Bundstäbchen - wie fest?
Moderator: jhg
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Bundstäbchen - wie fest?
Moin zusammen,
ich werkele ja gerade an meinem ersten Instrument und habe vorhin, quasi als Chill-Out nach dem Essen, mich das erste Mal am Bundieren versucht, Bundschlitz sägen, oben leicht mit ner Dreikantfeile durch, Bunddraht einklopfen, abknipsen, feilen etc.pp. Macht mir auch sehr viel Spaß!
Nun habe ich mich hinterher aber gefragt, wie straff die Biester denn eigentlich sitzen müssen? Wenn ich den Daumennagel unter das Bundende hakele und ein bisschen doller drücke, kriege ich das Stäbchen auch wieder raus. Nur - zu straff dürfen die bestimmt auch nicht sitzen wegen Spannung auf das Griffbrett, oder?
Gibt es irgendeine Faustregel o.ä., damit der Neuling weiß, wann er es richtig gemacht hat?
Danke euch!
Gruß
Leif
ich werkele ja gerade an meinem ersten Instrument und habe vorhin, quasi als Chill-Out nach dem Essen, mich das erste Mal am Bundieren versucht, Bundschlitz sägen, oben leicht mit ner Dreikantfeile durch, Bunddraht einklopfen, abknipsen, feilen etc.pp. Macht mir auch sehr viel Spaß!
Nun habe ich mich hinterher aber gefragt, wie straff die Biester denn eigentlich sitzen müssen? Wenn ich den Daumennagel unter das Bundende hakele und ein bisschen doller drücke, kriege ich das Stäbchen auch wieder raus. Nur - zu straff dürfen die bestimmt auch nicht sitzen wegen Spannung auf das Griffbrett, oder?
Gibt es irgendeine Faustregel o.ä., damit der Neuling weiß, wann er es richtig gemacht hat?
Danke euch!
Gruß
Leif
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Re: Bundstäbchen - wie fest?
Hallo Leif,
wenn du die Bundstäbchen so wieder herausziehen kannst, ist der Steg deines Bunddrahts zu dünn für die Breite des Sägeblattes deiner Bundschlitzsäge. Oder der Sägeschnitt zu breit für deinen Bunddraht !
In dem Fall hilft wohl nur einkleben. Dafür würde ich dünnflüssigen Sekundenkleber verwenden, der aufgrund der Kapillarwirkung schön einzieht. Der Nachteil ist natürlich, dass im Fall einer Neubundierung dir der Kleber echt Ärger machen wird! Daher evtl gleich mit Edelstahl bundieren? Ich nehme sowieso nichts anderes mehr!
Zu straff ist auch nicht gut, da hast du vollkommen recht! Nach ein paar Bundierungen hat man es aber in der Regel gut im Gefühl, wann so ein Bundstäbchen zu leicht oder zu schwer hineingeht! Manche Hölzer geben auch etwas mehr nach, manche etwas weniger (Ebenholz zum Beispiel).
Also der Bunddraht sollte einem leichten Hammerschlag schon nachgeben und im Bundschlitz verschwinden. Wenn du ihn fast mit dem Daumen eindrücken kannst, ist der Bundschlitz zu breit, wenn du gefühlt einen Fäustel brauchst, eher zu schmal !
Viele Grüße,
Philip
wenn du die Bundstäbchen so wieder herausziehen kannst, ist der Steg deines Bunddrahts zu dünn für die Breite des Sägeblattes deiner Bundschlitzsäge. Oder der Sägeschnitt zu breit für deinen Bunddraht !
In dem Fall hilft wohl nur einkleben. Dafür würde ich dünnflüssigen Sekundenkleber verwenden, der aufgrund der Kapillarwirkung schön einzieht. Der Nachteil ist natürlich, dass im Fall einer Neubundierung dir der Kleber echt Ärger machen wird! Daher evtl gleich mit Edelstahl bundieren? Ich nehme sowieso nichts anderes mehr!
Zu straff ist auch nicht gut, da hast du vollkommen recht! Nach ein paar Bundierungen hat man es aber in der Regel gut im Gefühl, wann so ein Bundstäbchen zu leicht oder zu schwer hineingeht! Manche Hölzer geben auch etwas mehr nach, manche etwas weniger (Ebenholz zum Beispiel).
Also der Bunddraht sollte einem leichten Hammerschlag schon nachgeben und im Bundschlitz verschwinden. Wenn du ihn fast mit dem Daumen eindrücken kannst, ist der Bundschlitz zu breit, wenn du gefühlt einen Fäustel brauchst, eher zu schmal !
Viele Grüße,
Philip
- Gerhard
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Re: Bundstäbchen - wie fest?
Wenn du den Bund mit den Fingern wieder rausziehen kannst, ist er sicher zu locker. Eigentlich solltest du auch nicht mit dem Nagel unter das Bundende fahren können.
Sofern das Sägeblatt zum Bunddraht passt, passiert soetwas z.B., wenn man beim Sägen verkantet. Vielleicht hast du auch nur zu oft auf dem Bund rumgeklopft, da hüpft der gern mal wieder aus dem Schlitz. Am besten ein Probestück machen, eventuell ist noch ein Reststück vom eigentlichen Griffbrettmaterial da? Jedenfalls hilft nur üben, üben, üben.. Und erst wenn die Bünde richtig sitzen ans eigentliche Griffbrett rangehen.
Sofern das Sägeblatt zum Bunddraht passt, passiert soetwas z.B., wenn man beim Sägen verkantet. Vielleicht hast du auch nur zu oft auf dem Bund rumgeklopft, da hüpft der gern mal wieder aus dem Schlitz. Am besten ein Probestück machen, eventuell ist noch ein Reststück vom eigentlichen Griffbrettmaterial da? Jedenfalls hilft nur üben, üben, üben.. Und erst wenn die Bünde richtig sitzen ans eigentliche Griffbrett rangehen.
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Re: Bundstäbchen - wie fest?
Oder die Bundschlitze wurden zu weit mit der Dreikantfeile bearbeitet...
Dass das Einpressen dann nicht (genauer gesagt: zu leicht) funktioniert habe ich bereits im aufopferungsvollen Selbstversuch feststellen dürfen !
Wobei man auch damit bei Ebenholz den Einpressdruck etwas steuern kann...
Viele Grüße,
Philip
Dass das Einpressen dann nicht (genauer gesagt: zu leicht) funktioniert habe ich bereits im aufopferungsvollen Selbstversuch feststellen dürfen !
Wobei man auch damit bei Ebenholz den Einpressdruck etwas steuern kann...
Viele Grüße,
Philip
- Pannekowski
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Re: Bundstäbchen - wie fest?
Danke euch für eure Antworten und Einschätzungen!
Vermutlich ist es noch zu früh, nach fünf Stäbchen gleich die ultimative Diagnose zu verlangen.
Vielleicht hatte ich auch einen Wackelschnitt, der die Schlitze geringfügig geweitet hat, aber ich bleibe dran.
Ebenholz gibt wahrscheinlich auch einen Zacken mehr Widerstand dabei als meine olle Ami-Nuss. Aber da es eh das erste Instrument ist, möchte ich erstmal das verbauen, was ich hier noch so liegen habe. Sollte es nach ein paar weiteren Übungsläufen nicht besser, klebe ich die Drähte vielleicht doch fest.
Bundsäge und -draht kommen von Andreas Rall und müssten gemäß Beschreibung eigentlich tippitoppi zueinander passen. Vielleicht die Schränkung an der Säge geringfügig minimieren -> vorsichtig über den Stein ziehen? Habt hier eure Sägen ge-tuned?
Mal sehen, ich mache wohl erstmal den Zargenkranz weiter...
Gruß
Leif
P.S.: Philipp, hast du schon mit der Bouzouki angefangen?
Vermutlich ist es noch zu früh, nach fünf Stäbchen gleich die ultimative Diagnose zu verlangen.
Vielleicht hatte ich auch einen Wackelschnitt, der die Schlitze geringfügig geweitet hat, aber ich bleibe dran.
Ebenholz gibt wahrscheinlich auch einen Zacken mehr Widerstand dabei als meine olle Ami-Nuss. Aber da es eh das erste Instrument ist, möchte ich erstmal das verbauen, was ich hier noch so liegen habe. Sollte es nach ein paar weiteren Übungsläufen nicht besser, klebe ich die Drähte vielleicht doch fest.
Bundsäge und -draht kommen von Andreas Rall und müssten gemäß Beschreibung eigentlich tippitoppi zueinander passen. Vielleicht die Schränkung an der Säge geringfügig minimieren -> vorsichtig über den Stein ziehen? Habt hier eure Sägen ge-tuned?
Mal sehen, ich mache wohl erstmal den Zargenkranz weiter...
Gruß
Leif
P.S.: Philipp, hast du schon mit der Bouzouki angefangen?
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Re: Bundstäbchen - wie fest?
hy,
weitere Ursache, und mMn wahrscheinlicher, ist dass du die Bundstaebe zu fest eingeschlagen hast
also zu weit, du druckst dann die Bundkrone die buendig sein sollte unters Griffbrettniveau und das GB wird dort entsprechend komprimiert
sobald der Druck vom Hammer weg ist drueckt es den Bund wieder raus, sodass das GB wieder "eben" ist
durch diese Rueckwaertsbewegung lockert sich der Bund
um dem entgegenzuwirken und unebenheiten am Bundstab selbst auszugleichen feilt man mit der Dreikantfeile leicht oben drueber
versuchs mal mit weniger oft und nicht zu fest klopfen
Nuss ist ziemlich weich, je nach Baum, fuer ein GB eher ungeeignet
oben genannter Effekt verstaerkt sich dadurch auch nochmal etwas
naja, Uebung macht den Meister
best
aljosha
weitere Ursache, und mMn wahrscheinlicher, ist dass du die Bundstaebe zu fest eingeschlagen hast
also zu weit, du druckst dann die Bundkrone die buendig sein sollte unters Griffbrettniveau und das GB wird dort entsprechend komprimiert
sobald der Druck vom Hammer weg ist drueckt es den Bund wieder raus, sodass das GB wieder "eben" ist
durch diese Rueckwaertsbewegung lockert sich der Bund
um dem entgegenzuwirken und unebenheiten am Bundstab selbst auszugleichen feilt man mit der Dreikantfeile leicht oben drueber
versuchs mal mit weniger oft und nicht zu fest klopfen
Nuss ist ziemlich weich, je nach Baum, fuer ein GB eher ungeeignet
oben genannter Effekt verstaerkt sich dadurch auch nochmal etwas
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Re: Bundstäbchen - wie fest?
Ganz richtig, ich habe da (nach dem Training noch voller Energie) wohl voll drauf gepowert, zumindest zwei der Kronen sind halb versenkt.
Bin bzgl. des Holzes nochmal in mich gegangen, die Nuss werde ich jetzt trotz der Versuchsphase sein lassen - das Instrumentchen soll ja auch spielbar bleiben.
[Anekdotenmodus]In meiner alten Schule wurde mir der Titel des Werkstattmeisters angetragen. In einer Ecke standen noch eine ganze Reihe von Bohlenabschnitten verschiedenster Obst-, aber auch Exotenhölzer. Die müssen mal Privatangelegenheit eines Paukerkollegen gewesen sein, zumal man Harthölzer in der allgemeinbildenden Schule im Unterricht nicht bearbeiten darf. Diese Hölzer durfte ich mitnehmen und, siehe da, heute morgen habe ich mir da ein richtig schweres Stück angehobelt - muss eine Palisanderart sein! Kommt auf jeden Fall wie gerufen und reicht locker für die näxten zehn Instrumente. [/Anekdotenmodus]
Naja, bleibt mir nur das am vorliegenden Material noch ein bisschen zu üben und euch ein dickes Danke zu sagen!Ein topp Forum hier!
Gruß von der Elbe
Leif
Bin bzgl. des Holzes nochmal in mich gegangen, die Nuss werde ich jetzt trotz der Versuchsphase sein lassen - das Instrumentchen soll ja auch spielbar bleiben.
[Anekdotenmodus]In meiner alten Schule wurde mir der Titel des Werkstattmeisters angetragen. In einer Ecke standen noch eine ganze Reihe von Bohlenabschnitten verschiedenster Obst-, aber auch Exotenhölzer. Die müssen mal Privatangelegenheit eines Paukerkollegen gewesen sein, zumal man Harthölzer in der allgemeinbildenden Schule im Unterricht nicht bearbeiten darf. Diese Hölzer durfte ich mitnehmen und, siehe da, heute morgen habe ich mir da ein richtig schweres Stück angehobelt - muss eine Palisanderart sein! Kommt auf jeden Fall wie gerufen und reicht locker für die näxten zehn Instrumente. [/Anekdotenmodus]
Naja, bleibt mir nur das am vorliegenden Material noch ein bisschen zu üben und euch ein dickes Danke zu sagen!Ein topp Forum hier!
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Re: Bundstäbchen - wie fest?
Da war ja noch was:
Viele Grüße,
Philip
Gedanklich bin ich schon fast fertig, für mehr hat es leider noch nicht gereicht ! Nee, ich stecke leider noch mitten im Werkstatt-Umbau.Pannekowski hat geschrieben:P.S.: Philipp, hast du schon mit der Bouzouki angefangen?
Wo ist das Problem? Hab von Karlheinz Nussbaum für Griffbretter mitgenommen, der ist von der Härte durchaus zu gebrauchen!Walterson hat geschrieben:Nuss für ein Griffbrett?
Viele Grüße,
Philip
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Re: Bundstäbchen - wie fest?
Spiel so ein Griffbrett mal ein paar Jahre, dann unterhalten wir uns noch mal drüber....Magfire hat geschrieben:Wo ist das Problem? Hab von Karlheinz Nussbaum für Griffbretter mitgenommen, der ist von der Härte durchaus zu gebrauchen!Walterson hat geschrieben:Nuss für ein Griffbrett?
VG
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Re: Bundstäbchen - wie fest?
Eben, laut diverser Tabellen ist (Wal)Nussbaum in der Härte durchaus vergleichbar mit Ahorn. Es spricht auch nichts dagegen das Griffbrett mit Lacken oder Superkleber zu "härten".Magfire hat geschrieben: Wo ist das Problem? Hab von Karlheinz Nussbaum für Griffbretter mitgenommen, der ist von der Härte durchaus zu gebrauchen!
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Re: Bundstäbchen - wie fest?
Ich würds auch härten, bevorzugt mit Epoxi... auch wenns gut gehen kann: sicher ist sicher!!!
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