Problem headlessmechaniken

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Eul3
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Problem headlessmechaniken

#1

Beitrag von Eul3 » 01.07.2013, 02:31

Hallo!
Ich weiß nicht wirklich ob das Thema hier am rechten Platz ist, aber ein anderer Ort schien mir so schnell nicht ersichtlich...
Ich möchte in naher Zukunft einen 5-saiter headless-bass bauen und stoße seit etwa einer Woche auf ein Problem: da die im Handel erhältlichen Mechaniken leider meist außerhalb meines Budget liegen möchte ich die Mechaniken selber herstellen.
Im Prinzip ist eine Headlessmechanik nix anderes als ein Saitenhalter, welcher mithilfe eines Gewindes beim drehen ebendessen gespannt wird. Dieses Gewinde ist jedoch kein normales (soweit ich mir das vorstelle) sondern mindestens ein Feingewinde, wenn nicht sogar ein Extra-Feingewinde mit amerikanischen Zollmaß...

Frage: kann mir einer sagen welche Gewinde hier von der Industrie bevorzugt werden? Schließlich muss sich später auch eine h-Saite mit dem einfachen Drehen der Schraube ( am Knopf etwa 16mm Durchmesser) nicht nur stimmen lassen, sondern dann auch stimmstabil bleiben!

Der Rest der Konstruktion wird dann aus Messing o.ä. hergestellt...
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Re: Problem headlessmechaniken

#2

Beitrag von 12stringbassman » 01.07.2013, 09:09

Bei meiner 30 Jahre alten Rockinger-Headless-Mechanik sind stinknormale M4-Gewinde verbaut. Hilfreich sind Kugellager zwischen Rändelschraube und Montageblock. Stimmt sich sehr geschmeidung und ist stimmstabil.
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Re: Problem headlessmechaniken

#3

Beitrag von capricky » 01.07.2013, 09:19

Metrisches Gewinde M4 bis M6.
Welche Vorteile Feingewinde, noch dazu als amerikanisches UNF bringen soll, entzieht sich gerade meiner Vorstellungskraft. Nachteile sind auf alle Fälle die Preise der Werkzeuge, deren Verfügbarkeit und passende Normteile in dem Maß, wie Muttern oder Schrauben.
Ein gewöhnliches metrisches Gewinde hat eine eine ausreichend feine Steigung. Ich würde M6 verwenden, weil es in die Tele Domspeedknöppe, die Du wahrscheinlich als Stimmknöpfe verwenden willst (weil es die meisten so machen), am besten passt.
Die Zugkraft einer gestimmten H-Saite unterscheidet sich auch nicht viel von der der anderen Saiten, das schafft eine M5 oder M6 Schraube locker

capricky

edit: das wären dann die geeigneten Axialkugellager (Drucklager) die Matthias ansprach:
http://www.kugellagershopberlin.de/inde ... esser-6-mm

hier in 6mm, gibt es natürlich auch in 4 oder 5mm

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Re: Problem headlessmechaniken

#4

Beitrag von Eul3 » 01.07.2013, 11:18

Alles klar! Danke erstmal für die Antworten!

Das man normale metrische Gewinde nehmen kann hätte ich nicht gedacht, da ich geglaubt hab das hier die Feinheit fehlt und sich so ein Gewinde dann doch bei den Schwingungen evtl. selbst zurückdreht - die Saite also wieder entspannt...

Ich werde wohl M6 Gewinde verbauen, genau aus dem Grund den capricky schon mit den Knöpfen angebracht hat ;-)
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Re: Problem headlessmechaniken

#5

Beitrag von 12stringbassman » 01.07.2013, 11:43

Nur der Vollständigkeit halber:
M4 Regelgewinde hat eine Steigung von 0,7mm, das M6er 1,0mm. Es gäbe das M6 natürlich auch als Feingewinde mit Steigung 0,75mm. Ein passender Gewindebohrer kostet dann halt ca. 15€ statt 5€ (http://www.gewindebohrer.de/)

Grüße

Matthias
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Re: Problem headlessmechaniken

#6

Beitrag von capricky » 01.07.2013, 11:43

Nur noch mal ein Vergleich zur "Feinheit"- ein M6 Gewinde hat eine Steigung von 1mm pro 360° Umdrehung. Eine "normale" Bassmechanik hat einen Wickelwellendurchmesser von etwa 10mm und eine Übersetzung von rund 1:15. Das heißt die Wickelwelle hat einen Umfang von rund 30mm und ich muss 15x am Flügel drehen, um die Wickelwelle um 360° zu drehen, also eine 360° Drehung am Flügel für 2mm Saitenzug. Die M6 Schraube zieht also doppelt so fein oder halb so grob! ;)

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Re: Problem headlessmechaniken

#7

Beitrag von 12stringbassman » 01.07.2013, 12:06

Dafür musst Du an einem fummligen Poti-Knopp drehen anstatt am komfortablen Flügel einer Bassmechanik.
Aber das ist jetzt echt akademisch..... ;)
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Re: Problem headlessmechaniken

#8

Beitrag von capricky » 01.07.2013, 12:11

12stringbassman hat geschrieben:Dafür musst Du an einem fummligen Poti-Knopp drehen anstatt am komfortablen Flügel einer Bassmechanik.
Aber das ist jetzt echt akademisch..... ;)
Er könnte ja auch Gitarrenstimmflügel ranschrauben.... :badgrin:

...aber die sind wohl gar nicht so einfach zu bekommen, ich versuche gerade billige Plastikteile für Konzert- und Westerngitarre zu bekommen, nichts zu finden :cry:

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Re: Problem headlessmechaniken

#9

Beitrag von Bermann » 01.07.2013, 14:14

GEWA Katalog Seite 330

Gruß Hermann

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Re: Problem headlessmechaniken

#10

Beitrag von irgendwer » 01.07.2013, 21:51

Der Vollständigkeit halber:

Gewindebohrer M6x0,75 gibt's gegen Porto bei mir.
Bin da mal über nen Posten gestolpert, vermutlich ostdeutsche Fertigung.

Gruss, Max
Irgendwer wird irgendwann irgendwo die Weltherrschaft an sich reissen. Irgendwie klappt das schon. Irgendwelche Leute gibt's irgendwie überall. Irgendeine Idee hat irgendwer schon.

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Re: Problem headlessmechaniken

#11

Beitrag von capricky » 02.07.2013, 13:01

irgendwer hat geschrieben:Der Vollständigkeit halber:

Gewindebohrer M6x0,75 gibt's gegen Porto bei mir.
Bin da mal über nen Posten gestolpert, vermutlich ostdeutsche Fertigung.

Gruss, Max
Das Feingewinde halte ich an dieser Stelle für etwas übertrieben, aaaber wer mal einen Mini(kipp)schalter mutterlos verbauen will (damit er optisch nicht so "dick" aufträgt), braucht so einen Gewindebohrer M6x0,75. Also zuschlagen! 8) Ich habe schon sowas, aber nicht von irgendjemandem ;)

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Re: Problem headlessmechaniken

#12

Beitrag von Eul3 » 17.07.2013, 16:36

Also, nach längerer Beschäftigung mit der Planung der Mechanik bin ich auf folgendes gestoßen: um sich klemmsättel jeder Art zu ersparen gibt es sogenannte Double-Ballend-Saiten... Ich finde dafür jedoch keinen Satz bei welchem die Länge der Saiten angegeben ist. Kann jemand der solche Saiten hat evtl mal das Bandmaß dran halten ;) so von Ball zu Ball...
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Re: Problem headlessmechaniken

#13

Beitrag von capricky » 17.07.2013, 16:42


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Re: Problem headlessmechaniken

#14

Beitrag von Eul3 » 18.07.2013, 15:13

capricky hat geschrieben:http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=& ... 5654,d.ZWU

capricky

das sind leider nur die Angaben für den Gitarren-Satz... (whistle)
ich benötige aber die länge von Bass-Saiten.
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Re: Problem headlessmechaniken

#15

Beitrag von capricky » 18.07.2013, 19:43

Eul3 hat geschrieben:
capricky hat geschrieben:http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=& ... 5654,d.ZWU

capricky

das sind leider nur die Angaben für den Gitarren-Satz... (whistle)
ich benötige aber die länge von Bass-Saiten.
T'schuldigung, dann hier:

http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=& ... 8099,d.ZWU

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Re: Problem headlessmechaniken

#16

Beitrag von Eul3 » 18.07.2013, 21:58

Top!
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Re: Problem headlessmechaniken

#17

Beitrag von Eul3 » 25.07.2013, 13:51

Ich hab da mal in der letzten Zeit ein wenig geplant:

Das ist erstmal dabei rausgekommen:

Die Reiter haben ein eingeschnittenes Gewinde M6. Ein durchgehender Gewindestab M6 mit aufgeschweißter und leicht abgedrehter Mutter als Lager spannt bei der Drehung am aufgeschraubtem Knopf dann die Saite, da die Bohrung im Grundkörper kein eingeschnittenes Gewinde hat und er sich somit frei drehen kann.

Der untere Block wird aus einem Stück Messing gefräst, die Deckplatte wird aus Alu. Die Reiter will ich auch aus Messing fertigen.

Ich hab sowas bisher noch nie geplant, bin deshalb für kritik und Verbesserungsvorschläge völlig offen ;)
Dateianhänge
bassbridgeV3.0.JPG
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Re: Problem headlessmechaniken

#18

Beitrag von Tieftontier » 30.07.2013, 08:24

Ich weiss nicht, ob du bereits darüber gestolpert bist, aber hier einmal der link zu meinem Thread, der sich vor einiger Zeit um ein sehr ähnliches Thema gedreht hat:
http://www.gitarrebassbau.de/viewtopic.php?f=30&t=2753
Vielleicht findest du dort ja noch ein paar Anregungen, die dir helfen.
Deine Konstruktion gefällt mir sehr gut, allerdings musst du denke ich brutal genau arbeiten, dass das alles gut zusammenpasst. Ich hab das Ganze auf ein bisserl einfachere Weise gebaut (allerdings auch nicht ganz so professionell :-) )

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Re: Problem headlessmechaniken

#19

Beitrag von Eul3 » 05.08.2013, 21:57

...interessanter Thread, aber die dort gezeigten Mechaniken sind mir perönlich zu puristisch... :D

um die Genauigkeit mache ich mir eigentlich keine Sorgen, da die einzelnen Teile auf der CNC gefräst werden und lediglich die Gewinde in den Reitern von Hand geschnitten werden.

Der Entwurf ist mitlerweile mehrmals überarbeitet (nur an kleinen Details wie Radien und Bohrmaßen, deshalb kein Bild) und bekommt bald noch Nachwuchs in Form eines Stegs, der sich in allen Richtungen verstellen lassen soll... da bin ich aber noch am Tüfteln wie das ohne 4. Achse und tausendfaches Einspannen des Werkstücks gehen kann... ;)

PS: Solidworks fetzt... :D
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Re: Problem headlessmechaniken

#20

Beitrag von gamelan » 19.12.2015, 00:25

Eul3 hat geschrieben:... ;)
Wenn ich das richtig sehe, dann soll die Stellschraube nicht wie bei Steinberger gezogen werden. Vielmehr soll die Schraube in ganzer Länge innerhalb des Käfigs bleiben. Nur die Klötzchen bewegen sich auf der Schraube.

Das führt dazu, dass die dann gespannte Saite ein Stück parallel zur Schraube läuft. Ein minimaler Abstand ist - auch bei leicht verschiedenen Zugwinkeln - wohl angeraten, damit es nicht schnarrt. Die Zeichnung vermittelt das Bild, die Sache wäre ziemlich knapp geplant.

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