Archtop 3 - irgendwas mit Khaya oder anderem Managoni

Wie baue ich mir eine Semiakustische- oder Archtopgitarre

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Re: Archtop 3 - irgendwas mit Khaya oder anderem Managoni

#126

Beitrag von jonneck » 12.01.2024, 13:44

Okay, dann nochmal auf ein neues.....

Ich hatte beim Rockinger diverse Bindings bestellt und dieses wird's. Es wird als Zelluloid verkauft - ob es das wirklich ist? Gibt es echtes (explodierendes) Zelluloid überhaupt noch? Egal.....
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Hier nochmal die Vorbereitung.....
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.... und hier das Zwischenergebnis.
DSC05150.JPG
Es lässt sich sehr gut mit Aceton kleben, schmiert aber (netterweise) deutlich weniger als ABS. Wenn es jetzt noch hält, dann ist alles gut.


Um die Trocknungszeit zu überbrücken, bekommt das Schlagbrett noch ein Stück 0,5mm Messingblech als Sammelerde. Und als "mehr Fleisch", da ich die Potimuttern so tief wie möglich einsenken möchte.
Geklebt ist es mit Epoxy.
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Gruß

Frank

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Re: Archtop 3 - irgendwas mit Khaya oder anderem Managoni

#127

Beitrag von jonneck » 12.01.2024, 13:52

So, jetzt kann das Klebeband ab und siehe da - alles hat gehalten.
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Um das zunächst mal auf Höhe zu bringen, habe ich mir dieses schnelle Kratzwerkzeug gebaut..... es ist sogar in der Kratztiefe verstellbar.... 8)
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Und dieses Zelluloid-Zeugs kratzt sich deutlich zäher als ABS.
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Den zargenseitigen Überstand bearbeite ich dann mit den Mini-Ziehklingen..... das zieht sich ziemlich.....
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Zwischendrin habe ich dann noch eben die Befestigungslöcher für den Saitenhalter gebohrt und den mal probemontiert.
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Das vierte Loch ist dann für das Erdungskabel.
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Gruß

Frank

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Re: Archtop 3 - irgendwas mit Khaya oder anderem Managoni

#128

Beitrag von jonneck » 12.01.2024, 14:00

Ich habe dann noch ein wenig weiter am Bindung rumgekratzt - aber eigentlich soll die Kiste heute zu.

Und irgendwie hatte ich dieses Loch ausserhalb der Kontur geplant..... verschieben geht auch nicht. Nun ja, auch das ist kein Beinbruch und das kommt auch noch zu.
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Ausrichten werde ich den Boden "auf Sicht" im Leim. So richtig sehen kann man die Mitte eh nicht und auf einem Millimeter hin oder her kommt es hier nicht an.
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Dann richten wir mal das Material....
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DSC05170.JPG

... und leimen es zusammen.
DSC05171.JPG
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Das darf jetzt mal in aller Ruhe trocknen. Morgen geht es dann weiter.
Gruß

Frank

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Re: Archtop 3 - irgendwas mit Khaya oder anderem Managoni

#129

Beitrag von Janis » 12.01.2024, 15:53

(clap3) sehr schön!
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Viele Grüße,
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Re: Archtop 3 - irgendwas mit Khaya oder anderem Managoni

#130

Beitrag von jonneck » 13.01.2024, 14:50

Erstmal danke für's Lob......

Gestern Abend war ich dann doch noch für ein knappes Stündchen in der Werkstatt. Die Decke konnte "entzwingt" werden, dann habe den Korpus mal provisorisch in die Form geklemmt. Für morgen (also heute)....
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Eigentlich habe ich nämlich dann mit dem Schlagbrett weiter gemacht - da müssen ja noch Potilöcher rein.
Zunächst mal die Positionen festlegen, ich bleibe eher am unteren Rand, da hat das Poti später mehr Luft zu Decke.
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Dann bin ich mit einem 4er Bohrer durchgegangen und habe dann mit dem Stufenbohrer auf 8mm aufgebohrt, das ist das Achsmaß.
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Jetzt muss ich ja noch die Senkung für die Muttern machen. Merkwürdigerweise sind für die Potis mit 8er Schaft welche mit 11mm Schlüsselweite dabei, die gibt es auch mit 10er..... das wäre mir lieber.
Und da ich ja seit mehr als 30 Jahren an Gitarren rumschraube und nichts wegwerfe......
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Jetzt kann ich nämlich mit dem zum Flachsenker umfunktionierten 1/2-Zoll-Fräser ansenken.
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Und genau so soll es sein..... mit der abgedrehten Nuss passt das dann auch.
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Gruß

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Re: Archtop 3 - irgendwas mit Khaya oder anderem Managoni

#131

Beitrag von jonneck » 13.01.2024, 14:56

Dann zu dem, was heute gelaufen ist.....

Irgendwie muss ich ja den Korpus höhenmäßig ausgerichtet in die Form bekommen. Ich versuche es mit diesen Dingern als Anschlag in der Form. Einfach mit ein bisschen Doppeltape fixiert....
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Nachgemessen passt das ziemlich gut......

Dann zum Fräsen.....
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Und das hat auch geklappt. Ich habe dann nur noch ein wenig mit dem Schleifklotz nachgearbeitet.
Gruß

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Re: Archtop 3 - irgendwas mit Khaya oder anderem Managoni

#132

Beitrag von jonneck » 13.01.2024, 15:07

Dann auch hier zum Binding - wie bei der Decke gehabt mit Zwischenkontrolle und Tiefenkorrektur......
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Alles auf Los:
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Die Stoßstelle am Halsfuss habe ich ein wenig mit in Aceton gelöster Bindingpampe zugekleistert, das wird man immer ein wenig sehen, wenn man es weiss......
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Eigentlich hat es gut geklappt - an einer Stelle ist irgendwie ein kleiner Spalt entstanden. Da muss dann wohl Lack reinlaufen.
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Beim "Höhenkratzen" ist mir dann allerdings aufgefallen, dass hier das ganze etwas Spalt zu Decke hat. Ich habe es jetzt erstmal kräftig mit Aceton "angeweicht" und stärker angedrückt.
Bisher sieht es gut aus. Wenn es sich wieder öffnet, werde ich das Binding dort durchschneiden und den Mini-Spalt dann auch zukitten. Aber erstmal beobachten.....
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Für Spass habe ich dem Boden auch mal eine erste Wässerung gegönnt.....
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Und ja - die Gitarre wird eher groß.....
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Dann habe ich noch eine ziemliche Weile Binding bündig gekratzt und mal alles auf 150 geschliffen. Da Schleifbilder nichts bringen, gibt es davon auch keine..... und dann war Schluss für heute.
Gruß

Frank

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Re: Archtop 3 - irgendwas mit Khaya oder anderem Managoni

#133

Beitrag von MusikMaxx » 14.01.2024, 10:23

Wow, schöner Fortschritt mal wieder (dance a) :D
Viele Grüsse

Martin

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Re: Archtop 3 - irgendwas mit Khaya oder anderem Managoni

#134

Beitrag von jonneck » 16.01.2024, 18:48

Zwischenstand: Ich schleife.....
Gruß

Frank

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Re: Archtop 3 - irgendwas mit Khaya oder anderem Managoni

#135

Beitrag von jonneck » 18.01.2024, 17:54

Okay - nachdem ich mich vorgestern noch auf 240er Schleifpapier mit Zwischenbefeuchtung vorgearbeitet hatte, bin ich heute dann an die erste Lackschicht drangegangen. Wie immer wäre im Schliff natürlich mehr Luft nach oben gewesen......

Und Abkleben muss ich noch.....
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Zum Lackieren (mit Pinsel) bin ich in meinen Proberaum unterm Dach umgezogen - die Band probt im Moment woanders und so kann ich mir die Werkstatt, die schlecht durchzulüften ist, geruchsfrei halten. Also nicht wundern, falls mal Hintergrundgitarren zu sehen sind.
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Ich verwende diesmal einen Nitrolack mit weniger Feststoffanteil, der Geigenlack, den ich beim letzten Mal genommen hatte, ist mir echt zu zäh. Der hier läuft besser.....
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Dämmerung und Kunstlicht sind nicht unbedingt die besten Lackierpartner.....

Der Lack zieht angenehm schnell an - ich komme also gut voran.....
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Leider kommen die Stellen, wo bei dem missglückten Binding ein wenig Fichte am Klebeband hängen geblieben ist, so richtig schön zur Geltung. Das Bild schmeichelt noch..... das ist jetzt eben so.
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Jetzt soll das über Nacht trocknen, morgen werde ich mal vorsichtig drüberschleifen und dann weiter Lack auftragen.
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Gruß

Frank

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Re: Archtop 3 - irgendwas mit Khaya oder anderem Managoni

#136

Beitrag von jonneck » 22.01.2024, 19:10

Es gibt so Dinge, die ich nicht machen mag. Und deswegen kann ich es wohl auch nicht gescheit.....

Leimen ist ja noch okay..... aber je mehr es sich in Richtung "Kleben" bewegt, desto weniger mag ich es. Von Tapeten will ich gar nicht reden...
Auch eine Wand mit Farbe zu versehen - okay. Aber Lackieren :?

Womit wir beim Problem wären...... um es klar zu sagen: Von irgendwelchen perfekten Oberflächen habe ich mich grundsätzlich beim Gitarrenbauen schon lange verabschiedet. Halbwegs glatt und möglichst kein Durchschliff wäre schon echt toll.

Aber der Reihe nach......


Nachdem die ersten beiden Schichten mit dem Pinsel drauf waren, habe ich zunächst mal den Steg eingeschliffen.
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Dann kam ich auf die tolle Idee, mal einen Zwischenschliff am Korpus mit 2400er Micromesh durchzuführen. Was zu ein paar Durchschliffen geführt hat. Hätte ich nicht gedacht, dass das mit der Körnung überhaupt möglich ist.

Natürlich hat dann in der Folge der Lack auf diesen Durchschliffen nicht wirklich doll gehalten. Auch wenn ich das nicht verstehen kann.....

So von Freitagnachmittag über den Samstag habe ich dann mehrere Schichten Lack aufgetragen. Wobei ich schon den Eindruck hatte, dass sich die alten Schichten sehr stark anlösen und ich dann quasi die Pampe vor mir herschiebe. Wäre bestimmt schöner mit einer Spritzkabine, habe ich aber nicht und werde ich wohl auch in absehbarer Zeit nicht installieren.
Weil ich Lackieren nicht mag......

Hatte ich schon erwähnt, dass ich sehr gerne öle :D
Ist wohl nur für eine Fichtendecke suboptimal.....


Gestern habe ich dann mal am Schlagbrett probepoliert - irgendwie blöd: Mit dem 2400er Micromesh traue ich mich nicht mehr dran, mit feinerem tut sich nicht wirklich was.
Wie man sehen kann, hat das Holz auch ohne Durchschliffe an manchen Stellen den Lack nicht angenommen. Und man sollte keinen Schleifstaub überlackieren.....
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Hatte ich schon erwähnt, wie gerne ich öle?

Aber zumindest passen die Potis gut rein....
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Gruß

Frank

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Re: Archtop 3 - irgendwas mit Khaya oder anderem Managoni

#137

Beitrag von jonneck » 22.01.2024, 19:17

Heute habe ich dann Hals und Korpus in den Keller geholt und die Lackierung für abgeschlossen erklärt.

Wie man an den Bildern schön sehen kann, ist alles dabei: Zuviel Farbe, matte Stellen, Pinselspuren, Macken im Holz. Und ein doch recht schöner Rücken.....
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Ich habe dann versucht, mit Politur RotWeiss und einer mit Polierwatte gefülltem alten Socke gegen die Berge und Täler anzupolieren. Auch mit 3600 Micromesh habe ich es probiert..... immer nach dem Motto: Bloss nicht durchschleifen oder durchpolieren.....
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An der Kopfplatte habe ich auch noch eine schöne Lackkante..... ein bisschen was habe ich noch weggeschliffen bekommen, bevor auch das mir zu heikel wurde.
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Ich öle übrigens wirklich sehr gerne und mache auch liebend gern einen Ölschliff......
Gruß

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Re: Archtop 3 - irgendwas mit Khaya oder anderem Managoni

#138

Beitrag von jonneck » 22.01.2024, 19:27

Das Merkwürdige bei diesem Pinselstrich ist, dass er sich am Hals wie Maserung anfühlt und auch deswegen gar nicht so glatt muss. An der Zarge nehme ich das ähnlich wahr. Nur Decke und Boden.....

Jetzt aber positiv weiter:
Den Übergang von Lack zu Griffbrett habe ich mit der Mini-Ziehklinge schon entschärft bekommen. Fühlt sich jetzt geschmeidig an....

Die Bundschlitze müssen noch zu. Ich mache das immer mit Wachs, dass ich mit dem niedrig eingestellten Lötkolben (alte vergammelte Lötspitze) zum Schmelzen bringe und dann in den Schlitz reinlaufen lasse. Den Überstand reibe ich einfach mit einem Lappen ab, der dann auch in den Müll darf.
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Zwischendrin ein wenig Kleinkram - die Mechanikenbohrungen müssen ja auch vom Lack befreit werden....
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Der Sattel muss ja auch noch auf Breite und gekerbt werden. Die finale Tiefe und das Finish kommt dann später.
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Und rein muss er auch.... mit ein bisschen Fischleim.
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Ich werde in den nächsten Tagen wohl noch ein wenig polieren und dann aber den Hals auch einleimen. Dann kommt auch die Stunde der Wahrheit - macht es "Knack", wenn Seitendruck auf den Steg kommt?
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Re: Archtop 3 - irgendwas mit Khaya oder anderem Managoni

#139

Beitrag von Poldi » 23.01.2024, 05:31

Ich denke, du trägst den Lack zu dick auf.
Vielleich mit verdünnten Lack ein paar Schichten mehr.
So würde ich das nicht lassen.
Aber eins muss ich dir lassen, mit 2400er MM durch so eine dicke Lackschicht durchzuschleifen... Hut ab :lol:

Hab ich hier eigentlich schon mal erwähnt, wie gerne ich öle. (whistle)
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Re: Archtop 3 - irgendwas mit Khaya oder anderem Managoni

#140

Beitrag von jonneck » 24.01.2024, 17:05

Ich hatte bei der letzten lackierten Gitarre den Lack ordentlich verdünnt - dasselbe Resultat....

Wenn es wärmer wird und man draußen arbeiten kann, muss ich mal ein paar Versuche machen. Vielleicht finde ich ja eine für mich gangbare Vorgehensweise.

Entfettet Ihr eigentlich das Holz vor dem ersten Lackauftrag? Wenn ja - mit was denn? Aceton will ich nicht nehmen, weil mir das Zeugs dann eventuell das Binding wieder anlöst.....
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Re: Archtop 3 - irgendwas mit Khaya oder anderem Managoni

#141

Beitrag von jonneck » 24.01.2024, 17:18

Die letzten beiden Tage hab ich es doch geschafft, mit 6000 Micromesh einige Hügel auf der Decke zu glätten. Leider sind grudsätzlich einige Stellen eher dünn lackiert oder das Holz hat den Lack nicht richtig angenommen..... es sind definitiv nicht alles Durchschliffe :D
An der Zarge ist es auch so....

Bevor ich aber da jetzt alles nochmal neu angehe oder stellenweise nachlackiere, muss ich erstmal wissen, ob die Gitarre grundsätzlich zusammenhält. Deswegen bin ich heute an die Halsverleimung angegangen....

Zunächst mal muss das Klebeband weg.....
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Dann darf der Hals mal probeliegen und ich kann ihn mit Klebeband umzingeln - für den Leimaustritt.
DSC05248.JPG

Anschließend habe ich mir den Korpus im Halsbereich weich unterbaut und ihn mit 2 Zwingen sanft auf dem Tisch fixiert. Die Halszwinge kommt dann auch mit Unterlage dran - das war sozusagen das Probeliegen.
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Ich habe ja ein paar Spalte am Halsfuss zu füllen und ausserdem liege ich ja auch ein wenig auf dem Lack auf. Keine Ahnung, ob das gutgeht - aber ich versuche, am Rand eine Raupe mit dem spaltfüllenden Kleber zu legen und am eigentlichen Stöckel kommt dann Fischleim zum Einsatz.
DSC05251.JPG

Kleberaustritt ist da..... Bilder sind etwas unscharf.... war hektisch.....
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DSC05253.JPG
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Nachdem ich den Eindruck hatte, dass rausgelaufen ist, was rauslaufen will, habe ich die Klebebänder entfernt und die Reste noch mit einem feuchten Lappen abgewischt.
DSC05255.JPG
DSC05256.JPG
DSC05257.JPG

Das soll jetzt mal bis morgen abbinden und ich gehe davon aus, dass am Wochenende die ersten Töne erklingen. Wenn es nicht vorher beim Saitenaufziehen irgendwo böse knackt.... :-?
Gruß

Frank

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Re: Archtop 3 - irgendwas mit Khaya oder anderem Managoni

#142

Beitrag von U. Fischer » 24.01.2024, 22:45

Entfettet Ihr eigentlich das Holz vor dem ersten Lackauftrag? Wenn ja - mit was denn?
Ich reibe meine Instrumente vor der Lackierung mehrmals mit Alkohol ab (97%), auch während der Zwischenschliffe.
So kann ich eventuelle Kratzer besser sehen und sehe sofort, wo noch Leimreste auf dem Holz sind. Ausserdem kann ich damit im Holz enthaltenes Öl - z.B. Palisander - aufnehmen, was die Verleimung begünstigt.
Gruß
Uwe
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#143

Beitrag von jonneck » 25.01.2024, 18:31

Irgendwie geht es doch dann zum Schluss schneller, als man denkt...... bin heute ein wenig früher von der Arbeit nach Hause gekommen und dann gleich in die Werkstatt verschwunden.

Die Halsverleimung sieht mal defintiv nach "hält" aus - ein bisschen Rumgebiege meinerseits hat sie völlig ignoriert.
DSC05258.JPG
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Also kann ich mal montieren..... Sattel tiefer kerben und verrunden.....
DSC05261.JPG
Mechaniken und Gurtpin dran....
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DSC05264.JPG
Mich 5 Sekunden ärgern, dass ich beim Sattel verrunden nicht abgeklebt habe.....
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Schlagbrett mal probeweise dran....
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Elektrik schlecht verlöten.....
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Saitenerdung nicht vergessen.....
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Und dann können auch mal Saiten drauf - zunächst ein billiger 12er Roundwound-Satz, weil die noch ein paarmal rauf und runter müssen.
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Und bei absolut geradem Hals und ganz tiefer Brücke ist das viel zu hoch - ich hatte das zwar mal gepeilt, aber wohl nicht so ganz richtig.
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So, jetzt habe ich leider zu wenig fotografiert, das hole ich morgen nach.....
Ich habe die Brücke oder besser gesagt den Aufsatz radikal um ca. 3mm runtergefräst. Könnte fast ein bisschen viel sein, aber Brückenaufsätze habe ich noch ein paar da.
Mit dem Resultat, dass die Brückenhöhe zwar stimmt, aber der Saitenhalter jetzt gerade eben oder eben nicht auf der Decke aufliegt.
Das soll dieses völlig unscharfe Bild zeigen....
DSC05274.JPG
Auch das hatte ich ja mal gepeilt und es hatte gereicht. Bei eben dieser 3mm höheren Brücke...... bei der nächsten Archtop muss ich hinter der Brücke schneller Höhe verlieren, also weniger bauchig bauen.

Zum Glück hatte ich in meiner Restekiste noch ein ein paar Millimeter längeres Tailpieceende - eben dieses 3,5mm Rundmaterial-Ding, was sich einhängen lässt. Zusammen mit einer leichten Abfräsung an der Saitenhalter-Unterseite habe ich jetzt genug Freiraum.
DSC05275.JPG
DSC05276.JPG

Bevor ich morgen ein paar Restarbeiten erledige (u.a. muss der Sattel noch flacher gefeilt werden) und die Werkstatt aufräume, nur soviel:
Die Gitarre scheint statisch okay zu sein und es kommt etwas raus. Und zwar nicht wenig.

Jetzt soll sie sich mal über Nacht unter Saitenspannung etwas setzen - morgen kommt dann das eigentliche Setup. Vielleicht muss ich auch nochmal leicht über die Bünde drübergehen, aber im Moment sieht es mal gut aus.

Morgen versuche ich dann auch, Galeriebilder zu machen. Und ein Baufazit kommt auch noch. Hoffentlich schreibe ich nicht zu oft, dass ich lackieren nicht mag.....
Gruß

Frank

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#144

Beitrag von jonneck » 26.01.2024, 13:53

Eigentlich sollte das die letzte Runde werden - leider gibt es noch etwas Nacharbeit - ich brauche einen neuen Pickup. Dazu aber später mehr.

Nachdem die Gitarre über Nacht die Stimmung gehalten hat, was ja immer ein gutes Zeichen ist, habe ich den Sattel noch etwas befeilt.
Vorher aber noch ein Bild von der gestern erwähnten Engstelle am Saitenhalter, das ist aber jetzt in trockenen Tüchern.
DSC05277.JPG
DSC05278.JPG
Ein paar Kerben sind auch noch etwas tiefer geworden....


Zur Elektrik und zum Grund für die Nacharbeit.
Zunächst mal habe ich den Kondensator aus Platzgründen getauscht und dann versucht, die Kennlinie des Potis durch einen parallelen Widerstand etwas zu verflachen. Hat ein bisschen funktioniert, das Poti habe ich aber trotzdem später noch getauscht.
DSC05279.JPG
DSC05280.JPG

Jetzt aber zum Problem: Gestern hatte ich die Polpieces gegen Madenschrauben (durchgehendes Gewinde) mit unterschiedlichen Längen getauscht. Das mache ich bei diesen Pickups eigentlich immer, weil ich dann die Ausgewogenheit der Saiten zueinander besser hinbekomme.
Ich hatte für die H-Saite eine extra kurze gefunden, die sich aber im Pickup bei reinschrauben zur Seite verflüchtigt hat. Da sind anscheinend Hohlräume, die ich nicht vermutet habe.....
Irgendwie habe ich die Schraube da wieder rausgeprokelt bekommen (kleiner Schraubenzieher und Druckluft), aber wie auch immer muss ich den PU beschädigt haben:
Die H-Saite ist elektrisch tot. Und da das Ding vergossen ist, bekomme ich den PU auch nicht gescheit auseinander gebaut.
Deswegen habe ich vorhin einen neuen Pickup bestellt - ist leider so und der kommt in ein paar Tagen.

Dann muss ich ihn auch höher setzten, ich habe auch insgesamt zu wenig Pegel. Aus einer vergleichbaren Gitarre mit demselben PU kommt mehr raus und da hatte ich ihn auch höher montiert.

Was der Sache aber keinen Abbruch tut - das bekomme ich hin und die Gitarre ist ja doch im Prinzip fertig.
Nur kann ich morgen einen kleinen Gig eben nicht mit ihr spielen..... schade.
Gruß

Frank

Handwerk ist Pfusch, aber gut gemachter Pfusch gereicht zur Ehre...…

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Re: Archtop 3 - irgendwas mit Khaya oder anderem Managoni

#145

Beitrag von jonneck » 26.01.2024, 14:07

Hier noch der Link zur Gallerie:

https://www.gitarrebassbau.de/viewtopic ... 50#p196150

Nachher versuche ich mich auch noch an einem vorläufigen Baufazit - aber erstmal Mittag.....
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Frank

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Re: Archtop 3 - irgendwas mit Khaya oder anderem Managoni

#146

Beitrag von jonneck » 26.01.2024, 15:06

Okay, dann mal los..... Fazit oder so.....


Zunächst mal das Resultat:

+ die Gitarre hält zusammen
+ die Gitarre klingt schon jetzt ziemlich gut
+ das Ding scheint sich auch gescheit spielen zu lassen - 640er Mensur, großer Korpus und 13er Saiten sind erstmal ein Brett
+ aus wohlwollender Entfernung betrachtet sieht sie echt gut aus

- das Finish
- ein paar andere optische Bugs (ich hatte ja 2 Zargenknacker)
- unnötiger Elektriktrouble zum Schluss


Und dann der Weg dahin:

+ Decke und Boden shapen geht mir mittlerweile echt gut von der Hand
+ ich werde in manchen Dingen auch sicherer und etwas flotter
+ es entwickelt sich fast so etwas wie Routine
+ klanglich und funktional kann ich wohl halbwegs gescheite Archtops bauen

- Lackieren lernen wäre angesagt..... besser löten lernen auch.....
- ich muss noch etwas die Hektik aus meinem Tun rausbekommen
- Fehler sollte ich über Nacht sacken lassen, bevor ich was zu retten versuche
- ich müsste es schaffen, meinen Anspruch an mich selbst bezüglich Optik und so deutlich zu erhöhen (sowas wie Handwerkerehre entwickeln)

Ach ja - auch wenn wieder ein paar Frust-Momente (zuviel) dabei waren - mir macht die Sache nach wie vor einen Riesenspaß.....
Und deswegen auch "DANKE" an dieses Forum bzw. die Menschen da drin und da hinter.
Irgendwie hilft so ein Baubericht auch dabei, die Flinte nicht ins Korn zu werfen, wenn es baulich mal total den Bach runter geht..... man baut sich einen gewissen Druck auf den inneren Schweinehund auf......

Deswegen danke für's Mitlesen - noch mehr danke für's Kommentieren!
Mit Feedback macht es mir nämlich einfach mehr Spass..... und es hat nicht so was von "Tagebuch schreiben"...

Und jetzt hoffe ich mal, dass das Pickup-Thema auch ein Ende findet....


Bis dahin

Frank
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Re: Archtop 3 - irgendwas mit Khaya oder anderem Managoni

#147

Beitrag von jonneck » 05.02.2024, 17:02

Kleiner Nachtrag:

Der Pickup wurde inzwischen getauscht...... und ich begreife immer noch nicht, warum Herr Armstrong den Bügel nicht gerade anlöten kann.
Nun ja, mit aufgebohrten Löchern schafft man sich Spielraum, auch wenn er basssaitig noch etwas tiefer könnte.
Und am Schlagbrett musste ich auch was wegfeilen....

Aber die erste akustische Probe hat sie mit Bravour bestanden, in 2 Wochen kommt der erste Gig damit.
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