Kompensation Brücke / Nylonsaiten

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Kompensation Brücke / Nylonsaiten

#1

Beitrag von Walterson » 18.02.2014, 19:30

Moin,

kurze Frage in die Runde: wie positioniere ich die Brücke für Nylonsaiten? Welche Kompensation ist notwendig?
Angenommen die Mensur wäre 650mm, auf welche Entfernung zum Sattel würdet Ihr den Steg für die tiefe und hohe E-Saite legen?
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Re: Kompensation Brücke / Nylonsaiten

#2

Beitrag von capricky » 18.02.2014, 20:28

Ich habe gerade eine ausgesprochen gut intonierte Meistergitarre auf dem OP-Tisch. Da die Narkose noch anhält, konnte ich in Ruhe ein paar Fotos machen... ;)
DSC02779 (Mittel).JPG
DSC02780 (Mittel).JPG
DSC02781 (Mittel).JPG

capricky

edit: ...obwohl, beim Betrachten der Werte keimt in mir der Verdacht, hier könnte der Sattel etwas kompensiert sein. Gedacht war sicher eine 65er Mensur. Die Verdopplung der 32,4 wären dann 64,8, die 4mm Differenz zu 65,2mm scheinen mir etwas zu viel Stegkompensation. Heute gehe ich aber nicht noch mal in die Werkstatt, morgen vormittag dann...

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Re: Kompensation Brücke / Nylonsaiten

#3

Beitrag von Walterson » 18.02.2014, 20:45

(clap3) (clap3) (clap3)

OK, wenn ich das richtig sehe ist die Mensur 648mm (Sattelkompensation?), und der Steg insg. um 4mm nach hinten verschoben.... das ist deutlich mehr als ich dachte. Der Unterschied zwischen den Bass und den Diskant-Saiten dabei aber deutlich kleiner, als ich angenommen hatte.

Besten Dank!
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Re: Kompensation Brücke / Nylonsaiten

#4

Beitrag von Walterson » 18.02.2014, 20:48

Ah, ich sehe schon Edit war am Werk, wir vermuten das gleiche.... morgen reicht völlig!
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Re: Kompensation Brücke / Nylonsaiten

#5

Beitrag von Walterson » 19.02.2014, 07:18

Wenn Du eh noch einmal messen gehst, könntest Du etwas zum Abstand der Saiten zu den Bundkronen am 1. und 12. Bund sagen?

Ich hab bisher wenig Erfahrung mit Nylonsaiten und keine rechte Vorstellung welche Saitenlage angestrebt werden sollte bzw. kann....
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Re: Kompensation Brücke / Nylonsaiten

#6

Beitrag von DoubleC » 19.02.2014, 08:55

capricky hat geschrieben:Ich habe gerade eine ausgesprochen gut intonierte Meistergitarre auf dem OP-Tisch. Da die Narkose noch anhält, konnte ich in Ruhe ein paar Fotos machen... ;)
DSC02779 (Mittel).JPG
DSC02780 (Mittel).JPG
DSC02781 (Mittel).JPG

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edit: ...obwohl, beim Betrachten der Werte keimt in mir der Verdacht, hier könnte der Sattel etwas kompensiert sein. Gedacht war sicher eine 65er Mensur. Die Verdopplung der 32,4 wären dann 64,8, die 4mm Differenz zu 65,2mm scheinen mir etwas zu viel Stegkompensation. Heute gehe ich aber nicht noch mal in die Werkstatt, morgen vormittag dann...

Ich sehe etwas im Bereich 520mm??????? Und einen 12. Bund bei 245mm????? (think) (think) (think)

Verstehe ich alles nicht........ (think) (think) (think)


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Re: Kompensation Brücke / Nylonsaiten

#7

Beitrag von capricky » 19.02.2014, 09:00

DoubleC hat geschrieben:
Verstehe ich alles nicht........ (think) (think) (think)


Double"Ratlos"C
Es ist einfach noch zu früh für Dich! ;)

324mm und 652mm wurden da fotografiert

capricky

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Re: Kompensation Brücke / Nylonsaiten

#8

Beitrag von DoubleC » 19.02.2014, 09:15

capricky hat geschrieben:
DoubleC hat geschrieben:
Verstehe ich alles nicht........ (think) (think) (think)


Double"Ratlos"C
Es ist einfach noch zu früh für Dich! ;)

324mm und 652mm wurden da fotografiert

capricky
Jetzt, wo Du es sagst........ Da leg' ich mich dorch lieber hin........(IDEAL 1980........) :shock: :shock:

Double"Schlafmütz"C

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Re: Kompensation Brücke / Nylonsaiten

#9

Beitrag von capricky » 19.02.2014, 10:24

Also...der Sattel ist offensichtlich nicht kompensiert, die Mensur ist über die Bünde kontrolliert (mit StewMac fret calculator) 649mm.

Der Steg ist "überkompensiert", die G-Saite intoniert perfekt, alle anderen Saiten sind etwa 2-3cent zu tief, das ist besser als zu hoch, dennoch kann man den Steg vielleicht 1 - 1.5mm Richtung Sattel verschieben und dann nur die G-Saite kompensieren.

Saitenlage 0,2mm am 1. Bund, 2,6mm am 12. Bund. Das ist eine sehr niedrige Saitenlage, eher die einer Flamencogitarre, sehr angenehm zu bespielen. Den Anschlag auf der tiefen E-Saite muss man aber schon gut kontrollieren, es ist noch kein Schnarrer, aber die Dynamik ist etwas eingeschränkt.

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Re: Kompensation Brücke / Nylonsaiten

#10

Beitrag von Walterson » 19.02.2014, 21:29

Besten Dank, das hilft mir schon mal ein ganzes Stück weiter!
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Re: Kompensation Brücke / Nylonsaiten

#11

Beitrag von Walterson » 18.03.2014, 07:31

Zur Info: Operation gelungen. Bis auf ein paar Cent stimmt die Intonation. Der Korg AT-2 sieht keine Differenz, der Peterson läuft je nach Seite minimal in die eine oder andere Richtung. Ich denke das kann man bei Nylon Saiten und so einer Brücke vernachlässigen.... jetzt kämpfe ich "nur" noch mit dem Pizo "Undersaddle PU" und Preamp. Das Signal ist insg. sehr leise und zwei der Diskantsaiten (h & e) noch einmal deutlich leiser, als der Rest.
_DSF2327_N-3.jpg
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Re: Kompensation Brücke / Nylonsaiten

#12

Beitrag von capricky » 18.03.2014, 08:43

Walterson hat geschrieben:Zur Info: Operation gelungen. Bis auf ein paar Cent stimmt die Intonation. Der Korg AT-2 sieht keine Differenz, der Peterson läuft je nach Seite minimal in die eine oder andere Richtung. Ich denke das kann man bei Nylon Saiten und so einer Brücke vernachlässigen.... jetzt kämpfe ich "nur" noch mit dem Pizo "Undersaddle PU" und Preamp. Das Signal ist insg. sehr leise und zwei der Diskantsaiten (h & e) noch einmal deutlich leiser, als der Rest.
_DSF2327_N-3.jpg
Nun setz mal einen Kapodaster in den ersten Bund (fest anziehen, wenn es geht), stimme noch mal durch, kontrollierer die Oktavreinheit am 13. Bund, dann mach den Kapodaster ab. Nun kommt der Moment der Wahrheit, Du siehst jetzt am Stimmgerät wie gut Deine Intonation wirklich ist. Die Leersaitenstimmung ist meist nur eine Illusion. Ich gebe mal einen Tipp ab - die G-Saite wird auffällig "daneben" liegen. ;)

capricky

...schöne Gitarre übrigens! (clap3)

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Re: Kompensation Brücke / Nylonsaiten

#13

Beitrag von Isegrim » 18.03.2014, 08:54

Verstehe ich nicht ganz. Bereits durch das feste Anziehen des Kapos sind die angeschlagenen Leersaiten alle ein wenig zu hoch gestimmt. Das setzt sich im 13. Bund natürlich fort. Und wenn ich den Kapo entferne, stimmen die Leersaiten und der 12. Bund wieder.

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Re: Kompensation Brücke / Nylonsaiten

#14

Beitrag von capricky » 18.03.2014, 08:59

Isegrim hat geschrieben:Verstehe ich nicht ganz. Bereits durch das feste Anziehen des Kapos sind die angeschlagenen Leersaiten alle ein wenig zu hoch gestimmt..
Genau, deshalb steht ja oben auch - stimme nochmal durch! Mit einem chromatischen Stimmgerät geht es einfach, ein Gitarrenstimmgerät musst Du "flat" stellen.

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Re: Kompensation Brücke / Nylonsaiten

#15

Beitrag von Walterson » 18.03.2014, 09:51

capricky hat geschrieben:...schöne Gitarre übrigens! (clap3)
Danke Dir! Bessere und mehr Bilder gibts in der Galerie, wenn ich die letzten Probleme geklärt habe....

Den Test mit dem Kapo mache ich, so bald die Sattelschlitze auf Endtiefe gefeilt sind. Eine hohe Saitenlage verfälscht das Ergebnis sonst deutlich.
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Re: Kompensation Brücke / Nylonsaiten

#16

Beitrag von Walterson » 21.03.2014, 07:22

So: Test bestanden. Ob ich am 0. oder 1. Bund stimme macht so gut wie keinen Unterschied, entsprechend auch kaum eine Differenz am zugehörigen 12. oder 13. Bund. (dance a)

Das PU Problem ist auch gelöst, "Piezo Cable Pickups" lassen sich wegen deutlich anderer Impedanz nicht mit den gängigen Vorverstärkern betreiben.

Bild

Jetzt ist ein "normaler" Piezo drin, das funktioniert problemlos. Leider gibt es die nicht in der passenden länge, er ist also etwas zu kurz und die beiden äußeren Saiten deshalb eine Spur leiser als der Rest.

Bild

Hat jemand eine Idee, wo ich einen Piezo-under-saddle-PU in 2,7mm Breite für ein Stringspacing von 62mm (E-e) bekomme?

Edit sagt: ich hab mir jetzt einen Satz billige Piezo PUs aus China geordert. Mal sehen, was sich da basteln lässt... :D
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