GitarreBassBau.de

Hallo zusammen,

mein Abschlussprojekt hier soll ein historischer Nachbau eines Instrumentes sein, welches im kunsthistorischen Museum in Wien steht. Das besagte Instrument hat ca. 500 Jahre auf dem Buckel und lässt sich nicht mehr spielen.
Der Meister und der Herstellungsort sind unbekannt. Kommt aber wahrscheinlich aus Deutschland.
Es stand lange Zeit im Schloss Ambras in Tirol 1596.

"mer ain grosse selcame lauten mit zween krägen und drei stern" hieß es da in einer Schrift.

Das Ding ist also eine Mischung aus Zister (Sister oder Cister) und Laute. Es hat eine Fichtendecke und einen Fichtenboden und Ahornzargen. Zwei Lautenwirbelkästen für Bass und Spielsaiten. Unterschiedliche Mensuren! Von 1280 zu 350 mm.
3 Diskantsaiten.

Also 13 Chörig (4x2 Bass, 6x2 Spiel, 3 Diskantsaiten) -> 23 Saiten insgesamt.

Es war wohl ein Versuch mit diesem Instrument einen möglichst großen Tonumfang abzudecken.
Wie wir wissen konnte es sich jedoch nicht durchsetzen, sonst gäbe es mehr von diesen Instrumenten.

Die ersten Bilder zeigen auch den Vorrichtungsbau. Will es nicht frei aufschachteln sondern ganz untypisch, mit einer Solera aufbauen.

Hier sind die rsten Bilder zum Bau:

Hier noch ein paar Bilder der Solera.

Was ist das denn für ein riesiges Ding?
Ich bin erstmal leicht geplättet.
Wie wird das Instrument denn überhaupt gespielt? Auf dem Bein?
Oder auf dem Tisch?

Viel Erfolg!

♠

Die Schwester wird aber janz schön groß ...

Geile Rosette !

Toll - Toll - Toll - Toll


Wat´n Gerät
Wie lange planst du für den Bau?

Ich bin gespannt.
Munterbleiben
Christian

Da hast Du dir ja was vorgenommen. Gutes Gelingen wünsch ich Dir.

TheByte hat geschrieben: Was ist das denn für ein riesiges Ding?
Ich bin erstmal leicht geplättet.
Wie wird das Instrument denn überhaupt gespielt? Auf dem Bein?
Oder auf dem Tisch?

Viel Erfolg!

Das weiß auch keiner so genau .Sowie die Stimmung auch noch unbekannt ist.

Wahrscheinlich stehend. Die Einbuchtung diskantseitig könnte aber auch für den linken Oberschenkel gedacht sein.
Dann würde man das Gerät im sitzen spielen. Also das Ding würde dann schräg gehalten werden und das gebogene Ende würde den Boden berühren. Es hat nämlich an den Ecken Messingbleche aufgenietet.
Das Original hat kaum Abnutzungen die auf eine spezielle Haltung hinweisen würden.
Das wird alles noch recht spannend.
Wenn keine Katastrophen passieren sollte es bis Weihnachten fertig sein, so ist zumindest der Plan.

lg
D

Guten Abend,
die Rosetten sind jetzt fertig. Das Pergament hatt sich doch recht einfach bearbeiten lassen.
Drei Schichten: Ahorn/Nuss/Pergament

Als nächstes werden diese Rosetten in die Decke eingelegt.

lg
Daniel

wow!! bin gespannt...hoffentlich gibt es am schluss ein spielvideo!!

Das ist zu abgefahren... Respekt vor deinem Geschick und deiner Geduld!!!

Titan-Jan hat geschrieben:Das ist zu abgefahren... Respekt vor deinem Geschick und deiner Geduld!!!

Ja! +1
Das macht mich echt fertig!

Sieht gut aus. Und das alles mit dem groben Messer?
Die Muster erinnern mich irgendwie an fossile Fischgräten oder so

Freundliche Grüße

TheByte hat geschrieben:Sieht gut aus. Und das alles mit dem groben Messer?
Die Muster erinnern mich irgendwie an fossile Fischgräten oder so

Freundliche Grüße

Ja, der Fisch dürfte hier durchaus als Vorbild gedient haben. Auch bei der Form.

Heute wurden die Rosetten eingelegt. Die Decke bebalkt und profiliert. Die Rosetten wurden zusätzlich noch gesichert.

lg
Daniel

Mir kommen hier immer wieder die Augen aus dem Kopf.
Im Ruhrpott würd man jetzt sagen: Boh ey, voll krass Alter.

Hallo, das schräge Teil nimmt schon Formen an. Sprich die ersten Zargen sind gebogen und der erste Klotz ist verleimt.

Diese Ahornart ist sehr störrisch und wellt sich in allen Richtungen. Ein Graus.

Hoffe das Ding behält dann auch die Form.

lg
d

Ich lese gebannt mit und drücke Dir die Daumen, das das Instrument in jedem Detail oberspitzenklassemäßig wird.

Ja Bea, derweil geht es passabel voran.

Der Boden wird auch mit Knochenleim geleimt. Falls es beim Aufziehen der Saiten zu Komplikationen kommt.
Kann dieser leicht wieder runtergenommen werden.

Heute wurde der Zargenkranz fast fertig. Was noch fehlt sind die Reifchen, der Halsklotz aus Linde und etwas Feinarbeit an den Eckklötzen.

lg
D

Da soll mir einer sagen ich hätte schon genug Schraubzwingen
Daniel, wunderbare Arbeit, bin gespannt wie es ausgeht und freu mich immer wieder wenns hier weitergeht!!

Wahnsinn!!!

Gruss
Urs

Weiter geht es mit den Reifchen und Oberklotz. Der Lindenoberklotz wurde eingepasst und soll dann mal alle Kräfte aufnehmen.

Danach habe ich das Ding mal aus der Form genommen um zu sehen ob sich unter der Decke Schmutz oder Späne angesammelt hat.
Das würde dann unnötig die Decke beschädigen.

Die Hälse bestehen aus einem Stück Ahorn und wird stumpf auf den Lindenoberklotz geleimt. Zur Sicherung wird der Hals dann noch verschraubt.

Weiter geht es dann mit dem Abrichten der Zargen (Wölbung) und einleimen der Bodenreifchen....

lg
D

Toll! Wenn das so weitergeht, dann hast du 4 Wochen vor Weihnachten ja gar nichts mehr zu tun
Übrigens: schöne Gambe

Freundliche Grüße

Das Ding ist der Wahnsinn!
Wenn sie fertig ist, musst Du unbedingt ein Video hochladen!

Gruß

TheByte hat geschrieben:Toll! Wenn das so weitergeht, dann hast du 4 Wochen vor Weihnachten ja gar nichts mehr zu tun
Übrigens: schöne Gambe

Freundliche Grüße

Stimmt, hab aber noch eine englische Bassgambe als Plan vor mir liegen. Falls es sich ausgeht will ich da schon noch ein Teil bauen.
Aber erst mal abwarten ob die Basslautencister funktioniert. Da kann noch sehr viel passieren.

lg
D

Hallo,
die Schachtel ist zu und bin dementsprechend schon mal erleichtert

Nachdem die Fichtenreifchen draufkamen, wurde der Boden bebalkt.
Die Bodenbalken wurden dann auch in die Reifchen eingelassen.

Mit Knochenleim und möglichst vielen Klemsia Zwingen ging es dann ans Leimen.

Hoffentlich hab ich jetzt nichts im Kasten vergessenb

lg
D