Klangliche Einflüsse von Pickguards

Alles zu akustischen Gitarren und Bässen

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Magfire
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Klangliche Einflüsse von Pickguards

#1

Beitrag von Magfire » 04.02.2013, 14:07

Moin,
wir haben ja schon öfters über die "Klangbildung" von Akustikgitarrendecken gesprochen.
Dort wird ja mit einem "riesigen" Aufwand versucht, die Decke klanglich optimal abzustimmen.

Die Frage die sich mir jetzt stellt:
Macht man diese Arbeit zunichte, in dem man ein Pickguard auf die Decke klebt? Ich könnte mir schon vorstellen, dass es einen dämpfenden Einfluss hat.
Könnte es nicht sein, dass durch den (in der Regel weichen) Kleber und die Materialverstärkung der Decke einiges an Entfaltungsmöglichkeit genommen wird?

Ich habe bisher bei einer 6-Saitigen Dreadnought und einer 12-saitigen Dreadnought die Pickguards entfernt und bilde mir zumindest ein, dass sie danach "offener" klangen.

Das ein Pickguard in erster Linie dem Schutz der Decke vor dem "Pick" dient, ist mir durchaus klar. Allerdings "picke" (zupfe ;) ) ich überwiegend und die Decken sind bei mir in dem Bereich nicht stark gefährdet.

Ich danke euch schon Mal!

Viele Grüße,
Philip

PS: Stein des Anstoßes ist die 12-saitige mit dem Halsbruch, die über ein relativ großes Pickguard verfügt, welches ich potthässlich finde ;):
comp_P1080313.jpg

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Re: Klangliche Einflüsse von Pickguards

#2

Beitrag von taxman » 04.02.2013, 14:28

Hmm, ich kann leider nicht aus Eigenerfahrung sprechen. Ich denke es kann die Decke beeinflussen, aber ob das nun soooo sehr hörbar ist, ich denke es kommt auch auf die Größe, Stärke, Material und Befestigungsart an.
Ervin Somogyi sagt, alles unterhalb des Schalllochs sollte in Ruhe gelassen werden, er hält Pickguards eher für klangbeeinflussend, wenn dann nur ein kleines, leichtes.
Ich würde einfach mal den Selbsttest machen, dann entscheidet man eben selbst, was man an Unterschieden hört.
Einige Gitarren sehen durch das Pickguard auch erst so richtig schön aus (z.B. Hummingbird), andere sehen ohne hübscher aus.

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Re: Klangliche Einflüsse von Pickguards

#3

Beitrag von Beef Bonanza » 04.02.2013, 15:39

Ich würde es mal mit einem Blindtest probieren wenn das irgendwie geht. Ich hab von Akustikgitarren soviel Ahnung wie Mäuse vom Komasaufen, aber meiner Meinung nach wäre ein dämpfender Effekt des verklebten Pickguards durchaus denkbar.

Andi
Beginne den Tag mit einem Lächeln..... dann hast du es hinter dir.

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Re: Klangliche Einflüsse von Pickguards

#4

Beitrag von Gelöschter Benutzer » 04.02.2013, 16:19

Ich bin mir sicher dass es den Klang beeinflusst.
Wie Du schon gesagt hast:,...es wird ein großer Aufwandt betrieben um die Decke auf den zehntel mm abzurichten, und pappt man so ein dickes Plastikding drauf!

Gruß

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Re: Klangliche Einflüsse von Pickguards

#5

Beitrag von capricky » 04.02.2013, 18:54

Lumael hat geschrieben:Ich bin mir sicher dass es den Klang beeinflusst.
Wie Du schon gesagt hast:,...es wird ein großer Aufwandt betrieben um die Decke auf den zehntel mm abzurichten, und pappt man so ein dickes Plastikding drauf!

Gruß
Die Decke ist doch auch auf das "dicke Plastikding" abgestimmt! :lol:

Am besten man klebt mal ein paar Pseudopickguards mit schwachadhäsivem doppelseitigem Klebeband oder Sprühkleber auf, auch mal hinter den Steg, um mal mit eigenen Ohren herauszufinden, wie es den Klang beeinflusst. Damit es richtig peinlich wird, lässt man das von jemand anderem machen, also der bereits angesprochene Blindtest. Frohes Erwachen! ;)
Wenn ich die Hand im Bereich des Schallloches auflege, höre ich bei bestimmtem Druck schon Veränderungen, aber ich denke ich würde blind "Pickguard oder nicht" mit einer Genauigkeit von etwa 50% erkennen

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Re: Klangliche Einflüsse von Pickguards

#6

Beitrag von potomac » 04.02.2013, 18:58

Was ist mit dem rechten Unterarm, der sogar die Decke hinter der Brücke abdämpft? Die meisten von uns werden entsprechende Berührungen beim Kampfen schlecht vermeiden können. Da ist doch so'n Pickguard eher marginal.
Gruß
Wolfgang

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Re: Klangliche Einflüsse von Pickguards

#7

Beitrag von clonewood » 04.02.2013, 19:04

auch die Bierwampe sollte bei entsprechend gebauten Instrumenten nicht gegen den Boden drücken....

konstruktiv nachteilig sind definitiv direkt auf das Holz geklebte, einlackierte Pickguards.....dort kann es zur Rissbildung kommen.....

....es gibt auch Stimmen, die Behaupten, dass sich schwere, breite Rosetten nachteilig auf den Klang auswirken.....

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Re: Klangliche Einflüsse von Pickguards

#8

Beitrag von clonewood » 04.02.2013, 19:10

wobei ich mir bei diesem Beispiel schon eine gewisse Beeinflussung vorstellen kann

Bild

oh Gott...dann haben diese Gitarren noch den "schlimmen" verstellbaren Steg.........und feinen Riegelahorn deckend schwarz lackiert.... :lol:

wobei die Everly Brothers nun nicht gerade für einen bescheidenen Sound berühmt sind

Bild

http://www.youtube.com/watch?v=sMq3fgoJD20

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Re: Klangliche Einflüsse von Pickguards

#9

Beitrag von capricky » 04.02.2013, 19:14

clonewood hat geschrieben:
konstruktiv nachteilig sind definitiv direkt auf das Holz geklebte, einlackierte Pickguards.....dort kann es zur Rissbildung kommen.....
Dazu sollte man unbedingt Pickguards aus Zelluloid nehmen. Meine D35 hat eines...und den Riss, echt wintitsch eben... ;)

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Re: Klangliche Einflüsse von Pickguards

#10

Beitrag von clonewood » 04.02.2013, 19:19

genau einlackiertes Zelluloid ist der Bringer :badgrin:

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Re: Klangliche Einflüsse von Pickguards

#11

Beitrag von Volker » 07.02.2013, 12:46

Steckt da nicht auch viel "Voodoo" dahinter?

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Re: Klangliche Einflüsse von Pickguards

#12

Beitrag von Gelöschter Benutzer » 07.02.2013, 13:06

capricky hat geschrieben:Am besten man klebt mal ein paar Pseudopickguards mit schwachadhäsivem doppelseitigem Klebeband oder Sprühkleber auf, auch mal hinter den Steg, um mal mit eigenen Ohren herauszufinden, wie es den Klang beeinflusst. Damit es richtig peinlich wird, lässt man das von jemand anderem machen, also der bereits angesprochene Blindtest. Frohes Erwachen!
Wenn ich die Hand im Bereich des Schallloches auflege, höre ich bei bestimmtem Druck schon Veränderungen, aber ich denke ich würde blind "Pickguard oder nicht" mit einer Genauigkeit vo etwa 50% erkennen
Ich habe nicht gesagt, das ich das perfekte Gehör hab,...sondern lediglich dass das Ding den Klang beeinflusst,...sicher ist der Bereich beim Schalloch, Richtung Oberbug nicht das wichtigste klanggebende Element der Decke.

Würde man mit einer Decke den Chladni Test machen, (mit und ohne Pickguard),...wäre der Unterschied sichtbar.
>>KLICK<<

PS: Ich lege beim Spielen meinen Unterarm z.B. nicht auf die Decke,...(nicht wirklich bewusst,...ich spiele einfach so),...aber wenn ich den Arm auflege, kann ich es hören.

beste Grüße

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Re: Klangliche Einflüsse von Pickguards

#13

Beitrag von Magfire » 08.02.2013, 12:21

Volker hat geschrieben:Steckt da nicht auch viel "Voodoo" dahinter?
Hallo Volker,

das glaube ich in diesem Fall weniger. Ich bin ein sehr pragmatischer Mensch und halte wenig von nicht nachvollziehbarem "Klang-Voodoo"!

Wenn es jetzt um die Klangunterschiede zwischen einer Paula mit und ohne Pickguard gehen würde, wäre ich voll deiner Meinung!

Aber wie oben schon beschrieben betreibt man einen riesigen Aufwand, um die gesamte Decke "klanglich" abzustimmen. Daher finde ich es durchaus nachvollziehbar, das eine dämpfende Schicht die Klangbildung beeinflussen kann!

In welcher Form sich das auswirkt, vermag ich leider nicht zu beurteilen, aber ich mache mal den "capricky-Test" ;), wenn ich die Klampfe fertig habe!

Viele Grüße,
Philip

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Re: Klangliche Einflüsse von Pickguards

#14

Beitrag von gitarrenmacher » 09.02.2013, 13:02

Selbstverständlich hat ein Pickguard -in der gebräuchlichen, vorherschenden Tropfenform- Einfluss auf den Klang. Je kleiner die Deckenfläche ist, desto größer der Einfluss. D.h. Dreadnought ist weniger gebremst als ´ne Parlor. Entscheidend ist auch die akustische Qualität des Instruments. Bei einem standart Chinaböller mit unabgestimmter Decke wird sich kaum was hörbar machen lassen. Warscheinlich nicht mal bei einer Martin D-16 oder ähnlichen Preisklassen. Bei einem Highend Instrument wird das gesunde Ohr garantiert Unteschiede wahrnehmen.
Im alten Gearbuilderforum habe ich einst eine 0-Style Parlor vorgestellt. Die hatte ein winziges, ovales Celluloidpickguard. Nun ist sie ein bisschen in Deutschland herumgekommen und ein netter Kollege hat sie -hoffentlich auf Kundenwunsch- mit einem Hummingbird like Pickgurad versehen. Grauslig. Ich habe sie zwecks Einstell-und Wartungsarbeiten wieder auf der Bank gehabt, und habe auch den Pickguard-Urzustand wieder hergestellt. Der Unterschied ist frapierend.

Ich verwende in letzter Zeit hauptsächlich sehr flexible Lackschutzfolien von 3M. Größe und Form spreche ich vor der Übergabe an die Kundschaft genau ab, um die Fläche der Schoner so klein wie möglich zu halten.

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Re: Klangliche Einflüsse von Pickguards

#15

Beitrag von dachilla » 02.12.2013, 12:21

Hallo zusammen,
und vor allem lieber "Gitarrenmacher".

Habe soeben meinen StewMac Bausatz fertig (siehe Bild) und wollte mir ein passendes Pickguard anbringen, da ich doch machmal recht heftig reinhaue. Habe gelesen, dass 3M Lachschutzfolie eine Option ist, die den Klang nicht zu sehr verändert. Die gibt es aber in verschiedenen Stärken. wer kann mir dazu etwas sagen?

Bis dann und schon mal danke!
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Re: Klangliche Einflüsse von Pickguards

#16

Beitrag von TheByte » 03.12.2013, 13:34

Von der Folie hab ich leider keine Ahnung, aber zum Ursprungsthema hab ich noch etwas:
damals, als meine Gitarren noch keine Kratzer abbekommen durften, musste eine meiner Ovations ein Pickguard
über sich ergehen lassen. Da ich nicht wusste, ob es mir die nächste Zeit noch gefällt (Hummingbird-style...),
hab ich es erstmal mit 5 Tesa-Streifen ringsherum fixiert. Irgendwie war der Klang dabei aber so abgedumpft, dass
das Pickguard erstmal wieder runtermusste :? Ohne das Teil: gut, mit: nicht so gut.
Seitdem habe ich bisher bei jeder Gitarre entweder schon gar kein Pickguard draufmachen lassen oder es runtergemacht.
Für alles andere gibt es Politur ;)
Welches Geheimnis verbirgt sich hier hinter der Gibs**schen Philosophie? Schwarze Materie, Antigravitation? Ist es am Ende vielleicht das, was die Welt im Innersten zusammenhält? :D
Warum klingt die Hummingbird trotz des riesigen Pickguards toll und meine nicht? Ich werde es wohl nie herausfinden...


Freundliche Grüße

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Re: Klangliche Einflüsse von Pickguards

#17

Beitrag von Magfire » 03.12.2013, 15:18

Moin,
mittlerweile habe ich auch den Selbstversuch gestartet.
Die 12-Saiter klingt doch mit Pickguard wahrnehmbar gedämpft!

Zwei Anregungen habe ich aber noch:
Wie wäre es denn, wenn man ein relativ steifes PG nehmen würde und dieses nur mit 3 Klebepunkten (Posterstripes o.Ä.) befestigen würde? Somit hätte man nicht die gesamte Pickguardfläche dämpfend verbunden...

Und da es auch hier angesprochen wurde, dass die Decke auch gedämpft wird, wenn man den Arm darauf legt:
Dieses vermeintliche "Gegenmittel" habe ich im neuen Ortega-Katalog entdeckt:

http://ortegaguitars.com/produktfinder/ ... rw/oar-rw/

90 Flöckchen sind natürlich eine Ansage, aber bei Interesse ist der geneigte GBBler sicher in der Lage, sich so etwas selber zu schnitzen ;)!

Viele Grüße,
Philip

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Re: Klangliche Einflüsse von Pickguards

#18

Beitrag von Magfire » 03.12.2013, 15:25

dachilla hat geschrieben:Hallo zusammen,
und vor allem lieber "Gitarrenmacher".

Habe soeben meinen StewMac Bausatz fertig (siehe Bild) und wollte mir ein passendes Pickguard anbringen, da ich doch machmal recht heftig reinhaue. Habe gelesen, dass 3M Lachschutzfolie eine Option ist, die den Klang nicht zu sehr verändert. Die gibt es aber in verschiedenen Stärken. wer kann mir dazu etwas sagen?

Bis dann und schon mal danke!
Moin,
wenn ich ein Pickguard draufmachen MÜSSTE, würde ICH es zuerst mit selbstklebender Bücherfolie versuchen.
Die ist recht dünn, günstig und geht auch eigentlich ganz gut wieder runter.
Ich weiß aber nicht, wie dein Lack auf den Kleber bzw. die Lösemittel zum reinigen reagiert...

Viele Grüße,
Philip

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Re: Klangliche Einflüsse von Pickguards

#19

Beitrag von dachilla » 04.12.2013, 12:00

Hallo Magfire,
das mit dem Lösemittel ist ne gute Frage. Ich habe geölt weil ich mir das Sprühequipment und das Gift nicht antun wollte. Hatte mit nem Gitarrenbauer gesprochen und der meinte die wasserbasierten Lacke funktionieren seiner Meinung nach noch nicht.
also Habe ich nen Test gemacht und mich schliesslich für ein Gewehrschaftöl von http://www.livos.de/ entschieden. Kann man anscheinend nur direkt dort bestellen. (alle die das ausprobieren: unbedingt vorher Füller für die offenporigen Hölzer verwenden).

Aber die Frage ist schon interessant... was kann ich da drauf kleben?

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Re: Klangliche Einflüsse von Pickguards

#20

Beitrag von Simon » 04.12.2013, 12:05

dachilla hat geschrieben:Hatte mit nem Gitarrenbauer gesprochen und der meinte die wasserbasierten Lacke funktionieren seiner Meinung nach noch nicht.
Hast du da Details dazu? Was hatte der Gitarrenbauer für Begründungen???
dachilla hat geschrieben:was kann ich da drauf kleben?
Wenn du dir zu 100% sicher sein willst fertige ein Probestück aus Fichte an und behandele es exakt so wie die Decke, dann kleb die Folie auf und schau ob was passiert… Habe leider mit dem Öl und der Folie keine Erfahrung...

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Re: Klangliche Einflüsse von Pickguards

#21

Beitrag von dachilla » 04.12.2013, 12:11

naja, den aufwand will man sich ja gerne sparen, aber das geht natürlich...

Begründung des Gitarrenbauers: Dauer bis zum endgültigen abbinden, Festigkeit, Reaktion auf Luftfeuchtigkeit... aber für den Hausgebrauch würde man das sicher verwenden können, da bin ich mir inzwischen sicher. Ein Gitarrenbauer muss ja immer ein Instrument mit möglichst wenig Kompromissen bauen

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Re: Klangliche Einflüsse von Pickguards

#22

Beitrag von gitarrenmacher » 04.12.2013, 20:01

Ich habe meine Folie von einer Lackiererei.
Sie ist dünner als ein handelsüblichen Pickguard. Mit Schutzfolie 25/100mm und sehr flexibel.
Ich benutze sie auch als Kantenschutz für das Bodenbinding im Bereich zwischen Korpustaille und Gurtknopf.

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