Nach der Lackeuphorie ließ mich ein Augenschein meiner bisherigen Lötarbeit (die deshalb auch unbebildert bleibt) erschaudern. Die damalige Fehlersuche hatte nicht gerade zu einer ordentlichen Schaltung geführt. Als ausgewiesener "Elektronikexperte"
wollte ich daher systematisch vorgehen. Um zu testen montierte ich zunächst die Hardware am Bass, was mir sogar ohne Lackschäden gelang!
Anschließend prüfte ich die Einzelteile. Ein Tone-Poti zeigte dabei Dauerdurchgang (oder meine Messungen waren total daneben -> Stichwort Elektronikexperte), jedenfalls habe ich es ersetzt. (In realistischer Einschätzung meiner Elektronikkenntnisse und Lötkünste hatte ich für alle Komponenten Ersatzteile angeschafft). Als ich den Pot auslötete, waren in manchen Lötösen Litzenreste. Offenbar hatte ich beim Abisolieren der Litzen diese teilweise durchtrennt; sie sind ja auch wirklich sehr, sehr dünn; verdächtige Kabel wurden daher neu präpariert.
Da der Rest unauffällig schien (wenn auch unschön verlötet), habe ich alles verbaut, die Anschlüsse von PU und Brückenerde verlötet, angesteckt und...
Nichts. Absolute Stille. Richtig unheimlich...
Ich wollte aber ohnehin systematisch vorgehen. Also alles raus und endlich hatte ich die Eingebung, nicht im eFach sondern außerhalb zu testen, was die Sache erheblich vereinfachte.
Es bot sich an zunächst Batterie und PU zu testen. Dazu heftete ich die PU-Anschlüsse mit Lötzinn an eine Ersatzschaltung, gespielt und siehe da, ein wuchtiger Ton erfreute mich (und die Nachbarn). PU und Batterie waren also Ordnung.
Anschließend prüfte ich noch einmal alles auf Durchgang und fand keinen zwischen Volumepot und Jackbuchse. Ich habe daher den Volumepoti ausgetauscht (was auch aus löt-ästhetischen Gründen notwendig war) und dabei gehofft, dass es nicht am Preamp lag. Selbstverständlich habe ich auf den Zustand der Litzen geachtet und diese teilweise neu präpariert. Anschließend wieder der ex-eFach Test - und siehe da,
- es funktionierte!
Sowohl die aktive als auch die passive Schaltung.
Beim Einbau fiel mir auf, dass die Pots für Bass und Treble bei Berührung stark brummten, weshalb ich den zweiten Tone-Poti auch noch austauschte; gebrummt hat´s trotzdem.
Da war ich (als "Elektroniker") wieder einmal ratlos.
Im Vertrauen darauf, dass ich ohnehin Knöpfe mit Plastik innen aufstecken würde, habe ich die Schaltung dann kurzerhand eingebaut; dabei hat sie noch einmal ordentlich gebrummt (in meiner Panik hatte ich sie nicht abgesteckt). Ich drückte die Potis in ihre Löcher und kaum waren sie drin, war das Brummen weg (vielleicht ein Lötzinnpatzen, der beim Einbau rausfiel?), während alles andere wie erwartet funktionierte.
Ich kann es kaum glauben...
Jetzt fehlt eigentlich nur noch die Feineinstellung....
(schnell ein neues Projekt gegen die post-projektfinale Depression)
SGmaster, Peacemaster 3P90, Double neck fretless/fretted,
Quickbird, Basslownia, FrameBird, Violin Bass Bausatz, Mystery Guitar, Semmelblonden JMs,
Les Paulownia. Hab ausgemistet und eine Flying V begonnen, die liegt jetzt aber auch schon länger...