5-Saiter mit durchgehendem Hals -ohne Maschinen? -Holzwahl?

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Al Barrett
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5-Saiter mit durchgehendem Hals -ohne Maschinen? -Holzwahl?

#1

Beitrag von Al Barrett » 18.01.2015, 17:01

Hi zusammen,

so, mein 2tes Projekt nimmt in meinem Kopf langsam Gestalt an. Es soll ein Geschenk zu einem runden Geburtstag werden. Dabei stellen sich im Voraus 2 Fragen:

1) Ich würde gernen einen 5-Saiter Bass mit durchgehendem Halt bauen (klar lackiert bzw. nur geölt, da der Beschenkte ein großer Holzfreund ist). Im Kochbuch steht, dass das ohne entsprechende Maschinen zum Herstellen von absolut planen Flächen eigentlich nicht mögich ist. Mangels richtiger Werkstatt kommt das für mich leider nicht in Frage. Hat von euch jemand eine Methode parat, wie es auch mit guter alter Handarbeit ordentlich funktioniert?

2) Bei Bässen habe ich kaum Ahnung von Hölzern. relativ sicher ist für mich:
- Griffbrett Ebenholz
- Hals mind. 5-Streifig (Ovangkol - hell - dunkel - hell - Ovangkol), dabei sollen die mittleren 2 Schichten insgesamt recht schmal sein, vielleicht knapp unter 1 cm.
- Body helles holz mit schöner Maserung.

Ich bräuchte da von euch Vorschläge für die zu verwendenden Hölzer. Als Korpusholz schwebt mir optisch Birne vor. Aber klingt das als Korpusholz und in dieser Kombination?

Bin gespannt auf euren Input.

Ich hoffe es ist kein Problem, dass ich die Frage auch im Konkurrenzforum gestellt habe, aber ich bin nunmal in beiden aktiv...

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Re: 5-Saiter mit durchgehendem Hals -ohne Maschinen? -Holzwa

#2

Beitrag von dreizehnbass » 18.01.2015, 20:23

Al Barrett hat geschrieben:Hi zusammen,

so, mein 2tes Projekt nimmt in meinem Kopf langsam Gestalt an. Es soll ein Geschenk zu einem runden Geburtstag werden. Dabei stellen sich im Voraus 2 Fragen:

1) Ich würde gernen einen 5-Saiter Bass mit durchgehendem Halt bauen (klar lackiert bzw. nur geölt, da der Beschenkte ein großer Holzfreund ist). Im Kochbuch steht, dass das ohne entsprechende Maschinen zum Herstellen von absolut planen Flächen eigentlich nicht mögich ist. Mangels richtiger Werkstatt kommt das für mich leider nicht in Frage. Hat von euch jemand eine Methode parat, wie es auch mit guter alter Handarbeit ordentlich funktioniert?

2) Bei Bässen habe ich kaum Ahnung von Hölzern. relativ sicher ist für mich:
- Griffbrett Ebenholz
- Hals mind. 5-Streifig (Ovangkol - hell - dunkel - hell - Ovangkol), dabei sollen die mittleren 2 Schichten insgesamt recht schmal sein, vielleicht knapp unter 1 cm.
- Body helles holz mit schöner Maserung.

Ich bräuchte da von euch Vorschläge für die zu verwendenden Hölzer. Als Korpusholz schwebt mir optisch Birne vor. Aber klingt das als Korpusholz und in dieser Kombination?

Bin gespannt auf euren Input.

Ich hoffe es ist kein Problem, dass ich die Frage auch im Konkurrenzforum gestellt habe, aber ich bin nunmal in beiden aktiv...
Hallo zu Punkt 1.
Natürlich kann man einen Bass mit druchgehendem Hals auch von Hand herstellen. Was du aber dazu brauchst ist ein scharfer Hobel zur Realisierung der Leimflächen. Die Korpusflügel kannst du mit der Stichsäge aussägen oder per Hand mit einem Fuchsschwanz (schmal). Eine Oberfräse ist fein um es in Form zu bringen, aber es geht auch mit Holzraspeln.


2.
Ovangkol und Ebenholz macht den Hals nur schwer. Würde ich persönlich jetzt nicht nehmen. Besser Ahorn mit Palisandergriffbrett oder ähnlichem.

Birne als Korpusholz funktioniert

lg
D
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Re: 5-Saiter mit durchgehendem Hals -ohne Maschinen? -Holzwa

#3

Beitrag von 12stringbassman » 19.01.2015, 07:36

Servus!

Zum Thema "Durchgehender Hals ohne Maschinen", im speziellen ohne Hobelmaschine, kann ich Daniel nur recht geben, siehe meinen Bau-Thread zu meinem Wettbewerbsbass von 2012/13.
Da ist zwar eine Bandsäge im Spiel, aber das könntest Du auch gut mit einer Stichsäge oder mit etwas Übung mit einer Japansäge per Hand aussägen.
Gehobelt habe ich alles per Hand.

Was der Michael Koch da in seinem Kochbuch schreibt, von wegen ohne Maschinen keine planen Flächen etc., kann ich nicht nachvollziehen. Bloß weil er es nicht hinkriegt, heißt das ja noch lange nicht, dass es generell nicht geht.
Wie hätte man denn sonst vor der Erfindung von Holzbearbeitungsmaschinen Bässe mit durchgehenden Hälsen gebaut ;) , bzw. plane Fügeflächen hergestellt?

Um so einen Hobel sinnvoll nutzen zu können braucht es außer etwas Wissen und Übung eine möglichst stabile und schwere Werkbank, auf der das Werkstück unverrückbar festgespannt werden kann. Und Du brauchst natürlich geeignete Schärfmittel, denn nur ein wirklich scharfes Hobeleisen macht aus einem Handhobel ein nutzbares Werkzeug.

Bei der Anzahl der Streifen im Hals würde ich es bei drei belassen, ggf. mit Trennfurnieren absetzen. Mehr als drei Streifen schaut so 1980er-Jahre mäßig aus (igitt)

Ob die Birne im Korpus klingt, kann ich Dir nicht sagen. Wahrscheinlich ist das Korpusholz bei einem Instrument mit durchgehendem Hals die Zutat, die am wenigsten den Klang beeinflusst.
Ich würde zu Nussbaum raten: ist einigermaßen leicht, sieht gut aus lässt sich sehr angenehm spanend bearbeiten und riecht dabei auch noch gut.

Grüße

Matthias
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Re: 5-Saiter mit durchgehendem Hals -ohne Maschinen? -Holzwa

#4

Beitrag von Titan-Jan » 19.01.2015, 09:28

Schreib doch mal unseren Holzkarle (Holzhändler für heimisches Holz) an. Er kann dir Flächen verleimfertig abrichten und auch den Hals schon Vorverleimen. Denkbar wäre dann zum Beispiel Ahorn und Nuss für den Hals. Sieht sicherlich gut aus!

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Re: 5-Saiter mit durchgehendem Hals -ohne Maschinen? -Holzwa

#5

Beitrag von Gerhard » 20.01.2015, 20:03

Ergänzend vielleicht noch, dass man zur Kontrolle der Planheit von Flächen mit dem Handhobel am besten Parallelleisten verwendet - google mal nach "winding sticks". DIe kann man sich auch ganz leicht selbst herstellen!
lg

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