky » 22.03.2013, 11:12

Ich mach es ganz kurz und schmerzhaft - das Teil ist...ich muß jetzt irgendwie die Kurve kriegen...grenzwertig.
Man muß schon ein "Kahlerfan" sein, dann kann man sich arrangieren. Ich habe nicht wirklich eine dauerhaft stabile Stimmung hinbekommen, +/- 1-2cent ist es nach Hebelbetätigung immer daneben, ein schwebend eingestelltes Strattrem mit 6 Lagerschrauben ist stimmstabiler, sieht aber nicht so gut aus.
DSC02461 (Mittel).JPG
DSC02463 (Mittel).JPG
DSC02464 (Mittel).JPG
DSC02465 (Mittel).JPG
capricky

edit sagt, dass ich gar nicht geschaut habe, ob das Teil einen definierten Anschlag einstellbar hat, um es nur zum down- oder uptremmen zu nehmen, dann wär es ok und würde seine Vorteile ausspielen, wie die leichte Einbaubarkeit zum Beispiel.

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Re: Stimmstabilitätsprobleme mit Kahler

#5

Beitrag von TripleFan » 22.03.2013, 12:30

Erst mal Danke für Deine Mühe! (clap3)

OK, so weit, so schlecht... :?

Wie gesagt, hatte ich gelesen, dass die Stabilität nicht so gut wie bei einem FR sein soll, aber sooo miserabel...!

Was mir bei Deinen Bildern auffällt: die Saiten liegen z.T. (z.B. hohe e-Saite) auf den schwarzen Linsenkopfschrauben der Intonationsfixierung auf. Das erzeugt zusätzliche Reibung/Klemmgefahr. Bei meinem Trem befinden sich dort Senkkopfschrauben mit flachem Kopf, was den Saiten etwas mehr Freiraum gibt.

Bei meinem "Patienten" ist mir übrigens aufgefallen, dass sich die Umspinnung des hohen e-Ballends langsam aber sicher auflöst! Dadurch würde die Saite beim Tremolieren natürlich immer länger werden und sich (und die anderen Saiten) immer weiter verstimmen. Jetzt versteh ich, warum im Zusammenhang mit Kahler-Trems gern dazu geraten wird diesen Bereich der Saiten zu verlöten/verzinnen...
Ggf. häng ich die hohe e-Saite mal aus und schau, wie sich die Stimmstabilität dann verhält. (think)
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Re: Stimmstabilitätsprobleme mit Kahler

#6

Beitrag von capricky » 22.03.2013, 13:00

TripleFan hat geschrieben:Erst mal Danke für Deine Mühe! (clap3)
Keine Ursache, dafür werde ich dort sogar bezahlt. Und gut, dass wir mal über das Kahlersystem gesprochen habe, diese Gitarre hatte ich vor ca. 6 Wochen eingestellt. Sie hatte sich inzwischen teilweise um 2 Ganztöne verstimmt, was sind da 1 - 2cent! :? Das kann aber nicht nur am Kahler gelegen haben.

Bei "meinem" Kahler liegt "nur" die hohe E-Saite aufder Linsenkopfschraube auf, ich glaube, das sieht man ganz gut auf einem Bild

capricky

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