Theorbierte Diskantlaute - fertig

Sonstige Saiteninstrumente wie Ukulelen, Mandolinen ... auch elektrische

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Theorbierte Diskantlaute - fertig

#1

Beitrag von TheByte » 09.07.2013, 22:51

Ich kann einfach nicht die Finger davon lassen (whistle)
[Zu meiner Rechtfertigung: das Studium ist einfach so trocken und Zeit für irgendwelche
anderen sportlichen Aktivitäten ist auch kaum drin, deshalb wird kombiniert, was geht ;)]

Zwar hatte ich ja "versprochen", die nächste Laute wird ein riesiger Brocken, doch dann kam sie:
Klick mich für ein Bild! (die kleine, rechts im Bild) :lol:
[Quelle: http://lyraeterna.blogspot.de/2012/07/t ... ar-of.html]

Was soll ich sagen? Plötzlich war es um mich geschehen :D
Vor einiger Zeit habe ich ja eine kleine, zur Pandurina umgebaute, Diskantlaute CADographiert, was liegt da also näher,
als das Design als Vorlage zu nehmen... (wen es interessiert: Germanisches Nationalmuseum Nürnberg, Inventar-Nr. MIR876).
Korpusform passt schonmal, angenehm klein ist sie, sodass das Ding auch mal für unterwegs mitgenommen werden kann
(die Reise mit einer Standard-210cm-Theorbe ist ja nachvollziehbar etwas beschwerlich ;) ).
Also fehlt nur noch der Rest, nach ein paar Bleistiftstrichen und Verwerfungen des Designs steht schonmal eine Rohfassung:
(Am Kopf feile ich noch etwas, das gefällt mir noch nicht ganz...)
(Am Kopf feile ich noch etwas, das gefällt mir noch nicht ganz...)
Grob gesagt:
13 Späne, Ahorn (keine Angst, wird später schwarz :D)
Besaitung: 6 Spielsaiten 44cm, 4 Bordune 66cm, jeweils einzeln besaitet

Ohne Umschweife ging es dann auch schon los:
Saege.jpg
und die ersten 9 Späne sind aufgezeichnet und ausgesägt:
9Spaene.jpg
Dann hatte ich keine Lust mehr (und kein passendes Holz...), somit folgt der Rest noch ;)
Als kleine "Übungsarbeit" habe ich mir außerdem vorgenommen, das komplette Instrument nur mit
Hautleim (und Sekundenkleber :lol: ) zu bauen, mal sehen, wie das feeling vom Gefühl her am Ende sein wird (think) ;)

Bis zum nächsten Update,
freundliche Grüße

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Re: Theorbierte Diskantlaute

#2

Beitrag von TheByte » 14.07.2013, 18:52

Zum Glück habe ich die Späne mit Hautleim zusammengeleimt :lol:
Die Späne passen zwar alle gut aneinander, bilden aber beim Zusammensetzen
eine zu große Halbkugel, und das obwohl sie mittig auf die passende Breite gehobelt sind (whistle)
Sehr sehr seltsam, die ganze Angelegenheit. Nungut, dafür gibt es die Heißluftpistole:
etwas drauf rumbraten und schon liegt die Muschel wieder in Einzelteilen vor.
Jetzt wird an den Enden der Späne erneut was weggehobelt, das war nicht ganz perfekt...
Das ist also der Nachteil der CAD-Methode: die Einzelteile sollten schon passen :lol:

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Re: Theorbierte Diskantlaute

#3

Beitrag von TheByte » 18.07.2013, 22:58

Die Späne sind repariert, also nochmal auf Anfang ;)
Da der Halsklotz auch nicht mehr so ganz gepasst hat, flog das Ding als erste Handlung
in den Kübel, ein neuer musste her...
Nichts leichter als das:
Die Säge sägt,...
Die Säge sägt,...
die Raspel raspelt...
die Raspel raspelt...
... und schon ist ein neuer Halsklotz da :D

Nachdem der Klotz dann in 13 Teile unterteilt wurde und die Facette für den mittleren Span gefeilt ist,
ging es mit dem Aufleimen sehr schnell (dance a) Der Hautleim ist seinem synthetischen Kumpel hier
eindeutig voraus. [Ich weiß gar nicht, wie ich ohne ersteren bisher überhaupt leben konnte :D ]
Span5.jpg
Innerhalb von höchstens 1,5 Stunden waren die fünf Späne zusammen, da hab ich bei Nummer 1 und 2
deutlich mehr Zeit verbraucht :lol:

Über's Finish hab ich mir auch nochmal Gedanken gemacht:
ich mag es ja, wenn so ein Teil glitzert und glänzt. Und ich mag die goldene Prunklaute.
Daher überlege ich gerade, etwas in die Richtung Blattmetall aufzutragen, sozusagen als "Vergoldung für Arme" ;) [nicht Beine...]
So in die Richtung "black over gold" bei den alten Strats, nur andersherum und ohne kaputt (think)

Jetzt erstmal eine Pause und dann geht's mit Vollgas ran, vorlesungsfreie Zeit ist da 8)

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Re: Theorbierte Diskantlaute

#4

Beitrag von TheByte » 22.07.2013, 13:35

Nachdem es bei uns hier (endlich) mal so richtig heiß ist, geht es trotzdem schleppend voran :lol:
Das Biegen treibt die Bastelraum-Temperatur dann auch mal gerne über 27°C :roll:
Aber das hat bald ein Ende, die letzten zwei Muschel-Späne sind gebogen, einer davon schon geleimt
und einer wartet darauf, dass ich den Leim anrühre:
Span12.jpg
Span13.jpg
Mittendrin ist mir von meinem "guten" Ahorn leider alles ausgegangen, weshalb ich auf das
Palisander-Laminat zurückgegriffen habe. Seltsam, denn gerade ist mir aufgefallen:
Nummer 1 zeigt genau das selbe Muster: 13 Späne, die zwei äußeren dunkel, der Rest hell :lol:
Ist das der Weg des Erfolgs? Wird das etwa mein Markenzeichen werden?
Soll ich doch lieber klar lackieren und eine Mini-Kopie von der ersten bauen? :D

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Re: Theorbierte Diskantlaute

#5

Beitrag von bea » 22.07.2013, 14:04

Sieh das mal als Zeichen....


Gibt es eigentlich was von der Musik zu hören, die Du mit den Instrumenten machst?
LG

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Re: Theorbierte Diskantlaute

#6

Beitrag von TheByte » 22.07.2013, 19:44

Hi,

Aufzeichnungen hab ich leider noch keine, da ich am Ende des Tages meist so unmotiviert bin,
die Kamera noch aufzustellen, die Mikros aufzubauen und dann womöglich noch viele viele
Versuche aufzunehmen, bis der vorletzte dann klappt (whistle)
Vielleicht besser so, denn Zeit zum Üben ist ja sowieso kaum da, was in entsprechend
niedrigem Spiel-Niveau resultiert. Aber ich schau mal danach, irgendwann... ;)

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Re: Theorbierte Diskantlaute

#7

Beitrag von TheByte » 23.07.2013, 19:13

Weiter ging es heute mit dem Innenspan.
Da wirklich nichts anderes verwertbares an Hartholz da war, musste eben
der echte Palisander (nicht das Laminat) dafür herhalten:
Innenspan.jpg
Nachdem das getan ist, kamen wieder Papierstreifen zum Einsatz:
Papier.jpg
Und so sieht das Ding jetzt auf aktuellem Stand aus:
Das nicht-perfekte Ende habe ich natürlich vorsichtshalber mit einem Rückenspan-Imitat abgedeckt
Das nicht-perfekte Ende habe ich natürlich vorsichtshalber mit einem Rückenspan-Imitat abgedeckt
:D

Was aber ganz dringend getan werden muss, ist das Einparfümieren (natürlich nur mit Chanel № 5) :D
Die Schüssel stinkt dermaßen nach Hautleim, das gefällt mir gar nicht :roll:
Nachher werden davon noch irgendwelche Straßenhunde angelockt, die denken,
da würde irgendwas zu holen sein :lol:

Das war's dann wieder für heute, es hat über 27°C hier drin...

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Re: Theorbierte Diskantlaute

#8

Beitrag von Poldi » 23.07.2013, 19:37

Man, Du legst ein Tempo hier hin. Und das bei den Temperaturen...
Tolle Arbeit, da macht das echt Spass hier zu zuschauen.

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Re: Theorbierte Diskantlaute

#9

Beitrag von TheByte » 23.07.2013, 20:31

Den kann ich mir nicht verkneifen, es tut mir Leid (whistle)
*schlauer Satz aus der Biologie/Chemie* hat geschrieben:Die RgT-Regel besagt, dass die meisten Vorgänge in der Natur bei einer Temperaturerhöhung von 10K
ihre Ablaufgeschwindigkeit etwa verdoppeln.

Im Musikinstrumentenbau gilt dies genauso (vollkommen unprofessionell erstellte und ausgewertete Studien
haben das bewiesen! So falsch kann's also nicht sein.) :D

Nein, mein Arbeitstisch ist halt gerade so voll, dass so viel wie möglich "abgearbeitet" werden muss.
Denn es ist vor Kurzem auch ein Kontrabass zur Reparatur reingekommen, der braucht natürlich auch Platz :?
Da muss man halt durch, egal ob's kalt ist oder das Thermometer am Anschlag kratzt :)

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Re: Theorbierte Diskantlaute

#10

Beitrag von TheByte » 24.07.2013, 21:01

Fortschritte gab es heute beim Planen der Decken-Leimfläche:
Aber diesmal wollte es irgendwie nicht so recht... Das Papier ist von sehr bescheidener Qualität und muss<br />anscheinend noch irgendwie dazu überredet werden, zu schleifen. Bisher zerstrahlt es eher, als dass es Material abträgt...
Aber diesmal wollte es irgendwie nicht so recht... Das Papier ist von sehr bescheidener Qualität und muss
anscheinend noch irgendwie dazu überredet werden, zu schleifen. Bisher zerstrahlt es eher, als dass es Material abträgt...
Was merke ich mir? Schleifpapier nicht mehr von irgendwem, irgendwo kaufen :roll:
Gute Ware ist ihr Geld wert, das ist nun auch bei mir angekommen :lol:

Egal, auch diese Schwierigkeiten sind irgendwann überwunden (schlimmer wäre es gewesen,
wenn zwischendurch das Holz wieder nachgewachsen wäre (siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Sisyphos ;) ))
und es geht mit dem Rückenspan weiter:
Noch ein bisschen drüberhobeln...
Noch ein bisschen drüberhobeln...
..., dann etwas in Form bringen.
..., dann etwas in Form bringen.
Und schon kann's zur Anprobe gehen.
Und schon kann's zur Anprobe gehen.
Dann war ich heute noch bei schönstem Regenwetter einkaufen und habe eine tolle,
schwarze Tusche gefunden, die ich dazu verwenden werde, die Muschel zu schwärzen.
Anscheinend historisch korrekt, immerhin korrekter wie meine Acryl-Methode :D
Um das Zeug gleich mal auszutesten hab ich mein altes Schreibset rausgekramt:
Ist eigentlich richtig dunkelschwarz, die Reflexionen reflektieren zu sehr ;)
Ist eigentlich richtig dunkelschwarz, die Reflexionen reflektieren zu sehr ;)
Und erneut fällt mir eine Verschönerungsmöglichkeit ein, dazu aber erst mehr, wenn's soweit ist 8)

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Re: Theorbierte Diskantlaute

#11

Beitrag von Gerhard » 24.07.2013, 23:21

TheByte hat geschrieben: Und erneut fällt mir eine Verschönerungsmöglichkeit ein, dazu aber erst mehr, wenn's soweit ist 8)
Nach dem schwärzen Muster auskratzen? Das würde sicher gut kommen!

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Re: Theorbierte Diskantlaute

#12

Beitrag von TheByte » 28.07.2013, 16:14

Wäre bestimmt toll, aber das schaffe ich wohl eher nicht (whistle)

Die Temperaturen steigen, aber nichtstuend kann man auch nicht rumschwitzen :roll:
Dann lieber was machen (und dabei noch mehr Salzwasser absondern) :lol:

Zuerst gibt es noch ein paar Bilder vom Rückenspan:
Rueckenspan_dran1.jpg
Diesmal bleibt es schlicht, keine Abalone, nichts. Kommt ja noch was drauf
Diesmal bleibt es schlicht, keine Abalone, nichts. Kommt ja noch was drauf
;)

Dann kann's auch schon in Richtung Hals gehen, zunächst wird der Winkel drangesägt und -gehobelt:
Halsansatz.jpg
Halswinkel.jpg
Dann folgt auch schon der untere Hals, ganz stilvoll aus lang abgelagertem Ton-(Paletten-)holz: :D
Hals_roh.jpg
Auch hier noch ein Winkel dran:
Hals_saeg.jpg
Dazwischen ein kurzer Blick rüber:
(die beiden sind sich nicht unähnlich...)
(die beiden sind sich nicht unähnlich...)
Und zum Schluss wird noch geleimt:
Hals_leim.jpg
Bisher knapp über 400g. Ob das gut ist oder nicht? Mir ist kein Vergleich bekannt (think)

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Re: Theorbierte Diskantlaute

#13

Beitrag von TheByte » 30.07.2013, 21:14

Der heutige Tag war wieder ideal für's (anstrengende) spanende Bearbeiten ;)
Nicht zu warm und nicht zu kalt, so darf es sein :D
Das ideale Werkzeug für die Arbeit ist eine Raspel.<br />Nachteil: die nimmt auch ganz gerne Stückchen vom Fingernagel mit
Das ideale Werkzeug für die Arbeit ist eine Raspel.
Nachteil: die nimmt auch ganz gerne Stückchen vom Fingernagel mit
:cry: Auf der "Haben-wollen-Liste" steht also nun auch: richtige Raspel 8)
Danach musste der rohe, fusslige Klotz noch gesäubert werden.<br />Am besten mit der groben Feile und Schleifpapier.
Danach musste der rohe, fusslige Klotz noch gesäubert werden.
Am besten mit der groben Feile und Schleifpapier.
Das ist übrigens keine Kunst, das gehört so ;)<br />Der Hals muss sich etwas nach links neigen, damit nachher weder bei der Brücke<br />auf Bassseite, noch bei den Bordunen oben Platzprobleme entstehen.
Das ist übrigens keine Kunst, das gehört so ;)
Der Hals muss sich etwas nach links neigen, damit nachher weder bei der Brücke
auf Bassseite, noch bei den Bordunen oben Platzprobleme entstehen.
Ergänzung zu letztem Post: wer misst, misst Mist, das Gewicht muss man natürlich
nach dem letzten Arbeitsgang bestimmen, in dem Fall sind nochmal gute 60g weggekommen,
somit liegen wir jetzt bei runden 340g :D

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Re: Theorbierte Diskantlaute

#14

Beitrag von TheByte » 31.07.2013, 22:13

Ich hatte noch ein undefiniertes Stück Holz rumstehen, keiner weiß so recht,
was es ist, also genau das richtige für meine Arbeit :lol: Sieht auf den ersten Blick nach Pappel aus...
Weiter geht's also mit dem zweiten Hals:
Hier musste ich auch gleich feststellen, dass irgendjemand meine gute Kataba ruiniert hat...<br />Also, Löcher ins Holz und dir restlichen Stege mit der Lidl-Säge durchtrennt.
Hier musste ich auch gleich feststellen, dass irgendjemand meine gute Kataba ruiniert hat...
Also, Löcher ins Holz und dir restlichen Stege mit der Lidl-Säge durchtrennt.
Das selbe nochmal, dann sieht man auch die spätere Form, die (genauso wie der Hals) leicht nach links geneigt ist.
extension_bohr.jpg
Hier noch schnell die Bohrlöcher weggehobelt...
Hier noch schnell die Bohrlöcher weggehobelt...
...und schon kann ich die Verbindung am Hals bearbeiten:
Hals_extension.jpg
Hals_extension2.jpg
Jetzt beginnt der aufwändige Teil, der Wirbelkasten muss irgendwie ins Holz:
Also schnell mit dem Fräser grob Material weggenommen und den Rest per Hand.<br />Da das aber immer so lange braucht, habe ich kurz später wieder die Maschine angelassen...
Also schnell mit dem Fräser grob Material weggenommen und den Rest per Hand.
Da das aber immer so lange braucht, habe ich kurz später wieder die Maschine angelassen...
Manchmal muss man eben Prioritäten setzen :D

Nun kommt der entspannte Teil: Wirbellöcher aufreiben.
Mit meiner tollen neuen (und richtigen) Reibahle geht das in gefühlten 5 Minuten ;)
Mit meiner tollen neuen (und richtigen) Reibahle geht das in gefühlten 5 Minuten ;)
Abschließend habe ich den Schwan noch grob ausgesägt:
Hier aus Hainbuche, da die nicht so schnell Dellen bekommt, wenn man irgendwo anstößt
Hier aus Hainbuche, da die nicht so schnell Dellen bekommt, wenn man irgendwo anstößt
Passiert nämlich öfter, wie man denkt (whistle)

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Re: Theorbierte Diskantlaute

#15

Beitrag von TheByte » 05.08.2013, 22:20

Um nicht immer so kurze Posts mit wenig Anschauungsmaterial verfassen zu müssen,
habe ich diesmal etwas mehr angesammelt ;)

Nachdem der Schwan grob ausgearbeitet war, ging es ans (F)Eingemachte:
Dazu hab ich mir extra eine neue Raspel besorgt
Dazu hab ich mir extra eine neue Raspel besorgt
:D
Ein wenig Leim und 15 Minuten später war dann auch schon der Dübel drin.
Schwan_duebel.jpg
Ich vertraue meinen Leimungen zwar jetzt weitestgehend, aber sicher ist sicher (whistle)

Da mir die Pappel(?) im Nachhinein etwas zu weich vorkommt (und ich den Hals nicht neu machen wollte),
habe ich einfach zwei Hartholz-Wangen drangeleimt:
Nachher wird's noch getrimmt und vergoldet, das sieht kein Mensch
Nachher wird's noch getrimmt und vergoldet, das sieht kein Mensch
8) Nicht, dass die Stimmung eines Tages "mysteriöserweise" verloren geht.

Dann war es so weit, die Gurtpins sind an der Reihe:
Einerseits unten...
Einerseits unten...
...andererseits oben am langen Hals. Vorher heißt es aber noch: schnipp, schnapp, Dübel ab!
...andererseits oben am langen Hals. Vorher heißt es aber noch: schnipp, schnapp, Dübel ab!
Wieder musste ich zum Honduras-Palisander greifen... Wer hat mir ein größeres Klotzerl Zucker-Ahorn? :D

Schlag auf Schlag ging es an dem Tag, der zweite Hals ist die Verbindung mit dem unteren eingegangen:
Wirbelkasten_leim.jpg
Da kommen auch noch zusätzlich ein oder zwei Dübel rein.

Heute hab ich es dann schließlich ruhig angehen lassen, nur die Decke ist gehobelt und das Schallloch rausgefräst:
Schallloch1.jpg
Mit der Mini-Oberfräse ein 7cm-Loch reingemacht...
Schallloch2.jpg
...und zum Glück passt es :D (Habe vorher natürlich geübt...)

Zum Schluss gibt es noch ein kleines Bild mit der Verwandtschaft:
Gruppenfoto.jpg
(so viel Schrott auf dem Regal... aufräumen sollte ich wollen...)
Da wird man ja ganz rührselig :lol:

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Re: Theorbierte Diskantlaute

#16

Beitrag von Simon » 05.08.2013, 22:29

Wirklich tolle Arbeit, ich bin jedes Mal wieder überrascht!!! (clap3)

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Re: Theorbierte Diskantlaute

#17

Beitrag von headstock » 05.08.2013, 22:51

Moin,
filzkopf hat geschrieben:Wirklich tolle Arbeit, ich bin jedes Mal wieder überrascht!!! (clap3)
Ich kann mich Filzkopf nur anschließen! (clap3)
Bin schon auf die Rosette gespannt - hoffentlich nicht wieder so was einfaches ;) :lol: ...
Gruß Martin ;)

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Re: Theorbierte Diskantlaute

#18

Beitrag von TheByte » 08.08.2013, 21:16

"Einfach" ist relativ (think) Diesmal sollte es ja etwas "ausgefallener" sein und
als weitere Übung für meine Barockgitarre dienen. Ich hoffe, es ist recht so :?

Alles fängt also wieder mit Pergament an.
Im Großen und Ganzen habe ich mich an mein Design vom ersten Versuch gehalten,
hier und da aber etwas abgeändert, um nicht 1:1 das Gleiche zu bauen :D
Unter die erste naturfarbene kommt eine mit Tusche (Farbe karmesin, nicht purpur) gefärbte Schicht,
dann wieder eine naturfarbene:
Rosette_Bauteile.jpg
Zwischendurch sollte natürlich ausgeschnitten und gestanzt werden,
sonst könnte es problematisch werden ;)

Wenn die Ebenen dann fertig sind, folgen die Wände, diesmal zweilagig. Das gibt mehr Stabilität:
Rosette_3UG.jpg
Gezeigt ist das "3. Untergeschoss", also dort, wo der große Baum stehen wird :D

Wo wir schon von Bäumen reden:
Rosette_Baum.jpg
So entsteht einer. Fünf verschiedengroße Radien werden ausgestanzt und einfach
auf eine Stecknadel aufgefädelt. Einfach, oder? Die einzige Schwierigkeit ist nur, sich nicht in die Finger zu stechen :roll:

Und so könnte es aussehen, wenn's fertig ist:
Rosette_Vorschau.jpg
Noch nicht geleimt, ein paar Bäumchen und etwas Schrift fehlen, aber die Richtung ist klar...

Was mich aber ein bisschen ärgert, ist die Tatsache, dass das Pergament stellenweise recht viel vom Rot durchscheinen lässt :cry:
Da hätte ich vorher irgendwie grundieren sollen, weiße Acrylfarbe hätte wahrscheinlich funktioniert.
Jetzt ist es halt leicht rosa, was mich aber natürlich nicht daran hindern wird, das Teil zu vervollständigen ;)

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Re: Theorbierte Diskantlaute

#19

Beitrag von capricky » 08.08.2013, 21:20

Ja, mach uns mal richtig fertig! :roll: :cry:

...das ist so genial, schade das es (noch) nicht auf E-Gitarren und Bässe passt.

capricky (clap3)

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Re: Theorbierte Diskantlaute

#20

Beitrag von headstock » 08.08.2013, 21:42

Moin,
TheByte hat geschrieben:"Einfach" ist relativ (think) Diesmal sollte es ja etwas "ausgefallener" sein und
als weitere Übung für meine Barockgitarre dienen. Ich hoffe, es ist recht so :?
Du weißt, was ich mit "einfach" gemeint habe ;) - es haut mich einfach aus den Schuhen...
Wenn Du immer solche Antworten parat hast, dann stichel ich demnächst noch ein wenig weiter...
Ich kann das Ergebnis kaum abwarten - und der Meister hat Recht: Würg uns mal immer kräftig einen rein!

Gruß Martin

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Re: Theorbierte Diskantlaute

#21

Beitrag von Poldi » 09.08.2013, 05:22

(clap3) Da fällt einem schon am frühen Morgen die Kinnlade runter (clap3)

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Re: Theorbierte Diskantlaute

#22

Beitrag von 12stringbassman » 09.08.2013, 05:43

Mit Weihnachtsbäumchen, ich halt's nich aus......

Tolle Sache! (clap3) (clap3) (clap3)
"Denken ist wie googeln, nur krasser!"

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Re: Theorbierte Diskantlaute

#23

Beitrag von Haddock » 09.08.2013, 11:43

Hallo,

da bin ich zutiefs beindruckt! (clap3) (clap3) (clap3)

Gruss
Urs

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Re: Theorbierte Diskantlaute

#24

Beitrag von Simon » 09.08.2013, 12:50

also das durchscheinende Rot wäre mir da wirklich egal ;)
wunderschöne Arbeit!!!! (clap3)

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Re: Theorbierte Diskantlaute

#25

Beitrag von TheByte » 09.08.2013, 18:41

Ich fühle mich zutiefst geehrt ;)
capricky hat geschrieben:(...) schade das es (noch) nicht auf E-Gitarren und Bässe passt
Stilistisch oder physikalisch? Selbst wenn so ein Teil relativ flach gebaut ist, gibt es den
Tiefeneindruck. Ich glaube, da würde der Aschenbecher einer Gibson Chet Atkins schon reichen (think)
Zu Testzwecken würde ich gerne nochmal so eine Rosette basteln, wenn Interesse besteht. Freiwillige vor (whistle)
headstock hat geschrieben:Wenn Du immer solche Antworten parat hast, dann stichel ich demnächst noch ein wenig weiter...
Jetzt verstehe ich erst :lol: Nein, im Ernst, ich dachte, es geht um das Foto, wo Laute Nummer 1 mit drauf ist.
Die Rosette ist nämlich wirklich "sehr" einfach gehalten. Wenn du aber den ersten Pergament-Versuch meintest...
ja, das Ding war auch einfach :D (ganz viel Ironie, Humor und teilweise Sarkasmus)
Würg uns mal immer kräftig einen rein!
Es geht hier eher um ausgleichende Gerechtigkeit. Wenn hier praktisch jeder von euch schon tausend Gitarren gebaut
oder restauriert hat und ich mich noch immer frage, wie man eine Halstasche fräst, dann darf ich auch ...sowas... bauen ;)

@12stringbassman:
Wenn es wieder so weit ist, dann kommen da auch mikrometerfeine Lamettafäden, winzige Kerzlein und
gefärbte Silicagel-Kügelchen drauf. Nur mit den Geschenken wird es wohl eng [ich schiele Richtung Taschenuniversum...] ;)

Jetzt aber genug, das Kapitel wird hiermit geschlossen:
Rosette_wald.jpg
Zunächst mussten noch fünf Bäumchen gebastelt werden, wobei mir einer von denen nicht wohlgesonnen war
und mich richtig gestochen hat :roll:
Rosette_kleb.jpg
Dann wurde das Konstrukt wieder aufeinandergeschichtet und mit viel Zuckerguss,
respektive Sekundenkleber, geklebt.
Diesmal habe ich bewusst eine Glasplatte als Unterlage gewählt, damit auch ja nichts irgendwo festklebt...
Rosette_fertig.jpg
Fertig! Ich finde, durch die farbliche Abwechslung bekommt die Sache einen richtig
starken Kontrast und sieht somit gleich 50€ wertiger aus :lol:
Gesamtgewicht: 9,2g. Das dürfte am Ende wohl kaum ins Gewicht fallen.
Projekt im Projekt ist beendet, jetzt wieder "normale" Bauabschnitte.

Freundliche Grüße

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