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Re: Kleine Archtop mit doppeltem Cutaway

Verfasst: 12.06.2012, 08:19
von 12stringbassman
jhg hat geschrieben:1. Das Brett scheint mir insgesamt noch ziemlich dick. Ich habe bei meinen Archtops mit dem Elektrohobel erst mal ein gutes Stück aus der Mitte heruntergehobelt (macht dir vielleicht auch ein Schreiner mit einer Abrichte) Sonst wird die Wölbung wahrscheinlich ein bisschen zu extrem - ist aber auch Geschmackssache
2. Bevor ich mit den Hobeln anfange, arbeite ich mit einem Geigenbaulöffel
http://www.mehr-als-werkzeug.de/product ... seisen.htm.
So ein teil lohnt sich wirklich, weil man damit sowohl die Außen- als auch Innenwölbung wunderbar vorarbeiten kann. Die Investition hat sich wirklich gelohnt.
3. Ich fräse mit der Oberfräse an der Außenseite einen Rand an, der mir dann als Referenz für die Randdicke dient.
Alle drei Tips unterschreibe ich vorbehaltslos!

Mach Dir Wölbungsschablonen, wie im Benedetto-Buch abgebildet. Die musst Du evt. an Deinen Entwurf etwas anpassen.
Geigenbaulöffel rulez!
Ich würde den Rand ca. 25mm breit rundum planfräsen auf fast Sollstärke. Erst ab da die Wölbung ausarbeiten. Wenn Decke und Boden fertig ausgearbeitet sind, die Randeinfassung (aka "das Binding") dran und die Kiste zugeleimt ist, kannst Du mit dem Geigenbauhobel mit gewölbter Sohle, runder Ziehklinge und ggf. mit Schleifpapier auf dem gewölbten Schleifklotz ganz sachte die Gegenkurve (aka "Recurve" aka "Depression") ausarbeiten. Das lohnt sich wirklich!

Wie willst Du eigentlich den Falz für die Randeinfassung fräsen ohne Oberfräse bzw. Tischfräse?

Grüße

Matthias

Re: Kleine Archtop mit doppeltem Cutaway

Verfasst: 12.06.2012, 10:23
von niggez
Die schablonen hab ich mir gebaut und an meine Größe angepasst. Wie gesagt hab ich keine fräse. Den falz fürs binding mache ich von Hand, mit dem stemmeisen. Hab mir aus einer klinge ein kleines Werkzeug gebaut, mit dem ich den falz genau anreißen kann, und dann brauch ich noch etwas Geduld!

Re: Kleine Archtop mit doppeltem Cutaway

Verfasst: 13.06.2012, 00:35
von niggez
Ich hab nun das Binding der Kopfplatte teilweise angebracht. Erst mal habe ich die beiden Langen Stücke angeklebt, nachdem ich den Falz dafür herausgearbeitet habe. Man kann auch die kleine Abdeckplatte aus Ebenholz sehen, die die Schraube des Halsstabes bedeckt. Die Kopfplatte ist mit einem Mahagoni Furnier beklebt, da mir die natürliche Mahagoni Maserung in dem Bereich nicht besonders gefallen hat.
Zu sehen ist auch der vintage-bone Sattel, den ich aber noch nicht in Form gebracht habe.
Als nächstes werden also die kurzen Stücke angeklebt, wobei ich erst mal warte bis der Kleber ganz durchgetrocknet ist, damit sich nichts verbiegt, und das Binding sich gut schneiden lässt.

Bild

Ein bischen Sorgen macht mir noch die Schwalbenschwanzverbindung von Hals und Korpus, die ich Ohne Fräse wieder komplett von Hand, mit Säge und Stemmeisen herausarbeiten werde. Ich habe jedoch eine ausführliche Beschreibung eines Menschen finden können, der diesen Schritt ebenfalls nur mit diesen Werkzeugen durchgeführt hat, das hat mir dann wieder etwas Mut gemacht...aber ich denke zu weit, erstmal den Korpus fertig bauen und dann weiter schauen!

Re: Kleine Archtop mit doppeltem Cutaway

Verfasst: 13.06.2012, 00:55
von hansg
Ein schönes Projekt.
Das wird mit Interesse weiterverfolgt. :)

Wie sieht eigentlich dein Werkzeug für den Bindingfalz aus?
Und welche Klinge verwendest du hier?
Könntest du davon bitte mal ein Bild zeigen?
Das scheint ja recht gut zu funktionieren.

Beste Grüße
Hans

Re: Kleine Archtop mit doppeltem Cutaway

Verfasst: 13.06.2012, 09:02
von DoubleC
niggez hat geschrieben:....................Ein bischen Sorgen macht mir noch die Schwalbenschwanzverbindung von Hals und Korpus, die ich Ohne Fräse wieder komplett von Hand, mit Säge und Stemmeisen herausarbeiten werde. Ich habe jedoch eine ausführliche Beschreibung eines Menschen finden können, der diesen Schritt ebenfalls nur mit diesen Werkzeugen durchgeführt hat, das hat mir dann wieder etwas Mut gemacht...aber ich denke zu weit, erstmal den Korpus fertig bauen und dann weiter schauen!
Wo kann man denn diese Beschreibung zur händischen Herstellung (arrhhhghhhhh Kontrukteursdeutsch!) einer Schwalbenschwanzverbindung finden? Ich bin gerade dabei, Informationen zu sammeln und wäge gerade ab, ob die Herstellung einer Schablone zum Fräsen des Schwalbenschwanzes oder die Arbeit mit Säge/Stechbeitel den grösseren zeitlichen und finaziellen Aufwand darstellen (think) ........ Auch mit einer sehr genauen Schablone kann man mit der Oberfräse neben höllischem Lärm&Staub auch jede Menge Blödsinn veranstalten :(

Gruss


DoubleC

Re: Kleine Archtop mit doppeltem Cutaway

Verfasst: 13.06.2012, 09:29
von 12stringbassman
DoubleC hat geschrieben:Auch mit einer sehr genauen Schablone kann man mit der Oberfräse neben höllischem Lärm&Staub auch jede Menge Blödsinn veranstalten :(
Allerdings. :roll:

Und diese Art der Holzverbindung ist älter als die Erfindung der Oberfräse ;)

Re: Kleine Archtop mit doppeltem Cutaway

Verfasst: 13.06.2012, 09:40
von Micha65
Ich finde es immer wieder gut, wenn im privaten Gitarrenbau, wo die Zeit die man benötig ja keine Rolle spielt,
immer ganz viel alte Handarbeitstechniken zum Einsatz kommen. Gerade diese Fertigkeiten machen dieses
Hobby doch erst so interessant.

An dieser Stelle mein vollen Respekt und Hochachtung für deine bisherigen Arbeiten.

Wünsche weiterhin viel Spaß.

Und ja Bilder von deinen Spezial-Werkzeugen sind hier immer gern gesehen. ;)


Gruß Michael

Re: Kleine Archtop mit doppeltem Cutaway

Verfasst: 13.06.2012, 11:38
von niggez
Hier ist die Dokumentation, wie ganz von Hand ein Dovetail Joint angefertigt wird, zwar an einer Konzertgitarre, aber das macht ja nichts!
http://gicl.cs.drexel.edu/people/sevy/l ... joint.html

Re: Kleine Archtop mit doppeltem Cutaway

Verfasst: 13.06.2012, 12:45
von DoubleC
niggez hat geschrieben:Hier ist die Dokumentation, wie ganz von Hand ein Dovetail Joint angefertigt wird, zwar an einer Konzertgitarre, aber das macht ja nichts!
http://gicl.cs.drexel.edu/people/sevy/l ... joint.html
Ach der.......den hatte ich verbuddelt. Hier ist noch einer: Steve Stevens dovetail Joint

Gruss


DoubleC

Re: Kleine Archtop mit doppeltem Cutaway

Verfasst: 06.07.2012, 15:26
von niggez
Mittlerweile sind wieder ein paar Wochen vergangen, und der Bau ist auch gut fortgeschritten.

Ich habe sowohl Top als auch Backplate fertig gemacht, mich für ein X-Bracing entschieden. Top und Backplate sind dann mit den Zargen verleimt worden. Vorher habe ich noch das Loch für den End-Pin-Jack gebohrt, und die Innenseite des Korpus mit einer dünnen Schicht Schellack lackiert.

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Frage: Die F-löcher habe ich ohne Binding belassen. Habt ihr Ideen oder Tips wie ich diese verzieren könnte? Benedetto schlägt abgeschrägte Kanten vor, ich überlege einen schmalen Streifen um die F-löcher herum, sowie die sichtbare Innenkante der Löcher weiß zu lackieren. Quasi ein Fake-Binding der F-löcher. Im Geigenbau wird das doch manchmal in schwarz gemacht?

Das Binding am Korpus ist angebracht, und "geputzt". Ich hab mir einen Fräskopf für mein Dremel gekauft, und einen Abstandshalter gebastelt mit dem ich den Falz am Korpus gefräst habe, da es hier mit dem Stecheisen bei weitem nicht so gut geklappt hat wie beim Mahagoni Kopf.
Ich habe mich für ein weißes Binding entschieden, etwas schlichter als das w-s-w am Hals und am Kopf. Der Korpus soll gelb gebeizt werden wenn die Gitarre endlich fertig ist, und dann mit Schellack lackiert werden. Ich hoffe dass ich so eine Art Honiggelb erreichen kann.

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Das Kopfplattenbinding ist auch fertig, hier bin ich nicht ganz zufrieden mit dem Ergebnis - es steht nun etwas über, und ich kann es nicht sauber putzen da sonst soviel Material abgenommen wird dass die 2. schwarze Schicht unter der weißen zum Vorschein kommt.

In die Kopfplatte habe ich ein Perlmutt Inlay eingelegt, das ich aus einem kleinen Stück Perlmutt ausgesägt und gefeilt habe, schlicht und simpel. Ich hoffe es wird vom aufmerksamen Betrachter sofort als "J" erkannt!

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Das Tailpiece habe ich aus einem Ebenholzrohling gefertigt, es ist für meinen Geschmack noch etwas zu dick. Es wird später per Tailgut am Endpin befestigt, ich habe hierfür einen kleinen Cellotailgut verwendet, und diesen etwas gekürzt. Die Form habe ich von Benedetto übernommen, jedoch etwas verkürzt, da meine Gitarre ja keine 17" Archtop, sondern eher eine 15" Archtop ist. Ich bin mir nicht sicher wie dünn ich es im Bereich der "Saitenschlitze" machen kann, habt ihr da einen Richtwert? Benedetto beschreibt das nicht genauer, meins hat momentan ca. 12mm. Wären 9-10mm vorstellbar?

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Einen Pickguard bekommt die Gitarre auch, ich habe die Form schon ausgesägt, aus indischem Palisander. Ich hatte erst überlegt da auch ein Binding dran zu machen, das scheint mir aber etwas zu viel des guten, ich belasse den Pickguard also schlicht aus Holz. Ich warte mit der Montage bis zu allerletzt, da ich als Pickup einen AER mr. N. Smith Floating Humbucker ausgesucht habe, der am Hals montiert wird, nicht dass es da zu Problemen bei der Befestigung am Halsende kommt. In den Pickguard will ich auch ein oder zwei Regler montieren, Volumen und eventuell Tone.
Frage zum Tonabnehmer: Mein Hals ist relativ kurz, nur 19 Bünde. Ich glaube mit der Haltevorricthung des Pickups kann ich den 24. "imaginären" Bund gar nicht erreichen, an dem ja der Neck-Pickup oft montiert wird. Den 22. schaffe ich vielleicht gerade so, 21. ist wohl realistischer. Hoffe der klingt auch an der Stelle gut...

Am Korpusende habe ich ein kleines Stück hellen Knochen, 5x5x25mm eingelegt, damit der Tailgut von der Saitenaufhängung sich später nicht eindrückt. Die Schwalbenschwanzverbindung ist fertig, es fehlt noch ein klein wenig Feineinstellung..das ist ja echt ganz schön knifflig.

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Die Verbindung macht mir noch ein wenig zu schaffen, vor allem fällt es mir gerade schwer den Hals genau dem Kropus über dem Neckblock anzupassen. Benedetto schreibt hier, dass man einen Tropfen Leim zwischen Neck-extension und Auflage anbringen "kann". Wie macht Ihr das, den Hals nur in der Schwalbenschwanzverbindung verleimen, oder auch die Neckextension wo diese aufliegt schön ordentlich festleimen??

Re: Kleine Archtop mit doppeltem Cutaway

Verfasst: 09.07.2012, 10:24
von TheByte
Hi,

ich bin fasziniert (und warte auf die Bilder) (clap3)
Eine Archtop wollte ich eigentlich auch schon bauen, aber... (meine Laute kam mir da in die Quere :lol: )
Frage: Die F-löcher habe ich ohne Binding belassen. Habt ihr Ideen oder Tips wie ich diese verzieren könnte?
Bei meiner Armin Paulus ist das ein echtes Stück weißes Binding in den Innenkanten.
Das finde ich, zeugt immer von Können (und sieht sehr schick aus, vorausgesetzt, es ist gut gemacht :lol: )

mfG und weiterhin viel Spaß

Re: Kleine Archtop mit doppeltem Cutaway

Verfasst: 09.07.2012, 13:51
von bea
niggez hat geschrieben: Frage: Die F-löcher ...Im Geigenbau wird das doch manchmal in schwarz gemacht?
Manchmal. Bewußt kenne ich es allerdinjgs nur offen mit leicht abgerundeten Kanten. Genaus habe ich es bei meiner Archtop auch gemacht.
Das Tailpiece ... Ich bin mir nicht sicher wie dünn ich es im Bereich der "Saitenschlitze" machen kann, habt ihr da einen Richtwert? Benedetto beschreibt das nicht genauer, meins hat momentan ca. 12mm. Wären 9-10mm vorstellbar?
Ich habe sogar einfach zwei zargenreste aufeinender geleimt. Das ist zwar tatsächlich ein wenig schwach und biegt sich unter der last der Saiten durch - aber es hält seit über 25 Jahren.
In den Pickguard will ich auch ein oder zwei Regler montieren, Volumen und eventuell Tone.
Frage zum Tonabnehmer: Mein Hals ist relativ kurz, nur 19 Bünde. Ich glaube mit der Haltevorricthung des Pickups kann ich den 24. "imaginären" Bund gar nicht erreichen, an dem ja der Neck-Pickup oft montiert wird. Den 22. schaffe ich vielleicht gerade so, 21. ist wohl realistischer. Hoffe der klingt auch an der Stelle gut...
Es gibt auch Tonabnehmer, die man am Pickguard befestigen kann. Finde ich besser: dann ist die gesamte Schaltung in einer Baueinheit konzentriert. Man kann das Schlagbrett auch entfernen und hat dann eine rein akustische Gitarre.

Wie macht Ihr das, den Hals nur in der Schwalbenschwanzverbindung verleimen, oder auch die Neckextension wo diese aufliegt schön ordentlich festleimen??
Diese Problem musste ich nicht lösen. Bei meiner Gitarre liegt der Hals einfach auf dem vergrößerten Oberklotz auf. Dieser bildet eine Art Sustainblock.

Re: Kleine Archtop mit doppeltem Cutaway

Verfasst: 09.07.2012, 15:25
von 12stringbassman
Sehr schick. Aplaus! (clap3)

F-Löcher:
Das Hirnholz sollte auf jeden Fall vor Feuchtigkeit (Bier, Schweiß, Tränen) und Aufspreißeln geschützt werden, was ja die primäre Funktion einer Randeinfassung / eines Bindings ist. Jetzt wird's natürlich schwierig, einen Kunsstoffstreifen da reinzukleben, weil die Kiste schon zu ist.
Also würde ich die Kanten leicht entschärfen und mit einem geeigneten Lack versiegeln.

Grüße

Matthias

Re: Kleine Archtop mit doppeltem Cutaway

Verfasst: 10.07.2012, 05:33
von maxinferno
TheByte hat geschrieben:Bei meiner Armin Paulus ist das ein echtes Stück weißes Binding in den Innenkanten.
Das finde ich, zeugt immer von Können (und sieht sehr schick aus, vorausgesetzt, es ist gut gemacht :lol: )
...oder es verdeckt die Verwendung einer "ordinären" Sperrholzdecke :D

Re: Kleine Archtop mit doppeltem Cutaway

Verfasst: 10.07.2012, 17:14
von TheByte
Ja, wäre möglich :lol:
Aber in diesem Fall nicht der Fall :D

mfG

Re: Kleine Archtop mit doppeltem Cutaway

Verfasst: 12.07.2012, 08:27
von niggez
Nach 10 stündigem einpassen passt der Hals endlich so wie ich ihn gerne hätte. Der Hals ist also nun eingeleimt, ich habe mich dem Tailpiece gewidmet, wobei das noch nicht ganz fertig ist...immer noch etwas zu dick, und die abgerundeten Kanten sollen noch etwas schöner werden. Den Sattel habe ich von der Höhe und Breite her angepasst, und als nächstes werden dann die Bünde abgerichet.

Außerdem ist meine Brücke auch ein Stückchen zu niedrig, ich muss den aufliegenden Teil etwas größer bauen, damit die Saitenlage hoch genug eingestellt werden kann.

Für die F-löcher werde ich so vorgehen wie vorgeschlagen, also leicht abrunden, und dann lackiere ich die innenkanten mit weißem Lack.

Hier nochmal ein paar Bilder:

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Re: Kleine Archtop mit doppeltem Cutaway

Verfasst: 12.07.2012, 09:13
von bea
Schön. Gratuliere!

Re: Kleine Archtop mit doppeltem Cutaway

Verfasst: 12.07.2012, 09:57
von Poldi
Gefällt mir auch. Saubere Arbeit.

Re: Kleine Archtop mit doppeltem Cutaway

Verfasst: 12.07.2012, 15:45
von TheByte
Ja, das gefällt in der Tat :D
Kannst du mal ein Detailbild vom Kopfplatten-Inlay machen?
(Falls es nicht zu große Umstände bereitet ;) )

mfG

Re: Kleine Archtop mit doppeltem Cutaway

Verfasst: 14.07.2012, 01:04
von niggez
Ja klar, mach ich. Hab gerade zum ersten m Saiten aufgezogen - ich bin unglaublich positiv überrascht von dem sound! Die Brückenauflage muss noch etwas verfeinert werden, meine sattelkerben ebenfalls. Außerdem ist das tailpiece immer noch etwas verkratzt vom raspeln, da muss ich auch nochmal drüber schleifen...

Re: Kleine Archtop mit doppeltem Cutaway

Verfasst: 16.07.2012, 08:13
von niggez
Bild
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Nun hab ich die Gitarre wieder auseinander gebaut, um sie zu schleifen und noch ein paar Kleinigkeiten fertig zu machen, wie zum Beispiel die Kappe am Halsfuß. Dann wird Sie bald lackiert.

Re: Kleine Archtop mit doppeltem Cutaway

Verfasst: 16.07.2012, 09:16
von bea
Die Lackierung wird den akustischen Ton beeinflussen - dämpfen. Wenn er Dir so gefällt, solltest Du die Lackierung so dünn wie möglich ausführen, besonders auf der Decke.

Re: Kleine Archtop mit doppeltem Cutaway

Verfasst: 16.07.2012, 11:00
von niggez
Danke für den Tipp!
Ich lackiere mit Schellack. Ich werde nach der Anleitung aus diesem Forum vorgehen, "Schellack für Faule". Ich hab auch gehört dass Schellack den Ton nicht zu arg beeinflusst. Ich mache mir aber nicht allzuviele Sorgen, ich denke nach der Lackierung wird mir der Klang immer noch gefallen - egal in welch Richtung er nun beeinflusst wird. Ich bin eigentlich schon zufrieden damit, dass die Gitarre beim Saiten aufziehen nicht in der Mitte auseinander gebrochen ist!

Re: Kleine Archtop mit doppeltem Cutaway

Verfasst: 17.07.2012, 15:51
von niggez
Wie stellt man es an, dass das Binding schön strahlt? Mit feinerem Schmirgelpapier schmirgeln als den Rest der Gitarre? Ich hab das Gefühl, vor allem das W-S-W Binding ist eher matt nach dem Schleifen. Als ich es mit der Ziehklinge bearbeitet hatte, oder mit dem Stecheisen hat es so schön geleuchtet, aber nach dem Schmirgeln sieht das nicht mehr so toll aus.
Würdet ihr vor dem Lackieren mit Schellack das Binding abkleben? und was ist mit dem Griffbrett, abkleben damit keine Flecken drauf kommen?

Re: Kleine Archtop mit doppeltem Cutaway

Verfasst: 17.07.2012, 17:26
von capricky
Es ist doch normal, dass nach dem Schleifen das Binding matt wird. nach dem Lackieren glänzt es wieder. Warum lackierst Du nicht mit Nitrolack? Wenn Du keine Möglichkeit mit Kompressor und Spritzpistole hast, dann nimm Spraydosen. Schelllack ist wirklich für Faule und für Arme (geht auch auf die Arme). Das ist letztlich dann auch der Lack mit der geringsten Widerstandsfähigkeit, mechanisch wie chemisch. Das Schelllack den besten "Klang" haben soll ist auch nur ein Gerücht (na wer wird das wohl erzählen? ;) ), es hält einer Überprüfung nicht stand. Und ja, Lack dämpft oder verändert den "Ton", aber ich verrate jetzt mal ein wohl gehütetes Geheimnis, Holz tut das auch! :D
Natürlich klebt man das Griffbrett ab, das braucht weniger Zeit als die sehr wahrscheinliche Nacharbeit das Griffbrett zu reinigen.

capricky