Genauigkeit der Bundschlitze

Alles zu akustischen Gitarren und Bässen

Moderator: jhg

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Genauigkeit der Bundschlitze

#1

Beitrag von geko » 27.08.2013, 23:20

Hallo,

ich bin gerade dabei, das Griffbrett für meine Gitarre anzufertigen. Ich habe mir beim Sägen der Bundschlitze viel Mühe gegeben, muss jetzt aber beim Nachmessen feststellen, dass ich Abweichungen von -0,2mm bis +0,1mm von den mit dem Halswinkelrechner-Excelsheet errechneten Werten habe. Wenn ich mal von einer durchschnittlichen Schwingungslänge von 50mm ausgehe, wären das unter 0,5% Abweichung. Im oberen Bereich, mal von 20mm Schwingungslänge ausgegangen, aber schon bis zu 1%.

Da ich keine Erfahrung damit habe, meine Frage an die Spezialisten: Sind solche Abweichungen zu hören? oder sind die Veränderungen durch den unterschiedlichen Druck und die damit verbundene Veränderung der Satenspannung eh größer.

Ob ich das "von Hand" genauer hinbekomme, weiß ich nicht, ich habe dazu vermutlich auch nicht das richtige Werkzeug (kleine Säge, selbstgebauter Anschlag, den ich immer versetzte). Daher würde ich mir eher ein bereits geschlitztes Griffbrett besorgen (obwohl ich es schon gerne selber machen würde...).

Falls es interessiert, hier noch ein paar Fotos vom aktuellen Bauzustand.

viele Grüße
Gerald
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Re: Genauigkeit der Bundschlitze

#2

Beitrag von Simon » 27.08.2013, 23:23

Mach dir deshalb keinen Kopf, das passt locker so!! :)

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Re: Genauigkeit der Bundschlitze

#3

Beitrag von Alex » 27.08.2013, 23:26

Die Toleranzen mit der Hand? Respekt! Freu Dich, das ist absolut gut genug...! (Schaff erstmal die Bundkronen so genau zu verrunden, dass der oberste Punkt genau ueber dem Schlitz liegt...)
Schoene Arbeit bis jetzt!
Gruesse
Alex
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Re: Genauigkeit der Bundschlitze

#4

Beitrag von geko » 27.08.2013, 23:50

Hallo,

das ist ja wie im Chat hier. Danke für die schnellen Antworten! An das Verrunden der Bundkronen hab ich gar nicht gedacht.

Noch 2-3 Lagen Schellack, denn geht es ans Aufleimen des Griffbretts.

viele Grüße
Gerald

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Re: Genauigkeit der Bundschlitze

#5

Beitrag von Poldi » 28.08.2013, 05:32

Die Gitarre sieht super aus und bei den Bundschlitzen würd ich mir keine Gedanken machen.

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Re: Genauigkeit der Bundschlitze

#6

Beitrag von bigherb » 28.08.2013, 07:04

Kein Mensch drückt die Saiten exakt auf die Bünde. Es gibt immer geringe Abweichungen. Somit sind die von dir genannten "Unkorrektheiten" nicht weiter schlimm.

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Re: Genauigkeit der Bundschlitze

#7

Beitrag von dreizehnbass » 28.08.2013, 23:43

Hallo, da brauchst du nicht so genau zu sein. Wenn die Kiste mit der zeit etwas einfällt und das Holz schwindet ändert sich auch alles. Da kommt es auf ein Zehntel auf oder ab nicht an. Wenn du die Bundkronen nach dem Abrrichten nicht sauber rund machst, bist du auch gleich mal mehrere Zehntel daneben...

lg
Daniel

P.S.: Hast du einen Bauthread auch zu der Gitarre dokumentiert?
Schicke Form ;)
http://www.13instruments.com/ Saiteninstrumente in Handarbeit

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Re: Genauigkeit der Bundschlitze

#8

Beitrag von capricky » 29.08.2013, 09:33

dreizehnbass hat geschrieben:Hallo, da brauchst du nicht so genau zu sein. Wenn die Kiste mit der zeit etwas einfällt und das Holz schwindet ändert sich auch alles. Da kommt es auf ein Zehntel auf oder ab nicht an.
Ja es ändert sich alles, aber gleichmäßig, proportional, deshalb ist das jetzt nicht so beispielhaft. Wenn diese Zehntel in den Bundabständen aber Summenfehler wären, dann würde es schon problematisch werden. Also immer vom virtuellen 0-Punkt der errechneten Mensur (dem Sattel) aus messen. Praktisch dann aber den Sattel aus Saitenbiegungskompensationsgründen wenigstens 1mm in Richtung Brücke verschieben, sonst "stimmt" es bei aller handwerklichen Präzision am Ende dann auch wieder nicht.
dreizehnbass hat geschrieben:Wenn du die Bundkronen nach dem Abrrichten nicht sauber rund machst, bist du auch gleich mal mehrere Zehntel daneben...
Diese "exakt runden Bünde" sollten kein erstrebenswertes Ziel sein, ein "bißchen flach" ist besser, 1-1,5mm sind kein Problem, eher von Vorteil. Die Saite liegt dann zumindest theoretisch, flach auf und nicht punktuell, so wie es am Sattel sein sollte. Auch bei hartem Neusilberbunddraht ist nach kurzer Bespielzeit die Bundkrone wieder flach. Die Saiten, besonders die blanken Diskantsaiten bügeln die Krone selbst platt, diese "Kerben" sind dann schnell zu sehen und werden als Makel empfunden, praktisch stören die aber noch lange nicht. Mit wenig bespielten "runden Bünden" und vielbespielten und dadurch gekerbten Bünden auf dem Griffbrett hättest Du dann aber theoretisch schnell das Problem des unkorrekten Bundabstandes. "Flach" sieht in diesen Fall auch einfach besser aus ;) .

capricky

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Re: Genauigkeit der Bundschlitze

#9

Beitrag von geko » 29.08.2013, 10:41

Hallo,

danke für die Antworten, fürs Mutmachen, und für die Tipps für die nächsten Arbeiten.

Die Zehntel sind keine Summenfehler, ich habe immer vom Griffbrettende aus gemessen. Sollte also kein Problem sein. Ich werde das Griffbrett so verwenden.

Das mit den leicht abgeflachten Bundstäbchen leuchtet ein, mal sehen ob ich das so hinbekomme.

@Daniel: ich habe keinen Bauthread erstellt, hab aber einige Bilder gemacht. Um die vielen Fragen "wann bist du endlich fertig?", "wie klingt die Gitarre jetzt?" aus dem Bekanntenkreis etwas zu minimieren habe ich immer mal wieder aktuelle Bilder auf FB gepostet.

Wenn Interesse besteht kann ich gerne die Bilder vom Bau auch hier ins Forum stellen. Soll ich?

viele Grüße
Gerald

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Re: Genauigkeit der Bundschlitze

#10

Beitrag von Simon » 29.08.2013, 10:44

Ja gerne!!! :)

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Re: Genauigkeit der Bundschlitze

#11

Beitrag von capricky » 29.08.2013, 11:06

geko hat geschrieben:
Das mit den leicht abgeflachten Bundstäbchen leuchtet ein, mal sehen ob ich das so hinbekomme.

Ja alles gut, ich hatte Dich auch bereits so verstanden, dass es kein Summenfehler ist.
Nochmal zu meiner "Bundbetrachtung", wenn man bundiert ist man je nach Methode (Hammer, Press) und Erfahrungsstand auch nicht absolut präzise beim Bunddrahteinsetzen. Beim Abrichten zeigt sich dann schnell, dass ein paar Bünde schon "platt" sind, während andere noch immer "rund" sind. Abgerichtet wird solange, bis die Runden auch eine gleichmäßige schmale Fläche zeigen. Dann werden die "Platten" mit der Abrundfeile oder einem entsprechenden "Hohlkehlschleifklotz" solange abgerundet, bis sie die gleiche breite Fläche zeigen. Ein letzter Tipp - nimm zum Abrichten keinen griffbrettlangen Schleifklotz (Wasserwaage), wie es in vielen Videoclips propagiert wird, ein 20cm langer ist mehr als ausreichend und effektiver.

capricky

Edith sacht, ick soll noch schnell schreiben, bevor jemand prostituiert, dass es natürlich auch Gitarren schon mit "exakt" runden Bünden zu sehen gab, bei denen mit Edelsstahlbünden zum Beispiel.

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Re: Genauigkeit der Bundschlitze

#12

Beitrag von geko » 29.08.2013, 13:01

Hallo,

Bilder vom Bau jetzt hier: http://www.gitarrebassbau.de/viewtopic.php?f=64&t=3899

Grüße,
Gerald

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