Entwurf Steelstring mit Cutaway

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Moderator: jhg

multistring systems
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Re: Entwurf Steelstring mit Cutaway

#26

Beitrag von multistring systems » 04.12.2010, 01:35

moin,
also wenn ich das nun richtig umrissen habe hat der Zuhörer das beste Erlebniss bei
z.B. Bodenkugelradius 15 - 20 fuss entspricht ca 4,6 - 6,1 m.
kann man eine Akustische aus der Entfernung noch hören? :badgrin: ok, Scherz...aber diese Schlussfolgerung halte ich für nonsens. Was ist überhaupt das beste Ergebnis? Das lauteste? Das -vom Frequenzgang her- ausgeglichenste?
Ein Akustisches Instrument hat mit Sicherheit unter verschiedenen Winkeln auch differierende Frequenzgänge (wenn man das mal so sagen darf). :arrow: das beste Ergebnis hat man, wenn man die klampfe aufm Schoß hat.

Aber wie sieht es denn
generell aus, Schwingungserzeuger ist die Seite, Verstärker ist die Decke und Projektor
der Boden
Wie kommst Du denn zu dieser Unterteilung? Und was macht die Zarge, ausser Decke und Boden zusammenhalten?
Und wie wird sichergestellt, das Boden nur projeziert, und die Decke Verstärkt? Im übrigen braucht ein Verstärker immer eine Energiequelle, damit er auch verstärken kann...Woher nimmt die Decke die Energie?

Ich betrachte die akustische eher als eine komplexe Membran. Also Decke, Boden, Zarge und (für Haarspalter wie mich) auch Hals. Naja, und wenn man so will...auch die Saiten :D Und diese Membran braucht auch keinen Projektor...dit kann die janz von alleene, wa?! Man könnte dieser Membran transformierende Eigenschaften unterstellen. Die Energie, die auf der Saite zwischen Sattel und Brücke hinundher flitzt, wird grundsätzlich über Reibung abgebaut. Reibung an Sattel und Brücke...und Reibung innerhalb des Membranmaterials. Die konstruktion entscheidet dann darüber, ob das Schnell und (relativ) laut passiert(akustische)...oder leise und ausdauernd (Sustain), wie bspw. bei einer Solid-body.

welche Funktion hat dass Schallloch, gibt es dafür eine Idealposition?
Das Schallloch hat zwei ganz offensichtliche Funktionen: Zum einen wird die Decke dadurch "schwingfreudiger", und zweitens macht dieses Loch den Schall der Membranrückseiten (also dem Innenraum des Korpusses) nutzbar. Mit anderen Worten: es verdoppelt die Membranfläche, dat iss doch mal watt, hä?

Eine Idealposition? mitnichten. Aber unterschiedlicher Klang durch unterschiedliche Positionen auf der Decke? Ja!

Was ist mit
den Schallreflektionen zwischen Boden und Decke, wäre es nicht ideal das Inneleben des
Korpusses zu glätten um das "totlaufen" des Schalls zu minimieren und höchstmögliche
Reflektion zu erhalten?
Für Schallwellen, die die Decke, Zargen und Boden erzeugen können, ist die Oberfläche Spiegelglatt. Diese Schallwellen sind nämlich einfach zu groß um sich an "minimalstörquellen" wie Innenbeleistung zu stoßen. Die wenigen hochfrequenten Signale, die kurzwellig genug wären, entstehen hauptsächlich außerhalb des Korpusses (Saiten).

im übrigen hab ich überhauptkeine Ahnung davon. Aber ich dachte, ein Antwort hättest Du verdient!
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Re: Entwurf Steelstring mit Cutaway

#27

Beitrag von maxinferno » 04.12.2010, 09:29

elena hat geschrieben::arrow: das beste Ergebnis hat man, wenn man die klampfe aufm Schoß hat.
[
das kann ich so nicht unterschreiben...Ergebnis ja, aber das beste Erlebnis hat man mMn,wenn die Klampfe eine attrakive Gitarristin aufm Schoß hat. :D
Aber ich glaube ,dass hier niemand(?) im Forum ist, der tatsächlich den Frequenzgang seiner Gitarren vermisst(ob das Sinn machen würde?), ich denke es geht mehr um Aussagen wie z.B., einer größerer Radius erhöht die Reichweite/trägt den Ton weiter,etc....

Die Wellenlängen der Obertöne kommen doch aber schon in den Bereich(Gitarre 100Hz-6kHz ?) einer möglichen Interferenz mit der Beleistung (z.B.lambda/2|5000 Hz = 3,4cm). (think)

Gruss

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Re: Entwurf Steelstring mit Cutaway

#28

Beitrag von clonewood » 04.12.2010, 10:29

Der beste Klang ergibt sich für den Zuhörer wenn er sich im Mittelpunkt der Bodenkugel aufhält.......bei einer Fussballgitarre ist das sehr schwierig.......nur deshalb baut man grössere Instrumente..... :D
Entschuldigung ...... von mir war das ein Scherz....ich dachte das würde so auch rüberkommen...

ich finde es umständlich ein akustisches Instrument zu theoretisch zu betrachten.......konstruktiv geht das ja noch, aber wenn es um Klangoptimierungen oder Veränderungen geht, hilft letztendlich die Praxis......was nutzt es das organische Material stur in ein Korsett zu spannen.....das Material muss es auch hergeben können.....

....sprichwörtlich zusammengehauene Instrumente mit rauher Beleistungen alter spanischer Gitarrenbauer bekommen klanglich höchste Anerkennungen und das wiederspricht schonmal vielen Theorien.....

beim Schallloch habt ihr bislang vergessen auf Auswirkung durch unterschiedliche Grösse hinzuweisen....und so geht es dann von Detail zu Detail weiter....Ausformung und Anordnung der Leisten etc.........das ist etwas wie Lotto spielen wenn man sich bei einer ersten Gitarre zu sehr von irgendeiner Vorlage entfernt......

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Re: Entwurf Steelstring mit Cutaway

#29

Beitrag von pl-guitars » 04.12.2010, 10:41

clonewood hat geschrieben: ich finde es umständlich ein akustisches Instrument zu theoretisch zu betrachten.......konstruktiv geht das ja noch, aber wenn es um Klangoptimierungen oder Veränderungen geht, hilft letztendlich die Praxis......was nutzt es das organische Material stur in ein Korsett zu spannen.....das Material muss es auch hergeben können.....
Ganz meine Meinung! :D

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Re: Entwurf Steelstring mit Cutaway

#30

Beitrag von clonewood » 04.12.2010, 10:50

pl-guitars hat geschrieben:
Ganz meine Meinung! :D

Bild
von: stuffnoonetoldme.blogspot.com
sehr schön ...... :lol:

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Re: Entwurf Steelstring mit Cutaway

#31

Beitrag von multistring systems » 04.12.2010, 12:52

moin ihr lieben!
Aber ich glaube ,dass hier niemand(?) im Forum ist, der tatsächlich den Frequenzgang seiner Gitarren vermisst(ob das Sinn machen würde?), ich denke es geht mehr um Aussagen wie z.B., einer größerer Radius erhöht die Reichweite/trägt den Ton weiter,etc..
naja, gaaanz ernst gemeint war das ja auch nicht...ich hatte bloß das Gefühl, dass der Bo einige Scherze eurerseits
viel zu ernst genommen hat. Aber das Vermessen des FGs einer akustischen könnt ich schon bringen 8)
Die Wellenlängen der Obertöne kommen doch aber schon in den Bereich(Gitarre 100Hz-6kHz ?) einer möglichen Interferenz mit der Beleistung (z.B.lambda/2|5000 Hz = 3,4cm).
ja sicher, aber die Frequenzen innerhalb des Korpusses werden kaum in diese Regionen kommen. Wenn doch ...entstehen eben ein paar virtuelle Schallquellen und entsprechende Interferenzen...was dann den Charackter der klampfe prägt.

Eigentlich wollten ich ja nur das in Erfahrung bringen:

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Re: Entwurf Steelstring mit Cutaway

#32

Beitrag von gitarrenmacher » 04.12.2010, 16:58

principe_azul hat geschrieben:Hallo,

also wenn ich das nun richtig umrissen habe hat der Zuhörer das beste Erlebniss bei
z.B. Bodenkugelradius 15 - 20 fuss ......................................................................................
...............................................................................................................................
Wenn jemand Ahnung hatt, mich würde die Theorie sehr interessieren.

viele Grüße

bodo
Was du möchtest, ist Ingeneurarbeit höchster Komplexität. Wenn du wirklich vor hast eine A-Gitarre zu bauen, solltest du diese theoretischen Betrachtungen zunächst ausser acht lassen, dich an erprobten Vorbildern orientieren und diese innerhalb kleiner Parameter verändern. Ich glaube, ich behaupte nichts falsches, wenn ich sage, dass fast alle Gitarrenbauer die sich in diesem Forum (und anderen) herumtreiben so vorgegangen sind. Bei denjenigen, die eine Ausbildung zum Zupfinstrumentenmacher genossen haben ist das ähnlich, nur die bekommen die Vorbilder von den Ausbildern "ans Herz gelegt" und dazu die gängigen Theorien.
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Re: Entwurf Steelstring mit Cutaway

#33

Beitrag von jhg » 04.12.2010, 21:24

Da stimme ich Christian voll zu!
Beim Bau einer Akustikgitarre gibt es so viele Parameter, die sich beliebig verändern lassen. Einen wahren Meister erkennt man daran, dass er aus vielen Versuchen gelernt hat, an welcher Stelle welche Änderung welche Auswirkungen hat. Ich baue meine Gitarren so, wie sie schon viele andere gebaut haben. Ich ändere das, was ich gerne ändern möchte und freue mich dann am Ergebnis. Es wäre vermessen zu sagen, ich wüsste immer was ich tue und zu welchem Ergebnis das genau führen würde.
Insofern halte dich bei deiner Ersten an die Vorbilder und freu dich, dass du überhaupt ein Instrument zusammen bekommen hast.

Jörg

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Re: Entwurf Steelstring mit Cutaway

#34

Beitrag von reverant » 11.01.2011, 19:51

Hallo Max,

ich kann deine Fragen sehr gut verstehen, mich haben die gleichen Dinge geplagt. Ich bin auch jemand, der sich über diese theoretischen Sachen den Kopf zerbricht :)

Ein Frage (auf die ich bis jetzt noch nie eine Antwort bekommen habe) würde ich gerne nochmal ansprechen:

In den meisten Plänen wird die Bodenwölbung in mm angeben, also nicht der Wölbungsradius, sondern die Wölbungsshöhe (Leistenmitte minus Leistenende).
Wenn man aus diesen Werten den Wölbungsradius ausrechnet ergibt sich für jede Leiste eine andere Wölbung. Ich hab die Ergebnisse nicht mehr genau im Kopf, aber ich glaube es ergaben sich bei einen Plan (somit bei der selben Gitarre) Leistenwölbungen von 3 - 7 meter (ca. 10 - 23 feet). Da stellt sich für mich aber die Frage ob es nicht homogener wäre die Bodenwölbung gleichmäßig zu gestalten, also in Form ein Kugel von z.B. 15 feet?

Vielleicht könnt ihr da noch etwas dazu sagen?

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