Compound Radius durch Beschleifung der Bünde?

Einstellung des Instrumentes: Optimaler Saitenabstand, Bundreinheit usw.
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khal
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Compound Radius durch Beschleifung der Bünde?

#1

Beitrag von khal » 12.04.2012, 00:18

Hallo zusammen,
ich habe hier die Strat eines Kumpels zwecks Optimierung/Einstellung rumliegen.
Es handelt sich um eine Strat aus der Road Worn Serie. Ich soll die Bespielbarkeit verbessern und ein paar neue PUs einbauen.
Abgesehen von den üblichen Einstellmaßnahmen wollte ich die Bespielbarkeit in den oberen Lagen verbessern. Dazu wollte ich ein leichtes Fall-off herstellen wie ich es bei meinen Gitarren gerne mache. Nun hat die Gitarre aber einen 7,25 Radius. Bei bluesigem Spiel (also mit stärkeren Bendings) stirbt der Ton ab, was ja logisch ist. Hier hilft eigentlich nur eine relativ hohe Saitenlage. Alternativ habe ich mir gedacht eine Art Compound-Radius nur durch Beschleifen der oberen Bünde (so ab 12 Bund) zu erstellen. Hierfür würde ich in den oberen Registern mit einem 9,5 Radiusschleifklotz drübergehen. Da ich noch nie so einen Fake-Compound-Radius selbst hergestellt habe (ich habe wohl zwei Gitarren mit einem „echten“ Compound-Radius die ich ganz klasse finde) ist meine Frage ob diese Lösung praktikabel ist.

Meine Zweifel/Fragen hierbei sind:
-hat das schon mal jemand gemacht?
-macht sich der abrupte Übergang (es wird ja kein echter, gradueller Compound Radius) ev. negativ bemerkbar?
-hält sich der Abtrag von Bundsubstanz in Grenzen (Medium Jumbos)?
-ev. sonst noch andere Reflexionen zum Thema?

Bin dankbar für jede Meldung, auch im Sinne eines Brain-Stormings um das Ganze noch mal zu reflektieren bevor ich es angehe oder lasse.
Gruss
Khaled
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Re: Compound Radius durch Beschleifung der Bünde?

#2

Beitrag von 12stringbassman » 12.04.2012, 08:35

Genau Deinen Fall habe ich bisher zwar noch nicht behandelt, aber ich habe einige Erfahrung sammeln können bei der Herstellung von Griffbrettern und deren Bundierung, mal mit gleichbleibendem Radius, mal mit "compound-radius".

Zu Deiner Idee, ab einem bestimmten Bundstäbchen einfach mit einem anderen Radius-Klotz weiterzuschleifen:
Das wird sicher nix. Der Übergang wäre zu abrupt.

Was aber sicher geht, und beim Abrichten der Bünde auf einem Griffbrett mit zylindrischer Oberfläche ganz automatisch geschieht, ist die leichte Annäherung an die Oberfläche eines Kegelstumpfes.
Einfach mit Hilfe eines flachen Schleifklotzes oder einer Bund-Abrichtfeile.
Den Klotz oder die Feile an den Griffbretträndern nicht parallel zur Mittelachse hin und her scheiben, sondern parallel zu den Saiten. So werden die Bundstäbchen ganz von alleine in die von Dir gewünschte Form gebracht. Ob der Radius am Ende des Griffbrett nun exakt 12" beträgt oder 10,25" oder 13,33", ist Banane. Wichtig ist, dass in Achse der jeweiligen Saite alle Bundstäbchen gleich hoch sind.

Grüße

Matthias
"Denken ist wie googeln, nur krasser!"

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Re: Compound Radius durch Beschleifung der Bünde?

#3

Beitrag von khal » 12.04.2012, 13:44

Danke Hias,

Du hast die gleichen Bedenken, dass der Übergang sicherlich zu abrupt wird. Dein Gedankengang wirkt hier bestätigend.
Das mit dem Beschleifen parallel zu den Saiten hatte ich auch schon überlegt da ich etwas darüber gelesen hatte, nur quantifizieren konnte ich die vermutliche Auswirkung nicht. Bislang habe ich immer parallel zur Mittelachse abgerichtet.
Aber Versuch macht kluch.
Wenn noch irgendjemand seine Gedanken einstreuen möchte wäre ich natürlich dankbar.
Bis später
Khaled
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Re: Compound Radius durch Beschleifung der Bünde?

#4

Beitrag von capricky » 12.04.2012, 13:59

Oh, komplexes Thema! ;)
Um die Bespielbarkeit zu verbessern, würde ich zuerst einen dünneren Saitensatz empfehlen, wenn nicht schon 9 - 42 drauf sind. Das kompensiert auch eine eventuell notwendige höhere Saitenlage für extremes bending (auch die härtesten SRV - Fans kommen irgendwann zur Einsicht, daß man mit dünneren Saiten und unblutigen Fingerkuppen einfach länger spielen kann :badgrin: ).

Ich besitze eine 57er Fender hot rod Strat mit 9,5" Griffbrettradius, darauf 9 - 46er Saiten, eine Saitenlage die ich bei einer Strat subjektiv als sehr niedrig einstufen würde, aber Null Probleme beim Saitenziehen habe (gut, nach so einer Strat musste ich auch 25 Jahre suchen 8) ).
Als Extrembeispiel führe ich noch meine nickname gebende 1960er Rickenbacker 365er Capri an, die dürfte einen Griffbrettradius zwischen 6" - 6,5" haben (!). Die Saitenlage ist mit samt den flachen Bünden und dem schmalen Hals (39mm am Sattel, 45mm am 12. Bund) so, daß sie quasi von "allein spielt". Auch hier kann ich problemlos bluesig benden. Oben angeführter SRV hat das gleiche Modell lange vor seinen Strats gespielt und der zerrte ja nun wirklich an den Saiten.

Von Compoundradien halte ich persönlich nicht besonders viel, der Aufwand zur Herstellung ist gegenüber dem Komfortgewinn marginal. Das Standardcompoundgriffbrett hat wohl Warmoth mit 10" zu 16" vorgegeben, aber es wäre eigentlich auch kein Problem auf einem reinen 16" Griffbrett zu spielen. Der 10" oder eventuell noch kleinere Radius in den unteren Lagen bringt keinen Komfortgewinn, eine kleinere Halsbreite schon eher. Man kann sich das mit den Griffbrettradien auch mal illustrieren, indem man die entsprechenden Kreisbögen im Mittelpunkt übereinander zeichnet und dabei die Halsbreiten am Sattel und Griffbrettende berücksichtigt. Das ist kaum bemerkenswert. Dazu kommt dann das "reale" Griffbrett, das wie der 12saitige Matthias schon schrieb, mit korrekt abgerichteten Bünden einen Compoundradius automatisch erhält. Wer empfiehlt, Bünde mit Radienblöcken abzurichten hat den Vorgang entweder noch nicht verstanden, oder hat mangelndes "3D-Verständnis, beunruhigende Beispiele dafür gibt es ja leider bei Juhtuhp zu sehen. :?

Natürlich kannst Du auch die Bünde am Griffbrettende flacher schleifen, dann bitte mit einem flachen Klotz, sowie Matthias es beschreibt, den virtuellen Saitenlinien folgend. Ich bin aber nicht davon überzeugt, dass das den von Dir gewünschten Erfolg bringt. Versuch macht aber kluch, versauen kannst Du nichts, Saiten höherlegen kannst Du dann immer noch. Meine Erfahrung ist - wenn es unten beim Saitenziehen abstirbt, dann schnarrt's bei der Leersaite am 4., 5. Bund schon lange.

Gitarren einstellen ist doof, ich habe heute bestimmt noch 6 Stück vor mir :cry:

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Re: Compound Radius durch Beschleifung der Bünde?

#5

Beitrag von Yiti » 12.04.2012, 22:30

khal hat geschrieben:........Meine Zweifel/Fragen hierbei sind:
.......
-hält sich der Abtrag von Bundsubstanz in Grenzen (Medium Jumbos)?
-ev. sonst noch andere Reflexionen zum Thema?

Bin dankbar für jede Meldung, auch im Sinne eines Brain-Stormings um das Ganze noch mal zu reflektieren bevor ich es angehe oder lasse.
Gruss Khaled
Oh, gerade das aktuelle Thema bei mir.
Eine Strat, die ich vor vielen Jahren aus einem relativ soliden Bausatz zusammen gebaut habe, wurde mir zum Neubundieren anvertraut. Ich sollte mich damit nicht beeilen.
Alte Bundstäbe sind raus, Palisanderoberfläche leicht abgerichtet, neue Extra Jumbos draufgemacht, mit geraden Schleifklötzen abgerichtet, dann gekrönt und poliert.
Um zu erfahren, wie groß der Material-Abtrag beim Abrichten ist, habe ich vorher, zwischendurch und nacher die Veränderungen mit einer Messuhr erfasst und grafisch ausgewertet.
Wenn ich dachte, es wurde schon genug abgeschliffen, war es gemessen, immer nur ein Bruchteil der Schätzung.
Also, der Abtrag von Bundsubstanz hält sich in Grenzen ;)
Dann wollte ich herausfinden, was man von der Plek-Software, außer der Geschwindigkeit, lernen kann.
http://www.plek.com/en_US/produkte/plek ... ttbetrieb/
Für das Scanning muss man mit der Messuhr-Methode schon einige Kompromisse eingehen.
Beim "Virtual Fret Dress", mithilfe Excel-Diagramme ist viel Geduld angesagt, aber mit der Übung, geht man schneller vor.
Die Plekpräzision beim "cutting" ist natürlich unerreichbar, aber mit der Übung ....
http://www.youtube.com/watch?v=X0pKC9GH ... re=related
Außerdem, in diesemThread geht es auch um gleiches Thema:
http://www.gitarrebassbau.de/viewtopic. ... 3&start=50 # 57, 58
;) Yiti

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Re: Compound Radius durch Beschleifung der Bünde?

#6

Beitrag von khal » 14.04.2012, 23:38

Erst mal vielen Dank für die ausführlichen Erläuterungen.
Aber, um den Thread für andere und mich lehrreich zu gestalten, würde ich bei einigen Stichworten noch mal gerne nachbohren.
capricky hat geschrieben:Oh, komplexes Thema! ;)
Um die Bespielbarkeit zu verbessern, würde ich zuerst einen dünneren Saitensatz empfehlen, wenn nicht schon 9 - 42 drauf sind. Das kompensiert auch eine eventuell notwendige höhere Saitenlage für extremes bending (auch die härtesten SRV - Fans kommen irgendwann zur Einsicht, daß man mit dünneren Saiten und unblutigen Fingerkuppen einfach länger spielen kann :badgrin: ).capricky
Saitenstärke. Ebenfalls komplexes Thema. Ich selbst bin mittlerweile bei 11er Saiten. Wie das mit dünneren Saiten ist weiß ich eigentlich nur noch aus dem Musikladen beim Antesten eines Instruments. Kommt mir dann sooo leicht vor und ich überziehe die Saiten immer da ich mehr Widerstand gewohnt bin.
Mein Kumpel dem ich die o.g. Strat einstelle spielt 10er Saiten.
Jetzt mal meine Frage: eine dünnere Saite ist doch weniger steif und schwingt also mehr aus, sollte demnach mehr schnarren?... Wie meinst Du das mit dem kompensieren der höheren Saitenlage? Also in dem Sinne, daß die höhere Saitenlage nicht mehr stört weil es sich leichter runterdrücken lässt?
capricky hat geschrieben: Als Extrembeispiel führe ich noch meine nickname gebende 1960er Rickenbacker 365er Capri an, die dürfte einen Griffbrettradius zwischen 6" - 6,5" haben (!). Die Saitenlage ist mit samt den flachen Bünden und dem schmalen Hals (39mm am Sattel, 45mm am 12. Bund) so, daß sie quasi von "allein spielt". Auch hier kann ich problemlos bluesig benden. Oben angeführter SRV hat das gleiche Modell lange vor seinen Strats gespielt und der zerrte ja nun wirklich an den Saiten. capricky
Wie erklärst Du dir die die Kombination aus kleinem Radius, niedriger Saitenlage und problemlosen Bendings? Irgendwas Spezielles hat diese Gitarre doch schon, oder?
capricky hat geschrieben: Von Compoundradien halte ich persönlich nicht besonders viel, der Aufwand zur Herstellung ist gegenüber dem Komfortgewinn marginal. Das Standardcompoundgriffbrett hat wohl Warmoth mit 10" zu 16" vorgegeben, aber es wäre eigentlich auch kein Problem auf einem reinen 16" Griffbrett zu spielen. capricky
Also der Komfortgewinn mag klein sein, aber er ist nicht abzustreiten (immer natürlich die persönliche Spielweise und Vorlieben berücksichtigend).
Ich habe einige Warmoth-Hälse mit "Warmoth-Radius"und die sind schon aasig komfortabel... Fühlen sich, naja wie soll ich es sagen, irgendwie wie ein Luxuswagen im Vergleich zu nem Kleinwagen an. Komischer Vergleich, lasse ich jetzt aber mal so stehen da mir nichts besseres einfällt. (think)
capricky hat geschrieben: Meine Erfahrung ist - wenn es unten beim Saitenziehen abstirbt, dann schnarrt's bei der Leersaite am 4., 5. Bund schon lange. capricky
Deswegen ist ja auch ein leichter Falloff ganz sinnvoll, oder liege ich da auch wieder falsch? :?
capricky hat geschrieben: Gitarren einstellen ist doof, ich habe heute bestimmt noch 6 Stück vor mir :cry:
capricky
Da ich nicht davon lebe ist es für mich eine eher positive Herausvorderung. Wenn es dann auch gut geklappt hat bin ich schon stolz auf mich... 8)
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Re: Compound Radius durch Beschleifung der Bünde?

#7

Beitrag von capricky » 16.04.2012, 15:09

khal hat geschrieben:Wie meinst Du das mit dem kompensieren der höheren Saitenlage? Also in dem Sinne, daß die höhere Saitenlage nicht mehr stört weil es sich leichter runterdrücken lässt?
Genau, banale Lösung, funktioniert aber.
khal hat geschrieben: Wie erklärst Du dir die die Kombination aus kleinem Radius, niedriger Saitenlage und problemlosen Bendings? Irgendwas Spezielles hat diese Gitarre doch schon, oder?
Ja, ein lackiertes Iroko/Kembala Griffbrett, dass läßt eben leichteres und kontrollierteres Bending zu
khal hat geschrieben:Also der Komfortgewinn mag klein sein, aber er ist nicht abzustreiten (immer natürlich die persönliche Spielweise und Vorlieben berücksichtigend).
Ich habe einige Warmoth-Hälse mit "Warmoth-Radius"und die sind schon aasig komfortabel... Fühlen sich, naja wie soll ich es sagen, irgendwie wie ein Luxuswagen im Vergleich zu nem Kleinwagen an. Komischer Vergleich, lasse ich jetzt aber mal so stehen da mir nichts besseres einfällt. (think)
Keine Frage, Warmoth Hälse sind wirklich gut, ich verbaue die auch regelmäßig, wenn es mal wieder schnell gehen muss und exotisch sein soll. Ich behaupte aber dennoch, das diese Hälse genauso komfortabel wären, wenn sie am Sattel einen 16" statt einem 10" Radius hätten
khal hat geschrieben:Deswegen ist ja auch ein leichter Falloff ganz sinnvoll, oder liege ich da auch wieder falsch? :?
Nein, das macht durchaus Sinn, denn dass Hälse allein durch den Halsstabeinstellung ein ideales Profil bekommen, ist eher die Ausnahme.
capricky hat geschrieben: Gitarren einstellen ist doof, ich habe heute bestimmt noch 6 Stück vor mir :cry:
Es wurden 9 Stück! :cry:

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Re: Compound Radius durch Beschleifung der Bünde?

#8

Beitrag von DoubleC » 16.04.2012, 16:31

capricky hat geschrieben:
Ja, ein lackiertes Iroko/Kembala Griffbrett, dass läßt eben leichteres und kontrollierteres Bending zu

capricky
Haben die bei Rickenbacker echt dieses Mistzeugs (Iroko/Kambala/Mvule) als Griffbrett verwendet :shock: ?? Die müssen ja herbe Probleme mit ihren Werkzeugen bekommen haben.........da wird doch ALLES stumpf?!

Haben die nicht irgendein anderes Holz verwendet.....da sprechen Rickenbacker-Verantwortliche z.B. von Palisander und Bubinga .......KLICK

interessant


OT-Gruss


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Re: Compound Radius durch Beschleifung der Bünde?

#9

Beitrag von capricky » 16.04.2012, 17:27

DoubleC hat geschrieben:
Haben die nicht irgendein anderes Holz verwendet.....da sprechen Rickenbacker-Verantwortliche z.B. von Palisander und Bubinga .......KLICK

interessant

Ja, jetzt verwenden sie Bubinga und african bzw Hong Kong rosewood, aber in den 50ern auch Kembala/Iroko. Ist mir auch nicht aufgefallen, weil es mir nicht wichtig war. Es gibt da aber einen Ami, der in Frankreich lebt und Rickenbackers restauriert und nachbaut. Der hat viele alte 325er aus den 50ern (Lennon model) analysiert und das Griffbrettholz identifiziert - Kembala. Da kann ich nicht widersprechen, denn Holz Possling (nur für uns Berliner relevant) hatte das mal als Treppenstufen verkauft, ich habe noch zwei und siehe da - ein Vergleich...er hat Recht! Leider hat der Typ seine website verändert und die betreffenden Seiten sind offline. Wahrscheinlich haben die Anwälte von Rickenbacker Druck gemacht, weil er auch beschrieben hatte, wie er den Schriftzug auf der Kopfplatte nachgemacht hat. Rickenbackers John Hall versteht da keinen Spass. Schade, war sehr interessant.

http://williamyoungguitars.com/325longbody.htm

copiericky

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Re: Compound Radius durch Beschleifung der Bünde?

#10

Beitrag von DoubleC » 16.04.2012, 17:46

capricky hat geschrieben:
Ja, jetzt verwenden sie Bubinga und african bzw Hong Kong rosewood, aber in den 50ern auch Kembala/Iroko. Ist mir auch nicht aufgefallen, weil es mir nicht wichtig war. Es gibt da aber einen Ami, der in Frankreich lebt und Rickenbackers restauriert und nachbaut. Der hat viele alte 325er aus den 50ern (Lennon model) analysiert und das Griffbrettholz identifiziert - Kembala. Da kann ich nicht widersprechen, denn Holz Possling (nur für uns Berliner relevant) hatte das mal als Treppenstufen verkauft, ich habe noch zwei und siehe da - ein Vergleich...er hat Recht! Leider hat der Typ seine website verändert und die betreffenden Seiten sind offline. Wahrscheinlich haben die Anwälte von Rickenbacker Druck gemacht, weil er auch beschrieben hatte, wie er den Schriftzug auf der Kopfplatte nachgemacht hat. Rickenbackers John Hall versteht da keinen Spass. Schade, war sehr interessant.

http://williamyoungguitars.com/325longbody.htm

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Danke für die Erhellung. Ich wundere mich nur, weil das Iroko/Kempala/Mvule/Kambala so blöde zu bearbeiten ist. Ich habe mir mit dem Zeugs in Nullkommanix ein Set Japan-Sägen und einen Hartmetallfäser und Hobeleisen stumpf gekriegt. Von einem Freund (gelernter Tischler) habe ich gehört, dass er und sein Kollektiv mal Treppengeländer in einem grösseren Gebäude von Hand mit Schleifpapier glätten mussten, damit die Maschinen des Arbeitgebers nicht stumpf werden. Mit motorisierten Werkzeugen erzeugt man schnell irgendwas wiederlich schmierig-öliges auf Schleifmedien...........Da erscheint mir die o.g. Materialwahl für einen "Industriebetrieb" leicht suizidal (think) . Aber Herr Coura aus Frankfurt lässt ja seine Kenianer (oder wo die sitzen) bei Africanguitars auch fröhlich Mvule schleifen...........naja, bei der Bürgerkriegsdichte in Afrika haben die Jungs wohl wenig Zeit ernsthafte Schäden durch Irokostaub zu entwickeln............

So, ich werde den Thread nicht weiter Hijacken


danke nochmal


Double"OT"C

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