Jolana Semiakustik Aufbau
Verfasst: 09.07.2015, 21:39
Hallo,
Ich habe günstig ein abgebrochenes Projekt erworben. Laut Verkäufer handelt es sich um eine Jolana, Zettel ist keiner vorhanden. Nach der Jolana.cz Webseite könnte es eine Marina sein.
Mit ist klar daß der Aufbau einige Zeit in Anspruch nehmen wird, aber ich bin erst mal positiv überrascht, weil der Zustand wesentlich weniger schlimm zu sein scheint als von den Verkaufsbildern her gedacht. Mit Eurer Hilfe könnte wieder eine sehr schöne Gitarre daraus werden.
Ich beginne mit einer Bestandsaufnahme:
- Der Korpus ist abgeschliffen, leider mit dem Schwingschleifer, wahrscheinlich gibt es deswegen einen gröberen Furnier-Abplatzer oben.
- Das Binding ist oben, unten & aus den F-Löchern entfernt, es gibt kleinere Macken in den Binding-Kanälen, die sonst sauber sind.
Da ist nichts substantielles kaputt, es gibt keine Durchbrüche. Nichts ist lose, schnarrt oder scheppert. Die einzige Halsbefestigungsschraube scheint optisch marode, funktioniert aber einwandfrei. Nötig ist ein Vierkantschlüssel mit geringerem Außendurchmesser als Standard. Die Halspassung scheint in Ordnung und Stabil. Überall sind ein paar Flecken, die wie Fettflecken wirken.
- Der Hals ist abgeschliffen (s.o.), auf Sichtprüfung gerade und ohne Verwerfungen. Die Einstellschraube lässt sich per Schlitz bewegen. Das Binding ist vorhanden aber stark angeschliffen.
- Die Bünde fehlen, das Griffbrett in Ordnung. Das Inlay-Material scheint mit dem Binding-Material identisch zu sein und zieht sich über das ganze Griffbrett. Wieder gibt es scheinbar “Fettflecken”.
- Vorhandene Hardware:
. 6 x Mechaniken, stark gammelig wirkend, aber gerade und spielfrei. Es sind nicht die originalen, denn es gibt ältere Bohrlöcher.
. Leider sind nur 4 der Hülsen vorhanden, könnte man aber leicht nachdrehen
. Beide Strap-Buttons
Leider fehlen alle Schrauben (lästig).
— Der Steg und die Stegauflage: Die Stellschrauben sind festgerostet, denn “höher” schien nie eine Option, und wird es auch nie sein. Die Stegauflage hat vier “Einstellschlitze”, in die Reiter eingesetzt sind. Davon fehlen zwei Stück. So wie es aussieht sind die Reiter aus Bundierungsdraht gefertigt, lassen sich also leicht ersetzen. Alles stark patiniert.
- Saitenhalter & Befestigungsplatte, ebenfalls stark patiniert. Der Tremolohebel fehlt (und wird Dank meiner Abneigung wahrscheinlich ein Fehlteil bleiben), Schrauben fehlen leider ebenfalls.
- Mutter der Buchsenplatte, undefinierbare Gewindegröße.
- Originale Poti-Knöpfe sowie Knebelschalter.
Soweit der Ist-Zustand. Ich konnte nicht anders als den Hals probeweise zu “montieren”, soweit ich die Schraube drehen konnte. Und, Scheiße, ich bin leider total verliebt in das Teil. Es könnte wirklich eine sehr schöne Gitarre werden.
Morgen werde ich als ersten Schritt zum Zerspanungsbetrieb um die Ecke spazieren und versuchen einen meiner Vierkantschlüssel außen soweit abdrehen zu lassen damit er in das Montageloch passt.
Weitere Pläne im nächsten Post, freue mich auf Eure Kommentare!
P.s.: Der da rechts oben heißt übrigens Petzi und ist sehr, sehr alt. Und sehr lieb.
Ich habe günstig ein abgebrochenes Projekt erworben. Laut Verkäufer handelt es sich um eine Jolana, Zettel ist keiner vorhanden. Nach der Jolana.cz Webseite könnte es eine Marina sein.
Mit ist klar daß der Aufbau einige Zeit in Anspruch nehmen wird, aber ich bin erst mal positiv überrascht, weil der Zustand wesentlich weniger schlimm zu sein scheint als von den Verkaufsbildern her gedacht. Mit Eurer Hilfe könnte wieder eine sehr schöne Gitarre daraus werden.
Ich beginne mit einer Bestandsaufnahme:
- Der Korpus ist abgeschliffen, leider mit dem Schwingschleifer, wahrscheinlich gibt es deswegen einen gröberen Furnier-Abplatzer oben.
- Das Binding ist oben, unten & aus den F-Löchern entfernt, es gibt kleinere Macken in den Binding-Kanälen, die sonst sauber sind.
Da ist nichts substantielles kaputt, es gibt keine Durchbrüche. Nichts ist lose, schnarrt oder scheppert. Die einzige Halsbefestigungsschraube scheint optisch marode, funktioniert aber einwandfrei. Nötig ist ein Vierkantschlüssel mit geringerem Außendurchmesser als Standard. Die Halspassung scheint in Ordnung und Stabil. Überall sind ein paar Flecken, die wie Fettflecken wirken.
- Der Hals ist abgeschliffen (s.o.), auf Sichtprüfung gerade und ohne Verwerfungen. Die Einstellschraube lässt sich per Schlitz bewegen. Das Binding ist vorhanden aber stark angeschliffen.
- Die Bünde fehlen, das Griffbrett in Ordnung. Das Inlay-Material scheint mit dem Binding-Material identisch zu sein und zieht sich über das ganze Griffbrett. Wieder gibt es scheinbar “Fettflecken”.
- Vorhandene Hardware:
. 6 x Mechaniken, stark gammelig wirkend, aber gerade und spielfrei. Es sind nicht die originalen, denn es gibt ältere Bohrlöcher.
. Leider sind nur 4 der Hülsen vorhanden, könnte man aber leicht nachdrehen
. Beide Strap-Buttons
Leider fehlen alle Schrauben (lästig).
— Der Steg und die Stegauflage: Die Stellschrauben sind festgerostet, denn “höher” schien nie eine Option, und wird es auch nie sein. Die Stegauflage hat vier “Einstellschlitze”, in die Reiter eingesetzt sind. Davon fehlen zwei Stück. So wie es aussieht sind die Reiter aus Bundierungsdraht gefertigt, lassen sich also leicht ersetzen. Alles stark patiniert.
- Saitenhalter & Befestigungsplatte, ebenfalls stark patiniert. Der Tremolohebel fehlt (und wird Dank meiner Abneigung wahrscheinlich ein Fehlteil bleiben), Schrauben fehlen leider ebenfalls.
- Mutter der Buchsenplatte, undefinierbare Gewindegröße.
- Originale Poti-Knöpfe sowie Knebelschalter.
Soweit der Ist-Zustand. Ich konnte nicht anders als den Hals probeweise zu “montieren”, soweit ich die Schraube drehen konnte. Und, Scheiße, ich bin leider total verliebt in das Teil. Es könnte wirklich eine sehr schöne Gitarre werden.
Morgen werde ich als ersten Schritt zum Zerspanungsbetrieb um die Ecke spazieren und versuchen einen meiner Vierkantschlüssel außen soweit abdrehen zu lassen damit er in das Montageloch passt.
Weitere Pläne im nächsten Post, freue mich auf Eure Kommentare!
P.s.: Der da rechts oben heißt übrigens Petzi und ist sehr, sehr alt. Und sehr lieb.