Kleine Archtop mit doppeltem Cutaway

Wie baue ich mir eine Semiakustische- oder Archtopgitarre

Moderator: jhg

niggez
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Re: Kleine Archtop mit doppeltem Cutaway

#76

Beitrag von niggez » 23.07.2012, 12:31

Danke für die zahlreichen Ticks bezüglich Finish. Ich bleibe beim Schellack, und hoffe dass ich heute mit der Prozedur anfangen kann. Ich hab an ein paar Holzstücken mal die vorgehensweise getestet.
Ich lackiere die Gitarre nun doch nicht mit Schellack, sondern mache es richtig als Politur (french polish). Ich denke dass ich damit ein zufriedenstellendes Resultat erzielen kann.
Ich hab mir gelbe, orangene, und hellbraune Beize besorgt, aus den 3 Farben hab ich dann ein gelb/braun gemischt. Zum Rand hin mach ich das etwas dunkler, durch den Schellack bekommt es noch eine goldbraune Note.
Hier mal eins von den Testobjekten. Ich hab die Oberfläche nicht ganz glatt geschliffen, da ich zu faul war...daher die vielen Macken die man deutlich sehen kann.
Man kann aber einen guten Eindruck von der Farbe bekommen, die die Gitarre bekommen soll. Es handelt sich übrigens um ein Stück Ahorn aus dem die Rückseite der Gitarre gefertig ist.

Ich hab nur eine Schicht Schellack auf das Stück aufpoliert, und es sieht schon nett aus und fühlt sich sehr angenehm an.

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niggez
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Re: Kleine Archtop mit doppeltem Cutaway

#77

Beitrag von niggez » 25.07.2012, 08:24

Hallo!
Das Beizen ist nun abgeschlossen. Meine Vorgehensweise war folgende:
1. Top + Back gelb beizen (Mischung aus gelb und orange angerührt)
2. Zargen orange beizen (Mischung aus orange mit einem schuss hellbraun)
3. Top + Back vom Rand nach innen orange beizen mit der obigen Mischung
4. Zargen braun beizen (Mischung aus hellbrauner beize mit ein bischen orange und gelb drin)
5. Top + Back vom Rand nach innen mit dem gleichen Braun beizen.

Ich hab die verschiedenen Farbtöne immer mit einem feuchten Lappen ineinander verwischt, um den Übergang hinzubekommen. Ich hab mehr Orange verwendet als ich bei den Teststücken hatte, das ganze sollte dann so in die Richtung orangeburst gehen, nur eben nicht so dunkel an den Rändern, nur geringer Unterschied von Außen zur Mitte hin.

Im nassen Zustand leuchtet das noch ein bischen mehr, und der Unterschied zwischen Rand/Mitte ist ein wenig deutlicher. Insgesamt bin ich aber zufrieden, da ich ja eher einen subtilen Übergang wollte. Mit dem Schellack wird dann alles auch noch ein bischen bräunlicher, ein wenig dunkler, und ich hoffe das Leuchten kommt dann auch wieder schön raus.

Die Flecken, vor allem auf der Backplate, und die schwarze Verfärbung auf dem Top, in der Nähe der Fuge, das sind Fehler im Holz gewesen. Finde aber nicht dass es zu sehr stört, gibt dem ganzen so einen Antiquaren Touch.

Ist es ratsam nach dem Beizen, vor dem Lackieren vorsichtig mit Schmirgelpapier, oder mit feiner Stahlwolle (000, 0000?) drüberzugehen? Oder einfach mit einem trockenen Tuch vorsichtig drübergehen?

Auf diesem Bild ist die Gitarre erst teilweise getrocknet
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Immer noch nicht ganz trocken
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Jetzt ist sie ganz trocken
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niggez
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Re: Kleine Archtop mit doppeltem Cutaway

#78

Beitrag von niggez » 26.07.2012, 14:38

Ich hab doch tatsächlich ein paar Kratzer auf der Decke übersehen :( als ich die Recurve gemacht hab, hab ich zuerst relativ grobes Schleifpapier genommen. Die hab ich auch beim Wässern nicht gesehen, jetzt hab ich da quasi im Kreis laufende Kratzer...
Ich hab nach dem Beizen erstmal das Binding sauber gemacht. Das strahlt jetzt wieder in weißem Glanze.
Abgesehn von den Kratzern läuft alles nach Plan. Habe die erste Schicht Schellack drauf, mit Bimsmehl auf dem Mahagonihals zum Porenfüllen, und das geht echt gut. Auf der Rückseite sieht es auch gut aus, nur auf der Fichtendecke bin ich mir noch nicht ganz sicher, ob ich da schon das richtige Gefühl für den Lack hab. Die Decke scheint mehr Lack aufzunehmen als der Hals und die Rückseite, ich werde heute mal vorsichtig zwischenschleifen mit etwas Stahlwolle, da die Decke sich doch wieder ein wenig rauh anfühlt. Ich hatte sie bis auf 400 hoch geschliffen.
Das gleiche gilt übrigens für die Zargen, die fühlen sich auch wieder etwas rauher an.

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Re: Kleine Archtop mit doppeltem Cutaway

#79

Beitrag von niggez » 27.07.2012, 10:19

Jetzt läufts, das polieren klappt echt gut. Vor allem der Hals ist eine Wucht! So langsam stellt sich auch auf der Decke die Glätte ein, ich hab hier nun doch, obwohl es bei Fichte ja eigentlich nix zu Füllen geben sollte, mit etwas Bimsmehl das ganze deutlich glatter bekommen.
Auf der Rückseite hingegen klappt es hervorragend ohne Bimsmehl.
Der Hals und die Kopfplatte sind richtig dunkel geworden, das Inlay auf der Kopfplatte sticht sehr schön raus. Schellack und Mahagoni scheint eine wirklich gute Kombination zu sein.

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Re: Kleine Archtop mit doppeltem Cutaway

#80

Beitrag von niggez » 30.07.2012, 08:29

Das Projekt ist abgeschlossen. Ich mach mal noch ein paar schönere Bilder als diese mit dem Handy. Ich werde auch eventuell noch ein paar Soundsamples aufnehmen und reinstellen.
Ich bin zufrieden mit dem Endergebnis. Die Gitarre hat verstärkt einen schönen Klang, akustisch denke ich dass sie profitiert wenn ich stärkere Saiten als die 011er draufmache die ich da hatte.

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Re: Kleine Archtop mit doppeltem Cutaway

#81

Beitrag von Gelöschter Benutzer » 30.07.2012, 08:44

Hmm,..sieht ziemlich Matt aus?,...normalerweise, kann man sich in einer Schellackpolitur spiegeln,...wie lange hast du jetzt poliert?

Gruß

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Re: Kleine Archtop mit doppeltem Cutaway

#82

Beitrag von niggez » 30.07.2012, 08:53

Hallo,
ich muss nochmal Bilder reinstellen die nicht mit dem Handy gemacht wurden, dass man die Spiegelung sehen kann.

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Re: Kleine Archtop mit doppeltem Cutaway

#83

Beitrag von Simon » 30.07.2012, 09:50

Mach dann einen eigenen Galerie- Thread, mit Soundsamples bitte!!! :)

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Re: Kleine Archtop mit doppeltem Cutaway

#84

Beitrag von niggez » 13.04.2015, 23:38

Hallo liebe Leute,

Es ist jetzt fast 2 Jahre her, dass ich meine erste Gitarre gebaut habe. Da mir einiges nicht gefallen hat, habe ich mich durchgerungen ein paar umbauten vorzunehmen. Ich hatte echt Schiss dass ich es versaue, vor allem da ich die Halsbreite am Kopfende geändert habe, und dann einen neuen Falz für das Binding am Hals fräsen musste. Es ist aber alles gut gegangen. Es war eine Menge Arbeit, aber jetzt macht es endlich Spaß darauf zu spielen, und die kleinen Fehler, die mir ein Dorn im Auge waren, sind behoben. Die Gitarre ist mit der neuen Lackierung auch kaum wiederzuerkennen...der klang scheint jetzt auch etwas schöner zu sein, vielleicht ist es auch nur Einbildung... Aber der Saitenwinkel auf der Bridge war zu steil. Ich habe das tailpiece angehoben um den Winkel zu verringern, und dadurch ist die Ansprache meines Erachtens weniger direkt, etwas sanfter geworden. Ich habe eine Tone-Control hinzugefügt, und die Knöpfe direkt in der Decke montiert da für 2 am Pickguard kein platz war. Das Loch am pickguard habe ich mit einem Perlmuttinlay ausgefüllt, in das meine Initialien eingraviert sind. Der Pickguard muss noch richtig befestigt werden, dafür baue ich noch eine kleine Klammer die zur unteren Zarge rübergeht, wie bei den Gibsons.
Auch die Form der Kopfplatte habe ich verändert, stark verkleinert. Dadurch ist die Gitarre nicht mehr so Kopflastig wie vorher. Der Tear-shaped burst ist mir auf der Rückseite besser gelungen als auf der Vorderseite, aber ich bin damit trotzdem zufrieden.

Danke nochmal an alle die mir geholfen haben und von denen ich mir Techniken und Ideen angeschaut habe!

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Re: Kleine Archtop mit doppeltem Cutaway

#85

Beitrag von Poldi » 14.04.2015, 05:37

Erst mal Glückwunsch zu dem gelungenen Umbau.
Was mir nicht so gefällt ist die Lackierung der Vorderseite, die hat für meinen Geschmack etwas
viel Schwarz abbekommen.
Dafür sieht die Rückseite super aus.

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Re: Kleine Archtop mit doppeltem Cutaway

#86

Beitrag von niggez » 14.04.2015, 07:20

Dabei hab ich an der Rückseite geübt und dachte mir jetzt bin ich bereit für die Vorderseite :)
Aber irgendwie gings mir da nicht so gut von der Hand...

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