Nummer 2 geht in Produktion - noch eine Laute
Verfasst: 18.01.2013, 23:04
Hi,
jetzt ist es doch passiert...
Und ich wollte mich doch beherrschen
Aber halt, nicht so vorschnell, ich habe eine Erklärung dafür :
Nachdem ich letztens etwas in meiner "Historical Lute Construction" geblättert habe,
bin ich plötzlich im Kapitel "The Bowl" gelandet. Ich habe etwas Erschreckendes gelesen,
das mich einfach nicht mehr loslassen wollte...
Die Muschel meiner Nummer 1 habe ich ja aus etwa 2,8mm starken Ahorn-Spänen gemacht.
Doch was lese ich? Frei übersetzt: "Man verwendete [in der Renaissance] für die Lautenkorpora
Esche, Ahorn, Pflaume und Apfel, sowie Ebenholz und Elfenbein" - nein, es ist nicht das, was mancher
jetzt aufgrund etwaiger früherer Aussagen meinerseits denken würde, ich will keine weiße Laute
"Die Späne haben mittig eine Stärke im Bereich von .9mm-1.1mm, zu den Enden hin leicht abnehmend. [...]
Eibenholz, leichter und weicher als viele andere verwendete Hölzer, musste etwas stärker gelassen werden,
bei schmalen Spänen 1.0mm-1.2mm, breitere 1.2mm-1.4mm." [Wer nachlesen kann/will: S.23, links unten bis rechts Mitte]
Folgender Smiley beschreibt in etwa meinen Gesichtsausdruck, als ich die Stelle nochmals gelesen habe:
"Das muss das Geheimnis sein!", dachte ich mir. "So leicht und stabil wie möglich bzw. nötig,
nur so kann das Ding "richtig" klingen." Ich sprang also aus meiner Badewanne und rannte, wie ein Verrückter,
"Heureka!" schreiend durch die Gassen - halt, falscher Film...
Ich begab mich also in das Bastelzimmer und zog in mühevoller Handarbeit ein Ahornbrettchen auf
etwas weniger als 2mm Stärke ab und wollte es wissen: kann das flexibel und gleichzeitig stabil genug sein?
Es folgte also ein Test auf "Biegen und Brechen", den der Span erwartungsgemäß bestand.
Ohne ein Anzeichen eines Risses.
Und einfacher wie letztes Mal zu verarbeiten war es auch. Ihr könnt euch nun vorstellen, welch böse Gedanken mir
nun durch den Kopf schwirrten...
"Wie dem auch sei, nun ist die Erkenntnis da, jetzt sollte man auch was draus machen",
war natürlich das Erste, was mir kam
Also habe ich ein paar Ahornbrettchen und schönes Mahagoni mehr abgezogen/ gehobelt und
die Späne der Nummer 2 übertragen und ausgesägt.
Diesmal wird es allerdings kein riesiges Langhalsding mehr, es sollte kompakter werden und auch mal ins Auto passen
Daher habe ich mich für eine abgewandelte Knickhalslaute mit leicht verlängerter Bass-Mensur entschieden.
So wie hier:
Quelle: http://www.anselmus.ch/images/instr_pmr ... urs_02.jpg
Die Details stehen bis jetzt noch nicht genau fest, aber:
- kein Bunddarm mehr (Nylon soll's angeblich auch tun, ist billiger und stabiler)
- halbrunder Korpus für mehr Nahsound
- 60-70cm Mensur
- ganz wichtig: leichteres Holz für den Hals (Fichte oder Linde soll damals ja en vogue gewesen sein)
- Funktionsteile nie wieder aus Ebenholz! (habe ich erwähnt, dass mir damals ein Bohrer in der Brücke verschwunden ist? )
- stilechter Halsansatz
Die ersten Bilder folgen so bald wie möglich, erst muss ich denken, es gibt noch zu lösende Werkzeugfragen...
Freundliche Grüße
jetzt ist es doch passiert...
Und ich wollte mich doch beherrschen
Aber halt, nicht so vorschnell, ich habe eine Erklärung dafür :
Nachdem ich letztens etwas in meiner "Historical Lute Construction" geblättert habe,
bin ich plötzlich im Kapitel "The Bowl" gelandet. Ich habe etwas Erschreckendes gelesen,
das mich einfach nicht mehr loslassen wollte...
Die Muschel meiner Nummer 1 habe ich ja aus etwa 2,8mm starken Ahorn-Spänen gemacht.
Doch was lese ich? Frei übersetzt: "Man verwendete [in der Renaissance] für die Lautenkorpora
Esche, Ahorn, Pflaume und Apfel, sowie Ebenholz und Elfenbein" - nein, es ist nicht das, was mancher
jetzt aufgrund etwaiger früherer Aussagen meinerseits denken würde, ich will keine weiße Laute
"Die Späne haben mittig eine Stärke im Bereich von .9mm-1.1mm, zu den Enden hin leicht abnehmend. [...]
Eibenholz, leichter und weicher als viele andere verwendete Hölzer, musste etwas stärker gelassen werden,
bei schmalen Spänen 1.0mm-1.2mm, breitere 1.2mm-1.4mm." [Wer nachlesen kann/will: S.23, links unten bis rechts Mitte]
Folgender Smiley beschreibt in etwa meinen Gesichtsausdruck, als ich die Stelle nochmals gelesen habe:
"Das muss das Geheimnis sein!", dachte ich mir. "So leicht und stabil wie möglich bzw. nötig,
nur so kann das Ding "richtig" klingen." Ich sprang also aus meiner Badewanne und rannte, wie ein Verrückter,
"Heureka!" schreiend durch die Gassen - halt, falscher Film...
Ich begab mich also in das Bastelzimmer und zog in mühevoller Handarbeit ein Ahornbrettchen auf
etwas weniger als 2mm Stärke ab und wollte es wissen: kann das flexibel und gleichzeitig stabil genug sein?
Es folgte also ein Test auf "Biegen und Brechen", den der Span erwartungsgemäß bestand.
Ohne ein Anzeichen eines Risses.
Und einfacher wie letztes Mal zu verarbeiten war es auch. Ihr könnt euch nun vorstellen, welch böse Gedanken mir
nun durch den Kopf schwirrten...
"Wie dem auch sei, nun ist die Erkenntnis da, jetzt sollte man auch was draus machen",
war natürlich das Erste, was mir kam
Also habe ich ein paar Ahornbrettchen und schönes Mahagoni mehr abgezogen/ gehobelt und
die Späne der Nummer 2 übertragen und ausgesägt.
Diesmal wird es allerdings kein riesiges Langhalsding mehr, es sollte kompakter werden und auch mal ins Auto passen
Daher habe ich mich für eine abgewandelte Knickhalslaute mit leicht verlängerter Bass-Mensur entschieden.
So wie hier:
Quelle: http://www.anselmus.ch/images/instr_pmr ... urs_02.jpg
Die Details stehen bis jetzt noch nicht genau fest, aber:
- kein Bunddarm mehr (Nylon soll's angeblich auch tun, ist billiger und stabiler)
- halbrunder Korpus für mehr Nahsound
- 60-70cm Mensur
- ganz wichtig: leichteres Holz für den Hals (Fichte oder Linde soll damals ja en vogue gewesen sein)
- Funktionsteile nie wieder aus Ebenholz! (habe ich erwähnt, dass mir damals ein Bohrer in der Brücke verschwunden ist? )
- stilechter Halsansatz
Die ersten Bilder folgen so bald wie möglich, erst muss ich denken, es gibt noch zu lösende Werkzeugfragen...
Freundliche Grüße