Frage zur Steghöhe

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Ruddy
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Frage zur Steghöhe

#1

Beitrag von Ruddy » 06.08.2015, 11:55

Hallo zusammen!

Ich bin schon seit längerem stiller Mitleser in diesem Forum und konnte schon viele nützliche Informationen sammeln, danke dafür :D
Jetzt stehe ich davor für meine erste Akustikgitarre (Gibson L-00 Nachbau) einen Steg anzufertigen.

Nun zur Frage:
Wie geht ihr bei der Bestimmung der Steghöhe vor? Wenn ich ein Lineal auf's Griffbrett (bereits bundiert) lege habe ich bei der gewünschten Mensurlänge einen Abstand zwischen Decke und Linealunterkante von 9mm. Laut Kochbuch sollte der Steg 1mm niedriger sein, stimmt das? Und wie hoch sollte dann die Stegeinlage aus dem Stegholz stehen?

Ich hoffe ich hab es halbwegs verständlich erklärt :oops:

Danke schon im voraus!

LG

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Gerhard
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Re: Frage zur Steghöhe

#2

Beitrag von Gerhard » 06.08.2015, 12:06

Servus. Die Stegeinlage sollte so hoch aus dem Steg herausstehen, wie es deine gewünschte Saitenlage erfordert. Am besten bestimmt man das mit aufgespannten Saiten - eine überhohe Stegeinlage einpassen, Saitenlage am 12. Bund messen, die Differenz zur gewünschten Saitenlage am 12. Bund mal 2 musst du an der Stegeinlage wegfeilen. Das macht man für jede Saite.
Bei der Höhe des Stegholzes würde ich auf 10-11mm gehen. Wenn du nur 8 mm machst, steht deine Stegeinlage dann ca 6mm aus dem Steg heraus - das wäre mir zu viel, der Hebel wird zu groß, die Gefahr dass die Stegvorderkante wegbricht steigt.
lg

Ruddy
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Re: Frage zur Steghöhe

#3

Beitrag von Ruddy » 06.08.2015, 12:49

Super, danke für die Antwort!

Nur eins hab ich noch immer nicht kapiert: Warum würde die Stegeinlage bei einem 8mm hohen Stegholz 6mm herausstehen? Dann hätte ich eine Gesamthöhe von 14mm, also 5mm Differenz zum Griffbrett... Ist das nicht zu hoch? Ich hab's jetzt so verstanden dass sich die Steghöhe am 12. Bund doppelt auswirkt, das würde dann ja eine Saitenlage von 10mm am 12. Bund ergeben oder?

Sorry das ich mich gerade so dumm anstelle, ist keine Absicht :D

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Gerhard
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Re: Frage zur Steghöhe

#4

Beitrag von Gerhard » 06.08.2015, 13:07

Ruddy hat geschrieben: ...Dann hätte ich eine Gesamthöhe von 14mm, also 5mm Differenz zum Griffbrett... Ist das nicht zu hoch? Ich hab's jetzt so verstanden dass sich die Steghöhe am 12. Bund doppelt auswirkt, das würde dann ja eine Saitenlage von 10mm am 12. Bund ergeben oder?
Die Saitenlage vom 12. Bund wirkt sich am STEG doppelt aus. Ich habe das grob überschlagen mit 2,5mmm Saitenlage am 12. Bund.
Es hilft sehr, eine 1:1 Konstruktionszeichnung zu erstellen, da sieht man das sofort.

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Re: Frage zur Steghöhe

#5

Beitrag von Ruddy » 06.08.2015, 13:13

Jetzt wird das Ganze etwas klarer für mich... Danke dir! Ich baue die Gitarre nach dem Grellier-Plan, nur ist da die Steghöhe für mich nicht so wirklich erkennbar (zumindest versteh ich die Seitenansicht des Steges nicht).

PS: Ich seh gerade dass du auch aus Salzburg kommst. So klein ist die Welt :)

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Re: Frage zur Steghöhe

#6

Beitrag von Gerhard » 06.08.2015, 13:21

Ruddy hat geschrieben:Ich baue die Gitarre nach dem Grellier-Plan, nur ist da die Steghöhe für mich nicht so wirklich erkennbar (zumindest versteh ich die Seitenansicht des Steges nicht).

Der Plan gibt eine verlaufende Höhe von 8 auf 6mm an. Das ist in diesem Fall ziemlich sicher zu niedrig.
PS: Ich seh gerade dass du auch aus Salzburg kommst. So klein ist die Welt :)
Ja, es sind einige Österreicher hier. Wo genau bist du zu Hause?

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Re: Frage zur Steghöhe

#7

Beitrag von pinacoco » 06.08.2015, 13:39

Wenn die Einlage sehr hoch ist vergrößert sich auch der Winkel der Saiten. Das verändert den Ton stark in Richtung attackreich bis zu grell. Da gibt es eine sinnvolle Grenze bei jeder Brücke.
Gruß
Uli

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Re: Frage zur Steghöhe

#8

Beitrag von clonewood » 06.08.2015, 13:48

bei dieser Frage verlinke ich gerne folgende Seite:

http://www.buildyourguitar.com/resource ... aangle.htm

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Re: Frage zur Steghöhe

#9

Beitrag von Ruddy » 06.08.2015, 14:07

liz hat geschrieben: Der Plan gibt eine verlaufende Höhe von 8 auf 6mm an. Das ist in diesem Fall ziemlich sicher zu niedrig.
Hab mir schon gedacht dass die 2. Linie den Verlauf zur Seite darstellt... Nur die Darstellung der Stegeinlage ist für mich etwas verwirrend.
Ja, es sind einige Österreicher hier. Wo genau bist du zu Hause?
Echt? Coole Sache! Ich bin im Flachgau daheim.

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Re: Frage zur Steghöhe

#10

Beitrag von Ruddy » 06.08.2015, 14:13

pinacoco hat geschrieben:Wenn die Einlage sehr hoch ist vergrößert sich auch der Winkel der Saiten. Das verändert den Ton stark in Richtung attackreich bis zu grell. Da gibt es eine sinnvolle Grenze bei jeder Brücke.
Ich hab hier im Forum schon irgendwo aufgeschnappt, dass der Winkel den Klang stark beeinflusst. Das ein zu hoher Steg auch schnell ins negative gehen kann war mir noch nicht klar (ich dachte man müsste da nur die dadurch höheren Kräfte auf die Verleimung beachten). Gut zu wissen, danke dir!
clonewood hat geschrieben: bei dieser Frage verlinke ich gerne folgende Seite:
http://www.buildyourguitar.com/resource ... aangle.htm
Super Seite, geht noch mal schön ins Detail und spiegelt großteils auch die Tipps von liz und pinacoco wieder, danke für den Link.

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Re: Frage zur Steghöhe

#11

Beitrag von pinacoco » 06.08.2015, 20:37

Ob das immer negativ ist, muss jeder selbst entscheiden.
Es ist halt wie so oft eine Frage was man erreichen will.
Mir persönlich gefällt es nicht, wenn zu viel Attack und harte direkte Ansprache vorherrscht.
Was die Zugkräfte und deren Richtung betrifft ist natürlich was anderes.
Gruß
Uli

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