Netzverband im Innern einer Gitarre. Schon mal gesehen?

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Andreas Fischer
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Netzverband im Innern einer Gitarre. Schon mal gesehen?

#1

Beitrag von Andreas Fischer » 29.12.2015, 01:15

Das habe ich gerade in einer NEUEN Gitarre gefunden:
http://www.my-music-community.net/?attachment_id=1427
hat sowas schon mal einer gesehen?
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Re: Netzverband im Innern einer Gitarre. Schon mal gesehen?

#2

Beitrag von bea » 29.12.2015, 02:29

Gegenfrage: Made in PRC und billig? Falls ja - da musst Du wirklich mit allem rechnen.
LG

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Re: Netzverband im Innern einer Gitarre. Schon mal gesehen?

#3

Beitrag von Andreas Fischer » 29.12.2015, 03:29

Billig? Ist relativ.
Made in ? Ich nehme an Indonesien
Aber darum geht es ja nicht
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Re: Netzverband im Innern einer Gitarre. Schon mal gesehen?

#4

Beitrag von Herr Dalbergia » 29.12.2015, 05:06

Halt Gewebe über dem x-bracing....was ist da neu dran?

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Re: Netzverband im Innern einer Gitarre. Schon mal gesehen?

#5

Beitrag von MarcoMUC » 29.12.2015, 08:21

Herr Dalbergia hat geschrieben:Halt Gewebe über dem x-bracing....was ist da neu dran?
Genau das ist ja die Frage von Andreas. Ich kannte das auch nicht. Ergänzende Frage: Ist das Pfusch, zusätzliche Stabilisierung oder gar... klangbestimmend? ;)

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Re: Netzverband im Innern einer Gitarre. Schon mal gesehen?

#6

Beitrag von Gerhard » 29.12.2015, 08:24

MarcoMUC hat geschrieben:
Genau das ist ja die Frage von Andreas. Ich kannte das auch nicht. Ergänzende Frage: Ist das Pfusch, zusätzliche Stabilisierung oder gar... klangbestimmend? ;)
Zusätzliche Stabilisierung des Pfusches! Bestimmt ist hier nur, dass die Decke mit dem durchtrennten X-Bracing irgendwann einfallen wird.

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Re: Netzverband im Innern einer Gitarre. Schon mal gesehen?

#7

Beitrag von gitarrenmacher » 29.12.2015, 09:33

liz hat geschrieben:
MarcoMUC hat geschrieben:
Genau das ist ja die Frage von Andreas. Ich kannte das auch nicht. Ergänzende Frage: Ist das Pfusch, zusätzliche Stabilisierung oder gar... klangbestimmend? ;)
Zusätzliche Stabilisierung des Pfusches! Bestimmt ist hier nur, dass die Decke mit dem durchtrennten X-Bracing irgendwann einfallen wird.
1. Die Überdeckung des Kreuzpunktes beim X-Bracing mit einem Stück Leinen ist KEIN PFUSCH, sondern seit Dekaden gängige Praxis im Stahlsaitengitarrenbau.
2. Wenn die Überdeckung des Kreuzpunkt in dieser Art gut gemacht wurde, ist das ebenfalls über Dekaden stabil, was durch zahllose Beispiele bei alten Gitarren bewiesen ist.
3. Eine Überdeckung des Kreuzpunkte in dieser Art wird erforderlich, wenn man die Leisten bereits vor dem Aufleimen auf die Decke profiliert, was seit Dekaden Industriestandart ist.
4. Das hier gezeigte Bild ist ein Beispiel dafür, dass in vielen Gitarrenfabrikationen -ich will mich mal nicht auf einen Erdteil festlegen- nicht gewusst wird was man tut oder warum man es tut. Das gezeigte Bild ist in der Tat Pfusch.

Wenn ich eine solche Überdeckung mache, schneide ich ein Stück Leinen mit einfacher Bindung zu einem ca. D-40mm großen Stück, schneide es an bestimmten Stellen ein, und laminiere es in den Kreuzpunkt, und zwar so, dass es überall gut anliegt. Dazu eignet sich ein Leim mit hoher Scherfestigkeit und leichter Dauerelastizität.
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Re: Netzverband im Innern einer Gitarre. Schon mal gesehen?

#8

Beitrag von Herr Dalbergia » 29.12.2015, 14:19

Sorry, war eine doofe Antwort von mir...

Natürlich sollte der Kreuzpunkt des x-Bracing, so wie auch andere Kreuzpunkte in der Beleistung gesichert werden. Leinengewebe oder ähnliches eignet sich da natürlich recht gut. Ich setzte jedoch auch alle Kreuzpunkte (davon gibts bei mir recht viele...) kleine Stücke aus Fichte auf. Die kann mann mit schnitzen und tunen. Hab ich beim Ervin gelernt ;)

Cheers, Alex

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Re: Netzverband im Innern einer Gitarre. Schon mal gesehen?

#9

Beitrag von gitarrenmacher » 29.12.2015, 15:10

Herr Dalbergia hat geschrieben:Sorry, war eine doofe Antwort von mir...

Natürlich sollte der Kreuzpunkt des x-Bracing, so wie auch andere Kreuzpunkte in der Beleistung gesichert werden. Leinengewebe oder ähnliches eignet sich da natürlich recht gut. Ich setzte jedoch auch alle Kreuzpunkte (davon gibts bei mir recht viele...) kleine Stücke aus Fichte auf. Die kann mann mit schnitzen und tunen. Hab ich beim Ervin gelernt ;)

Cheers, Alex
Alex, dich habe ich nicht angesprochen.
Ich bezog das auf die Aussage "Zusätzliche Stabilisierung des Pfusches! "
Das legt den Eindruck nahe, dass diese Überdeckung per se Pfusch ist, das ist aber nicht so.
Ich überdecke auch mit Holz.
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Re: Netzverband im Innern einer Gitarre. Schon mal gesehen?

#10

Beitrag von Gerhard » 29.12.2015, 19:57

gitarrenmacher hat geschrieben: Das legt den Eindruck nahe, dass diese Überdeckung per se Pfusch ist, das ist aber nicht so.
Pardon, so war das aber nicht gemeint. Dass diese Art der Überdeckung Standard ist weiß ich auch. Meine Antwort war wohl etwas unvollständig. Für mich scheint es so, als sei der "untere" Balken vollständig durchtrennt, also aus zwei Teilen aufgeleimt. Das scheint die "neue" Methode zu sein um zusätzlich Kosten einzusparen (kürzlich gesehen bei mehreren nicht mal soo günstigen neuen Westerngitarren mit eingefallener Decke). Ok stimmt, es ist nur eine Vermutung meinerseits, und davon kann man nicht darauf schließen, dass es tatsächlich so ist. Dass hier nicht sauber gearbeitet wurde, sondern billig produziert, sollte aber schon aus der Überdeckung ersichtlich sein.

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Re: Netzverband im Innern einer Gitarre. Schon mal gesehen?

#11

Beitrag von Andreas Fischer » 29.12.2015, 23:41

Vielen Dank für eure Antworten.
Ich habe wieder etwas dazu gelernt.
Es handelt sich bei der Gitarre um eine Jack and Danny F-10. OM Form/Größe.
Die Verarbeitung ist tatsächlich so wie ich es von günstigen Instrumenten gewohnt bin nur so eine "X Bracing-Überklebung" war mir neu und in der Art sehr suspekt.
Was mich wundert ist der Klang der Gitarre, der hat mich umgeworfen, so gut hätte ich den nicht erwartet und als ich dann später diese "Arbeit" sah wunderte ich mich noch mehr darüber, von wegen Schwingungsfähigkeit der Decke.
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