Einen Bass für den Junior...

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AxelW
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Einen Bass für den Junior...

#1

Beitrag von AxelW » 25.08.2014, 23:23

Hallo zusammen,

so langsam finde ich auch mal wieder Zeit, was selbst zu bauen... Was liegt also näher, diejenigen, die mich in den letzten Jahren recht erfolgreich von der eigener Freizeit abgehalten haben, quasi als 'Opfer' zu nutzen - und ihnen Instrumente zu bauen.

Meine Tochte (7 Jahre) hat irgendwann meine ganzen Selbstbauprojekte ausgegraben und möchte nun umbedingt eine Gitarre nach ihren Wünschen gebaut haben - kein Thema, das hab ich schon oft genug gemacht, das bekomme ich im entsprechenden Budget hin - zu diesem Projekt jedoch erst später mehr, da ist tatsächlich schon einiges passiert...

Mein Sohn (11 Jahre) hat zwei Jahre lang in einer Streicherklasse in der Grundschule Kontrabass gelernt. Jetzt ist er in die Mittelstufe gewechselt, und hat die Gelegenheit genutzt, sich des Unterrichts (der war ja die Grundschule gekoppelt) zu entledigen... Da aber meine Tochter grad absolut superbegeistert mit Papa zusammen Gitarre baut, kam er auf die Idee, dass er ja mit mir zusammen einen E-Bass bauen könnte - dann könnte man ja auch wieder über Unterricht reden... Das glaub ich ihm zwar noch nicht so ganz, aber da ich numal gerne baue, hab ich ihm versprochen, mit ihm einen E-Bass zu bauen - schon der Fairness wegen.

Nun, die Kurzvariante E-Gitarre ist trivial: Einen Strat-Hals für kleines Geld in der Bucht schiessen, ne günstige Brücke und ein paar einfache PUs und sonstiger Kleinkram aus dem Bestand dazu - Holz hab ich genug und das kann ich auch bearbeiten - kein Thema, dauert halt etwas.

Das Problem nun: Gitarre spiele ich selbst - von Bässen hab ich keinen Schimmer. Und mal eben bei iBäh einen Hals schiessen und den Rest zusammensuchen funktioniert auch nicht, mangels Angebot. Und Hals beim ersten Bass selbst bauen mag ich auch nicht. Wenn ich aber schon ~100-150 Euro für einen Hals ausgeben muss, dann kann ich das auch gleich vernünftig machen.

Hier komm Ihr ins Spiel. Ich möchte einen Bass für einen Teen dimensionieren, der vielleicht auch später noch halbwegs spielbar ist. 'Cooles' Korpusdesign bekomme ich hin, aber ansonsten...
- welchem Mensur wäre am besten für einen Teen, der bislang nur klassisch Kontrabass gespielt hat
- wo bekomme ich dafür einen bundierten Hals her
- welche PUs? Reicht einer, oder sollte ich zwei vorsehen? Aktiv oder passiv?
- Welche Mechaniken, Welche Saiten, welche Brücke?
- was hab ich vergessen?

Es geht hier nicht um ein High-End Gerät oder darum, möglichst billig an einen Bass zu kommen. Es soll bei der Aktion ein brauchbarer Bass herauskommen, der vielleicht auch wieder dazu führt, dass mein Sohn wieder anfängt zu spielen - so schlecht war er nämlich gar nicht unterwegs... Das das nicht ganz ohne finanziellen Einsatz geht ist mir klar, das ist auch kein Thema.

Was meint Ihr?

Lieben Dank im Voraus!

Gruß, Axel

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Re: Einen Bass für den Junior...

#2

Beitrag von bea » 26.08.2014, 03:05

Hi, schau mal hier: http://www.ebay.de/itm/Tonholz-Tonewood ... 27ea35d8f1

So einen Hals habe ich vor kurzem für meinen Sohn verbaut, thread gibt es hier. Die Kopfplatte lässt sich ja umgestalten. Ansonsten sind die Hälse wirklich gut, aber für 11-jährige Finger wohl etwas zu breit, P-Bass-ähnlich. Brücke / Tonabnehmer sind hier 7ender/Musicman-kompatibel. Mensur 860 mm, also long scale.

Außer zweien dieser Hälse habe ich dort noch zwei Shortscale-Hälse gekauft, siehe Threads "RD-Bass" und "SG-Bass". Die sind etwas schmaler, ebenfalls prima, und es passen Gibson/Epiphone-kompatible Brücken und Tonabnehmer, außerdem Klingentonabnehmer für Gitarren.

Die Bohrungen für die Mechaniken messen 12 mm. Da passt fast nur Schaller M4 und M4-2000, oder man erweitert die Bohrungen.

Ich habe pro Hals so um die 22-23 € ausgegeben. Zzgl Versand.

Es handelt sich um Reste aus der Framus-Pleite in den 70ern. D.h., das Holz ist gut abgelagert. So wie es scheint, haben die Hälse mal einen Wassereinbruch überstehen müssen. Sie sind daher recht verschmutzt (geht beim Schleifen weg), und die Bünde müssen mit Stahlwolle gereinigt werden. Bei manchen Exemplaren sieht man auch Spuren der Nässe. Die allermeisten Hälse scheinen gerade und technisch ok zu sein, User Potomac hat allerdings mal ein krummes Teil erwischt. Das wurde anstandslos getauscht.

Ach so: der Instrumentenprof ist ein Tonholzhändler, der eigentlich Geigenbauer beliefert. Er verkauft auch außerhalb der Bucht. Es hat viel Sinn, ihn zu fragen, was noch da ist.
LG

Beate

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Re: Einen Bass für den Junior...

#3

Beitrag von AxelW » 26.08.2014, 09:08

Hallo Beate,

hm, den hatte ich gar nicht gefunden - mit meinen Suchbegriffen hätte der eigentlich mit rausfallen müssen - danke für den Link.

Bin mir da grad nicht sicher - alles, was ich bislang von Framus in der Hand hatte war aus deren damaligen Low-Price Segment und eigentlich nicht der Mühe wert. Wenn ich mir das Bild so ansehe, dann gebe ich dann doch vielleicht lieber ein paar Kröten mehr aus... Mal schauen, vielleicht überwiegt die Neugier.

Gruß, Axel

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Re: Einen Bass für den Junior...

#4

Beitrag von the bird » 26.08.2014, 11:50

Einen Shortscale Bass gibt es bei Thomann schon für 69,- Euro. Den könnte man als Basis für einen Selbstbau verwenden.
Hals und Hardware verwenden, Korpus neu designen.
Ansonsten könnte auch ein gebrauchter Shortscale als Baugrundlage in Frage kommen, idealerweise mit verratztem Korpus aber perfektem Hals. Leider sind die etwas selten.

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Re: Einen Bass für den Junior...

#5

Beitrag von AxelW » 26.08.2014, 13:57

Hallo the bird,

boa, das ist mal ein Preis - mit 8'' Verstärker, Kabel, Gurt und Bass 99€ inkl. Versand - wie geht das denn... :shock: :shock: :shock:

Hat das schonmal jemand in der Hand gehabt? Oder gar angehört? Einen 8'' Verstärker für das Geld, das kann ich mir wirklich nicht vorstellen - aber vielleicht bin ich ja mittlerweile ganz und gar zu alt!

Was ich vergaß zu erwähnen: mein Sohn ist Leftie - kann man einen Hals für Rechtshänder einfach mit einem neuen Sattel ausstatten und gut, oder ist sowas dann unstimmbar? Den Body müsste ich eh neu machen, bei dem Rest ist die Richtung egal...

...hätte jemand noch eine Idee, was für einen PU man dazuholen könnte? Vielleicht was aktives? Ich mein, wenn der Verstärker 40€ kostet, dann gibt es doch bestimmt auch PUs für das Geld...

Gruß, Axel

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Re: Einen Bass für den Junior...

#6

Beitrag von bea » 26.08.2014, 14:47

AxelW hat geschrieben: Bin mir da grad nicht sicher - alles, was ich bislang von Framus in der Hand hatte war aus deren damaligen Low-Price Segment und eigentlich nicht der Mühe wert. Wenn ich mir das Bild so ansehe, dann gebe ich dann doch vielleicht lieber ein paar Kröten mehr aus... Mal schauen, vielleicht überwiegt die Neugier.
Dieser Hals stammt von einem Framus Nashville-Bass, und das war alles andere als Low-End. Wie man sieht, muss er ein wenig renoviert werden. Und natürlich ist er longscale.
LG

Beate

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