Maccaferri

Wie baue ich mir eine Semiakustische- oder Archtopgitarre

Moderator: jhg

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Maccaferri

#1

Beitrag von polytune » 19.05.2010, 13:10

Hallo beinander,
eine Maccaferri ist ja wohl im weiteren Sinne eine Archtop, oder bin ich wieder in der falschen Rubrik?
Wie auf der angehängten Skizze zu sehen, biegt man "normaleweise" die einzelnen Deckenbretter auf Höhe der Bridge, richtet sie ab und verleimt sie. Das habe ich früher auch schon mal so gemacht. Allerdings hat mir mal ein Gitarrenbauer erzählt, daß er die Deckenwölbung nur über die Balken erreicht und somit jede Menge Spannung auf die Decke bringt und damit Lautstärke und schnelle Ansprache.... Ich überlege nun, ob ich eine schon vor längerer Zeit passgenau gefügte Fichtendecke nochmal auseinanderreiße oder die es tatsächlich mal auf diese Weise probieren soll.
Hat da jemand Erfahrungen oder eine Meinung dazu?

Grüße Stefan
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jhg
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Re: Maccaferri

#2

Beitrag von jhg » 20.05.2010, 17:30

Hallo Stefan,

wie du merkst, halten sich hier alle ein wenig zurück bei deinem Problem ...
Wenn ich mich recht erinnere, hatten wir auch im alten Forum keinen wirklich Spezialisten zum Thema Maccaferri Gitarren. Mir ist auch keiner bekannt, der so ein Ding schon mal gebaut hat. Ich fürchte, du musst da einfach deine Erfahrungen selber machen. Was jetzt wirklich besser ist - ich glaub hier weiß das keiner ....
Mein "Gefühl" sagt allerdingst: Zuviel Spannung begünstigt natürlich auch die Rissneigung. Es kann also gut sein, wenn du die Gitarren dann ein wenig zu trocken irgendwo stehen hast, dass die Decke dann nicht nur an einer Stelle reißt. Ich würds erst mal so lassen ....

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Re: Maccaferri

#3

Beitrag von Herr Dalbergia » 20.05.2010, 20:41

Hallo Stefan

ich bin kein "spezialist" für selmer / gitano /maccaferi gitarren, jedoch habe ich gitarrenbauer gelernt, und angefangen hat mein berufsleben bei www.hahl-guitars.com.
von da her habe ich wohl bei einigen maccas "mitgebaut". ich denke auch ich kann es hier verantworten, wen ich etwas schreibe was ich bei stefan hahl gelernt habe.

1. soweit ich mich erinnere biegt er die deckenhälften nicht vor, ich denke er macht das mit der starken wölbung eher über die abwicklung der zargen sowie die beleistung

2. aus dem bauch raus ( und das sind im gitarrenbau meiner meinung nach oft die richtigen entscheidungen) würde ich die deckenhälften auch nicht erst biegen und dann verleimen.

3. ich würde selmer maccas nicht als archtop bezeichnen, sondern als klassiche flattop konstruktion, halt mit mehr oder weniger starker wölbung

4. du kannst ja stefan hahl einfach mal anrufen und ihn fragen, vielleicht plaudert er etwas...

mfg alex

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Re: Maccaferri

#4

Beitrag von polytune » 20.05.2010, 23:32

Wenn schon Birelli Lagrene so eine Gitarre spielt und gut findet, werde ich's auch mal so wie Stefan Hahl versuchen. Die Decke wird über die Balken gebogen, nach dem Motto: Wer sich nicht biegt,...:badgrin:.
Mit der "Mandolinenbauweise", also die Deckenhälften vorher biegen, habe ich schon Erfahrungen gemacht. Da kommt dann auch Spannung auf die Decke, aber ich glaube, nicht so gleichmäßig, wie wenn man gleich biegt, aber immerhin ist diese Gitarre in der Mitte ca. 2cm höher als am Rand ( Da ist manche Archtop flacher...)
Vor ein paar Jahren habe eine maccaferriartige Klampfe ganz flach gebaut, ohne einen Peiler zu haben, mit zu schwachen Deckenbalken, die auch nicht bis zum Rand gingen. Die hat sich dann im Laufe der Zeit zum Gegenteil einer Archtop entwickelt..... ;), praktisch eine Negativ-Archtop. Vielleicht sollte man direkt mal ein Konzept daraus machen :idea: , der Klang war eigentlich ziemlich gut und laut. Auf jeden Fall war ich bei einer Session "gegen" 2 gute Westerngitarren deutlich lauter. So eine trichterförmige Decke hat ja auch irgendwie was von einem Lautsprecher. Ca.ein Jahr später als die Decke ca. 2cm tiefer als der Rand war, hatte ich keine Nerven mehr und habe dann die Balken unter der Brücke gewechselt.
Mit Stefan Hahl habe ich schon mal telephoniert, als es um den Bau einer Archtop ging. Er war sehr nett und hat mir auch ein paar Tips gegeben, aber was er da mit seinen Deckenbalken bei seinen Archtops macht, hat er mir nicht gesagt :( .
Vielen Dank erstmal
Stefan

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Re: Maccaferri

#5

Beitrag von clonewood » 20.05.2010, 23:40

wenn eine Decke einsackt ändert sich die Saitenlage doch drastisch von Klappergeräuschen über aufliegende Saiten bis zum Knickwinkel der Saiten am Griffbrettende :?: ......2 cm das kann kein Steg kompensieren....oder ist der Hals auch mitgekommen?

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Re: Maccaferri

#6

Beitrag von polytune » 20.05.2010, 23:45

Nö, ich habe die Bridge öfter mal gewechselt oder was untergelegt, bis ich keine Lust mehr hatte und mir eine andere Gitarre gebaut habe :), eben die mit Mandolinenbauweise.

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Re: Maccaferri

#7

Beitrag von polytune » 20.05.2010, 23:47

2 cm wurden es allmählich........

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Re: Maccaferri

#8

Beitrag von clonewood » 20.05.2010, 23:51

.......ich habe die Bridge öfter mal gewechselt oder was untergelegt, bis ich keine Lust mehr hatte
ah...verstehe....

äh.......spätestens wenn die Decke am Boden angekommen ist, ist Ruhe :badgrin:

ich hätte auch vorher die Lust verloren...

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