GitarreBassBau.de

Arsen hat geschrieben: ↑

25.11.2017, 15:42

Weiß ich ehrlich gesagt nicht genau...

Jetzt ist es eh rum ums Eck. Das Binding ist unten, mit Bügeleisen und Skalpell hat das erstaunlich gut geklappt. Jetzt geh ich in die Werkstatt und bastel ein neues hin. Mal schauen welche Fehler ich dieses Mal mache ... Ich werde berichten

Sauber!
Ich denke mal, dass der Leim schon wieder fest wird.
Zumal es sich ja nur um den äußersten Randbereich des Griffbretts handelt.

Viel Erfolg weiterhin

So, es geht ein wenig weiter. Langsam, aber es geht. Zuerst aber noch einmal Danke an @Arsen für seinen "Du willst doch nicht etwa aufgeben" Kommentar. Sowas braucht man manchmal ...

Also hab ich mich hingesetzt, um mit Bügeleisen und Skalpell das verhunzte Binding wieder zu entfernen. Das ging erstaunlich einfach, und zum Glück dieses Mal ohne Unfälle vonstatten. Danach ein neues Stückchen Riegelahorn zugeschnitten und eingeleimt. Leider hatte ich kein schönes Stück Riegelahorn mehr in der richtigen Länge. Deshalb musste ich um den 17. Bund leider etwas anstückeln. Dabei hatte ich natürlich mal wieder einen Denkfehler. Oder besser: einen Nicht-Denkfehler. Wenn ich die Naht an die Position mit dem Dotmarker gesetzt hätte, würde man es wohl kaum gesehen haben. Naja, so sieht man es aus 1m Entfernung nicht mehr. Und ich kann damit leben. Jedenfalls ...

Aus der Erfahrung ein wenig klüger geworden, habe ich die Binding-Rohlinge 2mm höher gemacht, so dass sie über die Griffbrettmitte hinaus standen. Auf diese Weise konnte ich das Halstemplate nutzen, um von oben Druck aufzubauen. Dann noch zwei Holzleisten von der Seite und viele, viele Zwingen und voilà, das Ergebnis kann sich sehen lassen. Dazu später mehr ...

Während der Leim trocknete, hab ich mich an die Dotmarker gemacht. Dazu habe ich 4mm und 6mm Messingrohr in Scheibchen geschnitten (ein echter SCHXX Job) ... Epoxid Harz mit Farbpigmenten vermischt ... ... und die Pampe in die Messingröhrchen gefüllt, was eine ziemliche Sauerei war (ein Fall für Antibiotika? ). Nachdem die Zwingen entfernt waren und das Ergebnis zu meiner Zufriedenheit ausfiel, hab ich als nächstes die Löcher für die Sidedots gebohrt. So 100% akkurat ist es nicht geworden. Die Dot-Positionen schwanken in der Höhe um vielleicht 0,1mm, was man allerdings wegen des deutlichen Farbunterschieds zwischen Halskantel und Binding recht gut sieht. Aber egal, damit kann ich leben. Besser krieg ich das nicht hin. Die Dots eingeklebt und dann schleifen, schleifen, schleifen, schleifen. Zuerst die Seiten und das Griffbrett auf 240er, das Griffbrett dann nochmal zusätzlich auf 400er Körnung. Das vorläufige Ergebnis (ich konnte es mir nicht verkneifen, das Ganze mit ein bisschen Alkohol anzufeuern): Angestückelt hätte ich wohl wirklich besser am Sidedot. Grmpf. Und zugegeben, im Hellen schaut das Innere der Dotmarker ein wenig so aus, als hätte ich meine Popel der letzten drei Monate recyclet ... ... aber im Dunkeln ... Ob das ausreicht, um auf einer Bühne einen Effekt zu erzeugen, muss man sehen. Aber ich find's ein schönes Gimmick.

Zum Schluss noch eine Frage: würdet ihr es beim Griffbrett bei einer 400er Körnung belassen, oder besser noch auf 600er schleifen? Danke!

Rallinger hat geschrieben: ↑

28.11.2017, 11:19

Epoxid Harz mit Farbpigmenten vermischt ...

Was hast du für Farbpigmente verwendet?

Dieses hier: https://www.amazon.de/Profi-Nachleuchtp ... RKKM2TNGW4

Wow, das geht ja in zügigen Schritten voran. Bis jetzt sieht das schon großartig aus und das ist ne wirklich tolle Baudoku! Ich freue mich schon auf Bilder des fertigen Instruments.

Freut mich, dass es geklappt hat
Sieht gut aus!

Hi Ralf
Griffbretter kann man mMn garnicht fein genug schleifen, sogar polieren bringts da.
Grüsse
Wasduwolle

Guten Abend,

schaut doch sehr cool aus!

Ich bin ganz Wasduwolle‘s Meinung. Schleifen und Polieren, so...
Gruss
Urs

Sieht doch klasse aus!

Was ist das denn eigentlich für ein Griffbrettholz und welches Finish planst du dafür? Nackisch, gehartölt, lackiert?

Falls du planst es mit Hartöl zu behandeln würde ich nicht über 600er gehen, selbst 400er sollte dann schon genügen. Ein zu feiner Schleifgrad wirkt dann eher kontraproduktiv und das Öl wird nicht mehr so gut aufgesogen.

zappl hat geschrieben: ↑

28.11.2017, 22:55

Sieht doch klasse aus!

Was ist das denn eigentlich für ein Griffbrettholz und welches Finish planst du dafür? Nackisch, gehartölt, lackiert?

Falls du planst es mit Hartöl zu behandeln würde ich nicht über 600er gehen, selbst 400er sollte dann schon genügen. Ein zu feiner Schleifgrad wirkt dann eher kontraproduktiv und das Öl wird nicht mehr so gut aufgesogen.

Das Griffbrett ist aus leicht geriegelter Schwarzkirsche. Finish wird entweder Tru-Oil sein, oder wie von @Capricky in einem Thread von mir vorgeschlagen (viewtopic.php?f=26&t=6737#p116983) mit Clou Holzsiegel. Ich hatte allerdings noch keine Gelegenheit, letzteres auszuprobieren. Werde ich demnächst an einem Probestück nachholen. Lack fällt aus, dafür habe ich weder die Mittel noch die Frusttoleranz ...

Insgeheim hatte ich eh vor, auf noch 600er Körnung zu gehen. Zur Not hätte ich noch ein 1000er Papier herumliegen. So ein Griffgrettfinish wie von @Haddock ist natürlich Porno pur. Würde mir schon taugen. Ist das rein mit einem feinen Schliff zu erreichen, oder welchen Voodoo-Trick muss ich da anwenden? Holzfasern vor jedem weiteren Schliff mit Wasser aufstellen?

Rallinger hat geschrieben: ↑

28.11.2017, 23:49

... Clou Holzsiegel. Ich hatte allerdings noch keine Gelegenheit, letzteres auszuprobieren. Werde ich demnächst an einem Probestück nachholen. Lack fällt aus, dafür habe ich weder die Mittel noch die Frusttoleranz ...

Clou Holzsiegel ist doch Lack

Hm, ja, Zurückruder ... Ich meinte Lack zum Sprühen ... was ich da so an Lackrunzeln und Blasen und ähnlichem gesehen habe hält mich etwas davon ab, mein eigenes Glück in diese Richtung zu versuchen. Trau ich mir nicht zu.

Lack aufpinseln sollte ich hinkriegen, dafür hab ich das Werkzeug . Aber bevor ich das auf den Bass pinsel werd ich es auf einem Reststück testen, damit ich eine Vorstellung hab wie das aussehen könnte.

Schön, wenn's zur Abwechslung auch mal einfacher geht als befürchtet. Nachdem der Hals ja ungeplant ein Binding bekommen hat, hatte es mir schon ziemlich davor gegraut, bei 22x2 Bundenden den Frettang per Hand abfeilen zu müssen. Das hab ich in der Probe meinem Gitarristen-Kollegen erzählt und der meinte "wenn du willst, kann ich dir gerne meinen Frettang-Nipper leihen". Auf die Idee, dass er sowas besitzen könnte wär ich nie gekommen. Yippie! Heute ging's also ans Bundieren ... Leider hab ich bei manchen Bünden wohl etwas zu viel Tang abgenippelt. Bzw. das Bundende hat sich ein wenig verbogen, so dass an der einen oder anderen Stelle ein kleiner Spalt entstanden ist: An einer Stelle auf der Unterseite des Griffbretts habe ich mal testweise versucht, das mit dem Bundhammer flach zu klopfen. Aber das war nicht die Lösung ...
Nun gut, Ich schätze mal dass sich das schließen wird, wenn ich mal ein paar Schichten Tru-Oil auf dem Griffbrett habe. Recht viel mehr als je 0,2 - 0,3mm sind's nicht (geschätzt, nicht gemessen). Also keine echte Katastrophe. Aber kriegt man das noch irgendwie verbessert?

Du kannst ein kleines (!) Tröpfchen dünnflüssigen Sekundenkleber an das offene Bundende geben (z.B. mit einer Nadelspitze, Zahnstocher,...). Der zieht sich dann dank Kapillarwirkung selbstständig in den Spalt. Dann sofort das Bundende mit einer kleinen Leimzwinge, Kapodaster, o.ä. runterdrücken, abwarten, fertig.

Sei aber wirklich vorsichtig mit der Menge des Sekundenklebers, sonst darfst du anschließend noch das Griffbrett mit einer Klinge sauberkratzen.

Rallinger hat geschrieben: ↑

03.12.2017, 16:42

... Recht viel mehr als je 0,2 - 0,3mm sind's nicht (geschätzt, nicht gemessen). Also keine echte Katastrophe. Aber kriegt man das noch irgendwie verbessert?

Mit dem Sekundenkleber geht das gut.
Um den Spalt der Bundenden zu minimieren, empfehle ich als Hilfsmittel ein Kapodaster, an dessen Bügel ein der Griffbrettwölbung angepasstes Stückchen mittelweiches Holz befestigt ist, welches Abweichungen im GB-Radius ausgleicht.
Wenn man das Kapo geschickt (ev. schräg) aufsetzt, bleibt genügend Platz um seitlich in den Bundschlitz kleckerfrei Sekundenkleber geben zu können.
Achtung, der Kleber kann auf der Gegenseite heraustropfen!
Selbst wenn die seitliche Nut nicht komplett mit Sekundenkleber gefüllt ist, hält nach einiger Trockenzeit unter Kapo-Spannung der Bund ziemlich sicher, da der Sekundenkleber in die Flanken des Schlitzes eingedrungen und das Holz gequollen ist.

Hier ist es ein wenig weiter gegangen. Der Tipp mit dem Sekundenkleber war Gold wert, vielen Dank. Da ich als Bassist aber keine Kapodaster besitze, und viele schon gleich gar nicht, hab ich es mit Zwingen erledigt. Nachdem die Bünde dann so waren wie sie sollen hab ich diese Urs' Empfehlung folgend gleich, also vor dem Verrunden der Halsrückseite abgerichtet. Für den Fall dass sich bei letzterem noch etwas verziehen sollte, hab ich die Bundkronen allerdings noch nicht verrundet. Und so sah es dann am Ende aus. Ich weiß nicht ob das ein gutes oder schlechtes Ergebnis ist, aber ich musste weit weniger runterschleifen als bei meinem ersten Bass: Heute war dann die Halsrückseite dran. Das habe ich mit meiner Fräsjig gemacht, die sich schon beim letzten Bauprojekt bewährt hatte. Gestern hab ich sie allerdings noch mit Aluminiumrails etwas gepimpt: Hier ein paar kleine Details der Jig: Jetzt kontrollieren, ob die beiden Griffbrettseiten bei komplett gedrehter Wippe wirklich im Wasser sind ... passt: Und fräsen ... aus den Fehlern beim Griffbrett ein wenig klüger geworden, habe ich dieses Mal auf die Fräsrichtung geachtet. Also links Richtung Hals ... ... und rechts Richtung Halsfuß, damit der Fräser immer schon ins Material reinfräst und keine Ausrisse entstehen. Hat gut geklappt: Danach habe ich den Hals an die Werkbank gepinnt, und mit den Iwasakis Volute und Halsfuß geformt und die Frässtufen der Oberfräse grob geglättet: Morgen mach ich noch die Feinheiten und schleife den Hals schön glatt. Der aktuelle Stand der Dinge:

schönes jig ! und kann auch einen compound radius ..

Guten Abenn,

krass! Wie lange brauchst Du um den Hals zu fräsen?

Gruss
Urs

Haddock hat geschrieben: ↑

06.12.2017, 17:44

Guten Abenn,

krass! Wie lange brauchst Du um den Hals zu fräsen?

Gruss
Urs

10 Minuten? Ne Viertelstunde vielleicht, maximal. Ich hab bei den einzelnen Schritten nicht auf die Uhr gesehen ... aber insgesamt war ich mit Vorbereitungen, Rückseite fräsen, Kopf- und Fußübergang formen und Frässtufen grob glätten zwei Stunden beschäftigt.

Edit: 19 Minuten waren es, um genau zu sein. Dann war die Rundung der Rückseite (sehr grob) gemacht. Ich hab gerade im Timestamp der Bilder nachgesehen. Danach Feinarbeit wie gehabt.

Wo hast du den runden Adapter für die Bundpresse her (das was in den Bohrständer mir Euronorm kommt)?

Yaman hat geschrieben: ↑

06.12.2017, 17:49

Wo hast du den runden Adapter für die Bundpresse her (das was in den Bohrständer mir Euronorm kommt)?

https://shop.rall-online.net/epages/615 ... s/04070017

Wow! Und auch der weiße Streifen hat was Speed-mäßiges!

Mensch, das ist ja echt mal ein cooles Jig! Das hätte locker einen eigenen Thread verdient. Obwohl das händische Formen des Halsprofils einer meiner Lieblingsarbeitsschritte ist bin ich mir nicht sicher ob ich der Versuchung langfristig widerstehen kann.

Das Ergebnis spricht ja für sich. Der Hals gefällt mir richtig gut, auch so der ahorn'sche Rennstreifen. Ich bin schon sehr auf das Endergebnis gespannt.

zappl hat geschrieben: ↑

06.12.2017, 23:03

Mensch, das ist ja echt mal ein cooles Jig! Das hätte locker einen eigenen Thread verdient. Obwohl das händische Formen des Halsprofils einer meiner Lieblingsarbeitsschritte ist bin ich mir nicht sicher ob ich der Versuchung langfristig widerstehen kann.

Das Ergebnis spricht ja für sich. Der Hals gefällt mir richtig gut, auch so der ahorn'sche Rennstreifen. Ich bin schon sehr auf das Endergebnis gespannt.

Genau so.